In dubio pro Deo?

Glosse zum Thema Gott

von  loslosch

Deum colit, qui novit (Seneca, um die Zeitenwende bis 65 n. Chr.; Epistulae morales). Gott verehrt, wer ihn erkennt.

Warum nicht auch: Gott erkennt, wer ihn verehrt (Deum cognoscit, qui colit)? Die Henne-Ei-Frage also auch hier: Was war eher, das Erkennen oder das Verehren? Die innerpsychischen Prozesse verlaufen seltsam - mal so, mal so. Die irdische Mutter steuert stets mit. Erkennen und verehren uno actu. Wer erinnert sich? Dann aber auch (unterschwellig): Fürchten! Das kleine Menschenkind wird sich seiner Endlichkeit bewusst und - erschrickt. Phase der Erleuchtung. Sekundenblitz. Die Historie ist voll von Berichten über derartiges, "Erlebtes".

Das Zeitalter der Wissenschaft(lichkeit) ändert daran - nichts! Neue Resultate werfen neue Fragen auf. Fragen führen zu Zeifeln, Zwei-feln. Zwei oder mehr.


Anmerkung von loslosch:

http://kamelopedia.mormo.org/index.php/In_dubio_pro_deo

Urheberrechte: Ich erfand die Überschrift (mit Fragezeichen), dann fand ich den Link, fand ihn gut.

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Kommentare zu diesem Text

KoKa (44)
(17.07.12)
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 loslosch meinte dazu am 17.07.12:
du irrst! zwei-fel gehört in diese glosse. die idee zur überschrift fand ich - nach fertigung des textes übrigens formuliert - so gut, dass ich stutzig wurde und googelte. daher ist die anmerkung eine reine selbstschutzmaßnahme, begegnet dem plagiatsverdacht im vorfeld.

das ist legitim! nach allem was vorgefallen ist ...
glückwunsch zu Kamelopedia. bist du auch bei stupidedia? lo

 Bergmann (17.07.12)
Grandios. Theologisch (philosophisch) hochinteressante Fragestellung.
ttU

 loslosch antwortete darauf am 17.07.12:
den rohtext hatte ich in wenigen minuten fertig. der feinschliff dauerte deutlich länger - wie üblich. danke. t.t. lo
EBaas (63)
(17.07.12)
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 loslosch schrieb daraufhin am 17.07.12:
immerhin wird durch den "dualismus" von erkennen und verehren deutlich, dass hier prozesse ablaufen, die mit intellektualität wenig zu tun haben. lo
EBaas (63) äußerte darauf am 17.07.12:
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magenta (65)
(17.07.12)
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 loslosch ergänzte dazu am 17.07.12:
aber heidrun, ich bin doch nicht das forum ...! :) merci lo
EBaas (63) meinte dazu am 17.07.12:
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magenta (65) meinte dazu am 17.07.12:
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EBaas (63) meinte dazu am 17.07.12:
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 loslosch meinte dazu am 17.07.12:
hat sokrates gesagt: "Der wusste, dass er nichts wusste"? nein, er hat gesagt, dass er (etwas) nicht weiß. immer dieses verfälschende "nichts". hier:

KLICKS UND CLIQUEN
Klima-Analysen in der Matrix

von hier klicken Bergmann
Mittwoch, 25. August 2010, 11:22:
UNGESICHERTES WISSEN (von loslosch)

210. Kolumne
[Gast-Kolumne von Loslosch]

Essay zum Thema Philosophie

statt eines links. aber leicht zu finden: freitagskolumne. ich teile die einschätzung, dass diese (falsche) übersetzung von der christl. religion ausgeschlachtet wurde. motto: wir sind alles arme kleine würstchen.
(Antwort korrigiert am 17.07.2012)
magenta (65) meinte dazu am 18.07.12:
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EBaas (63) meinte dazu am 20.07.12:
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 EkkehartMittelberg (17.07.12)
Es ist typisch theologische Denke, dass Verehren und Erkennen oder Erkennen und Verehren einander bedingen.
Außerhalb der Theologie ist ein Erkennen denkbar, das nicht zu Verehrung führt.
(Kommentar korrigiert am 17.07.2012)

 loslosch meinte dazu am 17.07.12:
lieber ekki, du bist phasenweise in die kleinschreibung gerutscht, ohne bei mir abzuschreiben. t.t. lo

 ViktorVanHynthersin (17.07.12)
Nietzsche meinte: Erkennen heißt: Alle Dinge zu unserem Besten verstehen. Heute würde er ";-)))" dahinter setzen.
Ein guter Text, lieber Lothar!
Herzlichst
Viktor

 autoralexanderschwarz meinte dazu am 17.07.12:
Würde er nicht. Schon aus Prinzip nicht.

 autoralexanderschwarz meinte dazu am 17.07.12:
Das Loben

Hier ist Einer, dem du anmerkst, dass er dich loben will: du beisst die Lippen zusammen, das Herz wird geschnürt: ach, dass der Kelch vorüberginge! Aber er geht nicht, er kommt! Trinken wir also die süße Unverschämtheit des Lobredners, überwinden wir den Ekel und die tiefe Verachtung für den Kern seines Lobes, ziehen wir die Falten der dankbaren Freude über’s Gesicht! — er hat uns ja wohltun wollen! Und jetzt, nachdem es geschehen, wissen wir, dass er sich sehr erhaben fühlt, er hat einen Sieg über uns errungen, — ja! und auch über sich selber, der Hund! — denn es wurde ihm nicht leicht, sich dies Lob abzuringen.

Friedrich Nietzsche - Morgenröte (273)

 autoralexanderschwarz meinte dazu am 17.07.12:
Und zum Erkennen:

In irgendeinem abgelegenen Winkel des in zahllosen Sonnensystemen flimmernd ausgegossenen Weltalls gab es einmal ein Gestirn, auf dem kluge Tiere das Erkennen erfanden. Es war die hochmütigste und verlogenste Minute der »Weltgeschichte«; aber doch nur eine Minute. Nach wenigen Atemzügen der Natur erstarrte das Gestirn, und die klugen Tiere mußten sterben.

Friedrich Nietzsche - Über Wahrheit und Lüge im außermoralischen Sinne (Anfang)

 ViktorVanHynthersin meinte dazu am 17.07.12:
Hallo Alexander: zu Deiner ersten Anmerkung: Nietzsche ist, wie Deleuze sagt, das Subjekt seines neuen Humors. Warum sollte er also nicht die Doppeldeutigkeit seiner Aussage (aus heutiger Sicht) unterstreichen?!

 autoralexanderschwarz meinte dazu am 17.07.12:
Weil aus dieser relativistischen Sicht keine - objektive - Erkenntnis möglich und somit ziemlich irrelevant ist, ob der Menschen einen Baum, einen Stein oder einen Gott verehrt. Jede Verehrung ist in diesem Sinne genauso wie jede "Erkenntnis" ein subjektives - wenn auch oftmals kollektiv empfundenes - Konstrukt, eine "schwingende Metapher". Zudem findet sich bei Nietzsche nur selten ein wohlwollendes Wort für einen Verfasser, der noch lebt.

 loslosch meinte dazu am 17.07.12:
kaum ist man mal paar stunden außer haus, tanzen die mäuse auf dem tisch. ich sehe, ihr habt euch bestens unterhalten.

zu nietzsche: man muss schauen, wann er was geschrieben bzw. abgesondert hat. eines erkenne ich an: er war ein meister der deutschen sprache. lo
magenta (65) meinte dazu am 17.07.12:
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 loslosch meinte dazu am 17.07.12:
;-) ja, die wadenbeißer.
ichbinelvis1951 (64)
(17.07.12)
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 loslosch meinte dazu am 17.07.12:
die beiden ersten zeilen sind sehr schön, klaus. danke. lo

 Jorge meinte dazu am 18.07.12:
Jetzt versagt mein Deo.
Nun endlich erkenne ich: Klaus ist auch ein Lateiner. Ich dachte immer nur ein Freizeitlatino.
spanische saludos euch beiden
Jorge

 loslosch meinte dazu am 18.07.12:
klaus wurde hier schon angepieselt, weil er lat. sprüche ohne quelle benutze. dabei hat er sie selbst erfunden ... lo

 Jorge meinte dazu am 18.07.12:
Jetzt ziehe ich aber mein Stubensombrero runter und verneige mich gen Bayern.
ichbinelvis1951 (64) meinte dazu am 18.07.12:
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