Farblos wird, was ungesehen

Bericht zum Thema Arbeit und Beruf

von  diestelzie

"Nachts sind alle Katzen grau."

heißt es und das stimmt genau.


Dämmerlicht auf langen Fluren

schafft unheimliche Figuren. 

Nur der Ton vom Telefon

lässt die Stille sterben.

Schnell verliert die Müdigkeit

in der Nacht an Macht,

weil ein Mensch, dem Tod geweiht,

leben will noch jetzt und heut.

Erst wenn der neue Tag beginnt,

das Grau im Morgenrot versinkt,

wenn Nebel über Dächern liegt,

dann hat Lebendigkeit den Tod besiegt.




















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Kommentare zu diesem Text


 Citronella (04.04.25, 10:39)
Moin Kerstin,

meine Hochachtung haben alle diese guten Geister, die sich nachts (vielleicht selbst auch ein wenig müde) meistens um viel zu viele Patienten kümmern müssen und auch eine hohe Verantwortung tragen.

Ich werde nie die Szene vergessen, als während eines Krankenhausaufenthalts im Nachbarzimmer ein Patient wiederbelebt werden sollte – ich hörte die vielen hastigen Schritte auf dem Flur, die gedämpften Stimmen, das längere Hantieren mit dem Defibrillator – und dann Stille. Als die Nachtschwester später noch einmal hereinschaute, sich auch noch für die Unruhe entschuldigte und meinen fragenden Blick sah, meinte sie: „Wir haben ihn leider verloren.“

Dies fiel mir beim Lesen spontan ein. Mit wenigen Worten hast du so eine Situation sehr gut beschrieben.

Liebe Grüße, Citronella

Kommentar geändert am 04.04.2025 um 11:08 Uhr

 diestelzie meinte dazu am 04.04.25 um 23:02:
Hallo Citronella,
danke für deine Anerkennung und deine Gedanken zum Text.
Nachts lastet meist eine hohe Verantwortung auf unseren Schultern. Es gibt nicht selten Situationen, in denen schnell und vor allem auch richtig gehandelt werden muss. Mit der Zeit bekommt man sicher ein Gefühl dafür, aber die Verantwortung bleibt. Da überall gespart werden muss, ist natürlich auch kein Geld für eine zweite Nachtschwester da. Das würde vieles erleichtern. 

Danke nochmal und liebe Grüße ins Wochenende ☀️.

 Teo (04.04.25, 11:00)
Ja Kerstin,
Ich ziehe wie Citro auch den Hut vor den vielen hilfreichen Wesen, die diesen mitunter sehr schweren Job machen.
Ich lag in der letzten Jahren oft im Krankenhaus. Herzinfarkt und sonstige Herzprobleme. Nie hatte ich Kontakt mit unfreundlichen oder sonstig unangenehmen Personal.
Immer freundlich, nett, und....sie hörten zu und gaben mir ein Gefühl von Sicherheit und Fürsorge.
Sicher mag es auch andere geben. Mir sind sie in den Jahren nicht begegnet.
Dir ein schönes Wochenende 
Teo

 diestelzie antwortete darauf am 04.04.25 um 23:15:
Danke auch dir, lieber Teo, für deine anerkennenden Worte. 
Es ist immer wieder schön für uns, wenn ein Patient einigermaßen gesund und vor allem zufrieden, das Haus wieder verlassen kann. 
Das ist sehr viel wert und dafür lohnt sich letztendlich jede Mühe.

Dir auch ein schönes Wochenende ☀️.

 EkkehartMittelberg (04.04.25, 15:47)
Hallo Kerstin,
es gehört viel Disziplin zu der ständigen Bereitschaft, die nächtliche Müdigkeit zu besiegen.

Liebe Gr3üße
Ekki

 diestelzie schrieb daraufhin am 04.04.25 um 23:19:
Danke lieber Ekki. Die Müdigkeit ist wirklich nicht zu unterschätzen. Denn eigentlich will der Körper nachts schlafen. Mit den Jahren habe ich allerdings auch schon eine gewisse Routine entwickelt und einen recht guten Tagschlaf. 

Liebe Grüße 
Kerstin ☀️
Graeculus (76)
(04.04.25, 23:08)
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 diestelzie äußerte darauf am 04.04.25 um 23:24:
Dankeschön. Die Verantwortung ist sehr hoch, das stimmt. Tagsüber verteilt sich diese Last auf mehreren Schultern. Nachts ist man alleine. Auch aus Gründen der Sparsamkeit. 

Liebe Grüße und ein schönes Wochenende ☀️.
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