Galgenfrist

Sonett zum Thema Aufwachen

von  Isaban

Das Haus versank in blaue Welt.
Am Fenster wimmeln kahle Sterne,
ein fahler Mond bestrahlt die Ferne,
dein Feld ruht brach und unbestellt

am Weltrand, draußen, außer Sicht.
Dein Bett steht still in seiner Ecke.
Auf deiner alten Tagesdecke
entschlafen Träume. Erst im Licht

sieht man die feinen Staubpartikel.
Mach schnell die Augen zu. Nicht weinen.
Nur ganz allmählich wird es hell,

du hast noch einen winzig kleinen
Moment für dich. Gemein und grell
wird dir die Sonne später scheinen.

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Kommentare zu diesem Text

janna (66)
(15.01.13)
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 franky (15.01.13)
Hi liebe Sabine,

Sterne wimmeln am Fenster.
Ferne die ein kahler Mond beleuchtet.
Und ich mit meiner Betrachtung schwanke in der Achtung….

L-G Franky

 AZU20 (15.01.13)
Was soll ich als Sonnenanbeter dazu sagen? LG

 Füllertintentanz (20.01.13)
Hallo Isaban, ich hatte bei deinen Zeilen einen schlafenden, alten Menschen im Pflegeheim vor Augen, der sein letztes Dasein fristet und der vom Tag nichts mehr zu erwarten hat.
Wehmütige Zeilen, schön bebildert. Die alte Tagesdecke empfinde ich als sehr intensiv. NG, Sandra
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