Ein Warten

Sonett zum Thema Abendstimmung

von  Isaban

Die Sonne geht, ihr Kupferlicht
liegt wattig auf erblauten Straßen,
der rote Ball sinkt zögerlich,
die Linde goldet Blättermassen,

Gardinen haben sich bewegt,
ein Schwarm von späten Kindern schwirrt
vom Park nach Haus, der Kirchturm schlägt,
ein Dackel streunt und tut verirrt,

der Himmel zeigt sein Rosenhirn,
der Nachbar trägt den guten Zwirn,
Platanen streuen Dämmerung,

die Zeiger sitzen auf dem Sprung,
in mir schreit alles: Lug und Trug!
da quietscht entfernt der Abendzug.

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Kommentare zu diesem Text

Jack (33)
(18.10.11)
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 AZU20 meinte dazu am 18.10.11:
Sehe ich nicht so negativ. LG

 Georg Maria Wilke (18.10.11)
Gut eingefangen und ausgedrückt, die Stimmung, sehr aussagekräftige Worte, Bildworte, die mehr erzählen, öffnen und schließen eine Gedankenwelt, die sich auf den Rhythmus einläßt.
Eine sehr schöne und erstklassige "Arbeit".
Liebe Grüße
Wortfetzen (74)
(18.10.11)
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 Bergmann (18.10.11)
Reime in V. 3, 4 ... sollen wohl Zwielicht spiegeln...
V. 12/13 kommt inhaltlich arg unvorbereitet - etwas künstlich.
Keine Empfehlung - aber LG, Uli

 Isaban antwortete darauf am 19.10.11:
Die meisten, lieber Uli, würden sich wohl schon durch den Titel vorbereitet sehen. ;)
Zu den Empfehlungen: Ganz ehrlich, aussagefähige Kommentare sind mir lieber.
Trotzdem liebe Grüße,

Sabine

 irakulani (18.10.11)
Ein Gedicht, das mit zum Teil skurrilen aber durchaus passenden Bildern gekonnt eine Stimmung transportiert, einzig
"der Kirchturm schlägt" stört mich, ist es nicht eher die Turmuhr? )

L.G.
Ira

 Isaban schrieb daraufhin am 19.10.11:
Nein, die Glocken, liebe Ira.
Freut mich, dass sich die Stimmung auf den Leser überträgt.
Hab vielen Dank für deine Rückmeldung.

L.G.,

Sabine
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