Saublöd

Fabel zum Thema Dummheit

von  EkkehartMittelberg

Die Eule, eine weise Philosophin, dachte darüber nach, dass Dumme meistens eine Ausrede für ihr Verhalten finden. Sie beschloss, einen Erfahrungsbericht über dieses Thema zu schreiben und befragte als erste eine Kuh: „Ich bin die falsche Adresse für deine Frage“ sagte diese. „Doch du kannst an meinem Beispiel sehen, dass man mit Dummheit gut überlebt. Man füttert mich und hütet mich sogar.“

Die Eule war gespannt, wie sich das Schaf aus der Affäre ziehen würde. „Warum hältst du wehrlos still, wenn du geschoren wirst?“, fragte sie das Lamm: „Wir Schafe haben keine Waffen uns zu wehren, aber wir überleben jede Schur“, antwortete geduldig das Schaf.

Die Eule dachte an den Ausdruck „saublöd“ und befragte als drittes ein Schwein. „Mit unserer Selbsterkenntnis ist es nicht weit her“ grunzte das Schwein. „Doch ich habe neulich gehört, dass ein Mensch zu einem anderen sagte: ‚Der ist so blöd, dass sich die Schweine an ihm reiben.‘“




Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text


 AlmaMarieSchneider (21.02.23, 11:32)
Mit "Saublöd" tut man dem Schwein unrecht. Es ist ein intelligentes Tier, hat eine empfindliche Haut und cremt sich als Sonnenschutz, wenn man es lässt, ein. Daher der Ausdruck "Dreckschwein".
Der Mensch läuft da oft mit einem Sonnenbrand durch die Gegend.


‚Der ist so blöd, dass sich die Schweine an ihm reiben.‘“
Mit den "Schweinen" sind hier Menschen gemeint, die üble Gesellen sind (vorsichtig ausgedrückt) und die sind schlimmer als die echten Schweine.


Eine nachdenklich machende Fabel, lieber Ekki. Da gäbe es noch viel dazu zu sagen.

Herzlichst
Alma Marie
Taina (39)
(21.02.23, 11:40)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 21.02.23 um 11:57:
Vielen Dank für die plausible Deutung dieser Fabel, Alma Marie.
Es gibt freilich noch eine andere Möglichkeit der Interpretation. Bitte nicht verraten, wenn du sie weißt.
Herzlichst
Ekki

 EkkehartMittelberg antwortete darauf am 21.02.23 um 12:04:
Merci Taina, ich kenne das Sprichwort in der Version:"    dass sich die Schweine an ihm reiben."
Die meisten Schweinebauern sind nicht dummer als ihre Schweine, aber eben nicht alle.
Auch Blumen suchende Großstädter sollen schon von Schweinen gebissen worden sein.  :)
Taina (39) schrieb daraufhin am 21.02.23 um 12:17:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 EkkehartMittelberg äußerte darauf am 21.02.23 um 12:22:
Es muss amüsant sein, wenn du morgens in dein Wohnzimmer kommst und eines dieser Pfadfinderschweine sitzt in deinem Sessel und grunzt dir zu: "Guten Morgen, gut geschlafen?"

 Verlo (21.02.23, 12:27)
Ekki, dein Text beginnt nicht unbedingt weise:


dass Dumme meistens eine Ausrede für ihr Verhalten finden.

Warum schreibst du nicht über Menschen, wenn du menschliches Verhalten kritisieren willst?

 EkkehartMittelberg ergänzte dazu am 21.02.23 um 13:01:
Danke, Verlo, Fabeln schreiben immer über Menschen, aber das weißt du ja.

 Verlo meinte dazu am 21.02.23 um 13:47:
Ekki, deine Ausrede ist doch nicht etwas, daß ein Tier entschieden hätte, Ekki muß eine Fabel schreiben?

Ich möchte hier einen Klassiker zitieren, der 5.000 Jahre alt und auf Keilschrifttafeln gefunden worden sein:

Fabel vom klugen Wolf und den neuen dummen Wölfen

Neun Wölfe hatten gemeinsam zehn Schafe, die sie nicht gerecht aufteilen konnten.

Sie gingen zum klugen Wolf, der ihnen folgende Lösung vorschlug: „Ihr seid neun und erhaltet eins, macht zehn. Ich bin allein und erhalte neun, macht ebenfalls zehn.“
Das ist eine kluge und witzige Fabel. Außerdem gibt sie Wirklichkeit wieder: es gibt kluge und dumme in derselben Spezies. 

Tieren durch Unterstellung von menschlichen Eigenschaften, die sie zudem nicht nicht ausschließlich haben, wie "weise", "dumm", "faul", "saudumm", ist weder witzig noch klug.

Wie weise wird wohl eine Eule sein, die bei Schweinen an "saublöd" denkt.

Ich würde solche Fabel nicht veröffentlichen, weil ich mir zu blöd vorkäme. Dann liebe mal keine Veröffentlichung. Geht die Welt ja nicht unter.

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 21.02.23 um 13:57:
Hallo Verlo, 
dir zu Ehren werde ich bald eine Fabel über erfolglos versuchte Provokation schreiben. :D

 Verlo meinte dazu am 21.02.23 um 14:21:
Brauchst du nicht, Ekki, weil ich dich nicht provoziert habe.

(Kannst du aber gern, falls es dir Spaß macht.)

 AchterZwerg meinte dazu am 21.02.23 um 17:35:
Finchen,
du hast schon viele Foren zu stören versucht! Dein Lebenselixier?
Geklappt hat es noch kein einziges Mal!
Ekki ist ein hervorragender Germanist, und weiß Fabeln zu formulieren ... glaub es einfach.

 Saira meinte dazu am 21.02.23 um 18:37:
@Verlo

Only for you, weil du so klug bist:


Die Fabel ist eine kurze Erzählung, die eine Lehre für den Leser beinhaltet. In Fabeln gibt es sogenannte Fabeltiere oder Fabelwesen, die menschliche Eigenschaften verkörpern. Sie denken und handeln wie Menschen, werden also personifiziert. Die Fabelwesen verkörpern menschliche Stereotype.

 Verlo meinte dazu am 21.02.23 um 19:27:
AchterZwerg & Saira, danke für die Nachhilfe!

 AngelWings meinte dazu am 21.02.23 um 19:44:
Es heißt Fabeltiere, es gibt Damon die  halb Mensch und Tier sage Werwolf und Vampire, es gibt noch ein wo man nicht kennt was 
dahinter steckt.

 harzgebirgler (21.02.23, 13:18)
:) :) 

hallo ekki,

gäbe es all die armen schweine nicht
wär' schnell mit mancher fleischfabrik voll schicht!

lg
henning

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 21.02.23 um 14:02:
Gracias, Henning,

Schweine sind leider ein Beispiel dafür, dass man auch aus klugen Lebewesen gewaltig Profit schlagen kann.

LG
Ekki
kipper (34) meinte dazu am 21.02.23 um 15:00:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.
Taina (39) meinte dazu am 21.02.23 um 15:13:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 21.02.23 um 16:01:
Hallo kipper,
"Er hatte zwar recht mit allem, was er den andren Fischen erzählte, aber geglaubt hat ihm keiner was."
Du erinnerst mich an deinen Hecht.
In meiner Fabel gibt es kein dummes Tier, nur solche, denen man das nachsagt. Im Gegenteil: Die Kuh und das Schwein sind selbstironisch.
Schöne Grüße
Ekki

 AchterZwerg meinte dazu am 21.02.23 um 17:37:
Hui, Kipper, 10 Punkte! Wegen ausufernder Intelligenz. 8-)

 AchterZwerg (21.02.23, 17:44)
Lieber Ekki,
müsste selber wieder mal zur Schur; die Locken machen einfach, was sie wollen!
Allerdings ist mein Friseur ein kühner Osmane, der ohne geladene Waffen auftritt. Allenfalls bestimmen Lockenstäbe sein Leben - und die sind bei mir unnötig ...

Krause Grüße
Piccola

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 21.02.23 um 18:36:
Grazie, especiale, Piccola, deinen Locken zu begegnen fände ich sehr verlockend, freilich nicht nur den Locken.  :)

Artige Grüße
Ekki

 Saira (21.02.23, 18:35)
Lieber Ekki,
 
vielleicht ist die Kuh eine Milchkuh, dann wird sie gefüttert und gehütet. Andernfalls landet sie als Steak auf dem Teller.
 
Das Schaf hat in der Tat keine Möglichkeit, sich der Schur oder der Schlachtung zu entziehen.
 
Das Schwein wird wissen, was ihm blüht. Es schreit bereits, bevor es auf die Schlachtbank geführt wird.
 
Allen Nutztieren wird mehr oder weniger an den Kragen gegangen. Was sollten sie auch antworten? Das eine Tier fügt sich, das andere ist demütig und ein weiteres sieht seinem Schicksal ins Auge.
 
Dumm sind in meinen Augen nur die Menschen. Sie meinen, dass Tiere keine Seele haben oder zu dumm seien, um lebens- und liebenswert zu sein.
 
Deine Fabel sollte jeden, der übermäßig Fleisch verspeist, zum Nachdenken anregen.
 
Herzlichst
Sigi

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 21.02.23 um 18:41:
Liebe Sigi,
ich freue mich, dass du es sagst. Ich wollte mit der Fabel auch ausdrücken, dass es dummere Menschen als Tiere gibt.
Herzlichst
Ekki

 AngelWings (21.02.23, 19:39)
Das kann man auch falsche verstehen an Schluss des Satze! Man du Saubacke! Alles klar! Sau blöd!

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 21.02.23 um 20:25:
Der Schluss zielt einwandfrei auf die Dummheit eines Menschen.
kipper (34) meinte dazu am 21.02.23 um 21:09:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 minimum meinte dazu am 21.02.23 um 21:36:
@ kipper:
Die Verbindung von manischem Besserwissen und der Grußformel "Heiter" kommt mir irgendwie bekannt vor - warst du früher als "percaperca" hier unterwegs?

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 21.02.23 um 21:47:
Hallo Kipper
am Schluss meiner Fabel wird ein Mensch, nicht die Menschheit für dumm erklärt.
Du spinnst dir entspannt und heiter alles Mögliche über Tiere und Menschen zusammen, was stimmen kann oder auch nicht. Es ist nicht Gegenstand meiner Fabel.
Die Aufregung überlasse ich gerne dir. Du wirst sie entspannt und heiter wegstecken.
Taina (39) meinte dazu am 22.02.23 um 06:13:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.
Teolein (70)
(21.02.23, 20:48)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 21.02.23 um 21:56:
Gracias, Teo,
das bisschen Banane kriegt man wahrscheinlich nicht weg. Deshalb ist es sehr klug, es zu genießen.
Hedonistische Grüße
Ekki
kipper (34) meinte dazu am 21.02.23 um 22:41:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 22.02.23 um 00:49:
Ach, Kipper, du faschingsseliger Tierfreund, schade, dass du nicht begriffen hast, dass meine Fabel sehr tierfreundlich ist.
Aber ich klinke mich jetzt aus deinen heiteren Bekenntnissen aus.

 Graeculus (21.02.23, 23:36)
Nichts gegen Schweine - was Du ohnehin bloß ironisch äußerst.

Hunde schauen zu uns auf.
Katzen schauen auf uns herab.
Nur die Schweine begegnen uns auf Augenhöhe.
kipper (34) meinte dazu am 22.02.23 um 00:12:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.
Agnete (66)
(23.02.23, 15:12)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 23.02.23 um 20:13:
Merci, genau so möchte ich meine Fabel interpretiert haben, Monika.

LG
Ekki

 lugarex (04.03.23, 08:11)
@Saira mit bestem Dank:

Das Schwein wird wissen, was ihm blüht. Es schreit bereits, bevor es auf die Schlachtbank geführt wird.
Nur das Tier "Mensch" wird singend marschiert zum Schafott!


Singend in das Weekend elgé Luga
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram