Schulgeschichten. Schweigemarsch und Mandolinenkonzert
Erzählung zum Thema Aggression
von EkkehartMittelberg
Kommentare zu diesem Text
Lieber Ekkehart,
interessant wäre eine noch ausführlichere Analyse.
Schon in meiner Schulzeit - nur ein halbes Jahrzehnt später - waren solche Phänomene nicht mehr üblich. Wir hatten kaum noch solche schwierigen Lehrer. - In meiner Zeit als Lehrer war das Problem der zu großen Autorität (oder auch 'Autorität') weitgehend verschwunden, und längst gab es - spätestens seit Mitte der 70er Jahre - das Problem der zu geringen Autorität von Lehrern, bis hinein in die ganzen 80er Jahre.
Wahrscheinlich wird das Problem immer bleiben, mal mehr, mal weniger. Schon deswegen, weil ideale Pädagogik nicht bezahlbar ist. Nebengedanke: Man darf aber nicht glauben, dass die besseren Pädagogen in die Wirtschaft gegangen sind ...
interessant wäre eine noch ausführlichere Analyse.
Schon in meiner Schulzeit - nur ein halbes Jahrzehnt später - waren solche Phänomene nicht mehr üblich. Wir hatten kaum noch solche schwierigen Lehrer. - In meiner Zeit als Lehrer war das Problem der zu großen Autorität (oder auch 'Autorität') weitgehend verschwunden, und längst gab es - spätestens seit Mitte der 70er Jahre - das Problem der zu geringen Autorität von Lehrern, bis hinein in die ganzen 80er Jahre.
Wahrscheinlich wird das Problem immer bleiben, mal mehr, mal weniger. Schon deswegen, weil ideale Pädagogik nicht bezahlbar ist. Nebengedanke: Man darf aber nicht glauben, dass die besseren Pädagogen in die Wirtschaft gegangen sind ...
Lieber Uli,
ich kann mir gut vorstellen, dass du ein halbes Jahrzehnt später nicht mehr unter solch schwierigen Lehrern zu leiden hattest. Ich sehe dafür zwei Gründe: Zum einen waren in den sechziger Jahren die leicht reizbaren kriegsversehrten Lehrer pensioniert, und zum anderen begann in den sechziger Jahren eine systematische Referendarausbildung, von der in den Fünfzigern nicht die Rede sein konnte. Unsere Lehrer waren zum Beispiel kaum in der Lage, ein halbwegs fesselndes Tafelbild zu erstellen.
Vielleicht war die zu geringe Autorität von Lehrern, die du seit Mitte der siebziger jahre bis ind die achtziger Jahre erlebt hast, eine Folge der bewusst Autorität zersetzenden Ideologie der Neuen Linken, die bekanntlich Lehrer hervorbrachte, die sich bei den Schülern anbiederten.
Dein Gedanke von der nicht bezahlbaren idealen Pädagogik leuchtet mir ein.
ich kann mir gut vorstellen, dass du ein halbes Jahrzehnt später nicht mehr unter solch schwierigen Lehrern zu leiden hattest. Ich sehe dafür zwei Gründe: Zum einen waren in den sechziger Jahren die leicht reizbaren kriegsversehrten Lehrer pensioniert, und zum anderen begann in den sechziger Jahren eine systematische Referendarausbildung, von der in den Fünfzigern nicht die Rede sein konnte. Unsere Lehrer waren zum Beispiel kaum in der Lage, ein halbwegs fesselndes Tafelbild zu erstellen.
Vielleicht war die zu geringe Autorität von Lehrern, die du seit Mitte der siebziger jahre bis ind die achtziger Jahre erlebt hast, eine Folge der bewusst Autorität zersetzenden Ideologie der Neuen Linken, die bekanntlich Lehrer hervorbrachte, die sich bei den Schülern anbiederten.
Dein Gedanke von der nicht bezahlbaren idealen Pädagogik leuchtet mir ein.
Ja, allerdings waren die sich anbiedernden Lehrer längst nicht alle links. - Die meisten deutschen Eltern haben keine Ahnung, wie gut ihre Kinder es haben - im Vergleich zu den meisten anderen Ländern.
ja, die sich anbiedernden lehrer waren nicht alle links, die Anbiederung wurde Mode und von oberflächlichen Lehrern kaum reflektiert.
Und noch ein ehemaliger Lehrer meldet sich zu Wort. Natürlich war in der von Dir geschilderten Zeit, in der ich auch zur Schule gegangen bin, die Prügelstrafe noch erlaubt. Unser Klassenlehrer machte reichlich davon Gebrauch. Es war -aus heutiger Sicht- Körperverletzung. Aber wir hatten auch schon strenge, aber sehr gute Lehrere, die nie geprügelt haben.
Unter meinen späteren Kollegen in den 80er Jahren gab es auch solche und solche, wenn auch nicht mehr geprügelt wurde, dafür ga es subtilere Methoden, aber das würde hier zu weit führen. LG
Unter meinen späteren Kollegen in den 80er Jahren gab es auch solche und solche, wenn auch nicht mehr geprügelt wurde, dafür ga es subtilere Methoden, aber das würde hier zu weit führen. LG
Dank vor allem dafür, Armin, dass du auf die subtileren Methoden hingewiesen hast. Ich vermute, dass sie jeder in seinem Leben mindestens einmal erfahren hat. Verbale Schläge können tiefer verletzen als körperliche Züchtigungen. Ich fürchte, dass auch Lehrer heute noch von ihnen Gebrauch machen. Dagegen können sich leider nur clevere Schüler und Eltern wehren.
Ich muss immer, wenn ich "Die Feuerzangenbowle" sehe, denken, dass das Terror der übelsten Sorte ist (Wenn man sich den Klamauk einmal wegdenkt). Wäre so etwas heute üblich, die Talkshows würden nur so rotieren. Aber so schmunzeln alle.
Alles nur eine Frage des Standpunkts? Vielleicht, aber vielleicht haben Schüler tatsächlich eine Tendenz, richtige Drecksäcke zu sein (und dabei fällt mir einen ganz besondere Sache aus meiner Schulzeit ein, auf die ich ganz und gar nicht stolz bin - im Nachhinein...).
Alles nur eine Frage des Standpunkts? Vielleicht, aber vielleicht haben Schüler tatsächlich eine Tendenz, richtige Drecksäcke zu sein (und dabei fällt mir einen ganz besondere Sache aus meiner Schulzeit ein, auf die ich ganz und gar nicht stolz bin - im Nachhinein...).
Lieber Trekan,
ich leugne keineswegs die Tatsache, dass Kinder/Schüler grausamer sein können, als man es für gewöhnlich wahrhaben will. Aber haben sie die Tendenz, Drecksäcke zu sein? Wärend meiner Dienstzeit als Pädagogischer Leiter hatten wir Kollegen an unserer Schule verabredet, in unterrichtsfreien Springstunden wechseitig unangemeldet unseren Unterricht zu besuchen. Wir erlebten also Alltagssituationen, in denen man nichts vorspiegeln konnte. Ich habe jedoch nie beobachtet, dass Schüler so provozierten wie wir in meiner Zeit als Schüler. Warum nicht? Drei Voraussetzungen waren gegeben, die das verhinderten: !. Ich habe nie erlebt, dass meine Kollegen lernschwache Schüler bewusst beleidigten, 2. kein Kind wurde geschlagen und 3. man warf den Schülern den Lernstoff nicht einfach vor ("Friss Vogel oder stirb!"), sondern bemühte sich mehr oder weniger gut , sie zu motivieren.
Ich will nicht bestreiten, dass es vielleicht doch einzelne Entgleisungen der Lehrer gab, wenn kein Beobachter im Klassenraum war. Aber das waren wirklich Ausnahmen. Deshalb unterblieben bösartige Schülerproteste, wie ich sie in den Fünfziger Jahren erfahren habe.
Es gab jedoch in den siebziger Jahren kritsche Diskussionen beim Oberstufenunterricht zwischen Schülern und Lehrern, bei denen die Schüler mehr oder weniger gut begründet ideologiebehaftete Lehrsroffe bemängelten.
ich leugne keineswegs die Tatsache, dass Kinder/Schüler grausamer sein können, als man es für gewöhnlich wahrhaben will. Aber haben sie die Tendenz, Drecksäcke zu sein? Wärend meiner Dienstzeit als Pädagogischer Leiter hatten wir Kollegen an unserer Schule verabredet, in unterrichtsfreien Springstunden wechseitig unangemeldet unseren Unterricht zu besuchen. Wir erlebten also Alltagssituationen, in denen man nichts vorspiegeln konnte. Ich habe jedoch nie beobachtet, dass Schüler so provozierten wie wir in meiner Zeit als Schüler. Warum nicht? Drei Voraussetzungen waren gegeben, die das verhinderten: !. Ich habe nie erlebt, dass meine Kollegen lernschwache Schüler bewusst beleidigten, 2. kein Kind wurde geschlagen und 3. man warf den Schülern den Lernstoff nicht einfach vor ("Friss Vogel oder stirb!"), sondern bemühte sich mehr oder weniger gut , sie zu motivieren.
Ich will nicht bestreiten, dass es vielleicht doch einzelne Entgleisungen der Lehrer gab, wenn kein Beobachter im Klassenraum war. Aber das waren wirklich Ausnahmen. Deshalb unterblieben bösartige Schülerproteste, wie ich sie in den Fünfziger Jahren erfahren habe.
Es gab jedoch in den siebziger Jahren kritsche Diskussionen beim Oberstufenunterricht zwischen Schülern und Lehrern, bei denen die Schüler mehr oder weniger gut begründet ideologiebehaftete Lehrsroffe bemängelten.
Vielleicht, aber vielleicht haben Schüler tatsächlich eine Tendenz, richtige Drecksäcke zu sein (und dabei fällt mir einen ganz besondere Sache aus meiner Schulzeit ein, auf die ich ganz und gar nicht stolz bin - im Nachhinein...).
Im Bezug auf "Drecksäcke" kann ich dieses nicht nur im übertragenen Sinne bestätigen, sondern auch im wortwörtlichen. Ich denke da nur an eine Schule, an welcher ich immer wieder vorbei radle. Der Schulhof ist nur in den Ferien sauber, sprich: Man hat einen Idioten gefunden, der den Drecksäcken ihren Abfall weggeräumt hat, danach (nach den Ferien) ist nicht nur der gesamte Schulhof vermüllt, sondern auch ein wenig drüber und die guten Drecksäcke sitzen in den Pausen auf den Mäuerchen und werfen mit Flaschen, Pappbechern und Verpackung um sich und die ganze sich anbiedernde Lehrerschaft findet dies wohl gut, denke ich - aus Angst vor den Eltern etc.
und aus Angst davor, die Werte dieser werten Gesellschaft anzuzweifeln. Ich würde denen den gesamten Müll in die Klassenräume schütten mit den Worten: Räumt euren Scheiß selber weg, oder verkommt darin. Tja, Feigheit hat viele Gesichter. LG niemand
liebe Irene,
du hast die Bezeichnung "Drecksäcke" nicht nur metaphorisch wie ich, sondern auch wortwörtlich verstanden. In Letzterem muss ich dich leider bestätigen. Ich versuche mein Schlüsselerlebnis in aller Kürze wiederzugeben: 1997 Klassenfahrt mit dem Bus nach Heidelberg. Hinweise meinerseits auf die Papierkörbe. Am Zielort keine Möglichkeit zur Kontrolle, weil ein Besichtigungsführer schon wartet. Nach einer Woche kommt der wegen der unbenutzten Papierkörbe wutschnaubende Busfahrer, um uns abzuholen. Wir reden der Klasse gemeinsam ins Gewissen, Tacheles und keineswegrs feige. Das hilft 14 Tage. Danach liegt das Papier wieder in der Klasse herum. Meine einzige gravierende "Niederlage". Ich habe es nicht geschafft, das zu verändern. Die verkommen lieber in ihrem Scheiß, als dass sie ihn wegrräumen.
Abgesehen davon handelte es sich um eine aufgeweckte liebenswürdige Klasse, mit der die Tage in Heidelberg ein Vergnügen waren.
du hast die Bezeichnung "Drecksäcke" nicht nur metaphorisch wie ich, sondern auch wortwörtlich verstanden. In Letzterem muss ich dich leider bestätigen. Ich versuche mein Schlüsselerlebnis in aller Kürze wiederzugeben: 1997 Klassenfahrt mit dem Bus nach Heidelberg. Hinweise meinerseits auf die Papierkörbe. Am Zielort keine Möglichkeit zur Kontrolle, weil ein Besichtigungsführer schon wartet. Nach einer Woche kommt der wegen der unbenutzten Papierkörbe wutschnaubende Busfahrer, um uns abzuholen. Wir reden der Klasse gemeinsam ins Gewissen, Tacheles und keineswegrs feige. Das hilft 14 Tage. Danach liegt das Papier wieder in der Klasse herum. Meine einzige gravierende "Niederlage". Ich habe es nicht geschafft, das zu verändern. Die verkommen lieber in ihrem Scheiß, als dass sie ihn wegrräumen.
Abgesehen davon handelte es sich um eine aufgeweckte liebenswürdige Klasse, mit der die Tage in Heidelberg ein Vergnügen waren.
Das ist ja das Schizophrene, dieses "ins Gewissen Reden" mit der Gewissheit das eh nix passiert, weil wir eine Gesellschaft der Diskutierer sind und uns lieber zu Tode labern, als das wir Konsequenzen wagen, die da wären in diesem Fall: So lange in ihrem Dreck sitzen lassen bis sie die Krätze kriegen. Mit welchem Recht verlangt man von anderen, dass die den Dreck solcher asozialen Subjekte wegräumen? Solch ein Verhalten ist ein Schlag ins Gesicht derer die dazu verdonnert werden (Müllabfuhr, Hausmeister etc.) und eine Diskriminierung dieser Menschen, unter dem Motto: Wir haben ja die untere Kaste, die kann froh sein, dass sie uns bedienen darf.
Für mich ist dieses Fremd-Wegräumen eine große Feigheit, eine Feigheit der zuständigen schulischen Institution (Schuldirektor/Lehrer) ein Katzbuckeln und ein sich Anschleimen in Richtung Jugend und deren Eltern mehr nicht.
Für mich ist dieses Fremd-Wegräumen eine große Feigheit, eine Feigheit der zuständigen schulischen Institution (Schuldirektor/Lehrer) ein Katzbuckeln und ein sich Anschleimen in Richtung Jugend und deren Eltern mehr nicht.
Abulie (45) meinte dazu am 09.12.14:
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Keine Seite wirkt hier sonderlich symphatisch, die Streiche aber scheinen wirkungsvoll zu sein und sind mir neu. Ein spannendes Stück Zeitgeschichte, Ekki!
Liebe Grüße, Dirk
Liebe Grüße, Dirk
lieber Didi,
es ist ganz in meinem Sinne, dass in dieser Geschichte keine Seite als sympathisch erscheint, denn tatsächlich waren sie es beide nicht.
Es gilt aber festzuhalten: Der Kreislauf der Aggressionen begann mit dem unverantwortlichen Verhalten von Lehrern.
Liebe Grüße
Ekki
es ist ganz in meinem Sinne, dass in dieser Geschichte keine Seite als sympathisch erscheint, denn tatsächlich waren sie es beide nicht.
Es gilt aber festzuhalten: Der Kreislauf der Aggressionen begann mit dem unverantwortlichen Verhalten von Lehrern.
Liebe Grüße
Ekki
Silvi_B (48)
(09.12.14)
(09.12.14)
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Ja, Silvi, leider wird in Schulen weiterhin Frust an vermeintlich oder tatsächlich Schwächeren ausgelassen. Heute steht vor allem das Mobbing von Schülern untereinander im Focus. Das gab es natürlich zu meiner Schulzeit auch, aber ganz sicher nicht in diesem Ausmaß.
LG
Ekki
LG
Ekki
LottaManguetti (59)
(09.12.14)
(09.12.14)
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"Und wenn die Lehrer es nicht vermochten, die Schüler, wie ich es nenne: "abzukumpeln", dann hatten sie auch keine pädagogischen Fertigkeiten. So ist das überall: Berufung ist nicht immer auch Beruf."
Das ist leider wahr, Lotta.
Die "Streiche" hatten noch eine fatale Variante im Gelolge, das Totschweigen. Wir hatten damals einen Lehrer, der unser Verhalten wahrscheinlich geändert hätte. Aber ich bin sicher, dass die betroffenen Lehrer aus falscher Scham lieber ihre Ohnmacht ertrugen, als dass sie sich den Kollegen anvertrauten, die uns zu einer Verhaltensänderung gebracht hätten.
Vielen Dank, Lotta
Das ist leider wahr, Lotta.
Die "Streiche" hatten noch eine fatale Variante im Gelolge, das Totschweigen. Wir hatten damals einen Lehrer, der unser Verhalten wahrscheinlich geändert hätte. Aber ich bin sicher, dass die betroffenen Lehrer aus falscher Scham lieber ihre Ohnmacht ertrugen, als dass sie sich den Kollegen anvertrauten, die uns zu einer Verhaltensänderung gebracht hätten.
Vielen Dank, Lotta
Hallo Ekki,
das deckt sich doch sehr mit eigenen Erinnerungen (Hennemann).
Von schwachen und ungerecht behandelten Menschen, besonders Kindern oder Heranwachsenden, harmlose Reaktionen zu erwarten ist zu viel verlangt.
Wieder einmal lesenswerte Zeitgeschichte
Herzliche Grüße
TT
das deckt sich doch sehr mit eigenen Erinnerungen (Hennemann).
Von schwachen und ungerecht behandelten Menschen, besonders Kindern oder Heranwachsenden, harmlose Reaktionen zu erwarten ist zu viel verlangt.
Wieder einmal lesenswerte Zeitgeschichte
Herzliche Grüße
TT
Merci, Tasso, du bringst es mal wieder auf den Punkt.
Herzliche Grüße
Ekki
Herzliche Grüße
Ekki
Graeculus (69)
(09.12.14)
(09.12.14)
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Deine Erinnerung trügt dich nicht, Graeculus. Den verschonten NS-Lehrer hat tatsächlich die Regie eingefügt. Das passt auf fatale Weise zu unserem damaligen Verhalten, denn bei den Schlägern haben wir weder den Schweigemarsch noch das Mandolinenkonzert riskiert.
Dieser Text ist unbedingt interessant im Zusammenhang mit der Historie der Pädagogik in puncto Lehrerverhalten und Schülerreaktionen. Was mir hier auffällt, ist auch die Einmütigkeit, mit der die ganze Klasse an den Streichen teilnimmt.
Regina, ich vermute diese Einmütigkeit der Klasse entsprang einem dumpfen Gefühl ungerechter Behandlung. Leider fehlte uns der Mut, uns gegen die scharfen Lehrer aufzulehnen, die uns zur Schnecke gemacht hätten. Aber wie Tasso oben schon sagte, darf man von pubertierenden Jugendlichen, die sich ungerecht behandelt fühlen, nicht zu viel erwarten.
Ich kenne diese Zeit nicht, also einige Jahre nach dem Kriegsende die Schule besucht zu haben. Dennoch finde ich es interessant über diese zu lesen.
Ich glaube, jede Zeit verfügt über bestimmte Aktionen und Reaktionen, die auch nur diese Zeit ausmachen.
Liebe Grüße
Jörg
Ich glaube, jede Zeit verfügt über bestimmte Aktionen und Reaktionen, die auch nur diese Zeit ausmachen.
Liebe Grüße
Jörg
"Ich glaube, jede Zeit verfügt über bestimmte Aktionen und Reaktionen, die auch nur diese Zeit ausmachen."
Das mag sein, Jörg. Dennoch weist in meiner Geschichte mit dem Thema "Aggressionen" etwas über die Fünfziger Jahre hinaus, die Erkenntnis nämlich, dass Aggressionen fast immer weiter gegeben werden, aber oft nicht zurück an jene Mächtigen , die sie auslösen, sondern sie richten sich an die falsche Adresse Schwächerer.
Liebe Grüße
Ekki
Das mag sein, Jörg. Dennoch weist in meiner Geschichte mit dem Thema "Aggressionen" etwas über die Fünfziger Jahre hinaus, die Erkenntnis nämlich, dass Aggressionen fast immer weiter gegeben werden, aber oft nicht zurück an jene Mächtigen , die sie auslösen, sondern sie richten sich an die falsche Adresse Schwächerer.
Liebe Grüße
Ekki
Fabi (50)
(09.12.14)
(09.12.14)
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Liebe Fabi,
wir haben diese Streiche als pubertierende Schüler auch als lustig empfunden. In der Rückschau haben sie für mich ein Geschmäckle, weil sie sich gegen die falschen Lehrer richteten, die sich nicht wehren konnten.
LG
Ekki
wir haben diese Streiche als pubertierende Schüler auch als lustig empfunden. In der Rückschau haben sie für mich ein Geschmäckle, weil sie sich gegen die falschen Lehrer richteten, die sich nicht wehren konnten.
LG
Ekki
Herr EkkehartMittelberg, der letzte Abschnitt regt zum Nachdenken an. Eine gute Analyse. Erinnert einwenig an Goethes Geschreibsel; aus meinem Leben.
Grüße,
Augustus
Grüße,
Augustus
Danke, Augustus. Von Schulstreichen konnte der Geheimrat leider nichts berichten, weil er immer Privatlehrer hatte.
LG
Ekki
LG
Ekki