Der falsche Zug

Sonett zum Thema Ausweglosigkeit/ Dilemma

von  Walther

Der falsche Zug

Der Morgen nach dem Tod ist blankes Leben,
Und Wasser fließen weiter in den Rhein.
Man kann sich einen Mord niemals vergeben
Und muss mit diesen Bildern immer sein.

Die Nächte rufen stets den Ruf der Krähen,
Und Nachtigallen steigen stumm und fern.
Gewissen schlafen nie. Man hört sie säen:
Den Zweifel und den Vorwurf – sie tun‘s gern.

Die Räume werden kleiner, werden enger,
Und Decken ruhen hart und tonnenschwer:
Die Angst vor der Entdeckung ist schon länger
Vielmehr als Angst. Man fühlt sich einsam, leer

Und trägt die Trauer um sich selbst als Schmuck.
Die Zeit vergeht. Man nahm den falschen Zug.

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