BEFEHLSKETTEN- VERBUNDENHEIT
Gedicht zum Thema Psychologie
von hermann8332
BEFEHLSKETTEN-
VERBUNDENHEIT
Hierher – Sitz – Platz – Fuß
Bleib – Komm – Steh – Geh
Es wurde ihm so halbwegs
beigebracht ….
….doch oft hat er es nicht
gemacht ...
oder ich hab nicht dran gedacht
weil es redundant und überflüssig
und obsessiv war
schon nach dem ersten Jahr …
„ Bei Fuß “ schon gar nicht
als ein routinemäßiger
maschinengleicher robothafter
Ablauf ohne Sinn aus seiner Sicht
Solchen Blödsinn macht er nicht
Er sitzt und steht und kommt
und geht ...so wie er will
und wie es paßt
Rüde Befehle sind ihm verhaßt
Mit Unterwerfung
da hat er nichts am Hut ,
weil sie ihm nicht gut tut
Und Servilität
ihm auf die Nerven geht ...
Er wird nächstes Jahr zehn
und lebt nach seinem Gusto
un -- erzogen un – verzogen
ein Hund geistig gesund
frei und eigenständig
haust er komfortabel
und bequem
mit seinem Compagnon
nämlich mir
und ich bin nicht sein
Alphatier
sondern gleichberechtigter
Partner in einer Solidar-
gemeinschaft,
einem Zweierteam,
das innige Vertrautheit schafft
So leben wir 9 Jahre schon
gegen alle Prinzipien
der Dog – Education
möglichst ohne Regeln
Dogmen und Limits,
Schranken und Subordination
allen Prinzipien
der Hundehaltung zum Hohn
Solange er tut was er will
und anderen und sich nicht
schadet wäre es kontraproduktiv
ihn zu dirigieren und zu oktroyieren
mit Befehlsschablonen , die nur dem
Selbstzweck dienen um des Gehorsams
willen und keinen Sinn erfüllen
wie mans beobachten kann
bei so manchem Herrchen
und Frauchen mit ihrem
neurotischem Wauwauchen ….
Wie der Herr so das Gescherr
Wie das Gescherr so der Herr
Ich laß mich auch nicht
gängeln, drängeln
und reagiere barsch
mit „ Leck mich am Arsch “
Einen
LeckmichamArschHund
sollte man sich halten
in des Hundewohles Sinn
Das bringt
psychischen Gewinn
Davon profitiert das Gescherr
und auch der Herr
Man lebe in einer Canis -
Homo - Gedeihgemeinschaft
die beiden Partnern Vorteil
schafft:
zum gegenseitigen
Nutzen
statt den Hund
zusammenzustutzen
auf eine servile Ordonanz
versehen mit einem Schwanz
und den Befehlshaber
zu spielen
und sich autoritär
in seiner Befehlsgewalt zu sielen
Wie sollte man sich verhalten ?
LASST EIN VERNÜNFTIGES
LAISSEZ FAIRE WALTEN !
Sonst wird euer Hund
willfährig sein
servil, hündisch und ergeben
wenn er muß mit euch leben
denn ihr habt es gern
verhält er sich subaltern
Doch nur zum Teil
wird er euch lieben
und manchmal hassen
und sich dann psychisch
gehen lassen
und Narr spielen und Krüppel
kommt ihr zu oft
mit dem imperativen Knüppel
Das übliche Herrchen
wird all dies kaum erwägen
und bedenken
und seinen Hund
so wie gewohnt
konsequent und herrisch
lenken :
Der Dressur-Erfolg
gibt ihm recht
doch für die Hunde-
psyche ist das schlecht !
Ein solcher HERR
wird es sich nie eingestehen
und es nicht zugeben ...
...wie`s halt ist im Leben:
Wes Brot ich ess
des Lied ich sing
weil ich abhängig bin ...
Das gilt auch für den Herrn:
Er hat seinen Hund gern
und ißt und aß
das psychische Brot
das sein braver Hund
ihm bot
und schlang es rein
unreflektiert gedankenlos
als wär sein Hund
ein Werkzeug bloß
wie Gabel und Messer
Er weiß es halt nicht besser
Und will es gar nicht wissen
sonst müßte er es bereuen
und büßen
falls er in sich geht
und seinen Hund
wirklich versteht :
als ein Mitgeschöpf
und ein Soulmate – Wesen
für ihn vom Schicksal
auserlesen …
Sitz-Platz–Hier
Komm-Fuß-Geh-Steh
oft ein unnötiges Getue
das den Hund bringt aus
der Ruhe
Laßt das,
wenn er es halbwegs
von selbst richtig macht
ohne Befehlerei
und auf unautoritäre Weise
Gebt lieber
auf euch selber Acht,
sonst kriegt ihr
eine Meise
ps
Diese Accusatio löst natürlich
bei den Hundekennern
und Hundetrainern und spieß-
bürgerlichen Hundehaltern
einen Sturm der Entrüstung aus
nicht nur wegen der Antithesen
zur Hundeerziehung
sondern auch , weil ihnen ein
psychologischer Spiegel ihrer
psychischen Befindlichkeit
vorgehalten wird
Hunde sind für Psychologen
und Psychiater
wie Lackmus-Papier
da sie zuverlässig indizieren
wer auf die Couch sollte
und wer nicht ...
Dies darzustellen
bemüht sich mein Gedicht
Denn es wirft Licht
auf die riesige Dunkelziffer
der latent und evident
Gestörten in unserer
Gesellschaft, die sich
mehr und mehr Hunde
anschafft ...frau
Schließlich will man ja
lieben und geliebt werden
und über irgendwas
oder über irgendjemand
bestimmen können
in seinem ohnmächtigen
bedeutungs- und sinnlosem
Dasein
jemand der willfährig
dies hinnimmt
sei es Mann, Frau, Haustier
oder Kind ...
weil man psychotisch ist
und spinnt …