Ist Selbstverteidigung schon Provokation?

Der Wollny ist in der Straße nicht sehr gelitten. Ein geheimnisvoller Typ, irgendwie auf ´nem völlig schrägen Trip. Er behauptet, unsere Tochter, die Ulla, sei vom Teufel besessen. Und, hat er wörtlich gesagt: Den werde ich ihr austreiben,  diesen Teufel. Ich bin schließlich der Nachbar, da hätte ich ja sonst keine ruhige Minute mehr… Wauww, und dazu hat er so drohend geguckt wie seine zwei Pitbulls, die er so richtig scharf gemacht hat.

Vorsicht! hab ich dem Wollny sehr deutlich gesagt: Unsere Ulla ist zwar kein Mauerblümchen, okay, die macht schon seit einiger Zeit, was sie will. Aber das gibt keinem – auch dir nicht! - das Recht, ihr irgendwie zu nahe zu treten. Pfoten weg! Ja, ich fand das echt übergriffig. Und damit er kapierte, dass ich das nicht nur so sage, habe ich ihm eine Dose Pfefferspray unter die Nase gehalten. „So´ne Dose, habe ich dem Wollny gesagt, so´ne Dose  hat meine Ulla ab sofort immer bei sich….“

Was macht meine Frau in dem Moment, als ich dem Kerl dieses fiese Selbstverteidigungszeugs vorführe? „Friede, Friede!“ ruft die. „Wir wollen doch vernünftig sein!“  und zu mir: „Hör du bloß auf, den Herrn Wollny zu provozieren!“