Abgesagt

Innerer Monolog zum Thema Reisen

von  eiskimo

Ich hatte ein Stück meines Lebens vorweg genommen. Vierzehn Tage.
Ich hatte das intensiv überlegt, hatte da lange viele Kataloge durchgeblättert.
Okay: Umkehrbar sollte es sein. Nur ein Test. Das war mir von Anfang an klar.
Denn ich wollte keinen endgültigen Bruch. Ich war ja nicht lebensmüde. Nur:
Da sollten das gewohnte Dekor und die eingespielten Abläufe völlig weg sein.
Ich wollte mich umdefinieren. Mich neu erfinden. Echt, nicht nur als Spielchen.
Grenzerfahrungen hatte mir der Katalog  versprochen. Ortskundige Begleitung.
Und die Gesellschaft von ein paar anderen Ausbrechern. Maximal zwölf. Zwölf!
Jetzt haben aber schon sieben abgesagt. Der Ausbruchsversuch wurde abgesagt.
Dieses Fenster, dieser so schillernde Ausblick ins Freie: Zu! Kein Herzklopfen mehr.
Jetzt muss ich diese vierzehn Tage normal überleben. In der eingefahrenen Routine.
Normal. Dabei war ich schon auf dem Sprung hinaus, ich war eigentlich schon befreit.


Anmerkung von eiskimo:

Nicht Reisen ist auch eine Art zu sterben.

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Kommentare zu diesem Text


 AZU20 (01.06.20)
So geht es mir auch. LG

 eiskimo meinte dazu am 01.06.20:
ja, die Welt ist merkwürdig geschrumpft. Öffnen wir dafür unseren inneren Horizont (bei KV)...
lG
Eiskimo
una (56)
(01.06.20)
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 eiskimo antwortete darauf am 01.06.20:
Danke. Der Protagonist putzt gerade seine Wanderstiefel. Will zu Fuß ans Meer, allein...
ciao
Eiskimo
una (56) schrieb daraufhin am 01.06.20:
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 Dieter_Rotmund (02.06.20)
Keine Ahnung, um was es hier gehen soll.
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