Was kommen mag

Gedicht zum Thema Zukunft

von  GastIltis

Ach Dichter, sei nicht unbedacht!
Was du nicht willst, verliert sich sacht:
Der nächste Trunk, zuallerletzt
vorm Schlafengehen angesetzt,

du träumst so schwer,
dein Herz schlägt schwach,
das Glas ist leer,
du wirst nicht wach –

und was am Tage kommen mag,
das lass dir doch für morgen: – Frag,
wenn du noch kannst,
nicht nach der Zeit,
tief atmet sie Vergangenheit!

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Kommentare zu diesem Text


 EkkehartMittelberg (26.10.20)
Lieber Gil,
ein gedankenträchtiges Gedicht, leicht vorgetragen. Wer sich der Vergangenheit nicht stellt, hat keine Zukunft
Herzliche Grüße
Ekki

 GastIltis meinte dazu am 27.10.20:
Lieber Ekki,
danke für deine Zeilen. Ich freue mich immer, etwas von dir zu lesen, zeigt es mir doch, dass man dem Ernst des Lebens stets noch ein paar gute Züge abgewinnen kann. Und seien es auch nur die nötigen Erkenntnisse …
Herzlich grüßt dich wie eh und je (und fröhlich) Gil.
Jo-W. (83)
(26.10.20)
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 GastIltis antwortete darauf am 27.10.20:
Danke lieber Jo,
der nächste Abend steht schon vor der Tür und dein Abendwein wird sicher bereitstehen. Mir bleibt nur die Gelassenheit, die ich versuche, in Zeilen zu kleiden, wenn ich mich in Form glaube. Heute könnte solch ein Tag gewesen sein. Doch dazu später.
Bis dahin grüßt dich dein Freund Gil.
INS (55)
(26.10.20)
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 GastIltis schrieb daraufhin am 27.10.20:
Hallo Vier Bären,
wenn ich nicht wüsste, was ich zu ignorieren versuche , aber dazu bekommst du noch eine PN, wäre mir wohler. Es stimmt, dieses Gedicht bleibt, obwohl KV nun schon bei 599 Seelen angekommen ist. Zum Beispiel Kommentare von Chichi zu lesen, und nicht zu wissen, was kommt zuerst, das biologische oder das administrative Ende, dann ist es schon ernüchternd. Und Alternativen in Form gebundener Zeilen sind ja heute nicht mehr zeitgemäß. Leider!
Herzlich grüßt dich und dankt dir dein alter Freund Gil.

 tueichler (27.10.20)
Sehr einfühlsam bereitest Du die Arme Dichterseele auf das Ende vor. Vielleicht müssen - oder sollten - wir uns des kommenden Endes bewusst sein, gerade, wen wir es nicht erwarten. Und wer tut das schon ...

Klasse!


Tom

 GastIltis äußerte darauf am 27.10.20:
Ach Tom,
das mögliche Ende ist doch schon so oft und so schön besungen worden. Und von viel berufeneren Leuten als wir es sind. Aber ein Klagen hilft nicht. Auf jeden Fall werde ich als nächstes ein optimistischeres Verslein zur Verfügung haben. Versprochen!
Danke und viele Grüße von Gil.

 Teichhüpfer (27.10.20)
Wer soll das sein? Die Frage stelle ich mir, seit ich mich mit anderen Lyrikern beschäftige.

 GastIltis ergänzte dazu am 27.10.20:
Hallo Jens,
du meinst doch nicht etwa, dass ich einige Dichter und Werke aufzählen soll, die besser über den Tod bzw. das Ende geschrieben haben? Nun denn, lies doch mal Heinrich Heines "Childe Harold" oder Fritz Graßhoffs "Mein Bild im Fluß" oder Hermann Hesses "Stufen" oder auch Marie von Ebner-Eschenbachs "Das Schiff". Aber vielleicht genügt dir auch Alfred Lichtensteins Feststellung: „Der einzige Trost ist: traurig sein. Wenn die Traurigkeit in Verzweiflung ausartet, soll man grotesk werden. Man soll spaßeshalber weiter leben. Soll versuchen, in der Erkenntnis, dass das Dasein aus lauter brutalen, hundsgemeinen Scherzen besteht, Erhebung zu finden.“
Ob die Zeilen dir gefallen bzw. ob du sie schöner besungen findest, liegt bei dir. Die Schönheit liegt immer im Auge des Betrachters.
Sei gegrüßt von Gil.

 Teichhüpfer meinte dazu am 27.10.20:
Meine ist damit beanwortet, mehr eine allgemeine Feststellung, die ich wieder gebe.

Antwort geändert am 27.10.2020 um 23:12 Uhr

 plotzn (01.11.20)
"tief atmet sie Vergangenheit!" - ein wunderbarer Schlusssatz unter einem Glanzstück poetischer Wehmut, lieber Gil.

Das muss ich heute Abend bei einem Gläschen Rotwein ein zweites Mal degustieren...

Liebe Grüße,
Stefan

 GastIltis meinte dazu am 01.11.20:
Lieber Stefan,
so sollte es sein. Ich nehme an, dass dir der Wein bekommen ist. Gut, dass man sich auf dich verlassen kann! Mit meiner Wehmut ist es aber nicht weit her, hoffe ich, dir demnächst vermitteln zu können.
Danke und viele herzliche Grüße von Gil.

 Enni (03.11.20)
Bei aller Wehmut und Traurigkeit über
das Vergängliche spüre ich doch für
mich Ruhe in deinen Zeilen.
Bei aller Schwere durchzieht die Verse eine wunderbare Leichtigkeit.
Chapeau!

Lieben Gruß
Enni

 GastIltis meinte dazu am 03.11.20:
Hallo Enni,
ich freue mich über deine Reaktion und darüber, dass du da bist. Ich hatte schon dein Profil gelesen und mitbekommen, dass du eine Bereicherung für KV auch in dem Sinn darstellst, der meiner Vorstellung entspricht. Sicher ist dein Stil doch ausgefeilter, reifer als der von mir versuchte, aber dafür haben wir auch etwas unterschiedliche Voraussetzungen. Ich bin eigentlich ein reiner Techniker. Ich hoffe auf weitere gute Kommentare und vor allem Texte von dir.
Danke und liebe Grüße von Gil.
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