Ragnar Ok

Gedicht zum Thema Ende

von  RainerMScholz

Lunare Wehen,

fahle Seen,

kranke Wesen,

ungenesen,

die im Mondlicht strahlen

auf den Opferwiesenalmen;

wo die Toten in den Fjorden

sich vereinen zu den Horden,

Untote aus dem Norden,

kahl und bleich und kalt,

wie Ragnarök so alt;

und die Feste begehen,

Leichname erstehen,

um die Messe zu lesen

Gott dem Herrn,

bevor sie nach Süden ziehen

in den Krieg,

zu ewigem Sieg;

Schweigen,

ein stiller Reigen,

eine Spirale, die sich windet

und kein Ende findet.

Heil und Sieg und fette Beute -

das ist das Gesetz der Meute

der Lebenden und der Toten,

der Gewesenen eines

nie endenden Mordenmorgens.
So lange die Welt sich dreht,
der Mond am Himmel steht,
der Wind stetig von Norden weht.



© Rainer M. Scholz



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Kommentare zu diesem Text


 TassoTuwas (11.06.25, 00:50)
Wenn man sich das Weltgeschehen anschaut, wird es wohl darauf hinauslaufen.
Eher früher als später!

LG TT

 RainerMScholz meinte dazu am 13.06.25 um 11:15:
Und irgendwie war es auch schon immer so; wieso also nicht weitermachen; wenn man doch nichts anderes kennt.
Gruß + Dank,
R.
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