Widerliche Menschen

Text

von  Mondscheinsonate

Ein Netzphänomen oder ist das tatsächlich ernstgemeint? Kollektive "Geschieht ihnen Recht!" - Mentalität, wenn Menschen sterben, die ihnen nicht unter die Nase passen. Millionäre (egal, ob ein 18-jähriges Mädchen darunter war) bekommen kein Mitleid, wenn sie ersaufen, aber einen Tag später die Nachricht, dass heuer schon ca. 1000 Menschen im Mittelmeer ersoffen sind, die Ärmsten der Armen, auch die bekommen ein "Geschieht ihnen Recht!", denn die sind dunkelhäutig, hatten eventuell die falsche Religion, kommen und nehmen alle etwas weg. 

Es geht also immer nur um das Geld, wenn jemand heutzutage stirbt. Alles klar, kapiert. 

"Mein Mitleid hält sich in Grenzen," war zu lesen. Fein, meines auch, jetzt schon, denn früher hatte ich immer Mitleid mit verrohten dummen Menschen, wirklich strunzendummen Menschen, jetzt schon lange nicht mehr, denn das dürfte eine Seuche sein.

Früher dachte ich immer, Mensch ist Mensch und stirbt jemand, ist das eine Katastrophe, aber heutzutage muss man, bevor Mitleid entsteht, den Kontostand bekanntgeben. 

Auch fällt auf, wird bei sämtlichen Todesfällen darunter gefragt: "Welche Nationalität hatte der/die?" - Wahnsinn. 

Ich frage mich, warum nicht einfach wieder der Mund gehalten wird?

Ein Wunschgedanke.



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Kommentare zu diesem Text


 FrankReich (22.08.24, 06:59)
Freie Meinungsäußerung hat aber immerhin den Vorteil, dass die Schwachköpfe sich selbst entlarven und das wiederum bedeutet, ihnen aus dem Weg gehen zu können, bevor sie mit ihrer Verhaltensweise noch jemanden ins Unglück stürzen. 👋😂

 Mondscheinsonate meinte dazu am 22.08.24 um 07:14:
Auch wahr.

 toltec-head (22.08.24, 08:51)
Ach, komm. Als wenn der Tod anderer nicht auch Dir ganz grundsätzlich egal wäre...

 Mondscheinsonate antwortete darauf am 22.08.24 um 09:09:
Tod ist mir NIE egal. Nichts unterstellen, was du nicht weißt. Auch kannst du bei Graeculus nachlesen, wie ich dazu stehe.

 uwesch (22.08.24, 09:14)
So ist nun mal leider die Welt in großen Teilen und da wird sich wohl nichts dran ändern - bis hin zu (Privat-)Kriegen.
Um so wichtiger ist es sich dagegen zu stellen.
Das Gute ist ja, dass ein Gestorbener nicht mehr mitbekommt wie das Gezerre ums Geld abläuft, falls da etwas vorhanden ist nach dem Tod.
LG Uwe

 Teichhüpfer (22.08.24, 09:41)
Diese Schlepperbanden sind ganz gefährliche Menschen. Selbst in Europa geht es mit den Kranken schlimm zu. In Deutschland sind solche Brutalitäten fast unbekannt. Ich will dir ein bißchen die Sorge damit nehmen.

lg Teichi

 Soshura (22.08.24, 10:13)
Es gab bereits in meiner Kindheit den bitterbösen Witz, bei welchem eine dunkelhäutige Familie einen Fluss überquert, an dessen anderen Ufer die helle Hautfarbe als Belohnung winkt, und das kleine Kind, weil es eben etwas langsamer ist, zwischendrin vom Krokodil gefressen wird. Die Mutter heult und der inzwischen eingeweißte Papa meint: "War doch bloß nen Neger.".

Schuld ist Georg Schramm, oder besser noch die gesamte Kaste der politischen Kabarettisten. Das Mittelmeer als Massengrab und der Unterschied zwischen Fremd- und Eigenblut wurde ja so publikumswirksam auf die Bühne gebracht, dass dem interessierten Publikum schon während des Applaus klar wurde, dass der Recht hat.  Nur halt eben bissel fortschrittlich aus der Zeit gefallen. Das hört man beim Lachen heraus. Wer konnte denn ahnen, dass dies die Geburtsstunde der Satire als Blaupause für unsere moralischen Flexibilitätsübungen in der Gegenwart ist? Ich wusste es jedenfalls nicht. Sowas gabs ja noch nie vorher! Aber ... bissel neugierig bin ich ja schon. 

Es gibt übrigens ein paar grundsätzliche Regeln im Brandfall, die werden unter Umständen demnächst angepasst. Natürlich nicht einfach so, sondern aufgrund von zukünftigen Notwendigkeiten, die wir in weiser Voraussicht gerade schaffen. An allen Fronten. 

Da kann es leicht heißen: "Sachrettung vor Menschenrettung!" - und irgendein Typ, der ausschließlich nach der Anzahl seiner Worte bezahlt wird, und vorher das Kaspar-Hauser-Experiment unter persönlichem Einsatz seiner Dummheit mit Auszeichnung bestanden hat, der verkauft uns die systematische Vernichtung von Menschen als ... die bestmögliche Triage der heutigen Zeit unter freiheitlich demokratischen Gesichtspunkten. "War doch bloß nen Assi!*"

Wir sind die Guten! Das ist jetzt modern! Überleg Dir am besten nochmal, auf wessen Seite Du stehst. Noch kannste!

*) Der hier eingesetzte Begriff ist überspitzt dargestellt und kann variabel ausgetauscht werden: heutzutage allgemein akzeptierte Beispiele sind: Mörder, Terrorist, Kollateralschädling ... es gehen aber auch Tier- und Pflanzenarten, je kleiner, um so wirkungsvoller. An der Erhöhung der Vielfalt möglicher Feindbilder wird aktiv gearbeitet.

 Augustus (22.08.24, 12:56)
Milliardäre verunglücken seltener, arme Schlucker verunglücken täglich… 

Der Milliardär spendet für Wohltaten. Im Grunde verunglückt damit ein wohltätiger Mensch, angeblich ein Jesus. 
 
Dagegen sind die armen Schlucker auf finanzielle Hilfen anderer angewiesen und werden als Bedrohung angesehen. 


Übrigens ist hier Friedrich Nietzsche mit seinem „Antichrist“ voll im Trend… aktueller denn je. Weil alle Werte umgekehrt werden…

Übrigens schaffen Geld und Konsum keine Werte, weshalb auf Situationen, auf die ausschließlich nur mit Werten geantwortet werden kann, nicht den Werten entsprechend geantwortet wird. Wo keine da sind, können auch keine antworten.

Kommentar geändert am 22.08.2024 um 13:01 Uhr

 Quoth (31.08.24, 18:18)
Wir erfahren einfach von mehr Sterben, als wir verkraften können - und suchen dann nach Ausreden.
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