Gott würfelt und feilscht nicht

Erörterung zum Thema Glaube

von  loslosch

In dubiis pars tutior est eligenda (Thomas v. Aquin, 1225 - 1274, zugeschrieben). Im Zustand des Zweifelns soll man den verhältnismäßig sicheren Teil erwählen. Ein theologisches Axiom.

So argumentiert auch Manfred Lütz (in einer Fernseh-Diskussionsrunde und vermutlich in seinem letzten Werk "Gott"): Wenn es Gott gibt, ist der Glaube an ihn günstig. Wenn nicht, dann ohne Nachteil für den sogenannten Gottgläubigen nach seinem Ableben.

An die Stelle von "Gott" könnte man jedes andere Phänomen setzen und analog argumentieren. (Teufel!) Bei dem Phänomen "Gott" handelt es sich nach allgemeiner Übereinkunft gläubiger Menschen auch um eine moralische Instanz.

Es mutet makaber an, auf der Basis jenes Axioms zu glauben. Ist "Gott" aus dem gleichen Holz wie ein levantinischer Teppichhändler geschnitzt?


Anmerkung von loslosch:

"Gott würfelt nicht." (Einstein an Niels Bohr.) Dass die Natur letztlich doch würfelt - ein anderes Thema.

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Kommentare zu diesem Text

Po-et (21)
(07.09.09)
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 loslosch meinte dazu am 07.09.09:
Diese Idee basiert auf dem pseudowissenschaftlichen Geschwafel eines M. L., Dr. phil., Mediziner, Psychologe, Theologe, "Philosoph". Lothar
Misanthrop (31)
(07.09.09)
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 loslosch antwortete darauf am 07.09.09:
Das Spaghettimonster hat ein Problem: Die Zahl der Piraten steigt wieder ...

Zurück zum ernsten Teil. Zitat Einstein: Ein Mensch würde in einer armseligen Weise handeln, wenn sein Verhalten durch die Angst vor einer Bestrafung bzw. durch das Erwarten einer Belohnung nach dem Tod bestimmt würde (aus dem Englischen). Lothar
Misanthrop (31) schrieb daraufhin am 08.09.09:
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elvis1951 (59)
(07.09.09)
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 loslosch äußerte darauf am 07.09.09:
Die Hintergründe des Horaz-Zitats kannst zu ergooglen. Die Römer hielten demnach die Juden oft für Lügner.

Das zweite habe ich abgehandelt am 10.4.09 (Botschaften und ihre verbogenen Wahrheiten).

Klaus, Du liest meine Stücke nicht sorgfältig. Lothar
Vetustus (19)
(07.09.09)
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Leyla (29) ergänzte dazu am 07.09.09:
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Vetustus (19) meinte dazu am 07.09.09:
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 loslosch meinte dazu am 07.09.09:
Und ich nehme sie eiskalt lächelnd in Verwahrung.

 loslosch meinte dazu am 07.09.09:
Der levantinische Teppichhändler in der Gottrolle würde die moralischen Tricksereien nachsehen ... Albert Einstein erkannte schon die miserable Grundhaltung, wie oben gegenkommentiert.

Zu Gott: ie (indoeurop.) Wurzel ghau oder gheu. Im ersten Fall "gießen", im zweiten "anrufen". Unklar.

Jetzt erwarte ich als nächsten Kommentator Herrn Dr. Manfred Lütz ...

 Kleist (16.09.09)
Aus dem levantinischen Teppichhändler werd' ich auch nicht schlau. Welche Eigenschaften hat der denn dem Klischee nach?

Ansonsten - hatte Blaise Pascal nicht ein sehr ähnliches Argument formuliert?
(Stichwort: "Sicherheitschristentum")

 loslosch meinte dazu am 16.09.09:
Ein levantinischer Teppichhändler neigt zu betrügerischem Handeln. Die Glaubensbotschaft des "Sicherheitschristentums" ist eine in moralischer Hinsicht verwerfliche, ja betrügerische. Betrüger kommen miteinander oft recht gut klar ... Übrigens hab ich jetzt gelernt, dass Pascal dieses Bonmot ernst meinte. Der begabte Mathematiker hätte allerdings sein Sicherheitsdenken auch mit der Wortmarke "Teufel" durchspielen sollen.

Naja, dann ist er zu 50% in den Himmel gekommen, schon mit 39.

 styraxx (16.09.09)
Und ich dachte das Leben sei ein Würfelspiel. Grüss Gott

 loslosch meinte dazu am 16.09.09:
Gewürfelt wird aber schon vor der Geburt. Eine Hütte weiter geboren, das kann den großen Unterschied ausmachen. :)
(Antwort korrigiert am 16.09.2009)
Jack (33)
(05.12.09)
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 Peer (18.12.09)
Ich frage mich nur immer, woher die Atheisten diese Sicherheit nehmen, dass es keinen Gott gibt. Kennen sie alle Winkel des Alls und alle denkbaren und undenkbaren Existenzformen?
Ich sage nur: Ich glaube an Gott.
Sie behaupten: Es gibt keinen Gott.
Woher sie nur diese Gewissheit nehmen.
LG Peer

 loslosch meinte dazu am 18.12.09:
Bei primitiv denkenden Atheisten mag das so sein. Bei den Agnostikern nicht. Sie behaupten, dass sies nicht wissen (können). Wenn Gläubige sagen, dass sie von der Existenz Gottes "überzeugt" sind, denken sie übrigens ähnlich primitiv wie die Erstgenannten. Lothar
wortverdreher (36) meinte dazu am 18.12.09:
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 loslosch meinte dazu am 18.12.09:
Gern ersetzt durch Gewissheit. Du weißt sicher, was gemeint ist: logisch die Gegenposition der primitiven Atheisten. :) Lo

 Peer meinte dazu am 19.12.09:
@wortverdreher
Nein, genau das Gegenteil. Jede der beiden Parteien, ob gottgläubig oder atheistisch, muss in letzter Konsequenz glauben, da keiner von Beiden dem anderen den ultimativen Beweis erbringen kann. So ist es nach Christenglauben auch von Gott gewollt. Es soll sich jeder ganz frei, ohne Druck für oder gegen ihn entscheiden können.
LG Peer
wortverdreher (36) meinte dazu am 19.12.09:
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