Bärentraum, 26. u. 27. Kapitel (Version für die Kleinsten)

Märchen zum Thema Anerkennung

von  tastifix

26. KIapitel
Sofie und das Bienenbaby

„Flirr!“
„Oh, Summeli ist wach!“, sagte die Babyschwester.
´Summeli` ist aber ein niedlicher Name! – Ob ich doch noch zu laut war gewesen bin?`
„Ich wollte es bestimmt nicht wecken!“
Mit rotem Kopf stand sie da und schämte sich.
„Ist nicht weiter schlimm“, tröstete sie die Babyschwester. „ Es wird sowieso Zeit fürs nächste Fläschchen!“

Inzwischen bewies das Mini-Bienchen, welch` eine kräftige Stimme sie schon hatte:
„Flirr, fliirrih!“, brüllte es und hielt sich dran.
„Es hat dollen Hunger!“, meinte Sofie mitleidig.
„Hättest du Lust, es zu füttern?“
„Darf ich das denn ... ?“
Damit hatte Sofie nicht gerechnet.
„Oh bitte, jaa?“
Sie hopste aufgeregt hin und her.

Behutsam nahm Streifchen das Baby aus der Wiege und legte es Sofie in den arm. Dann zeigte sie ihr, wie sie die Flasche halten musste. Summeli trank gierig. Es hörte erst wieder auf zu schlucken, als die Flasche leer war.

„Jetzt musst du noch ein Bäuerchen machen!“
Streifchen und die Babyschwester lachten.
„Unsere Babys machen das auch immer. Sonst bekommen die Bauchweh!“, sagte Sofie.

Sie legte sich Summeli an ihre Schulter und klopfte ihm sanft auf den Rücken. Nach dem Bäuerchen dann fühlte sich das Mini-Bienchen anscheinend so richtig wohl. Es sah aus, als ob es ein wenig lachte. Sofie war sehr stolz. Sie hatte ohne jede Hilfe ein Bienenbaby gefüttert.
´Meine Freundinnen werden staunen!`
Das hatte nämlich noch keine von denen getan.

Kurz darauf gähnte das Bienenbaby einmal kräftig.
„Komm`, du musst jetzt schlafen. Ich bring` dich ins Bett!“, flüsterte sie dem Bienchen ins Babyohr.
Zärtlich wickelte sie es in die Kuscheldecke und legte es vorsichtig zurück in seine Wiege.

Dann stupste sie die Holbienen und Schmetterlinge über dem Bett mit dem Zeigefinger leicht an, damit sich das Bienchen über die schaukelnden Tiere freuen sollte.
„Sofie, jetzt braucht es seine Ruhe. Es wird auch Zeit, dass wir gehen.“

Sofie wollte sich aber unbedingt noch von Summeli verabschieden und streichelte ihm ein letztes Mal über die zarten Fühler.
„Mach`s gut, Summeli und wachs` schön!“

Ein wenig traurig drehte sie sich zur Babyschwester:
„Am liebsten ginge ich gar nicht wieder weg!“
Um Sofie zu trösten, meinte diese:
„Summeli hat dich sofort gemocht. Sonst schreit es nämlich immer, wenn Fremde zu Besuch kommen!“
Da strahlte Sofie. Sie sagte der Babyschwester artig auf Wiedersehen und folgte Streifchen nach draußen.

Lumi und die Bären platzten fast vor Neugierde.
„Wie war`s denn?“, kam es von Benjamin.
Eigentlich brauchte er das gar nicht zu fragen. So fröhlich, wie Sofie ihn anlachte, war dieser Besuch im Bienenhaus für seine Freundin einfach wunderschön gewesen.
„Hört mal: Das Baby ist ja so süüß. Es hat riesengroße Augen ... Ich hab` es sogar ganz allein gefüttert!!“

„Brumm! Ist ja toll!“ - ´Meine Sofie ist richtig tüchtig!`, dachte Benjamin.
Zottel und Petz sagten bewundernd:
„Was du alles kannst, Sofie ... !“

Sofie hatte nicht vergessen, dass sie das Bienenbaby niemals ohne Lumis Hilfe kennen gelernt hätte. Sie lief zu ihr und umarmte sie stürmisch:
„Danke, liebe Lumi! Das war soo schöön!!“
Lumi lächelte und freute sich mit ihr.

„Tschüss, ich muss zurück an die Arbeit!“
Streifchen hatte es plötzlich sehr eilig. Sie war schon länger weg geblieben, als sie es eigentlich geplant hatte. Hoffentlich hatten die Kleinen in der Zwischenzeit keinen Blödsinn angestellt.
„Bis heute Abend!“

Zum Abschied drehte sie noch zwei hübsche Kreise und schwirrte in Richtung der Wiese davon.
„Was ist eigentlich heute Abend?“, bestürmte Sofie die Bären.
„Das wird nicht verraten!“, lachten die nur.

27. Kapitel
Sofie erfährt ein Geheimnis

Der Vormittag in der Bärenstadt und der Besuch beim Bienenbaby waren sehr aufregend und anstrengend für Sofie gewesen. Die Beine taten ihr vom langen Laufen scheußlich weh, sie fühlte sich richtig müde und fing an zu gähnen.
„Sofie – ich glaub`, jetzt muss ich dich ins Bett bringen!“
Benjamin lachte.

Lumi, Zottel und Petz wanderten zurück zum Teddybärenschloss, um sich dort auszuruhen. Benjamin trug seine Sofie in sein Bärenhaus bis in sein eigenes Bett. Nachdem er sie gut zugedeckt hatte, brummte er ihr ein Schlaflied vor:
                               
                „Schlaf, Kindlein, schlaf,
                dein Vater ist ein Schaf,
                deine Mutter ist ein Trampeltier,
                alle Englein lieben dir,
                schlaf, Kindlein, schlaf.“

Anstatt einzuschlummern, prustete Sofie laut los.
„Das ist doch ein Schlaflied. Wieso lachst du denn so?“, fragte er.
„Ben... ja...min!“, kam es da gedehnt unter der Bettdecke hervor, „daas geeht gahaanz anders ... !“

Aber wie anders es ging, erfuhr Benjamin da nicht mehr. Immer noch lachend, war Sofie endlich eingeschlafen.

27. Kapitel
Sofie erfährt ein Geheimnis

„Sofie! Aufwachen!“
Sofie rekelte sich und öffnete die Augen. Einen Moment lang wusste sie gar nicht, wo sie eigentlich war. Doch dann sah sie Streifchen und Benjamin vor dem Bett stehen, der sie angrinste:
„Na, sag` bloß, du bist immer noch müde!? Du hast den halben Nachmittag verschlafen!“

Da fiel Sofie alles wieder ein. Richtig: Den ganzen Morgen waren sie unterwegs gewesen und dann hatte sie mittags sogar noch das Bienenbaby besuchen dürfen. Hinterher war sie so müde gewesen, dass ihr Teddy Benjamin sie ins Bett gebracht hatte.

„Du musst jetzt wirklich aufstehen. Sonst kommen wir noch zu spät!“, mahnte Streifchen.
„Zu spät? Aber wohin gehen wir denn?“
Sofie verstand überhaupt nichts mehr.

Benjamin und Streifchen zwinkerten sich zu:
„Sollen wir es ihr jetzt verraten?“
„Etwa ein Geheimnis?“
Sofies Augen glänzten. Geheimnisse waren immer sehr aufregend, weil man nie wusste, was dahinter steckte.

„Wir geben heute Abend ein großes Fest!“
„Ein richtiges Fest?“
Sofie staunte.
„Ja, wir feiern, dass du bei uns bist!“

Da war Sofie auf einmal kein bisschen mehr müde, sondern sprang putzmunter aus dem Bett, umarmte zuerst Streifchen, dann Benjamin stürmisch und hüpfte wie toll durchs Zimmer.
„Ein Fest für mich, für mich ganz alleine!“, trällerte sie übermütig.

So fröhlich möchte ich meine Sofie immer sehen!“, flüsterte Benjamin Streifchen zu.
Die nickte dazu.

„Hilfst du ihr beim Ankleiden, Streifchen? Dann kann ich im Schloss noch etwas bei den Vorbereitungen helfen.“
Das wird mir großen Spaß machen. Geh` nur!“
Streifchen schmunzelte.

„Bis nachher, Sofie!“
Benjamin verließ hastig sein Bärenhaus und eilte zum Teddybärenschloss. Es war ja noch so viel zu tun, bevor es dann endlich los gehen konnte.

Nun waren die Biene und Sofie allein.
„Aber was zieh` ich habe doch gar kein Kleid mitgebracht? Und ohne ein Kleid kann ich nicht aufs Fest!“, meinte Sofie traurig.
„Da mach` dir mal keine Sorgen!“

Fröhlich lachend zog Streifchen Sofie zu einem breiten Kleiderschrank. Der stand etwas versteckt hinter der Zimmertüre. Deshalb hatte Sofie ihn bislang auch nicht bemerkt. Streifchen öffnete die Schranktüre. Sofie war hin und weg und futsch.

Da hingen Kleider in den schönsten Farben und mit tollen Mustern. Manche hatten bunte Blumen drauf. Andere kleine Punkte. In einem der Fächer fand Sofie passende Hüte und unten im Schrank standen ganz viele Paar Schuhe.
„Die Schuhe müssen ja auch zum Kleid passen!“, erklärte Sofie Streifchen.
´Gut, dass die hier stehen! Sonst müsste ich vielleicht sogar noch meine Regenstiefel tragen und das sähe doof aus!`

„Such` dir ein Kleid aus!“, sagte Streifchen.
„Und egal, welches?“
„Ja, nimm das, das dir am besten gefällt!“
Kurz danach hatte sich Sofie entschieden. Das Kleid war pink wie das ihrer Barbiepuppe zu hause, hatte Schleifen an den Trägern und reichte fast bis zum Boden.

Dazu griff sich Sofie noch den passenden Hut und zum Schluss noch die Schuhe mit der Schnalle oben drauf. Die blinkte nämlich so schön und das fand Sofie toll. Fertig angezogen, eilte sie vor den breiten Spiegel und staunte.
„Das Kleid steht dir sehr gut!“. Sagte Streifchen.

Sofie drehte sich ein paar Mal im Kreise, weil das Kleid dann so schön schwang.
Dann jedoch blieb sie stehen und krauste die Stirn.
„Streifchen, ich kann ja gar nicht tanzen!“
„Natürlich kannst du das. Komm, wir üben!“

Mit den Vorderbeinen hielt Streifchen Sofies Hände fest und zählte:
Uund eins, zwei, drei uund eins, zwei, drei uund ...“
Bei der ersten Drehung wäre Sofie fast über die eigenen Beine gestolpert. Dann aber klappte es besser und besser.

„So, und jetzt noch eine Handtasche für dich ...“
Streifchen holte eine Tasche aus dem Schrank. Die war auch pink und trug eine Menge Glitzersteine. Sobald die Tasche sich bewegte, funkelten sie wunderschön.

Streifchen wählte ein schwarzgelb gestreiftes Kleid.
´Das passt gut zu ihr!`, dachte Sofie.
Dann stellten sich die Beiden nebeneinander vor den Spiegel, bewunderten sich gegenseitig und natürlich auch sich selber.

„Ja, jetzt kann das Fest beginnen!“, meinten sie.

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