Dezember

Text zum Thema Ausweglosigkeit/ Dilemma

von  Walther

Dezember*

Die Gauklertruppe hat die Facebookseite
Auf Weihnacht dekoriert, und Instagram
Ist neu designt. Der Clan ist ziemlich klamm.
Er zählt fürs Lagerfeuer seine Scheite;

Die Wagen stehen um den Hügelkamm;
Das Essen ist von Aldi. Arme Leute
Sind schnell des Fastfoods fette Beute.
Am Folgetag sitzt nur die Hose stramm.

Die Akrobatin sucht schon lang auf Tinder
Den Lover, der es besser mit ihr meint
Als ihre Mutter, die vom Gestern greint.

Das Zelt war leer. Es kamen wenig Kinder.
Der Clown hat nach der Vorstellung geweint:
Das Glitzerleben war nie, wie es scheint.

*sehr frei nach dem Sonett „Dezember“ von Georg Trakl

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Kommentare zu diesem Text


 GastIltis (04.12.18)
Sehr schön weit weg, traurig bleibt es dennoch. Dezember.
LG von Gil.

 Walther meinte dazu am 05.12.18:
Hallo GiL, weit weg? leider nein, sehr nah. und es ist traurig, ja. danke fürs reinlesen und empfehlen! lg W.

 tueichler (10.12.18)
Der Text trägt die Melancholie der brutalen Freufestlichkeiten und erinnert mich bissel an die Lieder der leider nicht mehr bestehenden Band 'Pension Volkmann'. Klasse!

T.

 Walther antwortete darauf am 10.12.18:
lb. T., der weihnacht muß ein zerrspiegel vorgehalten werden, damit auftrag und botschaft erkennbar werden. danke fürs lesen, empfehlen und - loben. lg W.
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