Skizzen

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Die Figuren liegen und sitzen und stehen und lesen und trinken und sinnieren vor sich hin. Aus Schenkeln, Armen und der Brust sprüht feinstrahlig Wasser. Es scheint ihnen die Sonne und es geht ihnen gut. Zwei sind aus Bronze, die anderen aus...

Nüchtern betrachtet, sind die Fakten egal. Nutte bleibt Nutte. Ich weiß genau, wovon ich rede. Verliere mich in den Lügen, die mein Herz sich am verstaubten Fensterbrett mit Whisky einverleibt. Die Nacht heftet sich zart ans Firmament....

Das Leben ist ne verschissene Hausparty. Strikte Rollenverteilung. Platzzuweisung. Billiger Fusel. Ungesunde Snacks. Der Halbmond baut sich langsam auf. Ist ein elender Prolet. Halbstark. Verblendet. Du bietest mir ne Kippe an. Aber ich weiß,...

,,Ich bin so frei!\", sagte der Mann und setzte sich neben mich. Ich war so frei, stand auf und setzte mich an den Nachbartisch. Er kam hinterher. ,,Lassen Sie mich in Ruhe!\", rief ich ihm zu. ,,Aber hier ist doch Ruhe, wenn Sie es wünschen,...

neulich bin ich umgezogen im treppenhaus begegnet man sich nickend nur der mann von wohnung neun spricht mit den augenbrauen

Gefühle sind wie penetrante Einsiedlerkrebse. Wie Billigwhisky und Sonnenuntergänge. Wie Heroin, das lavaartig durch deine Adern schießt. Wie Leben in schwarz-weiß. Unkontrolliert und wahnhaft. In all diesen Jahren, habe ich dich nie...

Die Abenddämmerung ist eine Phase, mit der ich mich verbinde. Wir spielen Völkerball, Gummitwist und Hinkelstein auf der Straße. Kindergruppen aus mehreren Straßen fangen sich gegenseitig, rufen und lachen: Du bist es! Lauf weg! Fang!an! Du...

Am Sonntag rauschen Wellen Die Sonne sendet Strahlen Der Tag hat keine Dellen Am Sonntag rauschen Wellen Die bunten Steine mahlen Der Klang erfrischt die Zellen Am Sonntag rauschen Wellen Die Sonne biegt die Strahlen

was ich brauche sagt die vorbeigehende doch sie ist schon weiter des weges zu schnell um nachzufragen [als ob es mich was anginge was die fremde bräuchte] eine zigarette vielleicht ein neues handy / kredit / eine kopfschmerztablette einen...

Meine Mutter entstammt einer Familie mit fünf Kindern, mein Vater kommt aus einer Familie mit drei Geschwistern und mindestens vier Halbgeschwistern – so genau weiß ich das manchmal nicht – und meine Mutter und mein Vater haben genau sechs...

Zwei Bögen aus Zement, die gegeneinander gesetzt werden, zwei immergrüne akkurat beschnittene Eibenquader, die sich gegenüberstehen, zwei Lautsprecher, die auf zwei gegenüberliegenden Seiten des Aasees angebracht sind und aus denen die...

2. Version Reichlich getrunken habe er von den Farben der Welt, sogar von Betrug und Hinterhalt erzählt er mir. Und ich denke: Seinen Gemälden hat er sein langes bewegtes Leben eingehaucht. Alle Welt kann in ihn hineinblicken und seine Welt...

jeder tag ist ein fuß hände erreichen sie ewigkeit?

jeden Mittagmorgenabend wartend darauf dass du auftauchst zu lieben / zum Beispiel / zu sehen m / ich? jeden Mittagmorgenabend eine starke Bitte an das Unerfüllbare die Zärtlichkeit im Hass fülle mich aus? jeden Mittagmorgenabend ein Ziehen,...

Wenn Schmetterlinge einen Aschenflug hinterlassen Langsam die innere Natur im Bach unter geht Eruptierende Geysire in Glaskugeln gefrieren Holznarben dem Gemälde „der Schrei“ ähneln So Lehn ich mich an raue Rinde Schmecke die Erde vom...

Die Füße taun nie sacht im Morgengrauen an. Es eist sie jede Nacht das Stehen vor dem Kann. Das Frühjahr dauert an, die Strahlen ziehen Kreise. Der Kopf entzieht sich dann auf altbekannte Weise. Die Hand verlegt den Ranzen auch heuer still und...

erst bringe ich die katzen um sagte sie und schüttete einen haufen bunter tabletten zusammen auf den tisch das fahrrad hat mir der arzt verboten dann war auch der roller weg dann kam das torkeln und das lallen der rollstuhl sie fand keine worte...

Reisende sollte man nicht aufhalten! Das ist deine Entscheidung! Dann brauchst du aber nicht mehr wiederzukommen. Dann geh doch! Breschen schlagen in die Zukunft. Brücken abreißen, ein neues Lebens- und Liebesland betreten. Weiter und voran!...

Meine Tante Ro kam zu jeder Familienfeier. Der Hals meines Vaters schwoll bereits an, bevor sie den ersten Satz gesagt hatte, oft schon bevor sie das Haus betreten hatte. Nachdem sie die Sahnetorte meiner Mutter gelobt, sich über Kuchen - und...

Von der Vergangenheit plätscherst Du Weckst in mir ein Lächeln So ganz nostalgisch Wortlos Sehe ich Hauch für Hauch sehnsüchtiger Denn je meinen Träumen hinterher So ganz leibhaftig fühlbar Ohne zu ahnen, was um mich herum und In mir...

Wenn aus den Öffnungen der Wolf die Worte klaubt wenn aus der Luft der Adler die Worte reißt wenn Hummeln um die Worte trudeln wenn Kolibris die Worte schon vor der Vollendung schnappen kein Wort ohne den Zugriff kein Satz ohne Krallen und...

Wenn dein kalter Blick meine Knochen frist, wie Nordwind aus dem Tiefkühlfach. Ein geknickter Segelmast scheuert an meiner Seele. Aufgeschürfter Widerstand schreit Wundenblut, schlürft geheime Ängste aus der Heldenbrust. Vor der Stadt stehen...

Hier und jetzt reiten Nachtigallen auf silbernen Regenbögen schweifen Sterne folgt der Wind vergangenen Spuren hinterher plätschert der Fluss etwas vom Leben vor auf der anderen Seite taue ich auf.

Rostiges Gitter siebt meine Sprache Sätze und Silben fließen nach vorn[in] Hören und Staunen über die Langsamkeit der steinfliegenden Worte (1) Durch Lochkreise rollen Wortkugeln zueinander gegeneinander Grenznetze sind die Trommelfelle (2)...

Aus dem Knochen eines Schwans die Form einer Flöte Löcher für Töne Gänge für den Atem und auch jetzt Schwanengesang zwischen steinernen Wänden(Steinen) Flügel in meiner Brust die mich zwischen Zeiten heben

Winziges Pferd im Kugelschein aufgebahrt schutzlos und stumm Mensch bildet Bild bildet Abbild aus Knochen und Zähnen göttliche Formen Geburt des Gebärens Echo des Urklangs zwischen Mauern aus Zeit

Der Mann schaute nicht nach unten. Erst stellte er sein Auto ab, ging dann um sein Auto herum zum Kofferraum, nahm einen Koffer heraus und lief schließlich an dem Gitter entlang. Das Gitter lag über einem Schacht. Von unten kamen Gase hoch,...

Das Herz baucht den Kopf schon in die richtige Fahrspur.

Sonnenbaden Mondtrinken Sternensplittern dunkelhellgelborange Suppe zwischen amorphen Kugeln [flanieren] hellweite Schleier [werfen] über Erden Lug und Betrug

Mutter ist ein psychischer Abfallhaufen. Sie projiziert. Sie will mich als Fortführung ihrer selbst sehen. Ich kann das nicht sein. Um nichts in der Welt. Sie will durch mich leben und übersieht, dass ich längst tot bin. Unbewusst hasst sie...

Du siehst in dir verwachsen aus, raue Töne schwelen am Fleisch, hin und her, schwellen an und ab, gleich unter der Haut. Nichts entkommt dir mehr. Was du nicht halten kannst, zerbricht schon an den weißen Schattenhimmeln. An soviel Stille kann...

blaue augen leuchten aus porennetzen setzt sich ein wort vor die anderen ziehe vor bis auf los dahinter davor abgrundtief sprungbereit

Ihr Atem geht schnell. Flach zieht der Luftstrom durch ihren Mund. Sie spürt ihn noch im Rachen, dann verliert er sich entlang der Luftröhre und irgendwo im Brustkorb. Das Keuchen des Atemholens und -ausstoßens ist alles, was sie hören kann....

Lieber Kunde, als profitgerichtetes Unternehmen halten wir seit langem den Mythos der Makellosigkeit aufrecht. Unsere Strategie ist dabei so anmaßend wie effektiv: Wir erzählen Dir den ganzen Tag, wie unvollkommen Du bist, und das tun wir so...

Du sitzt dort. In deinem Drehstuhl. Das Cap bedeckt deine in Falten gelegte Stirn. Das Headset-Kabel liefert sich einen ausweglosen Kampf mit deinem Bart. Du fluchst vergeblich vor dich hin. Lächelst ganz flüchtig. Unbedacht. So jungenhaft und...

Nie wird sie alt, so kann es bleiben, sie lässt sich in der Südsee treiben, umweht von grauen langen Haaren schwimmt sie mit Haien und mit Walen und nimmt auch die Verfolgung auf: noch schafft sie es im Dauerlauf und Sprint, die Grenzenlose und...

Schneekönigin [sein]. Ohne Regung tötet sie, lässt ihre Gegner und auch Freunde zu Eisquadern erstarren, lässt die Strafgefangenen alles mit Wasser besprengen, auf dass sie ihr vernichtendes Werk vollbringen kann. Sie selbst: von klirrender...

Gestalt. Frau und Mann. Kein Gesicht, keine Haare. Langer Mantel mit Kapuze. Formlos. Schwarz und Blau. Filz und Fett. Ins Dunkle kriechen. Ins Ungewisse tauchen. Die Schwärze ausloten. Frost und Kälte. Fragen, Schauder, Angst. Creepy . Mehr...

1. .Hinter allem das Wahre, .....vor allem die Lüge. 2. .Wissenschaft sucht nachweislich Wahrheit, .....Fiktion wohlweislich das Weite. 3. .Am Anfang war das Wort das kleinere Übel, .....bis es allmächtig zur Sprache kam.

ich gehe sterben mir war nie danach /

(1) Ausland über Land ein und aus zwischen den Grenzen landen unentwegt (2) Ausland aus Land über Land unter Finde ein passendes Wort: Gerippe (3) Land aus Land über Land unter Traum Wortsegel Ruderschwielen Gerippe Lebenslang

Sein Blick ist eine Sekunde zu lang, um nebensächlich zu sein. Inzwischen hat er bestimmt bemerkt, dass ich es weiß. Schließlich erwidere ich seinen Blick. Eine Sekunde zu lang. Ich falle in seine Augen und muss befürchten, den Weg heraus...

spinnen fäden verschränken mit knotenpunkten sichern netze über poren werfen spuren legen auf der haut endlos

Vor grauen Wegen zieht der Sommer seinen Hut mit Blatt und Feder (1) Auf graue Wege wirft der Sommer seinen Hut und Blatt und Feder (2)

Frei ist das Gegenteil von unfrei. Unfrei sind: Sklaven, Kinder, ab und zu Eheleute, Gefangene, alte Menschen in Heimen, Kranke in Krankenhäusern, Journalisten in der Türkei. Türkei bringe ich neuerdings mit Diktatur, Unfreiheit, entlassenen...

Drei Ringe, durch die die Zeit springt Und die Ringe springen durch die Zeit. Sie wirbeln Schatten auf, Wälzen Luft um und am Ende bleibt uns Noch ein wenig Raum zum Atmen. Hörst Du das Wispern der Schatten, Die alles bergen, auch das Licht?...

Die größte Distanz haben Füße, Hände und Körper in Zügen. Eng sich gegenüber sitzend reden die Menschen nicht miteinander, gehen den Blicken der Gegenübersitzenden aus dem Wege und richten sich auf eine einsame Zugfahrt ein, umgeben von...

wie Elbflutwellen kriechen wir an Land und erobern jeden Stein zurück aus Gischt und silbergrauen Schuppen wird deine Krone sein und ich verfließe unbemerkt verschwinde ganz und gar

Myosotis Im Garten ein paar winzige Blüten und schwerer Duft von Zerbrichmeinnicht Da ist kein Wort mehr um dir zu sagen Kein Wort mehr