Alles Liebe

Gedicht zum Thema Abschied

von  Isaban

Und wenn ich gehe, gehe ich
ganz ohne letztes Wort.
Ich will nicht, dass du traurig bist,
nicht einmal, dass du mich vermisst;
ich bin ja nicht weit fort.

Und suchst du mich, so suche mich
im Vogelbeerenrot,
im Weizengelb, im Wiesengrün,
im Blauen, wo die Schwalben ziehn,
im Duft von Honigbrot.

Und findet Glück dich, finde dich
mit Freude dort hinein.
Ich würde niemals, glaube mir,
und insbesondere nicht dir,
gram deswegen sein.


Anmerkung von Isaban:

Nicht lyrisches Ich mit Autorin verwechseln!

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Kommentare zu diesem Text


 makaba (26.08.10)
schön süße. so wunderschon. leicht melancholisch und doch so wunderbar friedlich abschließend. (huch! ein partizip ;)
lg makaba
schneerosenkind (38) meinte dazu am 26.08.10:
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 Isaban antwortete darauf am 26.08.10:
Hallo, ihr beiden!

@ makaba:
Danke Kleene!
Tz, tz, immer diese Partizipienreiterei! ;)

Liebe Grüße,

Sabine

@ Sandra: Freut mich, dass der Text so rüberkommt.
Hab vielen Dank für deine Rückmeldung!

Liebe Grüße,

Sabine
asche.und.zimt (24)
(26.08.10)
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 Isaban schrieb daraufhin am 26.08.10:
Herzlichen Dank. Ich freu mich über dein Lob.

Liebe Grüße,
Sabine

 Didi.Costaire (26.08.10)
Ein (für deine Texte) ungewöhnliches Wort taucht hier auf, liebe Sabine, und auch die Tatsache, dass V 8 + 9 an Fußballfeste erinnern, ist erstaunlich.
Ein hervorragendes Gedicht jedenfalls, das ganz inspiriert klingt.
Liebe Grüße, Dirk

 Isaban äußerte darauf am 26.08.10:
An Fußballfeste?
Manchmal kommt mir der Satz mit dem Mars und der Venus vollkommen logisch vor. :D

Vielen Dank für das "hervorragend" vor dem Gedicht und die spannenden Einblicke in deine einzigartigen Gedankengänge, lieber Dirk.

Liebe Grüße,

Sabine

 Jorge (26.08.10)
Es ist zu komisch: Gerade schrieb ein ganz früher Schulfreund von einer neuen Beziehung und dem Rosenkrieg mit der alten Liebe und dann diese Verse:
Und findet dich ein neues Glück,
dann finde dich darein.
Ich würde niemals, glaube mir,
und ganz besonders nicht mit dir,
gram deswegen sein.
So ist das wahre Leben
Liebe Grüße
Jorge

 Isaban ergänzte dazu am 26.08.10:
Hat zwar jetzt nur pheripher mit meinem Text zu tun, aber ...
Kennst du diese alte Geschichte (mir fällt, veflixt, der Titel nicht mehr ein) von den beiden Frauen, die vor dem Richter erscheinen und um einen Sohn streiten? Beide behaupten, seine Mutter zu sein und führen beide diverse Gründe auf, warum der Knabe ihnen zugesprochen werden soll. Der Richter sagt, dass er alle Gründe einsieht und ein gerechtes Urteil fällen will. Der Scharfrichter soll kommen und das Kind mit dem Schwert genau in der Mitte durchschlagen. Die Frau, deren Herzen der Junge näher stand verzichtete auf ihren "gerechten" Anteil.

Die Haltung "wenn ich ihn nicht haben kann, soll ihn keine haben, wenn ich nicht glücklich bin, darf es auch sonst niemand sein" dürfte wohl nie die wirklich richtige sein, auch wenn es manchmal gewiss nicht einfach ist, über das eigene Verlustempfinden hinauszuwachsen.( Hach nee, wat klingt dat abgeklärt! :D)

Ich dank dir für deine Rückmeldung.

Liebe Grüße,

Sabine

 derNeumann meinte dazu am 26.08.10:
Guten Tag
Der kaukasische Kreidekreis oder König Salomon (musste ich nachschlagen: 1. Könige 3,16-28).
Das Gedicht liest sich angenehm und hat eine klingende Melodie, aber inhaltlich ist es nicht mein Ding.
es grüßt: der Neumann

 Isaban meinte dazu am 26.08.10:
Stimmt, der kaukasische Kreidekreis. Danke, Neumann.
Freut mich aufrichtig, dass es dich mal wieder nach KV gelockt hat.
Zum Inhalt: Ja, ja, ich weiß - aber ab und an kömmts über mich. ;)
Ich wünsche dir noch einen angenehmen Abend.

Liebe Grüße,

Sabine

 Jorge meinte dazu am 26.08.10:
@derNeumann: Danke für die Literaturempfehlung.
@Isaban: Der Text macht ja mehr Wellen als manch einer deiner ganz guten.
janna (61) meinte dazu am 29.08.10:
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Beaver (41)
(26.08.10)
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 Isaban meinte dazu am 26.08.10:
Danke schön, Manu. Freut mich sehr, dass sie dir gefallen.

Das Problem hier bei KV ist, dass unter so einem Text üblicherweise eher persönliche Bemerkungen, Anteilnahme und Beileidsbekundungen für den Autoren auftauchen, anstatt dass der Text als das behandelt wird, was er ist: ein Text.

Meinungen, die sich auf den Text selbst beziehen, finde ich notwendig, wichtig und richtig; jede einzelne - ganz gleich ob nun lobend, hinterfragend oder kritisch - freut mich. Dieses Feedback ist der Grund, warum ich hier Texte veröffentliche. Und die meiner Erfahrung nach einfachste Methode, die Art der Rückmeldungen von persönlichen Befindlichkeiten weg dahingehend zu beeinflussen, ist eine sichtbare Distanzierung des Autoren vom lyrischen Ich, insbesondere, wenn es sich um einen Text zu einem Thema wie dem oben genannten handelt.

Lieben Nachmittagsgruß,
Sabine
janna (61)
(26.08.10)
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 Isaban meinte dazu am 26.08.10:
Danke, Janna.
Honigbrot, ja. Lebkuchen mochte ich schon immer. :D
Herzliche Grüße,

Sabine
Christianna (49)
(26.08.10)
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 Isaban meinte dazu am 26.08.10:
Herzlichen Dank, Christa!
Das geht runter wie Apfeltorte kurz vorm Abendessen. :D
Ich freu mich, dass du den Text magst.

Liebe Grüße,
Sabine

 mondenkind (26.08.10)
ich möchte auch sagen, dass es ganz wundertoll ist. :)

 Isaban meinte dazu am 26.08.10:
Danke, nici! :*

 Bergmann (26.08.10)
Siehst du, soo romantisch könnte ich niie verseln.
Schon schön, aber ein bisschen zuviel Zucker.
(Betonungswechsel am letzten Versanfang - zweischneidig.)

 loslosch meinte dazu am 26.08.10:
... voll Gram deswegen sein ... Natürlich, einfach. Lo

 Isaban meinte dazu am 26.08.10:
Vielen Dank für eure Rückmeldungen, ihr beiden!

@ Uli:
Siehst du, soo romantisch könnte ich niie verseln.
Stimmt. :D

Und ja, zweischneidig, da hast du vollkommen recht. Finde ich aber nicht falsch.
Wenn's an dieser Stelle zu glatt liefe, würde - nach meinem Empfinden - die Fühlbarkeit leiden. Ob Unterstreichung oder Überwindung - so richtig flüssig plätschern darf die Melodie meiner Meinung nach nicht.

Dein "schon schön" freut mich sehr, mit deinem Zuckereinwand hab ich schon im Voraus gerechnet. ;)

Lieb grüßt

Sabine

@ Lothar:
Stimmt, es wäre einfach, die Metrik an der Stelle zu glätten, lieber Lothar.
Dein Vorschlag ist ein gutes Beispiel dafür.

Liebe Grüße,

Sabine
fdöobsah (54)
(26.08.10)
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 Isaban meinte dazu am 26.08.10:
Sodela, dann fange ich mal mit dem längsten Kommentar an. :)

Hallo fdöobsah,

freut mich sehr, dass du dich mit dem Text beschäftigen mochtest. Ich antworte mal Stück für Stück, damit nichts untergeht.

Ja, super schmalzig, super kitschig, einfach schön. :) Doch, das muss man schon mal dürfen, keine Frage und erst recht dann, wenn man es so schön kann. Dann stört auch nicht, dass das lyr. Ich eigentlich ohne letztes Wort gehen wollte und dann doch so viele macht.

Hach, sollte ich mal wirklich durchhängen, ganz ehrlich, so ein Kommi aus Zuckerbrot und Peitsche schafft es auf jeden Fall, jemanden zumindest zum Grinsen über sich selbst zu bringen. :D

Ich könnte ja jetzt auf das Wörtchen "wenn" in V1 hinweisen, das implizieren könnte, dass das Gehen wohl erst noch (in unbestimmter Zukunft) kommt - aber nee, gestehen wir ruhig dem lyrischen Ich eine Portion Larmoyanz zu.

Es erscheint beckmesserisch, die Aufzählreime der zweiten Strophe zu kritisieren, die außer den drei Grundfarben eine weitere Farbe und überraschenderweise einen Geruch versammeln. Nicht, dass das nun etwas ausmachte, aber bei einem formal doch eher strengen Gedicht hat das eine Art Beliebigkeit, die danach riecht, dass genommen wird, was reimend passt. Gleichzeitig unterstützte es natürlich das Spielerische, die Leichtigkeit des Abschieds, wenn er denn so leicht wäre.

Hm, durchaus nachdenkenswert. Meine Intention diesbezüglich war eher, das, was bleibt zu zeigen, das was in Augenhöhe ist (Vogelbeeren), das was am Boden (Wiesen, Felder) und das, was ganz oben/in der Ferne ist. Erinnerungen und Gemeinsames, wobei das Honigbrot, wie ich gestehen muss, meiner ganz persönlichen Vorliebe für Lebkuchenartiges entspringt. Eine Beliebigkeit - doch ja, auch mit dieser Wirkung kann ich leben. Alles das, was einem in diesem Kontext in den Sinn kommt. Ich glaube, noch mehr Ordnung an dieser Stelle würde dem "Nachfühlbaren" schaden.


Auch die dritte Strophe spricht eher eine grabesschwere Sprache, indem sie das lyr. Du gemahnt, sich mit einem neuen Glück abzufinden, sollte das Schicksal ihm eines bescheren. Selbst suchen soll er wohlweislich nicht, höchstens sich finden lassen und dann „darein“ finden, sich dem Schicksal fügen. Und niemals nicht, niemals, „glaube mir!“ betont das lyrIch extra, würde es gram sein. Puh, das erinnert mich an Mamis, die mit traurigem Blick ihren Kinderlein weiszumachen scheinen, sie wären nicht traurig, nein, nein, nur um natürlich zielsicher schlechtes Gewissen zu erzeugen.

Oh, oh, das ist gemein. Nicht etwa, dass man den Text nicht so auslegen könnte (das ist ja das Gemeine! ), sondern weil es so quer zur angedachen Wirkung steht. Was als liebevolles Loslassen gedacht war, wird hier in deiner (leider durchaus nachvollziehbaren) Interpretation zu einer fiesen Manipulation, von der ich leider weiß, dass (manche) Mütter sowas durchaus draufhaben. (Unter Schmerzen habe ich dich geboren, Kind, hab auf alles verzichtet, um dich anständig großzuziehen... Igitt.)
Nee, das war natürlich absolut und gargarnicht nicht das, was mir da vorschwebte. Da muss ich wohl noch mal Hammer und Meißel ansetzen.

Die durch den entfallenen Auftakt erzwungene Pause vor dem letzten Vers wirkt daher doppelt wie ein tiefer Seufzer. Ich weiß wohl, dass man das auch anders sehen kann, dass diese Pause noch betonen könnte, wie sehr es dem lyrIch um das lyrDu geht, aber ich kann das leider nicht so lesen. Geschickt, gekonnt, empfinde ich den metrischen Kniff auf jeden Fall.

Merci.

So, vom Geschmäcklerischen, Interpretatorischen weg, bleibt zu konzedieren, dass es sehr gekonnt ist, harmonisch fließend, rhetorisch geschickt und annähernd formvollendet gestrickt ist. Das lobe ich mir.

Merci beaucoup!


Noch besser hätte ich gefunden, du hättest die jeweiligen Strophenanfänge in gleicher Art durchgehalten, z.B. mit „Und findet Glück dich, finde dich
mit Freude dort hinein“ oder so ähnlich, das hätte dann auch dieses grabesschwere „darein“ eliminiert.

Stimmt. Diesen Vorschlag übernehme ich gerne, macht den Einstieg in die 3. Strophe um einiges runder.

Aber wer bin ich, in dein Gedicht zu pfuschen, sorry.

Ein konstruktiver Kritiker. Wofür entschuldigst du dich?
Hab herzlichen Dank für die Auseinandersetzung mit meinem Text, für deinen amüsanten, ausführlichen und aufschlussreichen Komentar, für den Spiegel, für die hilfreichen Anregungen und den hervorragenden, sofort umgesetzten Verbesserungsvorschlag zu S3, V1/2.

Liebe Grüße,

Sabine
(Antwort korrigiert am 26.08.2010)
fdöobsah (54) meinte dazu am 26.08.10:
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 Isaban meinte dazu am 26.08.10:
Wie wäre es mit "und insbesondere nicht dir...".

Jepp, das ist es. Sehr viel runder. Hab nochmals vielen Dank, du.
Freut mich riesig, dass es nicht gleich aus dem Kopf war; dein Nachhaken ist auf jeden Fall ein Gewinn für den Text.


Um es mal in Apho-Form auszudrücken:

Manchmal sind die nicht ganz so wohlmeinend Klingenden sehr viel wohlmeinender als jene, die immer und überall nur wohlmeinend klingen. ;)

 Martina (26.08.10)
Ja....das ist Liebe!!! Wunderschön ge- und beschrieben...!!!
Lg Tina.

 Isaban meinte dazu am 26.08.10:
Herzlichen Dank, Tina!
Schön, dass dir der Text gefällt.

Liebe Grüße,

Sabine

 Reliwette (26.08.10)
Sehr schön , Silbenfee, geht runter wie Öl. Sehr edel, diese Einstellung/. Andererseits: es gibt viel zu tun! Packen wir es an!

Grüße vom Meermann!

 Isaban meinte dazu am 26.08.10:
Wat mutt, datt mutt.
Danke schön, Meermann.
Und klar. Wer, wenn nicht wir? ;)
Ich grüß dich lieb!

 AZU20 (26.08.10)
Wunderschön. LG

 Isaban meinte dazu am 26.08.10:
Vielen Dank, Armin!
Liebe Grüße,
Sabine
Misanthrop (31)
(26.08.10)
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 Isaban meinte dazu am 26.08.10:
Danke, Misa.
Schön, dich mal wieder zu lesen!

Liebe Grüße,

Sabine

 Fuchsiberlin (26.08.10)
Der Text ist sehr gefühlvoll! Dennoch denke ich, dass zumindest immer ein bisschen etwas aus der gefühlten Welt des Autors/der Autorin in einem Text enthalten ist.

Ganz liebe Grüße
Jörg

 Isaban meinte dazu am 26.08.10:
Es wäre traurig, wenn nicht, Jörg.
Das ändert aber nichts daran, dass hier nur der Text zur Diskussion steht und nicht Person, Einstellung, Lebenssituation oder Befindlichkeit des Autoren. Sonst ist Textarbeit nämlich nicht möglich und um genau diese sollte es gehen, in einem Literaturforum. ;)

Hab vielen Dank für deine Rückmeldung.

Ganz, ganz liebe Grüße,

Sabine
Spocki (57)
(26.08.10)
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 Isaban meinte dazu am 26.08.10:
Auch eine tolle und wirklich spannende Interpretation, lieber Matthias.
Ich dank dir schön.

Liebe Grüße,

Sabine
Spocki (57) meinte dazu am 26.08.10:
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 Isaban meinte dazu am 26.08.10:
Du, die Interpretation obliegt dem Leser.
Deine liest sich für mich auch stimmig und vorstellbar. Das themengebende Wort "Abschied" kann man immer auf die eine oder andere Weise auslegen. Ich finds nicht falsch, wenn jeder für sich selbst die Auslegung rausfischt, die er bevorzugt.

Noch'n Grüßli,

Sabine
Spocki (57) meinte dazu am 26.08.10:
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 Isaban meinte dazu am 26.08.10:
Hach Spocki, ich steh auf deinen extraterristischen Charme! ;)
Lila_Regenflieg (56)
(09.09.10)
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fay (45)
(20.01.13)
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 Isaban meinte dazu am 21.01.13:
Freut mich sehr, wenn es dich berühren konnte.
Liebe Grüße

Sabine
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