Die positive Ausstrahlung des Dichters, Künstlers und Sozialreformers bleibt

Ansprache zum Thema Betrachtung

von  EkkehartMittelberg

Der heute gesuchte Dichter gehörte zu einer angesehenen Kaste seines Landes. Vielfach begabt, machte er sich in unterschiedlichen Künsten und auch als Sozialreformer einen Namen.

Mit acht Jahren schrieb er seine ersten Gedichte und mit 16 Jahren veröffentlichte er seinen ersten Gedichtband. Schönheit der Natur, dörfliches Leben, Liebe und Spiritualität sind seine herausragenden lyrischen Themen. Zwei Lieder von ihm wurden Nationalhymnen in Indien und Bangladesh.

Als Sozialreformer gründete er eine Schule für Schüler unterschiedlicher sozialer Herkunft, die sich vom britischen Schulsystem emanzipierte und sich an einem hinduistischen Bildungsideal orientierte. Er strebte eine ganzheitliche Bildung an, die Kunst, Musik, Literatur und Handwerk umfasste. Als Praktiker zeigte er sich bei der Gründung von Banken und Genossenschaften, Schulen, Krankenhäusern und dem Bau von Verkehrswegen.

Er inspirierte die Unabhängigkeitsbewegung seines Landes und kämpfte gegen soziale Ungerechtigkeit. Sein Engagement für die Befreiung Unterdrückter, für Toleranz und Frieden prägen auch seinen bekanntesten zweisilbigen Roman.

Der Autor wurde 1913 mit einem Gedichtband der erste asiatische Nobelpreisträger und beeinflusste weltweit Dichter, Künstler und Philosophen. Als Meister der Novelle und der Kurzprosa schrieb er über die Armut des bäuerlichen Lebens, schilderte soziale Not und thematisierte das fragile Leben der Geschlechter in der Großfamilie.

Seine Gedichte überraschten Europäer durch ihre unbekannte Metaphorik. Er meisterte jede literarische Gattung und bewies dies mit zwei bedeutenden Romanen, zehn Dramen und zahlreichen Erzählungen und Essays.

Auf seinen drei Deutschlandreisen wurde er begeistert empfangen, von deutschen Dichterkollegen jedoch bis auf Rilke weitgehend ignoriert.



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Kommentare zu diesem Text


 Saudade (05.05.25, 00:24)
Der Küchenzitateschreiber und Philosoph R.T. - herrlich seichte, aber ganz liebe Zitate über die Liebe, das Leben und den Umgang miteinander. JEDOCH (!) seine Gedichte sind meisterhaft, berührten schon  Rilke, besonders "Gitanjali".

Kommentar geändert am 05.05.2025 um 00:24 Uhr

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 05.05.25 um 00:30:
Deine umfangreichen literarischen Kenntnisse beeindrucken mich wieder einmal.

 Saudade antwortete darauf am 05.05.25 um 00:43:
Mein erster Stammbuchspruch war von ihm. Ich weiß ihn leider nicht mehr auswendig, war von meiner Grundschullehrerin. Ich plädiere wieder, solch Büchlein modern werden zu lassen.

 Regina (05.05.25, 05:30)
So ein Minibüchlein (auch physisch im Kleinformat) habe ich einmal geschenkt bekommen.

 EkkehartMittelberg schrieb daraufhin am 05.05.25 um 08:33:
Diese Poesiealben sind mir aus meiner Jugend auch sehr vertraut. Freilich wurden sie meistens jungen Mädchen geschenkt. Menschen, die sonst mit Poesie wenig am Hut haten, wurden aufgefordert, sich darin zu "verewigen" und so wurden sie oft eine Blütenlese des schönsten Kitsches. Aber wir täten R.T. doch sehr unrecht, würden wir ihn länger auf dieses Niveau festlegen.

 lugarex (05.05.25, 09:05)
Gurudeb - nichts gelesen, gestehe ohne Foltern!

 EkkehartMittelberg äußerte darauf am 05.05.25 um 10:07:
Merci, Luga,
damit deutlich wird, worauf du anspielst. Guru versteht wohl jeder, deb ist noch eine Verstärkung der Verehrung, die dem Autor in seinem Heimatland entgegengebracht wurde und wird.
"Deva ( Sanskrit देव deva) ist eine  indische Bezeichnung für  Götter, die speziell weibliche Form ist  Devi. Sie befinden sich auf höheren Ebenen als die Menschen. Deva kann mit „Götter“, „Halbgötter“ oder auch „überirdische Wesen“ übersetzt werden. cite_note-1">[1] cite_note-2">[2] Im engeren Sinne stehen sie für die vedischen Götter, die vor allem in der  vedischen Zeit, d. h. vor dem klassischen  Hinduismus, verehrt wurden, und deren Mythologie und Verehrungsriten in den vedischen Hymnen des  Rigveda (ca. 1500 v. Chr.),  Yajurveda Samaveda und  Atharvaveda sowie der dazugehörigen Kommentar- und Ritualliteratur der  Brahmanas überliefert wurden. Als Himmlische stehen sie nicht außerhalb des Kreislaufs der Wiedergeburten ( Samsara), sondern sind darin integriert. Sie spielen im  Hinduismus Buddhismus und  Jainismus eine Rolle.

Das Wort entspringt derselben  indogermanischen Wortwurzel wie lateinisch  deus (Gott), altgriechisch  Zeus und germanisch  Ziu oder Tyr." (Wikipedia)
LG
Ekki

 harzgebirgler (05.05.25, 12:51)
:) :) 
sein name fiel mir sofort ein
und konnt' drum auch nie gandhi sein! :D

lg
henning

 EkkehartMittelberg ergänzte dazu am 05.05.25 um 16:36:
Vielen Dank Henning,
https://www.peepultree.world/livehistoryindia/story/eras/gandhi-and-tagore
auf diesem Bild findet man die beiden, die Unvergessliches für ihr Land geleistet haben.

LG
Ekki

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 05.05.25 um 16:51:
Falls die Verbindung nicht funktioniert, finden Sie das Bild auch unter
https://de.wikipedia.org/wiki/Rabindranath_Tagore

LG
Ekki
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