Mutter der Porzellankiste

Satire zum Thema Moral

von  loslosch

Nisi caste, saltem caute (nach Bischof Albert von Bremen; ~1000 bis 1072). Wenn schon nicht keusch, so doch wenigstens vorsichtig.

Der wortmächtige Lateiner (es war kein Römer) verpackt eine inhaltsschwere Botschaft glatt in nur vier Wörtern. Werbung im Aids-Zeitalter für Präservative?

Man mag auch an den irischen Bischof denken mit seiner Begleiterin im Fond der schwarzen Limousine mit Bischofsstander. Vorn am Steuer der diensthabende Kaplan. Der Bischof ermahnt seinen Fahrer: "Vorsicht! Hier gibt´s zwei Friedhöfe und kein Hospital." Der Kaplan, leise vor sich hin murmelnd: "Haben Hochwürden auch alles bedacht?" Offenbar nicht.

Nach neuen Monaten ward ein prächtiges Knäblein geboren. 15 Jahre später mahnte die verzagte alleinerziehene Mutter öffentlich die versäumte Vaterrolle an. Zurückblickend räumte sie zugleich ein: It was a tremendous feeling!


Anmerkung von loslosch:

Realsatiren sind die besten.

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Kommentare zu diesem Text

Klopfstock (60)
(29.01.10)
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 loslosch meinte dazu am 29.01.10:
Dein Kommentar gibt mir Gelegenheit, eine Anfrage aus dem verborgenen Pk zu beantworten. Zur Frage: Was ist ein Bischofsstander? Statt auf den Duden zu verweisen, hier die Auskunft: Ein Stander ist eine Flagge am Dienstwagen, hier des Bischofs.

Ich bin mir aber nicht restlos sicher, ob es eine Frage oder ein Hinweis auf einen vermeintlichen RSF (a/ä) war.

@Klopfi: Mit "gewaltig" warst Du nah dran. Besser noch: überwältigend! Ich hab das Interview Anfang der 90er mit der Alleinerziehenden noch ihm Ohr. Sie sprach so bebend an dieser Stelle ...

Der Schlusssatz war mir wichtig (it was a ...). Er soll ausdrücken, dass die moralische Schuld den Bischof (von Belfast oder Dublin) "nur" zu 99% trifft. :) Lothar mit artigem Dank
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