Als die Wiederkunft Jesu sich verzögerte

Dokumentation zum Thema Glaube

von  Bluebird

Illustration zum Text
(von Bluebird)

Und als er das gesagt hatte, wurde er zusehends aufgehoben, und eine Wolke nahm ihn auf vor ihren Augen weg.
Und als sie ihm nachsahen, wie er gen Himmel fuhr, siehe, da standen bei ihnen zwei Männer in weißen Gewändern.
Die sagten: „Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr da und seht zum Himmel? Dieser Jesus, der von euch weg gen Himmel aufgenommen wurde, wird so wiederkommen, wie ihr ihn habt gen Himmel fahren sehen.“
Im 1. Jahrhundert nach Christus hatten die Christengemeinden im Römischen Reich eine klare Erwartung der baldigen Wiederkunft Jesu. Wie dies auch in einem Brief des Apostels Paulus zum Ausdruck kam: Siehe, ich sage euch ein Geheimnis: Wir werden nicht alle entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden;  und das plötzlich, in einem Augenblick, zur Zeit der letzten Posaune.

Ende des 1. Jahrhunderts, als die Apostel und meisten Zeitzeugen Jesu gestorben waren, wurde dann klar, dass man da wohl in einer falschen Erwartung gelebt hatte. Und es setzte sich die Überzeugung durch, dass die Wiederkunft Jesu wohl vorerst nicht geschehen würde. Was erhebliche Auswirkungen auf Lebensgestaltung der Christen hatte.
    Waren viele bislang eher uninteressiert an einer im gesellschaftlich sinnvollen Gestaltung ihres irdischen Lebens gewesen, frei nach dem Motto: Lohnt sowieso nicht, da Jesus ja bald wiederkommt, begann nun ein Umdenken. Wie sollte man fortan in rechter Weise als Christ im Imperium Romanum leben?
      Man begann die vorhandenen Schriften der Apostel zu durchforschen und da den „Spreu“ vom „Weizen“ zu trennen. Letztendlich entstanden so eine Sammlung von Schriften, die zur Erbauung  als maßgebliche Richtschnur für das christliche Leben immer wieder vorgelesen wurden.
    Zudembegann eine langwierige Auseinandersetzung um die rechte Lehre, die noch einige Jahrhunderte anhalten sollte. Eine der entscheidenden Fragen war: Wie sollen wir uns gegenüber dem Kaiser und dem Römischen Staat verhalten?

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Frühere bzw. ältere Kommentare zu diesem Text


 Dieter Wal (12.01.14)
Buchtipp: Albert Schweitzer: Mystik des Apostels Paulus.

Sensationell gut geschrieben. Allein vom Deutsch her und in Hinblick effektiver Wissenschaftsprosa, wie alles von Schweitzer. Dort bringt er auch das Thema Parusie wie niemand vor oder nach ihm auf den Punkt.
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