Maimorgen

Gedankengedicht zum Thema Abhängigkeit

von  Isaban

Halb ist sie wach, halb schläft die Stadt.
Vereinzelt sieht man auf dem Rasen
vor dem Bürohaus Raben grasen;
sie wirken dick und nimmersatt.

Nur langsam tropfen Graugestalten,
die mit zur Brust geneigten Nasen
den morgendlichen Trübsal blasen,
den Gehsteig lang und manche halten,

so wie man sonst nur Kinder hält,
die Aktentasche in den Armen.
Die Stechuhr weiß nichts von Erbarmen,

nichts von der Freiheit und der Welt,
die ihr an diesem herrlich warmen
Tag – wie stets – zum Opfer fällt.

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Kommentare zu diesem Text

Beaver (41)
(10.05.11)
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 Isaban meinte dazu am 11.05.11:
Hach, genau meine zwei Lieblingsbilder rausgepickt - das freut mich riesig, Manu! Hab vielen Dank für deine Rückmeldung.

Liebe Grüße,

Sabine
Caty (71)
(10.05.11)
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 Isaban antwortete darauf am 11.05.11:
Da muss man ja schon fast ein schlechtes Gewissen bekommen, liebe Caty, wenn man selbst zu den Graugestalten gehört, die jeden Morgen von den Spiegeltürmen und Aktenbunkern angezogen werden.
Freut mich sehr, dass dir der Text zusagt.

Liebe Grüße,

Sabine
Schneewanderer (52)
(10.05.11)
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 Isaban schrieb daraufhin am 11.05.11:
Ja, diese ewigen Abhängigkeiten, dieses Fremdbestimmt sein, dem man - ganz besonders bei diesem tollen Wetter - viel zu gern entkommen würde.
Schön, dass du zwischen die Zeilen schlüpfen mochtest, Reiner.
Auch dir liebe Grüße,

Sabine
Schneewanderer (52) äußerte darauf am 11.05.11:
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 Theseusel (10.05.11)
Frau "Haderers" Wochenshow - Kompliment!

 Isaban ergänzte dazu am 11.05.11:
Was wären wir, wenn wir nicht ab und an hadern würden, Seuselchen? ;)
Beste Grüße,

Sabine

 AZU20 (11.05.11)
Ich wohne zwar auf dem Land und bin Pensionär, aber gut nachvollziehbar durch die starken Bilder. LG

 Isaban meinte dazu am 11.05.11:
Freut mich, lieber Armin.
LG, Sabine
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