Was Tacitus über den Krieg wusste

Glosse zum Thema Krieg/Krieger

von  loslosch

Solitudinem faciunt, pacem appellant (Tacitus, ~58 n. Chr. bis ~120 n. Chr.; Agricola - gewidmet dem gleichnamigen Feldherrn und Schwiegervater von Tacitus). Sie schaffen eine Einöde und nennen es Frieden.

Das durfte Agricola lesen. Ob er rot geworden war, ist nicht überliefert. Brillante Formulierung eines Rhetorikers und Historiografen, dessen Vorbild Cicero war. Möglicherweise ist es sogar ein übernommenes Zitat aus nicht erhaltenen Teilen der ciceronischen Werke. Ein Anti-Kriegsbild aus der Zeit der Bogenschützen, Schwerter, Lanzen, Wurfgeschosse, Brandschatzungen und Plünderungen, dessen Strahlkraft in die Moderne reicht. Steigerung gefällig? Solitudinem relinquunt, pacem appellant. Sie hinterlassen eine Wüste und nennen es Frieden. Hiroshima und Nagasaki als ferne Drohzeichen dieser Metapher.

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Kommentare zu diesem Text


 TrekanBelluvitsh (09.04.15)
Typisch westlich Propaganda! Also ich finde, die Griechen sollten bei den Russen Waffen kaufen (wenn die Russen Waffen verkaufen, hat da ja auch Die Linke nichts dagegen). Und Israel sollte Waffen kaufen. Außerdem: Da wir im Zeitalter der Gleichberechtigung leben, sollte man den Palästinensern eine finanzielle Spritze zukommen lassen, damit sie Waffen kaufen können. Und die HSBC sollte Schwarzen in den USA günstige Kredite gewähren, damit sie Waffen kaufen können.

Und wir alle sollten Blumen auf dem Grab von Charles Heston niederlegen. Halleluja, Shalom und Inshallah! Wachstum ist unendlich!


(Edit: Tippfehler)
(Kommentar korrigiert am 09.04.2015)

 loslosch meinte dazu am 09.04.15:
oh, der heston, chef der NRA!

die folgen der privaten hochrüstung in den USA kann man an den todesschüssen auf scott walker ablesen. der polizist denkt (wenn er denkt): alle haben eine knarre. übrigens lief gegen scott ein haftbefehl. er war seinen unterhaltspflichten nicht nachgekommen. seine flucht bei der pkw-kontrolle wird erklärbar. frei nach adolf hitler: "auf der flucht erschossen."

 TrekanBelluvitsh antwortete darauf am 09.04.15:
Hast du gesehen, wie der gelaufen ist? Da gehe ich ja rückwärts schneller.

 loslosch schrieb daraufhin am 09.04.15:
die beiden sollen vorher eine rangelei gehabt haben. und der sog. polizist soll gemerkt haben, dass einer mitfilmte. das nennt man dreist.
Graeculus (69)
(09.04.15)
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 loslosch äußerte darauf am 09.04.15:
gallige ironie. ja, der mann muss was gewusst haben.
JamesBlond (63)
(09.04.15)
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 loslosch ergänzte dazu am 09.04.15:
dann wäre er halt errötet. meinetwegen. agricola wusste um die eigenen grausamkeiten der römer.
JamesBlond (63) meinte dazu am 10.04.15:
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 loslosch meinte dazu am 10.04.15:
JamesBlond (63) meinte dazu am 10.04.15:
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 EkkehartMittelberg (09.04.15)
Deine Abänderung ist besser als das Original. Bemerkenswert, dass ein Römer den Krieg in dieser Weise krtisch sah.

 loslosch meinte dazu am 09.04.15:
naja, er hat das kritische es krieges eher bei den anderen gesehen. als antimonarchist wirkt er sympathisch. aber er war kein unparteiischer historiker, wie du als lateinkenner natürlich weißt. an den nüchternen, analytisch orientierten griechen thukydides, der 500 (!) jahre vor ihm lebte, reicht er nicht annähernd heran. auch sein zeitgenosse plutarch ist höher einzuschätzen.

nachtrag: tacitus gilt als glänzender stilist, was in meiner miniatur rüberkommen sollte.
(Antwort korrigiert am 09.04.2015)
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