Kurzgedichte

Aller Vergänglichkeit zum Trotz lebst du in meinem Sein. Wie könnte ich dich lassen aus dem Blick, bist du doch mein Antipode, Teil des Un- ergründlich meiner Seele, den Sinnen verborgen.

Ein einziger perfekter Reim – und du wirst unvergessen bleim.

Angenommen, Lebewesen könnten irgendwann mal lesen, so auf einem Überbleibsel etwas von einem Geschreibsel, das einmal KV geheißen, würden sie wohl daran scheitern?

Ungestüm. Wild. Sie wird dir die Arme zerkratzen. Du verzeihst. Warum? Sie ist echt und Du wusstest von Anfang an: Sie ist eine Katze. Darum. Goldherz. Schwer. Selten. Besitz ist trügerisch. Du willst es nur ansehen. Kann man in ein Herz aus...

den himmel zu füßen über wolkenworte gehen und warten bis sie auf meine lippen regnen

Ich kleb / � am Boden. Meine Hoden sind so schwer. Als schwämmen sie im Teer. Ich kleb / � am Boden. Gestern flog er ach so hoch, heute weint er noch und noch. Ich kleb / � am Boden. Und wenn der Kopf sich dann so reckt aus der Hautfalte,...

"Ach, hätt' ich doch ..." "Ach, könnt' ich nur ..." "Ach, wär ich ..." Spricht er. "Leider ..." Ja, hätt' er einst, dann könnt' er jetzt, und wäre aus dem Schneider.

Krokus Pokus Es schoss der Krokus in der Nacht. Da hatte ich schon den Verdacht, Es schießt noch anderes herum! Drum sind die Kerle grad so dumm, Die Mädels haben Träumeraugen, Die kaum zu klarem Blick mehr taugen: Mir schwant fast, dass die...

"Eine dachwohnung müßte man haben" dachten sie in ihrer kalten kellerwohnung "und dem himmel ein kleines stück näher sein."

im einstand als wär jeder platz solchem hirsch geweiht

Bart, Brille, Bauch, es bellt

während anderen Brote fehlen machen ihr Krümel auf dem Glastisch zu schaffen

wenn wer etwas verFASSt wird's kaum verTÜTEt egal wie lange der darüber brütet es wird auch nicht verEIMERt und verSACKt geschweige denn in dosen abgepackt - im papierkorb landet's aber oft obwohl das sein verFASSer wen'ger hofft...

das A und O im weltweiten verkehr kommt meist - flankiert von ihm - mit UT daher

die innereienschau und ich-parade dominiert viel schreiben - das ist schade und überdies (fand benn einst schon) voll fade in sozusagen allerhöchstem grade

Nichts zu suchen, nichts verloren, nur verflucht, weil man geboren.

im osten geht die sonne auf und mag dort nicht verweilen nein wird zum glück so ist ihr lauf auch fortan westwärts 'eilen' wo sie tagtäglich untergeht immer des abends oft auch spät...

was nach dem letzten weg kommt fragst du was sein wird wenn du um die ecke biegst du wirst auf mich warten sage ich so lange bis ich mein gesicht in deine handfläche legen werde wirst du?

Und als ich gehen musste, als ich ging, zerriss dein Augenblick mein Herz, den Tag, den Abend, alle Zeit, mein Denken, Nacht und Ewigkeit und doch: Ich ging. Es musste sein, ich musste heim. Es hat geschneit.

Sie kommt aus dem, das noch nicht ist, und zieht in das, das nicht mehr ist. Doch du fühlst durch sie, dass du bist.

Der Tod ist ein Kartoffelesser, frisst Reis und Nudeln, Wurst und Brot. Das Leben kann es sehr viel besser. Speist auch mal Fisch. Nun ist es tot. Wieso? Weil alles, was es täte, denn nichts ist je vorherbestimmt, manchmal mit einer...

frauen die in nepal menstruieren werden dort als unrein angeseh'n müssen dann in hütten abseits frieren - da kann eim echt das haar zu berge steh'n denn todesopfer fordert dieser brauch der unter strafe steht ja leider auch! https: / ...

lehnst du neben dem schweigen zwischen zwei liebenden und bist anfang seit jeher

unter allen versen die spur deiner perversen natur in allen winkeln sieht man dich pinkeln nur ohne dein bein zu heben kannst du nicht leben trollinger du

Sei mein Ei! Ich will ein fleißiges Samenfädchen sein. In zweihundertachtzig Tagen wird man sehen, ob sich mein Fleiß gelohnt hat.

Die Steppe ziert, nach altem Brauch, gelegentlich ein dürrer Strauch. / �Und was, wenn nicht? / �, hör’ ich euch fragen. Dann hat der Strauchdieb zugeschlagen.

wir sprachen noch holunderweiß von dem, was vor uns lag, versuchten uns am erdbeereis und -mund und lebten in den tag hinein. dann hieß es ohne fleiß kein preis bei jedem stundenschlag. vorbei ists mit holunderweiß, und erdbeereis, das ich so...

�max klomm zwar erst auf der intimbereichsleiter den venusberg zögernd empor aber weiter denn seine maxime war eile mit weile selbst wenn sich verhärten längst sonst weiche teile

Wenn unsere gläsernen Worte zu Bruch gehen, bleibt nur Ahnungsschrott an den Fersen kleben. Unsicher tasten wir die folgenden Schritte. „Wie weit ist es zur punktuellen Mitte.“ Vertrauen erhebt Anspruch auf Würdigkeit, beträufelt den...

Paulinchen hat, die halbe Nacht, gezupft, gezipft, gezurrt, gemacht - entstanden ist ein Zauberding, in dem manch Blick sich gern verfing. Am nächsten Tag erschien Herr Hibbeln, mit seinem Drang am Ding zu knibbeln. Er hat entzipft, entzurrt,...

Durch Linsen, auf Linsen linsen.

Jeden Morgen sind lange bleiblonde Haare eingewebt in die dornige Fußmatte zur Schwelle der Tür. Ich rauche eine Zigarette und halte die Kaffeetasse in der Linken. Der Himmel ist grau. Flugzeuge kreuzen lautlos. Das müssen Engel sein, die...

wenn erst ein wurm wo drinnen steckt der sich vom mahl die lippen leckt und fühlt sich quasi rundum wohl wird seines wirts wang' langsam hohl

"schneewittchens sarg" ist klassisches design doch paßte da das mädel selbst kaum rein - zumindest keinesfalls in den von 'braun'; bei dem von 'volvo' tät's aber hinhau'n

und gäbe es keine jasminweißen augenblicke mehr kein sonnensprossenlachen und blauschattengeflüster auch nicht die zitterzartroten mohnwörter nah am Ohr und das milchweiche versinken im mehr auch daran könnte man sterben

Im Ohr ein: „Ei!“ phon frei Laufenden im Auge Beflügelte mit benetzten Blicken Rühr, ei! sich doch einer phon der Straße - Spiegel, ei! sich doch nicht so in dem was phon Ferne kommt Rücksicht? [Ei, phon wegen!]

in mutters armen haus ohne bedeutung / ich hungere nach ihrem / blick ständig ob eine gabe aus ihr kommt nur ein habe nichts

grillgut steingut klostergut - was der mensch doch gutes tut und er ist gern so am tuten daß zumeist die guten bluten

der großmächte eiskalte machtpolitik agiert auch maskiert sprich nicht offen und bricht für vom zaun stellvertretenden krieg von dem dritte staaten betroffen - doch bleibt ihre weste so scheinbar nur weiss denn unzähl'ge opfer sind...

Im Garten Schnee und lila Leinenzeug waschwarm angeleint flattert, versteift Frost zwickt, zwackt bricht es entzwei.

es nachtet um mich her und ich tage mit mir seit stunden in den neuen morgen hinein noch ist nichts entschieden

weil kaum wer einen verseschmied mal richtig bei der arbeit sieht heißt's keinesfalls daß er nichts tut - sortiert wird die gedankenflut das schmiedefeuer glüht allzeit der werkstoff liegt dicht bei bereit besteht aus satz allein und wort...

herr biedermann der wieder kann - doch was sieht man ihm echt nicht an: daß er nach derbem darmverschluß nun wieder kann wenn er mal muß

In der Kälte friert meine Seele. Warme Kleider und Feuer helfen da nicht. In Eis und Schnee ich mich nur quäle. Kinder der Sonne brauchen Wärme und Licht.

wenn die nächte lang sind wenden wir das stroh des letzten sommers und spinnen es zu seemannsgarn knoten abenteuerlust hinein kleine blaue wunder und druckfahnen in spiegelschrift bis zum morgen segeln wir hart am wind und bleiben wo wir sind

es spricht der narr in bütt klar wahr was er zudem meist lustig macht so daß wer's hört auch herzhaft lacht wer keine ohr'n hat für im kopf bleibt eben halt ein sauertopf

mit den händen sammelte ich den schnee spürte tau wasser und dann einfach nichts mehr

Da ist einer, ha- der will belehrend sein! - Da hören wir nicht zu. Da ist eine, ha - die will begeisternd sein! - Da wenden wir uns ab. Da sind welche, ha – die wollen befreiend sein! - Da igeln wir uns ein. Da bist du, ja – du willst nur...

“ich würde gern so dichten wie der rilke!” sprach jüngst erst seine mutter namens silke “und ich schrieb' liebend gern wie baudelaire!” retourt sein vater namens giselher drauf tönt ihr selbstbewusstes söhnchen finn “ich bin...

zerrt wer was wahr ist erst ans licht doch hält dann aus des anblick nicht fällt auch aus großer höhe tief wobei die wahrheit “siehste!” rief hätt' er soll'n das zerren meiden statt nun voll an sich zu leiden - es mündet daher...