Aggressionen müssen ständig kontrolliert werden

Aphorismus zum Thema Aggression

von  EkkehartMittelberg

1. Zeigst du Schwächen, provozierst du Aggressionen. Zeigst du keine Schwächen, provozierst du sie erst recht.

2. Manche schüren mit gezielten Bemerkungen Aggressionen. Wenn sie ihr Ziel erreicht haben, empören sie sich über ungezügelte Gefühle.

3. Wer im Bewusstsein seiner geistigen und körperlichen Vorzüge andere einzuschüchtern versucht, setzt sich dem Verdacht aus, machthungrig zu sein oder unter verborgenen Minderwertigkeitskomplexen zu leiden.

4. Wer mit seinen Aggressionen keine einschüchternde Wirkung erzielt, hat noch sich selbst als Objekt.

5. Wenn man niemanden beeindrucken will, unterdrückt man Aggressionen oder man hat keine.

6. Eine Gesellschaft ohne Streben nach Besitz hätte wenig Grund zur Aggression.

Februar 2012




Neue Aphorismen


1. Aggressive greifen gerne Aggressionsfreie an, die ihnen unheimlich erscheinen.


2. Gier und Neid verursachen die meisten Aggressionen.


3. Der unbedingte Wahrheitsanspruch von Religionen stiftet Aggressionen.


4. Die Befreiung von Aggressionen wird als Glück erlebt.


5. Ohne Aggressionen können gewinnbringende Kriege nicht geführt werden.


6. Nur beständige Kontrolle von Aggressionen erhält dauerhaften Frieden.





Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text


 Mondscheinsonate (11.06.24, 01:11)
NEU:
ad. 2: und übersteigertes Selbstbewusstsein.
ad 6: Ja, aber steigert Magenschmerzen.
ad 5: und Gekränktheit, größter Aggressor.

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 11.06.24 um 09:13:
Ich bin mit den Ergänzungen einverstanden.

 Terminator (11.06.24, 01:25)
Der unbedingte Wahrheitsanspruch von Religionen stiftet Aggressionen.
Der inhaltliche Kern einer Religion ist etwas, das als höchster Wert behauptet wird. Wenn etwas ohne Wahrheitsanspruch als höchster Wert behauptet wird, wird der eigene höchste Wert relativiert. Wozu dann überhaupt einen höchsten Wert setzen, wenn ohne Wahrheitsanspruch? 


Das Aufgeben des Wahrheitsanspruchs führt nicht zum Frieden, sondern zum Nihilismus. Die nihilistische Sinnlosigkeit des Lebens führt angesichts der Härte des Lebens nicht zum Frieden, sondern zu extremer Aggression: "Wenn das Leben eh sinnlos ist, warum lässt es mich nicht in Ruhe ch*llen, fondern f*ckt mich in den A*sch!!!?" Nihilismus führt zu anomischer, bestialischer Aggression. Religionen kämpfen, wie auch politische Gruppen, um Macht, und zwar nach bestimmten Regeln. Was ist schrecklicher: Gewalt im Rahmen einer bestimmten Ordnung oder anomische, bestialische, sinnlose Gewalt?

Kommentar geändert am 11.06.2024 um 05:19 Uhr

 EkkehartMittelberg antwortete darauf am 11.06.24 um 11:02:
Ein interessanter Widerspruch, Terminator. Aber Religionskriege sind in der Geschichte belegt. Dass Nihilismus Gewalt erzeugt, ist eine unbewiesene Hypothese.

 Verlo (11.06.24, 02:31)
Kontrolle bringt keinen dauerhaften Frieden.

Denn Probleme bestehen weiter.

 LotharAtzert schrieb daraufhin am 11.06.24 um 09:12:
Verlo, da bin ich wieder mal ganz bei dir.
Wie gehen wir (Buddhisten, hier wieder verarscht als Religiöse) mit den eigenen Aggressionen um? - Gewaltfrei - wir schauen, wie sie kommen und gehen und so - ohne innere Beteiligung, ohne darauf einzusteigen - lösen sie, einmal erkannt, sich mit der Zeit auf, da sie keinen Ansatzpunkt mehr finden.

Wendet man Gewalt an (dh. nimmt man sie "ernst"), verdrängt man sie nur umso tiefer und das hat auch schlimmere Folgen, das hast du wohl sagen wollen.

Über die Aggressionen Anderer zu schwadronieren, ist immer schon ein Akt des Verdrängens der eigenen Aggression. Jetzt schaue einmal, lieber Leser, was dieser Satz mit dir just im Moment macht :D

 Verlo äußerte darauf am 11.06.24 um 09:17:
Ich verneige mich vor dir.

 Regina ergänzte dazu am 11.06.24 um 10:59:
Verneige dich nicht zu tief vor ihm, seine provokativen Schweinetexte sind eine Form der verdrängten Aggression und sein Geschimpfe auf die Leser zeigen, dass er weit von der Selbsterkenntnis weg ist, die er postuliert.

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 11.06.24 um 11:14:
@Verlo: Ich bitte um mehr Genauigkeit. Ich habe nicht von Kontrolle schlechthin gesprochen, sondern von Kontrolle von Aggressionen. Ich habe nicht behauptet, dass diese Frieden bringen, sondern dass sie Frieden erhalten.
Mich interessiert, was nach deiner Meinung Frieden erhalten kann, wenn nicht die Kontrolle von Aggressionen

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 11.06.24 um 11:30:
@Atzert: Lothar, ich verstehe dich nicht. wo habe ich vom unbedingten Wahrheitsanspruch des Buddhismus gesprochen?
Aus meiner Sicht bietet der Buddhismus Wahrheit an, aber er beansprucht sie nicht unbedingt. Wir liegen also nicht auseinander.
Darf man deiner Meinung nach über Aggressionen sprechen?
Ich habe mich um gedankliche Klarheit bemüht. Dazu gehört, dass man auch eigene Aggressionen erkennt. Falls du den Vorwurf des Schwadronierens an mich richtest, weise ich ihn strikt zurück.

 Verlo meinte dazu am 11.06.24 um 13:01:
Ekki, wenn Aggressionen vorhanden sind, ist kein Frieden: es kämpfen gegensätzliche Interessen.

Wenn du mehr Genauigkeit möchtest, bringe ein Beispiel, dann teile ich meine Meinung mit.

Wenn Frieden ist, muß man ihn nicht erhalten, sondern pflegen.

 LotharAtzert meinte dazu am 11.06.24 um 13:53:
Hallo Ekki, 
3. Der unbedingte Wahrheitsanspruch von Religionen stiftet Aggressionen.
Da der Buddhismus immer wieder zu den Religionen gezählt wird, stört mich der Wahrheitsanspruch, da der Ansprüche allesamt vorstellungsbedingt sind. Aber das ist auch nicht meine Intention. 
Aggressionen müssen ständig kontrolliert werden
Das ist es, dieses "so muß das sein" verrät auch deine Aggression, ja schon das "müssen". - das kann man ja bei sich selbst versuchen, aber ich kann doch nicht verlangen, daß jeder das machen muß.
Als ich zu den Lehrern kam, lehrten sie Methoden für den bewußteren Umgang mit allem. Sie sagten nicht "Du mußt das machen", sie sagten "wenn du dies und das erreichen willst, dann mach das und das, das hat sich seit Jahrhunderten bewährt und bewährt sich weiterhin. Das ist ein entspannter Umgang, ich machte dies und das und sah, daß es mir damit gut ging. 
Darf man deiner Meinung nach über Aggressionen sprechen?
Man kann über alles reden, dazu bedarf es nicht erst meiner Meinung. Wir könnten beispielsweise draüber reden, wie Aggressionen entstehen und daß sie stets energiereich sind und weder verdrängt, noch "kontrolliert" werden müssen, sondern bloß umgewandelt werden brauchen, so daß die gebundene Energie wieder frei und damit frei verfügbar wird.. Wer ist denn der Kontrolleur, wenn nicht das eingebildete Ego. Darüber können wir jederzeit reden.

Das Schwadronieren war mehr allgemein und - schau, Regina ist jetzt ein gutes Beispiel, hochaggressiv das Ganze, aber der Schuldigen soll ich sein. Irgendwo hab ich wohl einen Schweine-Limerick geschrieben und wenn ich schon (Sch)Limericks schreibe, dann sicher nicht bierernst ...

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 11.06.24 um 19:15:
@Verlo: Da immer Aggressionen vorhanden sind, könnte es nach deiner Theorie nie Frieden geben.
Ich habe dir bereits zwei Beispiele für dein ungenaues Argumentieren gegeben.
Die Unterscheidung von Frieden erhalten und Frieden pflegen ist ein belangloses Wortspiel.

Antwort geändert am 11.06.2024 um 19:44 Uhr

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 11.06.24 um 19:43:
@ Lothar: Zugegeben, wenn man jemanden zu einer Verhaltensänderung bringen will, ist es nicht geschickt, den Ausdruck müssen zu verwenden. Doch bei mir handelt es sich um eine allgemeine philosophische Aussage über den Umgang mit Aggressionen. Du sagst, die Aggressionen brauchen bloß umgewandelt zu werden. Das ist schwierig. Aber die Umwandlung ist die geschickteste Art, sie unter Kontrolle zu bringen. Kontrolle  ist unbeliebt. Aber im politischen Bereich ist sie notwendig, zum Beispiel gegenüber den Plänen von Terroristen oder bei funktionierender Gewaltenteilung oder bei der Verwendung nationalsozialistischer Symbolik.

 Verlo meinte dazu am 11.06.24 um 20:24:
Ekki:

@Verlo: Da immer Aggressionen vorhanden sind, könnte es nach deiner Theorie nie Frieden geben.
Ekki, bei mir sind Aggressionen nicht immer vorhanden. 

Ich dachte vorhin an unsere Diskussion über den Unterschied von "können" und "dürfen". Nach meiner Meinung hattest du beides in einem Text verwechselt. Du warst der Meinung, es besteht kein Unterschied.

Wir konnten uns nicht einigen. Irgendwann habe ich nachgegeben.

Wir werden uns auch hier wieder nicht einigen. Und deshalb gebe ich auch wieder nach.

Das erzeugt bei mir keine Aggression, obwohl ich "verloren" habe.



Ekki:

Ich habe dir bereits zwei Beispiele für dein ungenaues Argumentieren gegeben.
Nein, du hast du nicht. 

Außerdem argumentiere ich nicht ungenau. 

Es ist doch klar: wenn man etwas kontrollieren mußt, damit es funktioniert, funktioniert es nicht, denn ohne Kontrolle interessiert sich niemand dafür.

Ekki:

Die Unterscheidung von Frieden erhalten und Frieden pflegen ist ein belangloses Wortspiel.
Nur weil du es nicht verstehst, ist es nicht belanglos und ein Wortspiel.

Ich gebe dir ein Beispiel: ich bin Alkoholiker, in mir ist der Konflikt zwischen Nicht-Trinken und Trinken. Das ist kein Frieden, weil beide Interessen sich widersprechen und keine Seite nachgeben will.

Selbstverständlich kann ich beide Seite durch Kontrolle beherrschen. Aber was ist, wenn ich einmal nicht genug Energie dafür habe? Die böse Seite wird gewinnen.

Also brauche ich etwas, daß der Trinker in mir nicht mehr trinken möchte. Dann gibt es keine sich bekämpfenden Seiten mehr in mir.

Dann brauche ich auch keine Kontrolle mehr, und auch, wenn ich einen schwachen Tag habe, werde ich nicht zur Flasche greifen.

Ich habe Frieden geschaffen.

Allerdings verändern sich die Bedingungen. Die Pflege des Friedens ist also, sicherzustellen, daß mein Bedürfnis nach Alkohol nicht wieder entsteht. Nicht durch Kontrolle (Zwang), sondern indem ich diese Seite weiterhin und angepaßt gebe, was sie braucht, um nicht trinken zu wollen.

Falls du jetzt Aggressionen gespürt hast, sind es deine.

 Verlo meinte dazu am 11.06.24 um 20:27:
Regina:

Verneige dich nicht zu tief vor ihm, seine provokativen Schweinetexte sind eine Form der verdrängten Aggression und sein Geschimpfe auf die Leser zeigen, dass er weit von der Selbsterkenntnis weg ist, die er postuliert.
Regina, das liest sich für mich, als wenn Lothar deine große Liebe war und dich hat sitzenlassen.

Ich sehen in Lothar einen lieben Menschen und habe keinen Grund, aufzupassen, daß er mir, während ich mich vor ihm verneige, ein Messer in den Rücken sticht.

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 11.06.24 um 21:35:
@Verlo: Du brauchst nicht nachzugeben; denn wir haben von unterschiedlichen Voraussetzungen her argumentiert. Du kannst bezogen auf deine Situation mit Recht feststellen, dass Aggressionen nicht immer vorhanden sind. Ich habe mit Blick auf die Allgemeinheit behauptet, dass es keine aggressionsfreien Zustände gibt.

Hier sind die beiden Beispiele für ungenaues Argumentieren: "Ich bitte um mehr Genauigkeit. Ich habe nicht von Kontrolle schlechthin gesprochen, sondern von Kontrolle von Aggressionen. Ich habe nicht behauptet, dass diese Frieden bringen, sondern dass sie Frieden erhalten."

Für mich ist klar, dass man bestimmte Dinge kontrollieren  muss, damit sie funktionieren. Das Fundament der Demokratie, die Gewaltenteilung, beruht zum Beispiel auf wechselseitiger Kontrolle der drei Gewalten, damit keine ausufert. Seriöse Nachrichten werden auf ihr Quellen hin kontrolliert, bevor sie an die Öffentlichkeit gegeben werden. Die Beispiele lassen sich leicht
 vermehren.
Dein Beispiel für die Unterscheidung von Frieden erhalten und Frieden pflegen finde ich sehr eindrucksvoll. Ein eitler Mensch könnte nicht so ehrlich sein, wie du es bist.
Mit respektvollen Grüßen
Ekki

 Verlo meinte dazu am 12.06.24 um 04:41:
Ekki, letztendlich bleibt der Unterschied: ich sage, wenn etwas kontrolliert werden muß, funktioniert es nicht.

 Verlo meinte dazu am 12.06.24 um 09:42:
Ekki, interessant ist, wie verschieden wir auf Rosalinde reagieren.

Auch mit hat sie bescheinigt, daß meine Texte nichts taugen. 

Selbstverständlich erzeugt das keine Glücksgefühle, aber es hat mich nicht verletzt. Und ich bedauere immer noch, daß der Webmaster sie gesperrt hat.

Wäre auch interessant zu erfahren, warum der Webmaster dermaßen aggressiv auf Rosalinde und Dieter Wal reagiert. 

Kann es sein, daß bei dir (und beim Webmaster) Kontrolle nötig ist, damit Frieden herrscht?

Antwort geändert am 14.06.2024 um 12:27 Uhr

 LotharAtzert meinte dazu am 12.06.24 um 10:44:
Aber die Umwandlung ist die geschickteste Art, sie unter Kontrolle zu bringen. Kontrolle  ist unbeliebt.
Ekki, das kollektive Unbewußte - und daher kommen viele Aggressionen, weil sie dahin verdrängt sind - ist und bleibt unkontrollierbar. Wir können es nur entweder weiter verdrängen, beispielsweise zur entsprechenden körperlichen, seelischen oder geistigen Erkrankung, denn es will ja ins unverdrängte Leben, oder aber Träume analysieren, oder einfach nur, wie ich eingangs sagte, passiv betrachten, was einiges an Übung (Meditation) erfordert.

Sobald wir als die Chefs auftreten, sind wir verloren. Unser Bewußtsein ist im Verhältnis zum Unbewußten nur so alt wie ein Fingerschnippen dauert, während das Unbewußte (Neptun) älter ist, als der Planet Erde.

@Verlo - nicht doch, nicht doch, alles gut.

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 12.06.24 um 11:42:
@Verlo. 
Hallo Verlo,
ich gönne dir die Freude an der Provokation.
Heitere Grüße
Ekki

 Verlo meinte dazu am 14.06.24 um 12:28:
Ich weiß, Ekki, in der Demokratie sind immer die anderen das Problem.

 AchterZwerg (11.06.24, 06:56)
Lieber Ekki,
die älteren Aphorismen treffen vorzüglich auf das allgemeine Forengeschehen zu, insbesondere 2 und 3. 8-)

Bei der neueren No 3 bin ich unschlüssig: Stecken hinter den sog. Religionskriegen nicht im Kern stets ökonomische Motive? Geht es dabei nicht um Kolonisation und Aneignung?

Ansonsten bin ich einverstanden. (Neudeutsch: Aber sowas von!)

Herzliche Grüße
Piccola

 Sekrotas meinte dazu am 11.06.24 um 08:27:
AchterZwerg und Ekki, hier habe ich ein paar Zweifel, dem sogenannten Provokateur wird in 2. sehr viel Macht zugesprochen und in 3. wird ihm unterstellt, er provoziere aus Machthunger. Diejenigen, die ihre Aggressionen zum Ausdruck bringen, scheinen folglich ohnmächtige Opfer von Manipulation aus niederen Beweggründen und tragen keine Verantwortung.

Dagegen möchte ich anführen, dass es häufig nicht absehbar ist, worauf ein anderer aggressiv reagiert. Man muss die andere Person schon ein bisschen kennen. Doch selbst dann gibt es aggressivere und weniger aggressive Menschen. Soll man die aggressiveren nun behandeln wie ein rohes Ei, sich also von ihren Aggressionen, seien es Verbalausfälle, sei es körperliche Gewaltandrohung einschüchtern lassen?

Antwort geändert am 11.06.2024 um 11:23 Uhr

 lugarex meinte dazu am 11.06.24 um 08:38:
lieber Sokrates, hast Du in KI nachgeschaut?

Antwort geändert am 11.06.2024 um 08:39 Uhr

 Sekrotas meinte dazu am 11.06.24 um 09:23:
Lieber lagerux, ich verstehe nicht, was du meinst.

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 11.06.24 um 11:43:
@Achter Zwerg: Merci. Du hast recht. Die meisten sog. Religionskriege haben ökonomische Ursachen. Im Übrigen tut es gut, dass du auch Zustimmung erwähnst. Widerspruch ist die Mutter der Kreativität. Aber die Beschränkung darauf ist selektive Wahrnehmung.
Herzliche Grüße
Ekki

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 11.06.24 um 12:06:
@Sekrotas:"Soll man die aggressiveren nun behandeln wie ein rohes Ei, sich also von ihren Aggressionen, seien es Verbalausfälle, sei es körperliche Gewaltandrohung einschüchtern lassen?
Haben wir uns missverstanden? 2 und 3 der älteren Aphorismen setzen doch eine kritische Sicht gegen Versuche aggressiver Einschüchterung.

 Sekrotas meinte dazu am 11.06.24 um 12:11:
Ja, vielleicht haben wir uns tatsächlich missverstanden. Ich habe Nummer 3 so gedeutet, dass Aggression eine Reaktion auf Einschüchterung ist, war das anders gemeint?

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 11.06.24 um 20:06:
Es war eher umgekehrt gemeint, dass Einschüchterung Aggressionen erzeugt.

 uwesch (11.06.24, 08:07)
Aggressionen lassen sich wohl grundsätzlich nicht abschaffen. Es ist nur die Frage: Wie damit umgehen?
Im Extremfall gibt es Krieg - wie jetzt wieder einmal.
Im Persönlichen auch immer mal wieder.
Aggressionen lassen sich wohl grundsätzlich nicht abschaffen. Dann müßte die ganze Welt auf die Psycho-Matte. LG Uwe

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 11.06.24 um 12:12:
Du hast recht, Uwe. Aggressionen lassen sich nicht abschaffen. Aber man kann sich bemühen, eigene Aggressionen und die anderer kritisch zu prüfen und sich nicht provozieren zu lassen.
LG
Ekki

 Regina (11.06.24, 10:56)
Wie ist es bei den Tieren? 
Da gibt es die aggressiveren Raubtiere und die friedlicheren Vegetarier, z.B. Ziegen. Katzen reagieren aggressiv, wenn sie sich angegriffen fühlen. Übergriff, Grenzüberschreitung, Unrecht, Existenzbedrohung macht wohl auch den Menschen aggressiv. 
Ein weites Feld, das es zu betrachten gilt, bis hin zur kollektiven Aggression im Krieg.

 Judas meinte dazu am 11.06.24 um 11:02:
Vegetarier sind friedlich???
Katzen reagieren aggressiv, Ziegen aber nicht?
Madame!
Nilpferde sind ganz oben in der Liste der aggressivsten und tödlichsten Tiere der Welt und das sind reine Vegetarier.
Tatsächlich riskieren viele Fleischfresser keinen Kampf, denn sie wissen, wie gefährlich es ist, wenn sie verletzt werden und nicht mehr jagen können.
Pflanzenfresser? Nicht so sehr.

 Regina meinte dazu am 11.06.24 um 11:08:
Jagen=Aggression gegen das Opfer. 
Wen kann man im Zoo streicheln? Den Tiger oder die Ziege? Allerdings können die mit den Hörnern stoßen, wenn ihnen etwas nicht passt.
Das Hippoptamus ist kein reiner Vegetarier. Es frisst gelegentlich auch Fleisch.

Antwort geändert am 11.06.2024 um 11:14 Uhr

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 11.06.24 um 16:48:
@Regina: Merci, die Ausweitung des Themas auf Tiere ist aufschlussreich; denn es gibt zum Beispiel animalische Aggressionen und aggressives Jagen.

 Judas meinte dazu am 11.06.24 um 17:49:
@Regina Ja hä okay? Du stellst aber auch kein Nilpferd in den Streichelzoo. Und Katzen und Hunde sind Fleischfresser und die kannst du streicheln. Bartagame kannste auch streicheln und die frisst Fleisch. Frettchen fressen Fleisch und werden gestreichelt.
Die Ziege steht im Streichelzoo weil sie domestiziert ist, nicht, weil sie Vegetarier ist und der Tiger nicht.
Nur weil sehr selten Nilpferde beim Aas fressen beobachtet wurden, sind sie noch lange keine Fleischfresser. Kühe, Hirsche und deine vegetarischen Ziegen haben auch schon die ein oder andere kleine Schlange oder einen kleinen Vogel verspeist.
Was sind das hier wieder für seltsame Vergleiche. xD

 Judas meinte dazu am 11.06.24 um 17:50:
Elefanten und Nashörner werden auch übrigens sehr aggressiv.
Oder Elche.
Oder Stiere.
Oder oder oder oder.

 AchterZwerg meinte dazu am 11.06.24 um 18:19:
Hhm.
Jetzt überlege ich natürlich, warum ausgerechnet Nilpferde meine Lieblingstiere sind ... :O

 TassoTuwas (11.06.24, 11:18)
Hallo Ekki,
was mir aufgefallen ist.

Die neuen Apphos sind kürzer, was mir sehr gefällt. Die Kürze verdichtet den Gedanken und gibt dem Sinn mehr Gewicht
und,
ich denke darüber nach wer eigentlich Aggressionen braucht und wie man sie verhindern kann!

Herzliche Grüße
TT

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 11.06.24 um 16:55:
Vielen Dank, Tasso, wenn ich daran denke, dass sich das Ego durch Aggressionen ausleben kann, hoffe ich sie in meinem Umfeld durch vernünftiges Verhalten begrenzen zu können. Ich glaube nicht, dass man sie grundsätzlich verhindern kann.
Herzliche Grüße
Ekki

 plotzn (11.06.24, 13:22)
Servus Ekki,

Aggression ist evolutionstechnisch vermutlich eine Überlebensstrategie. Doch im Zusammenleben ohne direkte Bedrohung dem sozialen Frieden eher abträglich. Deshalb stimme ich Dir voll zu, dass sie kontrolliert werden sollte. Diejenigen, die sie schüren, wollen den Frieden bewusst stören, um eigenen Nutzen daraus zu ziehen.

Liebe Grüße
Stefan

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 11.06.24 um 17:05:
Hallo Stefan, ich freue mich über deine Kommentare auch deshalb, weil sie komplizierte Sachverhalte einfach und klar ausdrücken. Kontrolle hat für manche einen negativen Beigeschmack, aber sie werden gegen Selbstkontrolle nichts einzuwenden haben.

Liebe Grüße
Ekki

 AchterZwerg meinte dazu am 11.06.24 um 18:24:
Das Problem liegt vermutlich darin, dass die Menschen ihre Aggressionen zunehmend nicht mehr kontrollieren können. Das fängt bei einem fehlenden Sitzplatz in der S-Bahn an. Oder bei einer Schiedsrichterentscheidung oder beim Aufstellen des "falschen" Wahlplakats ...
Die Aggressoren sind nach außen hin ganz normale Leute.

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 11.06.24 um 20:19:
Piccola, mir kommt es auch so vor, als nähme in unserer Mediengesellschaft die Fähigkeit zur Kontrolle von Aggressionen ab. Aber vielleicht täuscht das, weil die Medien heute über jede sensationelle Aggression berichten bzw. alltägliche Aggressionen zu Sensationen aufblasen.
Kardamom (40)
(11.06.24, 13:40)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 11.06.24 um 18:16:
Merci Kardamom. Ich stimme allem zu. Wer Aggressionen verteufelt, verteufelt sich selbst.

 Teo (11.06.24, 15:01)
Hi Ekki,
von den alten Aphorismen ist Nr. 2 mein Favorit. Hier im Forum schon oft praktiziert und bestätigt worden.
Es grüßt 
Teo

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 11.06.24 um 18:10:
Gracias, Teo,
ich freue mich, wenn meine Aphorismen Realität abbilden.
LG
Ekki

 AchterZwerg meinte dazu am 11.06.24 um 18:26:
*hüstel)

 Saira (11.06.24, 15:19)
Hallo Ekki,
 
ich denke, diese Art der Gefühlsäußerung stellt eine Form von Wut dar und sollte nicht unbedingt unterdrückt werden, aber im kontrollierten Maße geschehen. Insofern kann ich deiner Überschrift zustimmen.
 
Bei deinen neuen Aphorismen favorisierte ich die Nr. 2 und 6.
 
Liebe Grüße
Sigi

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 11.06.24 um 18:27:
Grazie, Sigi,
es bringt nichts, Aggressionen zu unterdrücken, weil sie später doch ausbrechen. Wenn der Kessel kocht, muss man sie rauslassen. Besser ist, sie durch vernünftigen Umgang zu sublimieren. So hat zum Beispiel der alte Cato abgewartet, bis sein Zorn verraucht war, bevor er seine Sklaven für  Fehlverhalten bestrafte.

Liebe Grüße
Ekki

 AZU20 (12.06.24, 12:41)
Mit Nr. 6 bringst Du eine erstklassige Zusammenfassung. Die Frage ist nur, wer Kontrolle beständig gewährleisten kann. LGi

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 12.06.24 um 14:37:
Ja, Armin, jeder Einzelne von uns ist aufgefordert, aber unsere Lethargie gewährleitet leider nichts.
LG
Ekki

 TrekanBelluvitsh (17.06.24, 13:38)
Die Frage/das Problem ist, das es gesellschaftlich akzeptierte Aggression/Gewalt gibt. Diese können sogar positiv konnotiert sein. Beispielhaft möchte ich auf das verweisen, was wir "Durchsetzungskraft" nennen. Diese beinhaltet auch immer ein gewisses Maß an Aggression/Gewalt. Das Problem: Die Grenzen sind fließend, weil es eine gesellschaftliche Vorgabe (und kein staatliches Gesetz) ist, nicht klar definiert.

Dabei ist die Bewertung von "Durchsetzungskraft" völlig vom erfolgreichen Ergebnis* abhängig. Um also die positive Rückmeldung der Gesellschaft zu bekommen, man sei "durchsetzungsfähig", muss ein bestimmtes Ziel erreicht werden. Der Grad der verwendeten Aggression/Gewalt ist dabei nicht ausschlaggebend. Ein niedriges Aggressions-/Gewaltlevel kann dabei durchaus eher Kritik auf sich ziehen,als ein höheres Aggressions-/Gewaltlevel, wenn Ersterem kein Erfolg beschieden ist. Es sollte also nicht verwundern, wenn diese nicht kontrollierbar sind - mit allen möglichen negativen Folgen, wie z.B. das Überschreiten der justiziablen Grenzen.


* = natürlich die Annahme,was "Erfolg" ist, auch eine gesellschaftliche Festlegung. Mit ebenso nicht klar definierten Grenzen.

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 17.06.24 um 17:43:
Hallo Trekan,
Die Aggression wird als Durchsetzungskraft dann positiv bewertet, wenn der Bewertende mit dem Aggressor ideologisch übereinstimmt.
LG
Ekki

 Pensionstarifklempner (17.06.24, 21:51)
Hallo. 
Mein Krebs war aggressiv, da passte kein Aphorismus.
Plötzlich wurde die Aggressivität der Bestrahlung und Chemo positiv und zerstörten den Tumor - Aggressor.
War Spartacus aggressiv ?
War Thomas Münzer aggressiv? 
Waren die vietnamesischen Kämpfer aggressiv?
Nennen wir doch alle Vorgänge : Einheit und Kampf der Gegensätze.
Soweit meine unordentlichen Nachtgedanken. Herzlichen Dank für all die Anregungen.

 Pensionstarifklempner (17.06.24, 21:51)
Hallo. 
Mein Krebs war aggressiv, da passte kein Aphorismus.
Plötzlich wurde die Aggressivität der Bestrahlung und Chemo positiv und zerstörten den Tumor - Aggressor.
War Spartacus aggressiv ?
War Thomas Münzer aggressiv? 
Waren die vietnamesischen Kämpfer aggressiv?
Nennen wir doch alle Vorgänge : Einheit und Kampf der Gegensätze.
Soweit meine unordentlichen Nachtgedanken. Herzlichen Dank für all die Anregungen.

 Pensionstarifklempner (17.06.24, 21:51)
Hallo. 
Mein Krebs war aggressiv, da passte kein Aphorismus.
Plötzlich wurde die Aggressivität der Bestrahlung und Chemo positiv und zerstörten den Tumor - Aggressor.
War Spartacus aggressiv ?
War Thomas Münzer aggressiv? 
Waren die vietnamesischen Kämpfer aggressiv?
Nennen wir doch alle Vorgänge : Einheit und Kampf der Gegensätze.
Soweit meine unordentlichen Nachtgedanken. Herzlichen Dank für all die Anregungen.

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 18.06.24 um 12:21:
Freiheitskämpfern wünscht man keine Kontrolle. Dass sie dennoch von den Herrschenden kontrolliert werden ist leider nicht zu ändern.  Aggressive Krankheiten müssen auf jeden Fall kontrolliert werden

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 18.06.24 um 12:25:
Ich danke dir für deine wichtigen Fragen

 Agnetia (22.06.24, 13:17)
ich denke, Ekki 5 korrespondiert mit 2. Wer heftigen Aggressionen ausgesetzt ist, der wird irgendwann auch selber mal den Deckel draufmachen. Oder krank werden.
LG von Agnete

 hehnerdreck (23.06.24, 23:44)
Dass alles eitel ist, ist nach König Salomo die letzte Weisheit. So gesehen wäre das ursprüngliche Thema der Aggression die Verletzung des Selbstwertgefühls. Die Verletzung kann von außen oder von innen kommen. Aggression ist eine Reaktion, aber nicht die Ursache. Sie ist ein Zwischenglied zwischenmenschlicher Ereignisse. Dies ist aber auch von Fall zu Fall unterschiedlich, z.B. was ist die Ursache der Aggression und was ist das Ziel der Aggression? Wiederholtes aggressives Verhalten führt in vielen Fällen zu sozialer Isolation. Auf der anderen Seite ist soziale Isolation oft auch die Ursache für eine erhöhte Aggressionsbereitschaft. Die Aggressionsbereitschaft steigt, je niedriger die Frustrationsschwelle ist.

 Graeculus meinte dazu am 23.06.24 um 23:52:
Dass alles eitel ist, ist nach König Salomo die letzte Weisheit.

Daß der Kohelet (Ecclesisastes, Buch Prediger) ein Werk König Salomons sei, ist eine sehr veraltete Ansicht.

 hehnerdreck meinte dazu am 24.06.24 um 00:28:
... und wem dann eher zuzuschreiben?

 Graeculus meinte dazu am 24.06.24 um 16:30:
"Kohelet - Prediger" bedeutet wohl eher "Versammlungsredner". In Kap. 12, 9 wird der Verfasser richtig ein "Weiser" genannt. Wie alle Weisheitsbücher, einem spätjüdischen Brauche folgend, sich als salomonisch ausgaben, so stellt sich auch der Prediger als "König Salomo" vor, gibt aber nach dem 2. Kapitel diesen Anschein ganz auf.

Man muß also nur über das von dir zitierte Kapitel 2 hinaus lesen, um zu merken, daß hier nicht Salomon spricht. Der eigentliche Verfasser ist nicht weiter bekannt. "Kohelet" kann ein Bei-, aber auch ein Eigenname sein.

 Graeculus meinte dazu am 24.06.24 um 16:34:
Als Entstehungszeit wird die Mitte des 3. Jhdts. v.u.Z. angenommen, mithin lange nach dem historischen Salomon.

 harzgebirgler (24.07.24, 19:48)
die zeit geht (gegen uns seit je voll) vor
und ist insofern der u(h)raggressor.

lg
henning
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram