Alle 379 Texte von lesezeichen

durch die gassen die gedanken gesenkt siebenundachzig an der zahl fast wundgelebt die jahresschritte auf den sohlen und die stimmen im kopf singen einstimmig

könnte ich dir aus liebe ein gedicht schreiben und dich und mich in einen vers pressen und sagen das wäre unser glück so gemeinsam auf einem blatt verewigt natürlich sagst du könntest du das

zwei kilogramm sonne legst du in die schale zu dem schweigen sterben ängstigt dich erst morgen wenn du nach dem schatten fragst und nach den worten tausendmal schläfst du in meinem herzen hörst die flügelschläge des...

ich bin fluss der ins meer mündet die wale kennen mich sie fragen nach den tagen die sich nicht zähmen lassen und nach dem mond der sich im wasser spiegelt ich kenne die antwort nicht und ströme seitwärts

Immer der reihe nach pflückt sich der schwarze sein fressen eins zwei drei bis ins unendliche im bus den hintersten sitzplatz nehmen du siehst mich nicht unter der bettdecke die augen schließen zuerst die anderen die alten die kranken...

1.  das dritte Kurzgedicht | 304
2.  modeschau | 390 , 4 mit 1  1  
3.  diese eine | 348 , 1
4.  blieb noch Kurzgedicht | 400 , 1 1  

oder gehen den kopf an die wand schlagen den regen verfluchen die seite wechseln wenn ich dir begegne schweigen kannst du oder reden mit dem auge zucken das glück verschütten die seite wechseln wenn du mir begegnest

du flüchtiger sommertag ein donnerstag unter tausend schon gewesenen kämme ich die wolken am himmel flechte zöpfe aus sonnenstrahlen träume mohnwörter feuerrot auf meinen lippen seidenkleiderleicht fliegen sie wohin die...

wüsste ich um den mund aus dem die sprache von den lippen fällt wortgebündelt würden sätze ein gedicht vielleicht mir gewidmet und die geformten fragen die noch bleiben küsste ich dann fort

als ich dir noch schrieb meistens banales ein lebenszeichen damit dein gedanke sich mit meinem trifft wie ein date warst du mir nah nun schweigen die blätter stille zwischen uns zu still zum weinen ODER BESSER SO: als ich dir noch schrieb war es...

auch nach jahrzehnten trägt sie immer noch in der erinnerung einen funken notlicht

im schleierlicht scheinen weichgekämmt die konturen als gäbe es ein festhalten haftet dort geruch von zeitlosigkeit du wie du abbiegst einmal noch und worte aus farnen in den fluss wirfst zur Erinnerung Vorschlag von w-m im schleierlicht...

die zeit ist weiblich und leichtfüßig wie die nacht fädelt sie jahrhunderte und liebe ein aus feinem tüll und grobem leinen verspricht und hält nicht mund noch hand

hinter dem vorhang mit nachttiefem schweigen wo die buchstaben leer sind wie ein gefäß das nichts mehr füllt und die stimme keine Kraft hat für ein einziges wort

so zittert das laub an den ästen ein gedanke tropft von der blüte gegen die einsamkeit eines winters standhaft bleiben

von diesem nichts gesagten weiß ich dass schweigen - manchmal - die härtesten worte hat

ein wort fällt worte fallen immer noch immer wieder nur wohin

in den kartoffelfeldern knieend und in der kirche das leben so hart wie das brot in wortkarger luft hängen traditionen am fahnenmast und die angst vor dem tod gott wohnt hinter den bergen

Auf dem Tisch ein Teller und ein Mund. Der Mund kaut das Messer. Der Teller heißt Marie und der Mund Heinz. Wie das Ketchup. Sie sprechen selten. Wenn – dann über das Wetter. Vom Schnee, der nicht fallen will. Von der Sonne, die zu heiß ist....

haben die farbe der brombeere sie spannen seile der sehnsucht zwischen die regenrinnen wortfetzen schleichen durch die ritzen des kaputten gartenzauns man hält den augenblick in der hand manche tage werfen wahllos worte an die wand an den silben...

in den ruinen zuflucht suchen wo das lächeln aufging wie die sonne über den bergen nichts ist übrig geblieben ein paar steine zu schwer für einen rücken und vertrocknete schriftzeichen analphabet bin ich lange stehe ich...

an schüchternen tagen flüstert der baum fallen blätter leise windlaunig auch mein leben ohne dich in nur einem einzigen gedicht steht dein name

müde blicke an der hauswand graffiti im vergessenen prunk lehnt ein mensch mit zigarette und zeitung samsung werbung auf der kirche gott ist jetzt erreichbar mit touchscreen ein schloss ohne könig rudolf hat sich erschossen den jogger im park...

vorbei an den fensterläden hinaus ins getreidefeld verneigen sich die ähren tief bis zum boden schleicht sich der alte wind durch ritzen hinweg über dem unkraut auf den gräbern löscht flackernde kerzenlichter in das gesicht meiner mutter...

steinherzig bricht das wort am nebentisch reimlos streifen blicke durch strophen als gäbe es dahinter keine andere welt ein synonym bin ich dir für wilden honig und tage im zwischenlicht

nun kann ich sommerfarbe auf die lippen malen blutjunge worte legen sich auf meine haut und bald erwacht ein neuer atem von tausend leben rund ums haus es ist es bleibt ich wünschte mir bis morgen

und die wogen des meeres fürchten nicht das sterben an den klippen und das blau im fenster ist kein himmel der auf jemanden wartet und das leben ist ein lehnen am gartenzaun der holunderstrauch trägt seine beeren jahr um jahr

Jeden morgen kämme ich worte aus der sehnsucht die tiefen lege ich auf meine haut sie wärmen die leichten fliegen nach amerika ich wünsche mir ein wort in dem du mich nicht finden kannst

in den holundermorgen hinein falte ich gedanken zu einem gebet oder zu einem gedicht manchmal verwischen sich die linien haben doch beide das ein göttliche licht in ihrer seele

in einem novembergedicht sammeln wir pigmente gelbbraun als gäbe es keinen sommer und kein versprechen für schnee auf dem mund keine küsse du weißt wir lügen lügen uns die jahre entlang streichen den november aus jeder zeile der vorletzte...

wie es ist deine kleine hand zu halten auf diesem weg tränen verwischen verspreche ich dir dein lachen aufzufangen und die sorgen immer bewache ich nachts träume und geister gutes soll sein und das größte zwischen uns nur liebe

gerade bin ich abgebogen kein ziel im blick mein altes leben im rucksack ein spiegel in deiner hand du sprichst und kennst meine sprache nicht zwei fremde auf der straße liegt ein gedicht und ein lachen und mein leben

meiner kindheit schläft noch die einäugige puppe zeichnet die nacht eisblumen ans fenster schon damals träumte ich vom leben vor dem tod

ein ankommen aus dem dunkel ins licht von da nach dort tage zwischen dir und mir dem einzigen wort das uns verbindet sprich es einmal nur vorschlag von Trainee: erwartung des lichts von da nach dort tage zwischen dir und mir dem einzigen wort das...

irgendwo gibt es unglück haufenweise krieg ist nichts für feiglinge habe ich neulich gelesen sie liegen nun auf dem friedhof irgendwo gibt es glück spärlich gesät in gedichten zum beispiel oder im fernseher liebe ist etwas für mutige oder faule

mutter kauft mortadella wein und zigaretten an guten tagen trägt sie das kleid knapp über dem knie liest romane über liebe immer mit demselben ende : da öffnet jemand die lippen zum kuss im fernseher läuft lassie der fußboden müsste...

nun welkt auch der augenblick und du sagst es kümmere dich nicht dass ich dich liebe du faltest die jahre heute ist samstag tag eins nach dir und vor tausend sonnen

darüber könnte ich ganze romane schweigen

es gibt keine schuld und kein verlangen nach der verlorenen sprache den blick ans ufer geschwemmt verliert sie sich in den gezeiten an anderen tagen spulen wir die stille auf laufen und laufen als würden wir am ende doch noch etwas finden

steh nicht mehr im wege und zwischen den zeiten liegt im umbruch dein wort dein liebgesicht zeigt nach norden ein stück herz ein stück mund verloren gegangen in den ruinen gebündeltes vergessen getragen als last eines späten sommers und dass...

mit den händen sammelte ich den schnee spürte tau wasser und dann einfach nichts mehr

Aus dem blatt fällt purpur wo das gedicht war die zeile mit der liebe und deine musik wirbelt meine seele im takt ich hätte so gerne geglaubt und all die farben gepflückt [davon werde ich dir nie erzählen] stattdessen...

zugedeckt hast du / die worte im raum / alles vergangene / und verbindende / zwischen uns / nur die nackte wahrheit / und das verbotene / [darüber reden wir nicht] / liebe mich sage ich / damit etwas gesagt ist / in diesem zimmer / mit...

über nacht fiel stille über mich her ich stellte für sie blumen ans fenster und bot ihr brotkrümel an gegen den hunger malte die lippen rot auf ein wort manchmal ertappe ich mich dabei wie ich ihr zuzwinkere als wären wir...

um sechzehnuhr / dreißig / zähle ich / die ungelebten minuten / meines lebens / wer nicht lebt / bleibt verschont / vom unbequemen / sage ich / und öffne das fenster /

kraniche im flug und jeder für sich im gleichschritt ein schwarzer pfeil in den himmel gezeichnet kra-hen über punktmenschen da unten auf dem gehsteig die hin und her so unordentlich das ganze

Seit ich Mutter bin hat das Wort Liebe eine ganz andere Dimension

es gibt worte die sprachlos machen tränengetaucht und salzig die leisen die herzgepflückten die nur aus lächeln geformt sind die milden oder die maßstäblichen abwertend und richtend die bitteren in den raum geworfene...

im gesicht faltet sich / die sprache der jahre / aus den augen verlieren wir / den blick / ich atme deine haut / in mein herz / du sprichst so leise / dass ich dich kaum hören kann / ich sagte dir gestern / liebe ist wie schnee / du sahst mich...

immer wieder sprühst du graffiti an die herzwand neonfarbene symbole in deiner sprache fremd wie der falter der aus der blutbahn flieht seine flügelschläge erinnern mich