Alle 189 Texte von poena

die welt ruht leise / eingefroren steht die zeit / das gras bricht knacksend / unter sachtem schritt / die zweige stäuben zucker / in die warme hand / den weichen hals / der atem raucht nebelig / wie der schlot / des hauses nebenan /...

der wecker zeigt 64:2 / welcher tag was tun zu spät / fragt die brille der kopf / sitzt noch am rand / im stillen zimmer die tauben / finger füllen wasser / kaffee milch zucker / es ist samstag /

im trüben fischelt / ein gelblicher spiegel / zittert in schlieren / der schein der tage / in seinem grau / nimmt sie sich / zeit zu werden / zeit zu gehen /

ich bin sand / aus vielen dünen / du hast mich angehäuft / ich bin gewachsen / zu einem hügel / verdichtet zu einem berg / ich bin eine insel / im grunde verwurzelt / du bist der bagger / warst das schiff /

die welt wird still / da draußen / kalt und trüb / nur in den blättern / eines baumes brennt / noch licht /

innen dunkeln je länger desto tiefer gedanken aus weh

mein müder tag sitzt trotzig in der dunklen ecke reibt seinen kopf an meiner schulter zutraulich beinahe langsam ganz ganz langsam geht mir das licht aus Empfohlen von: juttavon, /  sandfarben, /  PowR.TocH., /  wa Bash, /  unangepasste, /...

Am 4. Tag begannen die Dinge, sich wichtig zu machen. Meine Tapete öffnete sich nach 30 Jahren des Schweigens. Sie hing im Bad in der Ecke und faselte etwas von Erneuerung. 90 Rollen Klopapier saßen in Reih und Glied mit offenen Mündern vor...

die tulpen im zimmer krähen aus vollen staubbeuteln den frühlingsbeginn in die stille dann werfen sie ihr gefieder ab jedes blatt einzeln /   Empfohlen von: tulpenrot,GastIltis, /  Melodia, /  AchterZwerg, /  juttavon, /  PowR.TocH., /  ...

vor langer zeit hat er einen igel an ihr gefressen gestern den kater mit schmerzmitteln gestreichelt wir stehlen uns eine pause von der leere füttern sie mit ascheworten und bildern mit ton sein licht tickt unter der urne

nachts hängt er die sichel heimlich höher an die deichsel des großen wagens vielleicht windschief wie ihr verwehter haussegen nach oben offen ringt sie luft messerscharf ihm geschlussfolgert glänzlich sternschnuppe

in meinem träumen gehst du ein und aus wie jemand den ich kenne nur trägst du fremde gesichter und meinst nicht mich tagelang wundert mich dass ich dabei war und wie

früher hörten wir das gras wachsen wir wollten die segel streichen wir haben das mofa frisiert die schuhe gefüttert es war heiß jetzt haben wir die bescherung ich lasse den tee ziehen

heute hab ich mut gefrühstückt die nase /  am rand vom fensterbrett die augen in den zweigen gegenüber entdecke ich die welt

sorgenfaltig alle läden geschlossen die tür versperrt dreimal den hals umgedreht genauestens die andere seite angesehen das spiegelbild geputzt die uhren gestellt sorgenfältig die kleidung gebügelt gestärkt suppe gekocht gift gerührt...

sie sagen alles wird wieder weiß ich weiß es wird es ist alles gut trotzdem ich wünsche mir jetzt unser leben zurück die wärme die fülle /   die farben nur eben ohne dich

ich liebe die leere den raum um dich alles andere ist fürchterlich

wenn in mir wirklich nur mehr unkraut mit stacheln wuchert was dann mit den wurzeln die ins fleisch wachsen was tun mit den rot blühenden streifen was mit der wahrhaftigkeit von tiefe was tun mit dem staub von falterflügeln in der hand wenn...

langsam werde auch ich müde von deiner trägheit satt vom überfluss dieses mangels der jungen die nicht altern jünger als die alten erblinden ertauben erlahmen

was wollten wir nicht alles aber eine flut brachte uns weiter von einander fort als jeder sturm wir vermissten lagen falsch am rand unserer inseln nur sand floss in stillen wassern keine tiefe in deinem schiefen lächeln die rippen blank und hohl...

hinter diesem vorhang aus worten schreie ich damit du mich nicht hörst und wollte doch nie etwas anderes

hinter deiner stirne hängen wolken dreizehn mal schlägt die uhr die wände über dem kopf zusammen die treppe poltert lauthals zum haustor hinaus du trägst dein seelchen in der faust zu jedem der dir tiefe hinterherschickt der dir das blaue...

wo warst du als sich nacht an meine fersen heftete als das mondlicht schatten fraß wie licht wo warst du als der dunkle vogel niederging sich in die rippen krallte im fallen betete ich dass dieser sturm nicht länger einen namen tragen sollte...

morgens schneit es in die kälte das dunkel bewegt sich in teilchen mir geht das wieder ganz nah geh dahin wo es das leben kostet auf dem teller im bett rundum fülle fühlen durch versperrte tore sichtbar durch das glas setzen die flocken ganz...

ich hatte etwas schönes und verlor es in der weiße des papiers die augen darauf gerichtet den stift nicht abgesetzt vielleicht war mein bedeutsamster platz dein hohles herz du bist nun eine lücke durch die ich dich sehe

am morgen nehme ich manchmal noch zwei löffel und zwei tassen aus gewohnheit fehlst du mir dann und ich schreibe sms auf zerknülltes papier an keinem strohhalm hängen wurzeln aus welchem grund erwachsen all die spiegel die stets nur ihr...

du findest wieder graue haare in der suppe und den mensch der dich da spiegelt kennst du nicht magst nicht wie er dich ansieht und auch nicht was er sagt es regnet heute in der stillen wohnung das dunkel tropft sein elend auf die dielen die...

In jeder noch so kleinen tat liegt mehr verantwortung als man wortreich ablehnen kann.

wo wir auch ankommen der weg ist vorüber und die zeit schwemmt uns weiter ohne geliebtes ohne die nähe eines wissens ohne alles das gezählt hat vor allem andern es sind die inseln in uns die die ebbe überstehen wie die flut

manchmal reicht zu langes schweigen, um ein friedensangebot in eine kriegserklärung zu verwandeln.

ich sehe dich mit ihr und weiß uns wieder berührt sie dich mit meinen fingern kennt dich mit meinen alten augen sie gibt dir meine namen das ist ein großes gefühl mit ihrer hand auf deiner hand spüre ich dich ganz kurz ich denke sie ist gut...

ich träumte einen text den ich nicht lesen konnte der anfang hieß ich sah an mir herunter und in mich hinein ich fühlte dass unter allen blassrosa narben sich eiterpusteln wölbten es schreckte mich wie wund du dich nach all den jahren noch...

Abhängigkeit macht ohnmächtig. Ohnmacht verlangt nach Macht oder Mächtigkeit. Machtspiele schenken die Illusion, die Ohnmacht im realen Leben überwinden zu können. In der geschaffenen Welt bleiben alle Strategien erfolgreich, andere steuern...

Die nassen Kugeln platzen aus meinen Augenwinkeln, rollen erbsenschwer bis ans Kinn, der leise Aufschlag sickert kaum spürbar in das Gewebe meiner fröhlichen Unverwüstlichkeit. Außen bin ich. Innen ist plötzlich bitterer Schmerz. Er, den ich...

jeder tag seit irgendwann damals beginnt mit dem gedanken ans ende ich schneiderte mir die wahrheit auf den leib ziehe morgens ihr gut sitzendes lächeln über wie ein eigenes gesicht mittags strahlt es für andere abends geht es unter unsere...

mein anfang sagt du musst dem nebel in strahlen entgehen das ist vielleicht ein ziel wahrscheinlich sogar mein wichtigster plan der ferne weg zu wärme wo lebst du wie herrschst du dein wesen scheint inkompatibel mit licht wurzeln nicht mehr im...

ich will da hingehen wo auch sie heimat finden im gegenlicht die letzten blätter fügen sich falten fromm fallen auf grund rissiger borke gerunzelte stirn nackte arme nass vom schwarz wurzeln weit tiefer als mein aber ich fresse die...

meine jeans haben laufmaschen die glühwürmchen beißen ins gras der hamster pisst mir in die hand blätter treiben es unter meinen sohlen wer jetzt allein ist wird es lange bleiben danke rilke

manchmal fahre ich in die gegend die musik läuft dann auf endlos ich singe weil niemand mich hört und ich mag meine stimme mag mein leben wirklich ganz selten frisst ein gedanke mir die melodien aus dem hals er hackt sich durch die...

wir jagen nach den krumen der zeit verlieren im wind was längst verloren wir kleiden uns in lange gedanken aus durchscheinendem tuch und streifen das licht ab das herz verstecke ich auf der zunge wir sammeln schneckenhäuser und steine für...

ich öffne morgens den schrank und ein gedicht fällt heraus es zerplatzt an den zeigern der uhr im dienst natürlich alles ganz toll nur nach der arbeit brauche ich ein zuhause in den kinos der stadt wächst sein bild später...

die sonne hängt zu tief in den seilen ihr bauch salzig nass rot lechzt sie nach halt rauhe seile scheuern am lack bis auf den rost rückt ihr das meer drückt sie hart gegen schiffe mit fremden namen reißt an ketten ohne anker...

in meinem zimmer lagerst du jetzt die kartons mit den verlorenen gelegenheiten die staubigen flaschen mit den resten sentimentaler trunkenheit die zigaretten kippen aus der zeit danach, währenddessen und für die kalten tage der unruhe...

ich bin ein kind der wüste ich kannte die ebbe die glut und den sturm die einsame kälte der nacht den stern warum hängt mein herz bei seiner fahne segelt wohin alles verloren was seine faust nicht geöffnet sein auge nicht...

des abends spät stand ich am see und rote fische sprangen hoch ein schnelles winken mit dem schwanz ein helles blitzen kaum zu sehen in meiner brust die enge stumm schwamm sie in wässriger augen fluss aufwärts davon

das fernglas schneidet endliche bullaugen in das vakuum im norden schiebt die sonne den kreis gegen jeden horizont kon tro ver sen sat ionen ecken an die lippen verbergen die haken schlagen die strecke zwischen den universen berührte der...

wie ich so sitze werd ich zur düne der himmel rieselt mir aus dem hals in die riefen des weißen gebeins sägt silbergras einen trockenen ton strohblumen fallen mir aus den augen ihre sterne zerkratzen die haut das haupt zerbricht an der spreu...

ich kannte einmal einen gut der rauchte pusteblumen die flamme entlang seiner stirn färbte ihm die locken rot und wärmte sein dunkles lä;cheln die glut in diesem gefiel mir die asche verblies später der wind

das meer ist tief in seiner grüne kein auge reicht bis an sein land mein anker versank in den märchen aus tausend und einer nachts wird mir die welt zu groß die sterne spiegeln weit nach mir schwimmen will ich nicht treiben

satt bin ich längst vom leben in diesem turm ich hocke seit hundert jahren in den ranken die dornen im schlaf zu erklimmen ist leicht heute habe ich einen apfel gegessen und die andere hälfte verschenkt die stiefmutter hat es mir so...