Der Maisgott und der Totengott

Gedicht zum Thema Religion

von  GastIltis

Der Maisgott und der Totengott,

dös warn zwoa Guatemala.

Eins malte fast wie Don Quichote,

Zwei war sehr viel brutala.


Der erste, blieb der Regen fort,

erdolchte die Olmeken.

Der zweite, der erfand vor Ort

indes die Apotheken.


Der Yankee schießt den Ozelot,

zahlt dafür drei vier Tala.

Der Maisgott und der Totengott,

dös san zwoa Guatemala.




Anmerkung von GastIltis:

empfohlen von:
 EkkehartMittelberg,  AlmaMarieSchneider,  Didi.Costaire,  plotzn,  TrekanBelluvitsh, tueichler.
Wir wissen es!

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Kommentare zu diesem Text


 Didi.Costaire (16.01.22, 15:31)
Ein kunstvolles Werk, Gil, das mich sogleich zu nachfolgender kleiner Skizze animiert hat:

Guatamala, schlechte Maler

Es strebten ein Gott und 'ne Göttingen Leinwand
und sahen sich unverblümt nach einer Museum.
Da hatte ein Meister (OB-) einen Einwand.
Sie kamen nicht rein und die Menschheit drumrum.

Herzliche Grüße,
Dirk

 GastIltis meinte dazu am 16.01.22 um 16:37:
Lieber Dirk,
warum es so ist, weiß ich nicht. Deine außerordentlichen Zeilen bekomme ich nicht kopiert, um sie dann als Vorlage zu nehmen, damit ich mich jedem einzelnen sprachlichen Highlight voll widmen kann.
Sie verzaubern ja regelrecht. Wenn ich das Wort Genuss schreibe, könnte man es missdeuten. Deine Ideen sind schon meisterlich. Wer mögen bloß Göttin und Muse (gewesen) sein? Wo kann ich deinen Kommentar empfehlen?
Sei herzlich gegrüßt von Gil.

 plotzn (16.01.22, 15:54)
Du wandelst also auf den Spuren der mittelamerikanischen Hochkulturen.
So macht Dein neues Profilbild noch mehr Sinn, Gil!
Als Bayer huldige ich ganz anderen Göttern.

Statt Maisgott steht der Weizengott
viel höher auf der Skala,
denn Bier aus Mais ist großer Schrott
und wird auch schneller schala.

Liebe Grüße,
Stefan

 GastIltis antwortete darauf am 16.01.22 um 16:25:
Lieber Stefan,

dein Hang zu höchster Unkultur
benebelt dein Gewissen.
Dabei, des Menschen Urnatur
hat andre schon zerschlissen.
Bedenke Feind, ob Schrot, ob Mais,
den Göttern streng zu dienen,
gilt für die Menschheit als Beweis,
Blech einigt nur Sardinen.

Rechne mit: 824 : 736 für mich! Herzlich Gil.

 plotzn schrieb daraufhin am 17.01.22 um 17:42:
Rechnen kann ich ja nicht, aber ich bin auf alles gefasst.

 TrekanBelluvitsh (16.01.22, 21:03)
Geh Feld!

 GastIltis äußerte darauf am 16.01.22 um 22:03:
Tanker!

 EkkehartMittelberg (17.01.22, 16:54)
Do staunt der Seppl Sapperlott,
in Guatemala hams zwoa Gott.
Mir Bayern ham nur oana,
des is besser noch als koana..

Verzeih mir bitte, Gil, dass du mit diesem Gedicht meine komische Ader getroffen hast.
Amüsierte Grüße
Ekki

 GastIltis ergänzte dazu am 17.01.22 um 17:58:
Danke Ekki,
dass du nicht untergetaucht bist. Das mit den zwei Göttern ist, wie du wissen wirst, weniger als die Spitze des Eisberges. Grund für die Änderung meines Avatars, wobei das bisherige Foto ja kein Avatar im eigentlichen Sinne war, und dem Einstellen dieses Gedichtes war ja diese kurzzeitige religiöse Flut von „Gedichten“, die mein Verständnis für derartige Texte total überfordert hatte und mich zu dem Beitrag vom 6.1.22 mit dem Titel „Warum die Kirche nicht ins Dorf gehört“ veranlasste. Nun ist zum Glück die Reaktion darauf vernünftig und qualitativ sehr ansprechend gewesen, was mich tief beeindruckt hat. Dass ich zu dem Gesamtkomplex noch zwei PN beantwortet habe, erwähne ich nur am Rand. Zu den beiden Göttern, die ich vor Jahrzehnten aus einem Buch von 1977 abgemalt hatte, die aus dem Codex Dresdensis stammen, (um damit eine Kaffeemühle zu verzieren), ist natürlich für deren Bedeutung insofern bemerkenswert, da durch die europäischen (katholischen) Eroberer nahezu alle Kodizes vernichtet worden sind, obwohl sie zu der Zeit von den Einheimischen schon nicht mehr gelesen werden konnten. Aber was die Eroberer damals an Vernichtung von kulturellen Gütern begangen haben, teils aus Goldgier und teils aus dem Drang der unbedingten Missionierung heraus, ist auch heute noch unverzeihlich. Wobei menschliches Leben ohnehin dabei nie eine Rolle gespielt hat, und tierisches bis in die jüngste Zeit ebenfalls nicht (Ozelot). Aber das ist ein anderes Kapitel. Es ist immer die Sichtweise, die uns Perspektiven, auch aus vergangenen Zeiten, eröffnet oder wieder schließt.
Sei herzlich gegrüßt von Gil.

 tueichler (09.02.22, 17:46)
Auweia, nun muss ich mich mit noch mehr Fremsprachen rumschlagen. Ja haddaddennkeinende?

😂😂😂

 GastIltis meinte dazu am 09.02.22 um 18:32:
Danke Tom,
für deine Meldung. Immerhin ist die Sprache der Maya zumindest in Dialekten nicht tot. Und der deutsche Maya-Forscher Nikolai Grube (Jgg. 1962) ist in der Lage, viele Texte auf Stelen und Kodizes fließend zu lesen. So ist Grube Projektleiter des Projektes „Textdatenbank und Wörterbuch des Klassischen Maya“. Also: Im Zweifelsfall kannst du dich gern an ihn wenden.
Viel Glück und herzliche Grüße von Gil.

Antwort geändert am 09.02.2022 um 18:35 Uhr
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