Lunare Wehen,
fahle Seen,
kranke Wesen,
ungenesen,
die im Mondlicht strahlen
auf den Opferwiesenalmen;
wo die Toten in den Fjorden
sich vereinen zu den Horden,
Untote aus dem Norden,
kahl und bleich und kalt,
wie Ragnarök so alt;
und die Feste begehen,
Leichname erstehen,
um die Messe zu lesen
Gott dem Herrn,
bevor sie nach Süden ziehen
in den Krieg,
zu ewigem Sieg;
Schweigen,
ein stiller Reigen,
eine Spirale, die sich windet
und kein Ende findet.
Heil und Sieg und fette Beute -
das ist das Gesetz der Meute
der Lebenden und der Toten,
der Gewesenen eines
nie endenden Mordenmorgens.So lange die Welt sich dreht,der Mond am Himmel steht,der Wind stetig von Norden weht.
© Rainer M. Scholz