Alle 119 Textkommentare von MagunSimurgh

28.06.09 - Kommentar zum Text  Am Ufer von  sundown: "Und ein Sandwurf streckt den eigenartigen Kopf aus den Körnern, die ihm den Schlaf bereiteten. Luftlöcher, durch die Zeit fällt und ab und zu ein Mensch... und eine Welle erzählt von schlafenden Fischen... Liebe Grüße."

28.06.09 - Kommentar zum Text  Mein Gott von  tueichler: "Hallo, guter Ansatz, die Redewendung mal zu durchdenken, aber mir ist das zu lückenhaft, gerade für das Thema. Die Fragen, die zum Ende hin häufiger werden, hängen zu sehr in der Luft, das heißt, sie ergeben sich nicht als Konsequenz des Textes an sich. "Wie oft höre _ich_..." – was hat Gott denn nun auf einmal mit dem lyrischen Ich zu tun, wenn es vorher so provokant und gerechtfertigt fragt, wem er gehört. Das ist eine allgemeine Redewendung, das lyr. Ich braucht also nicht so zu betonen, wie oft es selbst das hört. Das Ich passt nicht zum Thema – du stößt an, dass es keinen Grund gibt, dass sich Subjekte über Gott streiten, in dem sie ihn "pacht[en]", was hat dann das Subjekt "lyrisches Ich" damit zu tun? Sollte es sich nicht bei so einer Betrachtung selbst im Hintergrund halten? "Wieso ist DER lieb?" – die Kapitälchen finde ich aufdringlich, wirken wie Schreien, Worte, die stark genug sind, sollten ohne das zu überzeugen wissen. (Aber das ist vielleicht Geschmackssache.) "hat er doch immer jedem Elend tatenlos zugesehen"... puh, da wirfst du was auf. Nicht nur, dass die Worthülsenkombination "doch immer jeden" einfältig bis naiv wirkt, das passt auch gar nicht zu dem Riesenproblem, das du anschneidest. Dieses sogenannte Theodizee-Problem hat die Religionskritik (das ist ein Bereich der Philosophie) seit Jahrhunderten beschäftigt und du wirfst das einfach so in einem Vers in den Raum und dann auch noch als Vorwurf! Findest du das nicht ein bisschen anmaßend vom lyr. Ich? Einen einfachen Nenner, bei etwas, das wir nicht verstehen? Wie soll das denn gehen? Die Dinge, die wir nicht verstehen, können wir nur in Eckpunkten definieren. Damit ist es quasi nur konsequent, dass man darüber auch streiten kann. Sich allerdings gegenseitig sein Unverständnis vorzuwerfen ist damit auch hinfällig und sinnfrei, da stimme ich dir zu. Dann zum Ende hin gerätst du völlig aus dem Rahmen "Was ist Gott und für wen?" – hätte man das nicht als erstes fragen sollen, statt es so am Ende hinzuklatschen auf der billigen "Tja, denk mal drüber nach."-Tour? Fazit: Wirklich guter Ansatz, aber viel zu flach geraten. Liebe Grüße."

28.06.09 - Kommentar zum Text  Morgens von  tueichler: "Das Gedicht finde ich nichtssagend, die Anmerkung gefällt mir viel besser, wenn du die paar Satzverdrehungen alá "...dann sich..." noch rausmachst, wäre ich so glücklich, dass ich ihn dir als eigenständigen Text abkaufen würde. So als Radiodurchsage und dann am Ende "Jetzt kommt Wham! mit 'Wake me up before you go'" (jedenfalls irgendwie scheinbar zusammenhängend wie bei den Radiomenschen eben.) Also diese Anmerkung ist ein spitzen Literaturstück ehrlich. Vielleicht solltest du lieber so was schreiben? :) Liebe Grüße."

28.06.09 - Kommentar zum Text  Lyrik von  tueichler: "Hm – kann mich da nicht anschließen. Ich finde, es ist ein "Dudu"-Gedicht. Warum "Dudu"? Weil das lyrische Subjekt versucht, das "Du", also den Leser zu irgendetwas zu animieren und zwar direkt. Das finde ich ziemlich aufdringlich. Ist es dir nicht nah genug, dass man die Sachen liest? Musst du dann auch noch so auf einen zustürzen? Es gibt grundsätzlich zwei Arten von "Du" in der Lyrik, das verallgemeinernde Du, das jeden meint (siehe hier) und das spezifische Du, das jemand bestimmtes meint, entweder benennbar oder eben namenlos, aber bei diesem Du hat der Leser nicht das Gefühl, bespaßt zu werden. Dein lyrisches Ich ist mir hier nicht mitfühlend genug gegenüber seinem Du. Es ist auf eine banale Weise grob, es macht durch diese Verallgemeinerung jedes mögliche Du scheinbar gleich – und ich finde es darin grob. Hm... ach noch was. Mal davon abgesehen, dass ich gegenüber Reimen grundsätzlich misstrauisch bin, tätest du, denke ich, gut daran, mehr Leben in den Reim zu bringen. Du hast das absolut typischste Versmaß gewählt, jedes Kindergedicht geht so (dann auch bis auf eine Strophe Paarreim), jedes Amateur, fast jedes Geburtstagsgedicht geht so. (Das rum-x-end zu benennen erspar ich uns beiden.) Aber trau dich doch mal, mehr Silben in einen Vers zu nehmen, das entschärft die Aufdringlichkeit des Reims, außerdem wirkt der Text weniger konstruiert, wenn du nicht immer brav Verb auf Verb reimst. (Ich weiß, es gibt auch in diesem Werk Ausnahmestellen, aber du hast im Gro' deine Sätze immer auf die gleiche Weise verdreht – das ist für den Leser langweilig.) Puh... das war viel, ich hoffe, du kannst damit was anfangen, würde mich sehr über Feedback zum Feedback freuen. :) Liebe Grüße."

27.06.09 - Kommentar zum Text  Heimfahrt von  sundown: "Das hat mich doch glatt inspiriert, das ist expressiv, wütend, und zugleich besonnen kritisch. Eins deiner "Anderen", die in ihrem Stil herausbrechen, das würde sehr zu Konkrets Stimme passen *denk und träum* Liebe Grüße."

27.06.09 - Kommentar zum Text  Lose Zeit am Strand von  sundown: "So, eine Reispfanne, viele Koffer und einige Nervenzusammenbrüche später. (Ja, die Zeit drängt.) Ich finde, die Geschichte hat in ihrer Personifikation einen kindergeschichtenhaften Touch, und das lässt mich ein bisschen davor zurückschrecken. Ich würde es insofern auch nicht als Kurzgeschichte, sondern eher als Parabel einordnen. Kurzgeschichten haben immer stinknormale Menschen als handelnde Personen. Na ja, wie gesagt, es ist gut geschrieben, wie deine Sachen in der Regel, aber so was schreckt mich ehrlich ab, also diese Grundperspektive mit der fast verniedlichenden Personifikation. (Das liegt aber vielleicht daran, dass ich diese Abneigung auch gegenüber meinen sehr moralapostüllenden Erstwerken im ersten Schreibjahr hege, die ich inzwischen aus meinem Veröffentlichungsrepertoire ganz gestrichen habe.) Liebe Grüße."

27.06.09 - Kommentar zum Text  Lesung von  sundown: "Hm... das ist in meinen Augen ein ziemlich bunter Stilmix. Die letzten Zeilen haben etwas Humorvolles, in dem Punkt fast Satirisches, das sich zwar als Selbstironie durch den ganzen Text zu ziehen scheint, aber das ist noch mehr. Atmende Zeit - das hat etwas fast Mystisches, etwas von unmenschlicher Macht, jedenfalls hat es etwas Mythisches, Uraltes, Geheimnisvolles. Dann kommt die euphemistische Parenthese der Falten – die wiederum hat existenzialistische Züge im positiveren Sinne. Dann der Spiegel - symbolistisch. Eine Sprache, die nur ich verstehe, das wiederum ist individualistisch, weil sich hier die Einzigartigkeit des Individuums so hervorhebt. Dann die aufbauschenden Worte mit ihrem expressiven Hauch (der für mich in der Ironie gipfelt.) Das alles ist nett. Und in seinem Grundmuster wundervoll, da es die vielen Facetten des Menschseins aus der Sicht des lyrischen Subjekts gut aufzeigt. Aber etwas stört mich an diesem Text: Für mich sind die Bilder stückweise etwas altbacken. Gerade der "Spiegel" und die Redewendung "wie in einem Buch lesen" – das schmälert für mich den sonst sehr originellen Eindruck vom Text. So viel zu meinen Impressionen, hehe. Liebe Grüße."

26.06.09 - Kommentar zum Text  Das tumbe Ding in mir von  sundown: "Hm - hinterlässt mich gespalten. Bis "dort unten treffen" finde ich es klasse, weil gerade das Treffen da unten interessant klingt. Ich denke übrigens, das ist das Geheimnis dieser Fallträume, die man manchmal hat, man muss sich fallen lassen. :) Die letzten beiden Verse sind mir zu viel, soll heißen, zu plakativ, zu klischeehaft, zu idealisiert. Aus den letzten beiden Versen könnte man immer noch was Eigenes machen so "Federherzig" :) Erinnert mich dann an Clueso: "Und ich fühl mich federleicht, weil es sich fast immer lohnt... und es scheint, dass nichts so bleibt, wie es ist, fast schon wie gewohnt." Aber ist nur mein Empfinden, weiß ja, dass du deine Texte nicht mehr änderst. :) Liebe Grüße, Magun"

26.06.09 - Kommentar zum Text  Lichterherz von  Melodia: "And it's song-time. Der Text erinnert mich an Violet Hill von Coldplay, in dem es in einem unsagbar wortgewaltigen Vers heißt: "And the fog became god". Beide Texte scheinen sich auf zwei Seiten gegenüberzustehen, der eine voller Hoffnung, deiner, in der Zuversicht, den Nebel zu verwinden, der von Coldplay schon die Hoffnung aufgeben: "So if you love me - won't you let me know?" Also etwa: Wenn du mich doch lieben solltest, wirst du es mir doch sagen, oder? Der eine Text in Zuversicht, der andere im Unwissen. Ich finde, sie kontrastieren sich schön. Liebe Grüße."

25.06.09 - Kommentar zum Text  They are star-crossed lovers von  sundown: "Hat ein bisschen was von "Romeo und Julia, wacht auf!" an sich. Und auch eine gewisse Tragik im dramatischen Sinne, eine Schicksalshaftigkeit, d.h. sie sind wahrscheinlich zum Scheitern verurteilt und doch zieht es sie in diese Bindung – und genau das wird dann womöglich Ursache für ihr Scheitern. Erinnert mich auch wieder an ein Lied der Band Tele, in dem es heißt: "Ich bin bei dir, heute Nacht und wenn du willst, auch danach, aber lass mich schlafen, wenn du morgen aufwachst." Das Lied heißt "Ende der Besuchszeit" und es geht eigentlich um das Beginnen eines gemeinsamen Lebens und das Aufgeben der "Besuche" beim anderen. Aber es hat auch etwas von dem hier an sich. "lass mich schlafen" - weck mich nicht, lass mich träumen, wir sehen uns früh genug mit dem Abgrund, der zwischen uns ist. Vielschichtiger Text, wenn auch mit einer alten Geschichte. Vielleicht traut sich ja jemand. :) Liebe Grüße."

25.06.09 - Kommentar zum Text  Der Seemann von  sundown: "Quasi mit der Freiheit verheiratet? Eine wundervolle Metapher – hat etwas Romantisches, finde ich, und gleichzeitig etwas Symbolistisches. Es ist wundervoll geschrieben, eine Augenweide fürs Sprachgefühl und die Sinne. Aber... dann kommt der Kopf und dem ist in diesem Fall das Ganze ein wenig zu einfach. Die Metapher ist toll, aber sie zerfällt irgendwie an ihrer Romantik, weil es im Bild alles so einfach scheint, wie es gar nicht ist – wahrscheinlich geht gerade der Realist mit mir durch, aber ich hätte mir gewünscht, dass der Seemann raue Hände hat oder sonst wie gezeichnet ist von seinem harten Leben. Liebe Grüße."

25.06.09 - Kommentar zum Text  Was weiß die Nacht denn schon vom Schweigen von  sundown: "So, endlich darf ich mal wieder... der Text erinnert mich an einen Song. "Die Zeiten ändern sich" von Tele. Darin heißt es: "Die Zeiten ändern sich, ich weiß, morgen wird heute gestern sein... Morgen wird alles so wie heute, morgen wird nichts mehr, wie war." So ist auch dein Text für mich, irgendwie abgeklärt und das wirft ein gutes Licht auf die Nacht und deine doch scheinbar positive Bilanz. Nette Idee, dass alle Erinnerungen, alle Melodien, sich sammeln. :) Liebe Grüße."

24.06.09 - Kommentar zum Text  Es ist Winter in mir von  Liadane: "Ich muss gestehen, ich bin ein Freund von minimalistischer Lyrik. Vielstrophige Gedichte schrecken mich sehr ab. (Wohl deshalb habe ich nie so richtig einen Draht zu Schiller und Goethe gefunden, mit wenigen Ausnahmen - die Bürgschaft, Prometheus, und wenige mehr.) Diese minimalistische Innenweltmetapher finde ich insofern graziös. Die Oxymora und Antithesen wirken sehr elegant und flüssig und offenbaren sich erst im mehrfachen Lesen - ähnlich wie das Unterbewusstsein, das seine Motive für den Einzelnen auch meist nur durch intensives Selbststudium offenbart. Gut, das da. Liebe Grüße."

23.06.09 - Kommentar zum Text  In den Splittern deiner Worte von  sundown: "Erinnert mich ein bisschen an das, was ich damals mit "Kein Heimweg" ausdrücken wollte. "Worte, ohne Bedeutung, ohne Vergebung, ohne Sinn. Sie sollen nicht verletzen, aber das verhindert nicht ihr Einschneiden." Ein hartes Gedicht, das trocken ist und einen stocken lässt. Liebe Grüße."

22.06.09 - Kommentar zum Text  Vom Leben in einer rosa Kaugummiblase von  sundown: "Hi, das Gedicht hat etwas Seichtes, etwas Mädchenhaftes, Entspannendes. Und Kaugummiblasen haben einen Vorteil: Man macht sie in der Regel selber kaputt. Interessante Darstellung von Gelassenheit - so verstehe ich es. Liebe Grüße."

21.06.09 - Kommentar zum Text  In deinen Armen schweigen von  sundown: "Hm - mich beschäftigt vor allem eine Stelle. Das ganze Gedicht ist durchzogen vom Possesivpronomen "dein", das die Körperteile klar zuordnet – aber es ist der Duft "der Haut", warum? Nun möglicherweise wird die Haut als "fremd empfunden", als Barriere zwischen den beiden Liebenden. Vielleicht - die Stelle beschäftigt mich sehr. Ansonsten, wie der Name schon sagt, ein sehr ruhiges Gedicht. :) Liebe Grüße."

21.06.09 - Kommentar zum Text  Grenzland von  sundown: "Das hat schon stark etwas von Düsterszenarien – gerade das Ende, der Engel, ich finde das fast erschreckend im Bild. Aber es geht auch schon so los, "die Welt der Farben bricht zusammen" – ein sehr heftiges Werk, wortgewaltig, und ein bisschen verstörend, möchte ich fast sagen und es gar nicht negativ meinen, ich lasse mich gerne von Texten verstören. Liebe Grüße."

21.06.09 - Kommentar zum Text  Traumfrei von  sundown: "Also ich bin das ja ein bisschen gewohnt, das mit dem letzten Vers machst du ja hin und wieder und gerade hier finde ich es passend. Es ist wie ein Anker für den Text. Der ihn zurückholt in die Realitätsebene, vielleicht für manchen Leser ein bisschen ernüchternd, aber es ist eine Lebensversicherung für den Teil der Textpersönlichkeit, der verstanden werden will. Liebe Grüße."

21.06.09 - Kommentar zum Text  Im Regenschein von  sundown: "Ja, ich mag das auch, dieses Bizarre, das entsteht, wenn man Worte in einem neuen Zusammenhang verwendet - diese innere Empörung im Unterbewusstsein beim Lesen, dieses "Unerhörte" daran, das mag ich. Ich bin mir nicht mal sicher, wie man das Stilmittel nennen könnte, lach. (Also wenn es "scheinender Regen" wäre, hieße es "contradictio in adiecto" (Widerspruch im Beiwort), das habe ich mir damals gemerkt, weil es so unglaublich verrückt ist, also diese lateinische Bezeichnung.) Also nochmal herzlich willkommen, schöner Einstieg. :) Sei gegrüßt..."

Diese Liste umfasst nur eigenständige Textkommentare von MagunSimurgh. Threads, in denen sich MagunSimurgh an der Diskussion zu Textkommentaren anderer Leser mit Antworten bzw. Beiträgen beteiligt hat, findest Du  hier.

 
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MagunSimurgh hat übrigens nicht nur Kommentare zu Texten geschrieben, sondern auch  6 Kommentare zu Autoren,  11 Gästebucheinträge,  3 Kommentare zu Teamkolumnen und  einen Kolumnenkommentar verfasst.

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