Der moderne Krieg ist ein Medienereignis. Uns, als Nutzer der Medien, lässt man gerne alle teilhaben am „théâtre de la guerre“. Die Kriegsparteien rücken sich dabei natürlich jeweils in beste Licht. Allerdings gibt es keine Live-Schaltung. Wir bekommen also nur zeitverzögerte und redaktionell bearbeitete Bilder vom Schau-Platz.
Der Kick: Wir auf den Tribünen im „Westen“ dürfen dabei echt mitspielen. Was unsere Regierungen zur Show beitragen, das kann nämlich öffentlich diskutiert und tatsächlich sanktioniert werden.
Wird uns das Spektakel zu teuer oder bringen die Macher des Ganzen zu viele zu unschöne Bilder, droht die Publikumsgunst zu kippen. Wir spielen nicht mehr mit. Unsere Akteure müssen dann fürchten, keinen Vertrag mehr zu kriegen. Entsprechend gehemmt treten sie also in den Ring, immer um ihre Quote besorgt.
Der Gegner in diesem Ring hat es schlauer angestellt. Er lässt keinerlei Feedback auf den ganzen Zirkus zu; er kann also ohne Rücksicht auf sein Publikum zum Tanz aufspielen. Das ist natürlich ein großer Vorteil, zumal er um das Handicap seines Gegenübers– also dessen Abwählbarkeit - weiß und diese natürlich auch ein bisschen mit beeinflussen kann.
Es ist also sehr spannend, weil wir hier, die wir tatsächlich „liken“ können, richtig mitfiebern. Und das Ende ist gerade so offen wie selten auf dieser Bühne….