Augustinischer Geistesblitz

Kurzprosa zum Thema Glaube

von  loslosch

Omnes enim homines beati esse volunt (Augustinus, 354 bis 430; Confessiones - zitiert nach Hubertus Kudla, Lexikon der lateinischen Zitate, Verlag C. H. Beck, München, 3. Aufl., 2007, S. 146). Denn alle Menschen wollen glücklich sein.

Erst baut Augustin einen Popanz auf: Glück als Zustand. (Es können doch nur Glücksmomente sein!) Um später dann zu behaupten, dieses Ansinnen sei naturgegeben, weil wir Menschen nach Unsterblichkeit strebten. Wer ihm bis hierhin folgen konnte, ist dem Gottesglauben ausgeliefert, ja zugetan.

Augustin, du missionarisch talentierter, von Benedikt XVI. hoch verehrter Kirchenlehrer.

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Kommentare zu diesem Text


 TrekanBelluvitsh (01.10.15)
Würde prima auf ein CSU-Plakat passen.

 loslosch meinte dazu am 01.10.15:
ja, was zum einlullen. könnte auch von westerwelle erfunden sein.

 Dieter_Rotmund (01.10.15)
Glück als Zustand ist in der Tat ein gesellschaftlicher sehr konservativer Gedanke. Gerne gelesen.

 loslosch antwortete darauf am 01.10.15:
gerade menschen im unglück könnten den spruch gut finden!
Graeculus (69)
(01.10.15)
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 loslosch schrieb daraufhin am 01.10.15:
beim googeln von verheißungsreligion bin ich gescheitert; denn alle religionen sind solche. sie verheißen glückszustände. die wenigsten stören sich daran. warum? es wurde ihnen eingeimpft, immer wieder tradiert.

auch der ökonomisch ausgerichtete utilitarismus benutzt "glück" undiffferenziert: "Handle so, dass das größtmögliche Maß an Glück entsteht!" (Prinzip des maximalen Glücks bzw. engl. maximum-happiness principle). dem problem glücksmomente versus glückszustände wird aus dem weg gegangen.
Dieter Wal (58)
(01.10.15)
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 loslosch äußerte darauf am 01.10.15:
latein der spätantike hin zum mediaevum. das hätte ich damals lieber gelesen. aber nicht vom versponnenen augustinus. er hat auch behauptet, nur sehr wenige kämen in die hölle. keine clevere idee eines missionars!
(Antwort korrigiert am 01.10.2015)
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