Ist der Dämmstoff ausgegangen?

Alltagsgedicht zum Thema Allzu Menschliches

von  niemand

Mein Home ist ein Kasten -
man denkt „Was ist das denn?“
besieht man solch Klotz aus der Nähe.

Der Kasten hat Kästchen -
eins davon mein Nestchen,
in welchem ich wörtlich verstehe

was Müller, Kunz, Maier
[nicht einer ein Schreier!]
so sagen [seit Tagen] und flüstern.

Kann mühelos hören,
trotz Mauern und Türen,
wer wütend ist, oder wer lüstern.

Das Mitmenschen-Klima
mit seinen Intima
zu hören, lässt einen oft schaudern -

man könnte fortdauernd
[nicht einmal drauf lauernd]
aus Nachbarschafts Nähkästchen plaudern.

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Kommentare zu diesem Text


 LotharAtzert (08.03.18)
Zum Dämen verwände ich prinzipiell nur Rotterdam, der Umwelt zuliebe.
LG
L.

 niemand meinte dazu am 08.03.18:
;-))))))))))))))) Rotterdam ist gut.
LG Irene

 loslosch (08.03.18)
geräusche können auch sehr aussagekräftig sein.

statt "seiner Intima" wohl "seinen Intima" (=intimitäten).

ich kann mich an vorgänge erinnen, die tatsächlich schaudern lassen. der ehegatte zur liebsten: "kaust du schon wieder?" die dame wurde grantig und äffte diesen satz dutzende male nach. der pöse gatte schwieg und schwieg und schwieg.

 niemand antwortete darauf am 08.03.18:
Ja, Du hast recht mit den "seinen", weil es verschiedene
Intimitäten gibt und nicht nur die eine mit seiner Nächsten
[Gattin/Freundin]. Danke! LG Irene

 Didi.Costaire (08.03.18)
Das ist ja unerhört!

Schön beschrieben.

Beste Grüße, Dirk

 niemand schrieb daraufhin am 08.03.18:
Das ist in der Tat nicht nur "unerhört"
sondern alltäglich erlebt. So sind die meisten Mietwohnungen.
Man spart am Notwendigsten. Dankend und mit besten Grüßen zurück, Irene

 EkkehartMittelberg (08.03.18)
Liebe Irene,
es ist sehr oft von der Verletzung der Intimsphäre durch das Internet die Rede, von der, die du beschreibst, viel zu wenig.
Liebe Grüße
Ekki

 niemand äußerte darauf am 08.03.18:
Im Internet, lieber Ekki, wollen die meisten etwas von sich preisgeben, ohne es zu müssen. In Mietwohnungen muss man etwas preisgeben, ohne es zu wollen
Mit liebem Dank und lieben Grüßen zurück, Irene
Sätzer (77)
(08.03.18)
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 niemand ergänzte dazu am 08.03.18:
@ Uwe
das ist nicht ausgeschlossen aber man müsste
letztlich selber entscheiden dürfen, ob man gedämmt
oder offen-herzig wohnen möchte. Leider hat man
diese Möglichkeit nur im Eigenheim.
Mit liebem Dank und lieben Grüßen, Irene
Hilde (62)
(08.03.18)
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 niemand meinte dazu am 08.03.18:
@ Hilde
Ich habe lange Zeit gebraucht, um mich an sowas zu gewöhnen.
Wenn unsere Nachbarin in ihrer, an unser Wohnzimmer angrenzenden Küche, einen Topf verrückt hat, bin ich zusammengezuckt, weil es so klang, als ob meine Katze
einen Topf von meinem Herd geschubst hätte.
Ganz schlimm ist es im Badezimmer. Wenn der Nachbar
furzt, denke ich immer an ein Gruben-Beben [Kohlenpott=Wohnort] Man kann es nur noch mit Humor ertragen, was bleibt einem da übrig. Mit heiteren und dankenden Grüßen, Irene
Hilde (62) meinte dazu am 08.03.18:
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 TassoTuwas (09.03.18)
Irene, du hast ja so Recht!
Schade, dass du so verschwiegen bist
Liebe Grüße
TT

 niemand meinte dazu am 09.03.18:
;-))))))))) mit lieben Grüßen zurück, Irene

 plotzn (11.03.18)
Ja, liebe Irene, das kann ganz schön nerven, wenn die Grenzmauern nur dazu da sind, den Schall besser zu übertragen.

Das Versmaß mag ich sehr. Es passt auch gut zur ironischen Aufarbeitung der Hellhörigkeit.

An zwei Stellen klingt es für mich noch nicht so ganz flüssig. die Inversion in "ist wütend mal wer" und der Rhythmusbruch im letzten Vers. Als Vorschlag:
wer wütend ist oder auch/wer lüstern.
aus Nachbarschafts Nähkästchen.

Liebe Grüße,
Stefan

 niemand meinte dazu am 11.03.18:
@ Plotzn
Mit Deinen Verschlimmbesserungen kommst Du genau
auf den Punkt, lieber Stefan. Besser könnte man es nicht
machen. Ich übernehme DANKEND! so ich darf?
Flitze mal eben fix zur Tante Edit.
Mit lieben Grüßen zurück, Irene

 plotzn meinte dazu am 11.03.18:
Ob du darfst? Aber sicher, ich freu mich ja, wenn ich was beitragen kann. In einem anderen Forum werden Kommentare ohne "Textarbeit" als Spam angesehen und im schlimmsten Fall gelöscht.
Deshalb habe ich mir vorgenommen, etwas mehr zu "kritisieren" - positiv wie negativ. Da ich aber in Sachen Lyrik ein Quereinsteiger und Autodidakt ohne fundiertes fachliches Wissen, werde ich das nach wie vor vorsichtig und zurückhaltend tun.

Liebe Grüße,
Stefan

 niemand meinte dazu am 12.03.18:
@ Plotzen
Da darfst Du mir die Hand schütteln, lieber Stefan,
so vom Quereinsteiger und Autodidakten zur Quereinsteigerin und Autodidaktin Für einen sogenannten Quereinsteiger bist
Du aber perfekter als so mancher Gradeeinsteiger
Ich denke das besagte Forum heißt Leselupe,
wenn ich mich nicht täuschen sollte. Bei mir brauchst Du Dich übrigens nicht zurück zu halten. Bessere Verschlimmbesserungs-Vorschläge als von Dir werde ich kaum bekommen.
Also ran! ich freue mich immer, wenn ich was verbessern kann.
Mit lieben und nochmals dankenden Grüßen, Irene

 GastIltis (14.03.18)
Liebe Irene,
hat sich noch nicht viel getan seit Fritz Graßhoffs „Ein hellhöriges Haus“ (in Sachen Dämmung):
„Es schlägt die Uhr der alten Frau
im Nebenzimmer halb zehn.
Ein Stockwerk darüber, im gleichen Bau,
hört man um diese Zeit genau,
wie zwei in Stellung gehn.“ usw.
Schön, wie du den Faden wieder aufgeräufelt hast.
LG von Gil.
PS: hat damals (69) meine Mutter illegal aus dem Westen mitgebracht; das Büchlein „Gaunerzinken“.

Kommentar geändert am 14.03.2018 um 21:48 Uhr

 niemand meinte dazu am 15.03.18:
Ja, es hat sich tatsächlich nicht viel getan bezüglich der
hellhörigen Häuser. Es müssen sich schon rücksichtsvolle
Mitmenschen einfinden, damit man sich nicht gegenseitig an die Gurgel geht. Über die "zwei, die in Stellung gehn" musste ich
nun schmunzeln ))) Mit liebem Dank und ebensolchen
Grüßen, Irene
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