Alzheimer. Eine große schwarze Hand

Gedankengedicht zum Thema Ausweglosigkeit/ Dilemma

von  EkkehartMittelberg

Erinnerungen tauchen auf
und fallen blitzartig
in das Dunkel zurück.

Verzweifelte, oft tarnende Versuche,
sie festzuhalten.
Doch eine große schwarze Hand
löscht sie wieder.

Du spürst
Kälte und Wärme,
selten etwas Schönes,
das du kaum fassen kannst,
meistens Ängste und Wut.

Wolltest jemandem etwas sagen,
so erschien es;
aber wem und was?
Sie ist übermächtig, die Finsternis,
und blind suchend
tappst du in ihr herum.

Oktober 2012









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Kommentare zu diesem Text


 Aron Manfeld (16.01.25, 11:41)
Deine Gedichte sind für mich auch immer wieder neu, lieber Ekkehart.

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 16.01.25 um 12:02:
Merci, Aron, bei einem schöpferischen Leser wie dir nutzen sie sich nicht ab.

 Teo (16.01.25, 11:47)
Mein lieber Ekki,
Ich bin mir sicher, dass du der schwarzen Hand bisher entkommen konntest.
Etwas Sorgen machen mir ab und an Erinnerungslücken. Ich habe manchmal Gesichter vor Augen, aber mir fallen keine Namen dazu ein. Etwas später lichtet sich der Nebel und ich kann mich wieder erinnern.
Mal abwarten, wie sich mein weiteres Dasein gestaltet.
Dir eine hellwache Restwoche
Teo

 Aron Manfeld antwortete darauf am 16.01.25 um 12:02:
Ähnliche Symptome zeigten sich schon bei unserem Bundeskanzler, lieber Volker.

 EkkehartMittelberg schrieb daraufhin am 16.01.25 um 12:06:
Gracias, Teo,
bisher habe ich mit meinem Erinnerungsvermögen viel Glück gehabt. Ich gehe davon aus, dass gute Freunde die dafür erforderliche psychische Gesundheit stärken.
Beste Grüße
Ekki

 Teo äußerte darauf am 16.01.25 um 18:10:
Aron, du meinst also ich könnte auch Kanzler?
Warum soll ich mich denn einkommensmäßig verschlechtern?

 AchterZwerg (16.01.25, 12:14)
Lieber Ekki,

das ist sicherlich ein schreckliches Dilemma.
Andererseits ist es bei vielen Erfahrungen gar nicht übel, wenn sie scheinbar ausgelöscht werden.

Herzliche Grüße
Piccola

 Aron Manfeld ergänzte dazu am 16.01.25 um 12:26:
Das sage ich dem Webmaster auch immer wieder, liebe Heidrun.

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 16.01.25 um 13:21:
Grazie, Piccola, Aggressionen von Patienten legen jedoch die Vermutung nahe, dass die schwarze auslöschende Hand selten mildtätig wirkt.
Herzliche Grüße
Ekki

 harzgebirgler (16.01.25, 15:35)
...sie greift ins kopf-behältnis und entleert
es was ihr bislang auch noch nichts verwehrt -
ist gegen diebstahlsicherung gefeit
und hat so leichtes spiel für fette beut'. :angry: 


beste grüße
henning

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 16.01.25 um 21:44:
Gracias, Henning,
bei diesem Thema kann man schwarzhumorig werden.
Beste Grüße
Ekki

 Saira (16.01.25, 17:39)
Lieber Ekki,

ein Gedicht, das tief berührt.

Ich erlebe diese Erkrankung, die nach und nach alle Erinnerungen auslöscht, hautnah bei meinem Schwiegervater, mit.

Du hast diese Verzweiflung, an der Erinnerung festhalten zu wollen, sehr gut beschrieben.
 
Herzlichst
Sigi

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 16.01.25 um 21:49:
Obwohl du so viel schultern musst, bleibst du bewundernswert ausgeglichen, Sigi.
Herzlichst                                                                        Ekki

 plotzn (16.01.25, 17:52)
Servus Ekki,

eine schlimme Krankheit. Insbesondere, wenn sich die schwarze jüngere Jahrgänge greift. Sie nimmt einem die Persönlichkeit und es gibt (noch) keine Hoffnung auf Besserung, höchstens ein Hinauszögern...

Eindrucksvoll geschrieben!

Liebe Grüße
Stefan

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 16.01.25 um 21:55:
Mir fällt auf, Stefan, dass Prediger um diese Krankheit einen Bogen schlagen.

Liebe Grüße
Ekki

 Moppel (16.01.25, 19:39)
uns sie macht unendlich einsam, Ekki. Ich habe meine Mutter bis zu ihrem Tod durch eine schlimme auch aggressive, Demenz begleitet. Hab schon viel erlebt, aber das war das Schlimmste ...
lG von M.

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 16.01.25 um 21:59:
Das kann ich dir nachfühlen, Monika.
LG
Ekki

 Regina (17.01.25, 00:33)
Vitamin B hat schon vielen geholfen:

https://cordis.europa.eu/article/id/35080-vitamin-c-and-betacarotene-can-help-fight-dementia/de

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 17.01.25 um 12:36:
Vielen Dank, Gina, das hätte ich nicht für möglich gehalten.
Es gibt vielleicht eine Parallele, die aber nicht auf Forschung beruht. Mein Hausarzt blieb bis jetzt von Corona verschont. Er vermutet, dass ihn ein gleichmäßig hoher Vitamin C-Pegel geschützt habe.

 Regina meinte dazu am 17.01.25 um 12:40:
Vorbeugend.

(Nebenbei bemerkt: Vitamin B hilft manchen Leuten auch in der Politik.)

 Teichhüpfer (17.01.25, 03:09)
Ecki, ich schmeiße den Handschuh . Das Werk ist dir gut gelungen.

Teichi

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 17.01.25 um 12:39:
Das freut mich sehr, Teichi.

 AZU20 (17.01.25, 10:36)
Gern gelesen. LG
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