Sentimental Journey mit Lenz

Gedicht zum Thema Jahreszeiten

von  EkkehartMittelberg

Ich würde ihn so gerne preisen
und schwärmen wie zur Jugendzeit
von Veilchen, Lerchen, Herzeleid,
mit Postkutschen ins Blaue reisen.

Doch wen könnt’ ich damit erfrischen?
Die Requisiten zeigen Rost,
veraltet die Romantikkost,
ihr wärt im Recht, sie auszuzischen.

So kann ich nur alleine kitschen,
verflixt, jetzt ist mir rausgerutscht,
was nur bei Gruftis heut’ noch flutscht.
Erbarmen, steckt sie ein die Flitschen.*

*Eine Flitsche (umgangssprachlich) ist ein einfaches Geschoss (Astgabel mit Gummiband), mit dem Kinder auf Spatzen schießen.

© Ekkehart Mittelberg, April 2013

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text


 Lluviagata (17.04.13)
[So will (muss) ich nun alleine kitschen ...]

Das, lieber Ekki, gefiele mir im Zusammenhang mit der vorangegangenen Klage besser!

Liebe Grüße zur Nacht
Llu ♥
(Kommentar korrigiert am 17.04.2013)

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 17.04.13:
Merci, mein ganzer Wille ist der Verzicht, Andrea.
Auch dir guets Nächtle.

 TrekanBelluvitsh (17.04.13)
Ich weiß nicht, ob ich die 'gute alte Zeit vermisse', aber ein wenig 'Romantisieren' könnte bestimmt nicht schaden.
Und wenn ich 'Zack', 'Boing' oder 'Kawumm' will, gibt es ja immer noch die guten alten Comics. Aber vielleicht gehören die auch schon zur 'guten alten Zeit'. Heute ist man 'cool', 'witzig' und 'realistisch'. Obwohl nach zeitgemäßer realistischer Betrachtung die Titanic auch unsinkbar war. Aber das hat jetzt gar nix mehr mit deinem Gedicht zu tun...

Gut gespottet!

 EkkehartMittelberg antwortete darauf am 17.04.13:
Grazie, Trekan, romantische Ironie, damit dass das Jefihl nich zu ville wird.

 Bergmann (17.04.13)
... schossen.
;-)

 EkkehartMittelberg schrieb daraufhin am 17.04.13:
;-D

 AZU20 (17.04.13)
Kann ich gut nachempfinden. LG

 EkkehartMittelberg äußerte darauf am 17.04.13:
Danke, Armin
LG
Ekki
chichi† (80)
(17.04.13)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 EkkehartMittelberg ergänzte dazu am 17.04.13:
Vielleicht verpasst du etwas, Gerda. Das Ambiente lädt zu interessanten Gesprächen ein. Und wenn nicht, kann man sich nach vorn neben den Schwager setzen, der bestimmt viel zu erzählen weiß.
LG
Ekki

 ViktorVanHynthersin (17.04.13)
Ja, die gute alte Zeit, wo, im Gegensatz zu heute, die Luft noch sauber und der Sex schmutzig war. Gerne habe ich Dich auf Deiner Reise begleitet.
Herzliche Grüße
Viktor

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 17.04.13:
Merci Viktor
"Man steckte Veilchen ins Kleid,
die Röcke waren so weit,
Herr Gott war das eine Zeit"
Aus: Spiel mir eine kleine Melodie

Herzliche Grüße
Ekki

 TassoTuwas (17.04.13)
Ekki, du bist der Zeit voraus.
Ich pflege Derartiges im Herbst zu sagen.
Im Lenz bin ich (noch) unverbesserlich optimistisch.
Und jetzt geh ich meine Zwille suchen )
Liebe Grüße TT

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 17.04.13:
Grazie Tasso, vergiss nicht, dass ich im Spätherbst lebe.
Liebe Grüße
Ekki

 loslosch (17.04.13)
ich hab damit noch geschossen und (tödliche) treffer gelandet. der spatz ist ein singvogel und ein vetter der nachtigall. t.t. lo

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 17.04.13:
Danke Lothar, wir wussten als Kinder nicht, was wir mit unseren Zwillen taten.
t.t.
Ekki

 niemand meinte dazu am 17.04.13:
@ Loslosch
Schämst Du Dich nicht, wenigstens im Nachhinein -
an einem so kleinen Wesen seine Kraft zu messen?
Wenn ich so an die Sprüche: "Ach, die lieben Kleinen,
oder Kinder sind ja so herzig" denke, wird mir immer bewusster welch brutale Kreaturen das oft sind.
Romantische Verherrlichung durch die Gesellschaft eben.
Doch die gesamte Brutalität der Natur steckt nirgendwo so fest wie im Kinde - ungefiltert/unkultiviert ...
LG niemand
Anne (56)
(17.04.13)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 17.04.13:
Hach, Anne, wir wissen ja, dass die Sprache der Romantik nicht mehr zeitgemäß ist, dass wir törichte Epigonen wären, wenn wir heute noch in ihr zu dichten versuchten, es sei denn als ironisches Spiel.
Aber man darf die schönen Gedichte dieser Zeit noch genießen im Bewusstsein, dass unsere Zeit mit ganz anderen Problemen neue Textsorten und neue Sprachmuster herausfordert.
Vielen Dank für deinen Kommentar und die Bewertung.
Liebe Grüße
Ekki
wa Bash (47)
(17.04.13)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 17.04.13:
Vielen Dank, wa Bash, ich lass es gerne rutschen.
LG
Ekki

 Didi.Costaire (17.04.13)
Hallo Ekki,
bei der Überschrift und deinem Interesse an Literatur hätte ich einen Bezug zu Siegfried Lenz erwartet, aber soweit ich die Vorkommentatoren durchschaue und ihnen glauben darf, ist mit dem Lenz hier wohl nur der Frühling gemeint.
Das Ende mit "flutscht" und "Flitschen" ist sehr hübsch, etwas eckig allerdings die Verszeile
ihr würdet sie mit Recht auszischen.
Mein Vorschlag hier: Ihr wärt im Recht, sie auszuzischen.
Liebe Grüße, Dirk

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 17.04.13:
Vielen Dank, Didi, ich übernehme deinen Vorschlag gern.
Liebe Grüße
Ekki

 irakulani (18.04.13)
So wie heute niemand mehr den Ausdruck Flitsche kennt, werden unsere Kinder schon bald auch mit dem Begriff Lenz nichts mehr anfangen können. Dies allein ist schon ein Grund für eine Sentimenlal Journey (ein weitere "unbekannte" Größe in deinem Reigen ), lieber Ekki).

Gerne gelesen und gerne erinnert.

Herzliche Grüße,
Ira

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 18.04.13:
Ein doppelter Grund zur Freude, Ira, dass du wieder hier bist und dein freundlicher Kommentar/Bewertung.
Herzliche Grüße
Ekki

 NormanM. (08.05.13)
Die Flitschen kenne ich auch noch. Allerdings waren in meiner Kindheit nicht die Spatzen das Ziel, sondern meist Menschen, vor allem ich.

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 16.05.13:
Vielen Dank für deinen Kommentar, Norman. Bedauerlich, dass ein relativ harmloses Kinderspiel so verroht.
LG
Ekki
gaby.merci (61)
(13.05.13)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 15.05.13:
Vielen Dank, Gaby, ich komme gerade von einer Italienreise zurück und habe dort an einem gesellschaftlichen Abend im Rokoko-Stil teilnehmen dürfen. Es war ein Genuß.
Liebe Grüße
Ekki
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram