Hinter jedem Glück lauert das Schicksal

Aphorismus zum Thema Glück

von  EkkehartMittelberg

1. Zum Glück gibt es keine allgemein verbindliche Definition von Glück. Unterschiedliche Menschen können es auf unterschiedlichen Wegen finden.
2. Glück zu haben kann bedeuten zu überleben.
3. Wer behauptet, dass jeder seines Glückes Schmied ist, müsste Schmiedewerkzeug für jeden garantieren.
4. Dem Unglücklichen fehlt die Muße über Glück zu philosophieren.
5. Glück steigert sich dadurch, dass man es mit jemandem teilen darf.
6. Wie unbeständig das Glück ist, mussten selbst die Götter erfahren.
7. Sage mir, was dich beglückt, und ich sage dir, wer du bist.
8. Einige schöpferische Menschen langweilen sich im andauernden Glück. Aber wenn es sie verlässt, jammern sie einfallsreich über ihre Schmerzen.
9. Man kann sich Glück verdienen. Aber es festzuhalten ist Glückssache.
!0. Auch Glückspilze zerfallen.

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Kommentare zu diesem Text


 TrekanBelluvitsh (09.12.20)
Ich kenne Parteien in Deutschland für die ist "Wer behauptet, dass jeder seines Glückes Schmied ist, müsste Schmiedewerkzeug für jeden garantieren" subversive Anarchosatire. Immer schön weiter so, Ekki.

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 09.12.20:
Merci, Trekan, im nächsten Leben werde ich Maulwurf. :)
blackdove (37)
(09.12.20)
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 EkkehartMittelberg antwortete darauf am 09.12.20:
Vielen Dank, Stefanie. Zu 9: Man kann vielleicht ein bisschen an seinem Glück arbeiten, indem man es nicht durch extremes Verhalten herausfordert. Aber dennoch lässt es sich kaum lenken und es ist, wie du schreibst, vergänglich.
Liebe Grüße
Ekki
Sätzer (77)
(09.12.20)
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 EkkehartMittelberg schrieb daraufhin am 09.12.20:
Gracias, Uwe, wenn du das so meinst, dass man auch und gerade mit einem relativ bedürfnislosen Leben glücklich sein kann, stimme ich dir zu.
LG
Ekki

 Teichhüpfer äußerte darauf am 07.01.21:
... wer Glück hat, der ist König.

 harzgebirgler (09.12.20)
sind die würfel erst gefallen
hilft auch mehr kein fäuste ballen -
dem glücklichen schlägt auch die letzte stunde
und den letzten beissen, schicksal, die hunde.

deine sammlung, ekki, hat mich inspiriert.

lg
henning

 EkkehartMittelberg ergänzte dazu am 09.12.20:
Gracias, Henning,
ja, auch dem Glücklichen schlägt die letzte Stunde. Wer denkt nicht daran? Ich habe keine Angst davor, aber ich hoffe sehr, dass ich dann nicht allein bin.
LG
Ekki

 Thomas-Wiefelhaus (09.12.20)
Glück ist manchmal, dass es nicht noch schlimmer gekommen ist ...

 Lluviagata meinte dazu am 09.12.20:
Unbedingt!

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 09.12.20:
Merci, Thomas, das sehe ich auch so. In diesem Sinne kann man auch sagen: Glück ist von Schmerzen frei zu sein.

 Lluviagata (09.12.20)
Hallo Ekki,

"!0: Auch Glückspilze verfallen?"
Ich denke, ich weiß, wie du es meinst, jedoch mein erster Gedanke ist der an einen Pilz, an einen Mensch. Aus einem Glückspilz wird wohl ein Pechvogel, aber verfallen?

"Verlieren" wär (m)eine Alternative. ;)

Liebe Grüße
Llu ♥

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 09.12.20:
Danke, LLu, mir geht es darum, im Bild zu bleiben. Ich werde aber eine kleine Veränderung vornehmen Ich werde verfallen durch zerfallen ersetzen.

 franky (09.12.20)
Hi lieber Ekki

Die Fünf und Neun passen gut zusammen.
Das größte Glück aber ist, zu überleben.

Herzliche Grüße von Franky

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 09.12.20:
Vielen Dank, Franky. Ich vermute, dass nur ganz wenige Menschen so intensive Erfahrungen mit dem Überleben haben wie du.
Herzliche Grüße
Ekki

 toltec-head (09.12.20)
Und hinter jedem Schicksal ein Ekki lol

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 09.12.20:
So viele Ekkis gibt es nicht.

 nadir (09.12.20)
"Wer behauptet, dass jeder seines Glückes Schmied ist, müsste Schmiedewerkzeug für jeden garantieren."

das sitzt!

lg
nadir

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 09.12.20:
Vielen Dank, Nadir.
LG
Ekki

 Didi.Costaire (09.12.20)
Ja, manchmal sind es bloß zwei kleine Striche oder Punkte, die dafür sorgen, dass man nicht untergeht...

Liebe Grüße,
Dirk

Kommentar geändert am 09.12.2020 um 11:45 Uhr

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 09.12.20:
Gracias, Dirk, bemühen wir uns, dem Leben ein lächelndes Gesicht zu zeigen, solange wir es können.
Liebe Grüße
Ekki

 TassoTuwas (09.12.20)
Hallo Ekki,
die kleine Schwester des Glücks ist die Zufriedenheit
Herzliche Grüße
TT

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 09.12.20:
Grazie, Tasso, das hast du schön ausgedrückt. Mir fällt auf, dass die beiden oft verwechselt werden.
Herzliche Grüße
Ekki
Al-Badri_Sigrun (61)
(09.12.20)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 09.12.20:
Mille Grazie, Sigi. Du machst mir die Freude, sorgfältig auf Nuancen meiner Aphorismen einzugehen.
Herzliche Grüße
Ekki

 GastIltis (09.12.20)
Lieber Ekki,
du weißt, dass die Fülle deiner Aphorismen jeden guten Leser fast zu „erschlagen droht. Im positiven Sinn natürlich. Deshalb greife ich mir einen, den dritten, heraus. Als ich während meiner Lehrausbildung einen vierwöchigen Schmiedelehrgang absolvierte, hatten wir es mit einem sehr freundlichen, kräftigen und sachkundigen Ausbilder zu tun. Seinen Spitznamen „Schmiedebums“ hatte er sich redlich verdient. Als einmal die Feder der Jalousie unseres Elternhauses gebrochen war und ich in den Federstahl ein neues Loch bohren wollte, musste ich den Stahl erst ausglühen. Bei einer Feder, die sich immer wieder versuchte aufzurollen, ein schwieriges Unterfangen, was der Ausbilder natürlich mitbekam. Statt mich auszuschelten, nahm er eine Schmiedeflachzange, brachte sie im Feuer zur Rotglut und mit einem kurzen Zusammendrücken der Backen war genau die Fläche der Feder ausgeglüht und damit bohrfähig.
Glück hat der, dem das rechte Werkzeug sachgerecht zur Verfügung steht, und dem der Gebrauch selbstlos erklärt wird. Manchmal ist es ein kleines Stück. Aber es bleibt haften.
Sei herzlich gegrüßt vom tapferen Gil.

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 09.12.20:
Vielen Dank, lieber Freund. Ich beneide dich um deine Ausbildung in der DDR. Unsere Ausbildung in der BRD war viel zu kopflastig. Das begann schon in der Schule, in der das Fach Arbeitslehre bzw. Polytechnik fehlte und setzte sich im Studium fort. Wie gerne würde ich über die Arbeit der Hände aus eigener Erfahrung schreiben.
Herzliche Grüße
Ekki

 eiskimo (10.12.20)
11. Ma hat ma Glück, ma hat ma Pesch, Mahatma Ghandi - Volksweisheit aus Köln...
Nur so als humoristische Beigabe.
lG
Eiskimo

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 10.12.20:
Spassibo, eiskimo, wenn ma ka Pesch hat, hat ma Glück.
LG
Ekki

 AchterZwerg (10.12.20)
11. Dem Unglücklichen erscheint auch ein kleines Glück groß.

:)

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 10.12.20:
Grazie, Lilith. Daraus folgere ich, dass man versuchen sollte unglücklich zu sein, damit ein kleines Glück groß wird. :D

Antwort geändert am 10.12.2020 um 11:26 Uhr
Palytarol (59)
(10.12.20)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 10.12.20:
Merci Palytarol, vielleicht schießen sich die beiden Bilder nicht aus. Manchmal lauert das Schicksal, um dann zuzuschlagen.
LG
Ekki

 AvaLiam (12.12.20)
Geschätzter Ekki,

in einer Definition von Glück, der ich als Jugendliche nachjagte, fand ich mich zufrieden mit der Feststellung, dass "Glück der Zustand der absoluten Zufriedenheit ist, um die wir uns immer bemühen, und die wir - im Augenblick des Glücks erreicht - uns auf Dauer nicht leisten können."

In den Jahren danach stellte ich fest, dass "Glück haben" nicht bedeutet, dass man "Glück hat"... Das widerlegte meine Definition, da "Glück haben" nicht den Zustand absoluter Zufriedenheit bedeutet, sondern der Begriff noch viel fragiler ist, als ich bis dahin angenommen habe und lediglich andeutet, dass etwas mit einem Mal besser ist, als es soeben noch war.

Aber reicht "besser als etwas" aus, um sich Glück nennen zu dürfen?

Ich denke, dass Glück etwas ist, dass uns in seiner Bedeutung nie ausreichend erreicht, um es als ein solches langfristig zu begreifen.

Ich bin froh über deinen Punkt 1... denn der hält offen, dass ich doch irgendwann mal so viel Glück habe, Glück zu haben, das Glück zu haben, dass ich Glück habe.

Und wenn ich DAS Glück hatte, dann suche ich nach einer Definition für Glückseligkeit.

Ach - du bringst meine langsam ergrauenden Zellen mal wieder ganz schön in Schwung und auf Trab.

philosophierende Grüße
Andrea

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 12.12.20:
Merci, liebe Freundin, deine differenzierten Überlegungen verdeutlichen, wie schwierig es ist, selbst eine individuelle Definition von Glück zu finden. Ich konnte mich lange Zeit antiken Philosophen anschließen, zum Beispiel Aristoteles mit seiner Nikomachischen Ethik, der das Glück in der Vermeidung extremer Verhaltensweisen zu finden hoffte. Was dabei nicht bedacht wurde, ist aus meiner Sicht, dass man schon Glück haben muss, um sich auf eine solche Glückssuche begeben zu können, denn wer schwer krank ist und oder materielle Not leidet, kann extremes Verhalten kaum vermeiden. Heute sehe ich es so, dass nur einige Privilegierte Glück als Dauerzustand erreichen können und die meisten zufrieden sein müssen, wenn sie Glücksmomente erleben dürfen,
Herzliche Grüße
Ekki

 Tintenklexe (16.12.20)
Moin,moin,
deine Aphos sind alle sehr wertvoll und lesenswert, wie ich finde.
Und ich habe hier auf KeinVerlag das Glück, an deinen Gedanken teilzuhaben . Danke dafür!
LG
Gabi

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 16.12.20:
Grazie, liebe Gabi, dein positives Urteil hat sich über viele Jahre hinweg nicht geändert und das bedeutet mir sehr viel.
Herzliche Grüße
Ekki
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