Bärentraum, 8. u. 9. Kapitel (Version für die Kleinsten)
Märchen zum Thema Anerkennung
von tastifix
8. Kapitel
Auf zur Fabrik
„Zohottel?“
„Na, was nun?“
„Gehen wir jetzt zur Fabrik? Darf ich da mal zugucken?“
Die beiden Bären grinsten.
„Müssen wir lange laufen bis dorthin?“
Sofie fragte da lieber nach. Sie wollte nicht, dass die Beiden sie vielleicht noch tragen mussten, nur, weil ihre Beine etwa nicht mehr mit konnten.
´Nee, das wäre Mist und einer Fast-Prinzessin nun wirklich nicht würdig!`
Dagegen sagten ihr die Freunde, dass sie schon in wenigen Minuten in die Fixstraße einbiegen würden.
„Warum heißt die denn Fix-Straße?“
„Dort steht unsere Fabrik und in der wird immer ganz fix gearbeitet!“, erklärte Benjamin.
„Ooh!!“
Sofie dachte:
´Muss ja auch so sein!`
Es waren wirklich nur noch ein paar Meter und selbstverständlich mussten Zottel und Benjamin Sofie nicht tragen.
„Schließlich bin ich schon vier Jahre alt!“
Dann standen sie vor dem wahnsinnig langen Fabrikgebäude.
„Das ist noch größer als unseres!“
Als nächstes fiel ihr dessen Farbe auf. Es war nicht etwa grau oder schwarz, sondern braun:
„Es sieht aus wie ein riesiger Honigklecks!“
„Warte ab, bis wir erst drinnen sind, Sofie. Du wirst staunen ... !“, meinte Benjamin.
Die Drei marschierten durch ein breites Tor. Auf dessen beide Hälften war jeweils ein Teddy mit Kittelschürze gemalt, der in seinen Pfoten ein Plätzchen hielt.
Auf der rechten Seite vor der Fabrik lag noch ein großer Parkplatz. Auf dem standen viele Autos. Sie waren zwar nicht so groß wie Lastwagen, aber dennoch nicht so winzig wie das von Sofies Papa. Die Autos gefielen Sofie unheimlich gut, weil sie in kräftigen Bonbonfarben lustig bemalt waren.
„Guckt mal! Da drüben steht ja ein rosa Barbie-Auto!“
Gespannt linste Sofie durch dessen Scheiben. Saßen da vielleicht Barbie und deren Freund Ken? Sie war empört:
„Die haben ihr Auto einfach allein gelassen!“
Und grübelte:
´Ob ich das arme Ding wohl nachher mit nach hause nehmen darf?`
Aber das behielt sie lieber für sich. Zottel und Benjamin fänden die Idee bestimmt einfach nur doof!
„Kommt, wir gehen endlich rein!“
Sie fasste ihre beiden Freunde an den Pfoten und zerrte sie zum Eingang. Sie kamen in eine Halle, die so hoch war wie die Tannen aus dem Wald und dermaßen geräumig, dass Sofie sie gar nicht überblicken konnte.
„Ist das toll!!“
Die Halle entpuppte sich als eine riesige Backstube. An den beiden Längswänden standen dicht an dicht große Öfen. In jedem von denen brannte Licht:
„Wenn Mama Kuchen backt, brennt in unserem Backofen auch immer Licht. Aber so hell wie dies hier ist es nicht!“
Darüber wunderte sich Sofie allerdings gar nicht. Schließlich waren die hier ja viel größer und brauchten stärkere Lampen.
Vor einem sehr langen und breiten Tisch stand eine Gruppe von Bäckerteddys. Mit einer Kuchenrolle walzten sie Teigkugeln so platt wie Frühstücksbretter. Die fertigen Kuchenteig - Bretter hatten dann zwei lange und zwei kurze Seiten genau wie die Halle, nur viel kleiner als diese.
´Sonst passten die hier ja nicht rein und die fleißigen Teddys hätten keinen Platz mehr zum Rumlaufen!`
Wie Sofie beobachtete, trabten die emsig kreuz und quer durch den Raum.
„Was backen die denn?“, fragte Sofie.
„Geh` ruhig hin!“, schlug Benjamin vor.
Sofie war sehr aufgeregt. Deshalb hüpfte sie los, ohne darauf zu achten, wo sie hin trat. Vorne am Tisch angekommen, reckte sie sich hoch auf die äußersten Zehenspitzen, um einem der Teddys beim Arbeiten über die Schulter sehen zu können.
Dabei stellte sie sich aus Versehen auf dessen eine Pfote. Anders als die Bären trug Sofie Schuhe an den Füßen und die hatten leider harte Sohlen.
„Aua!“, stöhnte der Bär.
Aber dann sah er, wer ihn da getreten hatte. Benjamin hatte ihm schon viel über dieses kleine Mädchen und dessen großen Kummer erzählt. Deshalb schimpfte der Bär jetzt nicht, sondern war sofort wieder freundlich und lieb, so wie man sich das von einem richtigen Teddy vorstellt.
„Brumm, Sofie! Ich bin Petz!“, begrüßte er sie und legte ihr tatsächlich eine Pfote auf die Schulter.
Natürlich nicht die Hinterpfote, denn die tat ziemlich weh. Sofie schämte sich:
„Entschuldige, Herr Petz. Ich wollte dir bestimmt nicht weh tun! – Zu hause kriegte ich jetzt von meiner Mama dollen Ärger!“
Mitleidig sah der Bär Sofie an:
„Aber Sofie! Was glaubst du, wie oft ich schon jemanden angerempelt habe ...“
Irgendwie fühlte sich Sofie erleichtert, denn sie hatte endlich außer ihrem Benjamin einem Fremden ihr trauriges Geheimnis verraten. Das tat gut.
9. Kapitel
Sofie rollt einen Teig
Petz hatte wohl blitzschnell überlegt, wie er Sofie fix eine Freude machen könnte.
„Sofie, hättest du Lust, selber einen Teig zu rollen?“
Sofie war selig, griff sich eine Handvoll Teig und bearbeitete es mit der Kuchenrolle, immer hin und her und zurück. Puuh, war das anstrengend!
Strahlend und mit hochroten Wangen vor Eifer war sie da als die bestimmt jüngste Bäckerin in dieser Fabrik zugange. Ab und an machte sie eine kurze Pause und sah prüfend auf den Teig.
´Der sieht schön aus!`
„Petz, was ist da alles drin?“, fragte sie.
„Probier` doch mal. Vielleicht errätst du es ja?!“
So schnell konnte Petz gar nicht gucken, wie Sofie sich mit der Hand ein großes Stück Teig abbrach und es sich in den Mund stopfte.
„Naa?“
Der Teig schmeckte so gut, dass Sofie laut schmatzte, obwohl sich das nun wirklich nicht gehörte, schon gar nicht für eine zukünftige Prinzessin. Doch das war dem Schleckermaul total egal. Sofie machte ´hmm`!` und gleich noch einmal ´hmmm!`. dann sogar eines mit drei ´Ms`.
„Der ist süß! Ist da Honig drin?“
„Donnerwetter! Das hast du aber fix raus bekommen!“, staunte Petz.
Sofie fielen dann noch sehr viele andere Zutaten ein, die bestimmt auch alle in dem Teig waren:
„Da sind Eier drin, Nüsse, Butter, ´ne Menge Zucker und ...“
„Prima!“, lobte der Bär.
„Macht ihr auch Plätzchen daraus?“
Auf diese Frage hatte Petz nur gewartet.
„Ich hol` dir eine Form und dann bäckst du selber eines, ja?“
´Petz ist so richtig lieb. Ab heute ist der mein Freund wie Zottel und Benjamin. Das hat er wirklich verdient. Schließlich erlaubt der mir sogar das Plätzchenbacken!`, fand Sofie.
„Duuh ...“ , strahlte sie ihn mit großen Kulleraugen an, „wenn ich eines Tages eine Prinzessin mit einem richtigen Schloss bin, dann wirst du mein königlicher Hofoberoberbäckermeister!“
„Es wird mir eine außerordentliche Ehre sein, Sofie!“, antwortete Petz mit ernstem Gesicht, obwohl genau das ihm sichtlich ziemlich schwer wurde.
„Krieg` ich dann jeden Morgen leckeren Honigkuchen?“
„Aber selbstverständlich, Hoheit! Wenn du willst, sogar zwei!“
Sofie überlegte:
„Eigentlich müsste er Hofoberoberoberbäckermeister werden. – Nee, erst warte ich ab, ob ich wirklich zwei davon kriege.“
Auf zur Fabrik
„Zohottel?“
„Na, was nun?“
„Gehen wir jetzt zur Fabrik? Darf ich da mal zugucken?“
Die beiden Bären grinsten.
„Müssen wir lange laufen bis dorthin?“
Sofie fragte da lieber nach. Sie wollte nicht, dass die Beiden sie vielleicht noch tragen mussten, nur, weil ihre Beine etwa nicht mehr mit konnten.
´Nee, das wäre Mist und einer Fast-Prinzessin nun wirklich nicht würdig!`
Dagegen sagten ihr die Freunde, dass sie schon in wenigen Minuten in die Fixstraße einbiegen würden.
„Warum heißt die denn Fix-Straße?“
„Dort steht unsere Fabrik und in der wird immer ganz fix gearbeitet!“, erklärte Benjamin.
„Ooh!!“
Sofie dachte:
´Muss ja auch so sein!`
Es waren wirklich nur noch ein paar Meter und selbstverständlich mussten Zottel und Benjamin Sofie nicht tragen.
„Schließlich bin ich schon vier Jahre alt!“
Dann standen sie vor dem wahnsinnig langen Fabrikgebäude.
„Das ist noch größer als unseres!“
Als nächstes fiel ihr dessen Farbe auf. Es war nicht etwa grau oder schwarz, sondern braun:
„Es sieht aus wie ein riesiger Honigklecks!“
„Warte ab, bis wir erst drinnen sind, Sofie. Du wirst staunen ... !“, meinte Benjamin.
Die Drei marschierten durch ein breites Tor. Auf dessen beide Hälften war jeweils ein Teddy mit Kittelschürze gemalt, der in seinen Pfoten ein Plätzchen hielt.
Auf der rechten Seite vor der Fabrik lag noch ein großer Parkplatz. Auf dem standen viele Autos. Sie waren zwar nicht so groß wie Lastwagen, aber dennoch nicht so winzig wie das von Sofies Papa. Die Autos gefielen Sofie unheimlich gut, weil sie in kräftigen Bonbonfarben lustig bemalt waren.
„Guckt mal! Da drüben steht ja ein rosa Barbie-Auto!“
Gespannt linste Sofie durch dessen Scheiben. Saßen da vielleicht Barbie und deren Freund Ken? Sie war empört:
„Die haben ihr Auto einfach allein gelassen!“
Und grübelte:
´Ob ich das arme Ding wohl nachher mit nach hause nehmen darf?`
Aber das behielt sie lieber für sich. Zottel und Benjamin fänden die Idee bestimmt einfach nur doof!
„Kommt, wir gehen endlich rein!“
Sie fasste ihre beiden Freunde an den Pfoten und zerrte sie zum Eingang. Sie kamen in eine Halle, die so hoch war wie die Tannen aus dem Wald und dermaßen geräumig, dass Sofie sie gar nicht überblicken konnte.
„Ist das toll!!“
Die Halle entpuppte sich als eine riesige Backstube. An den beiden Längswänden standen dicht an dicht große Öfen. In jedem von denen brannte Licht:
„Wenn Mama Kuchen backt, brennt in unserem Backofen auch immer Licht. Aber so hell wie dies hier ist es nicht!“
Darüber wunderte sich Sofie allerdings gar nicht. Schließlich waren die hier ja viel größer und brauchten stärkere Lampen.
Vor einem sehr langen und breiten Tisch stand eine Gruppe von Bäckerteddys. Mit einer Kuchenrolle walzten sie Teigkugeln so platt wie Frühstücksbretter. Die fertigen Kuchenteig - Bretter hatten dann zwei lange und zwei kurze Seiten genau wie die Halle, nur viel kleiner als diese.
´Sonst passten die hier ja nicht rein und die fleißigen Teddys hätten keinen Platz mehr zum Rumlaufen!`
Wie Sofie beobachtete, trabten die emsig kreuz und quer durch den Raum.
„Was backen die denn?“, fragte Sofie.
„Geh` ruhig hin!“, schlug Benjamin vor.
Sofie war sehr aufgeregt. Deshalb hüpfte sie los, ohne darauf zu achten, wo sie hin trat. Vorne am Tisch angekommen, reckte sie sich hoch auf die äußersten Zehenspitzen, um einem der Teddys beim Arbeiten über die Schulter sehen zu können.
Dabei stellte sie sich aus Versehen auf dessen eine Pfote. Anders als die Bären trug Sofie Schuhe an den Füßen und die hatten leider harte Sohlen.
„Aua!“, stöhnte der Bär.
Aber dann sah er, wer ihn da getreten hatte. Benjamin hatte ihm schon viel über dieses kleine Mädchen und dessen großen Kummer erzählt. Deshalb schimpfte der Bär jetzt nicht, sondern war sofort wieder freundlich und lieb, so wie man sich das von einem richtigen Teddy vorstellt.
„Brumm, Sofie! Ich bin Petz!“, begrüßte er sie und legte ihr tatsächlich eine Pfote auf die Schulter.
Natürlich nicht die Hinterpfote, denn die tat ziemlich weh. Sofie schämte sich:
„Entschuldige, Herr Petz. Ich wollte dir bestimmt nicht weh tun! – Zu hause kriegte ich jetzt von meiner Mama dollen Ärger!“
Mitleidig sah der Bär Sofie an:
„Aber Sofie! Was glaubst du, wie oft ich schon jemanden angerempelt habe ...“
Irgendwie fühlte sich Sofie erleichtert, denn sie hatte endlich außer ihrem Benjamin einem Fremden ihr trauriges Geheimnis verraten. Das tat gut.
9. Kapitel
Sofie rollt einen Teig
Petz hatte wohl blitzschnell überlegt, wie er Sofie fix eine Freude machen könnte.
„Sofie, hättest du Lust, selber einen Teig zu rollen?“
Sofie war selig, griff sich eine Handvoll Teig und bearbeitete es mit der Kuchenrolle, immer hin und her und zurück. Puuh, war das anstrengend!
Strahlend und mit hochroten Wangen vor Eifer war sie da als die bestimmt jüngste Bäckerin in dieser Fabrik zugange. Ab und an machte sie eine kurze Pause und sah prüfend auf den Teig.
´Der sieht schön aus!`
„Petz, was ist da alles drin?“, fragte sie.
„Probier` doch mal. Vielleicht errätst du es ja?!“
So schnell konnte Petz gar nicht gucken, wie Sofie sich mit der Hand ein großes Stück Teig abbrach und es sich in den Mund stopfte.
„Naa?“
Der Teig schmeckte so gut, dass Sofie laut schmatzte, obwohl sich das nun wirklich nicht gehörte, schon gar nicht für eine zukünftige Prinzessin. Doch das war dem Schleckermaul total egal. Sofie machte ´hmm`!` und gleich noch einmal ´hmmm!`. dann sogar eines mit drei ´Ms`.
„Der ist süß! Ist da Honig drin?“
„Donnerwetter! Das hast du aber fix raus bekommen!“, staunte Petz.
Sofie fielen dann noch sehr viele andere Zutaten ein, die bestimmt auch alle in dem Teig waren:
„Da sind Eier drin, Nüsse, Butter, ´ne Menge Zucker und ...“
„Prima!“, lobte der Bär.
„Macht ihr auch Plätzchen daraus?“
Auf diese Frage hatte Petz nur gewartet.
„Ich hol` dir eine Form und dann bäckst du selber eines, ja?“
´Petz ist so richtig lieb. Ab heute ist der mein Freund wie Zottel und Benjamin. Das hat er wirklich verdient. Schließlich erlaubt der mir sogar das Plätzchenbacken!`, fand Sofie.
„Duuh ...“ , strahlte sie ihn mit großen Kulleraugen an, „wenn ich eines Tages eine Prinzessin mit einem richtigen Schloss bin, dann wirst du mein königlicher Hofoberoberbäckermeister!“
„Es wird mir eine außerordentliche Ehre sein, Sofie!“, antwortete Petz mit ernstem Gesicht, obwohl genau das ihm sichtlich ziemlich schwer wurde.
„Krieg` ich dann jeden Morgen leckeren Honigkuchen?“
„Aber selbstverständlich, Hoheit! Wenn du willst, sogar zwei!“
Sofie überlegte:
„Eigentlich müsste er Hofoberoberoberbäckermeister werden. – Nee, erst warte ich ab, ob ich wirklich zwei davon kriege.“