Hommage à la photo

Gedanke zum Thema Gemeinsamkeit

von  eiskimo

Die besten Fotos zeigen das, was wir schon kennen. Sie machen es uns nur bewusst: Den Alltag. Das Leben. Unsere Mitmenschen.

Ein Henri Cartier-Bresson brauchte dabei keine Instagram-Kulissen. Eve Arnold hatte kein photoshop, und einem  Hilmar Pabel  reichte seine Leica M2 als fotografisches Equipement .

Was diese Fotografen auszeichnet: Sie hatten den Blick für das Exemplarische, für den Moment, der viele flüchtige Erfahrungen ideal verdichtete.

Und das Kind, das da in Paris über eine Pfütze springt, die chinesische Lehrerin vor der vollgekritzelten Tafel und der verzweifelte alte Mann in Prag, beim Einmarsch der Russen – das sind wir.

So müsste man auch schreiben können. Eine Situation klar erfassend, exemplarisch, wahrhaftig.



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Kommentare zu diesem Text


 diestelzie (07.01.22, 10:37)
So müsste man auch schreiben können. Eine Situation klar erfassend, exemplarisch, wahrhaftig.
Du bist nah dran mit deiner Schreibweise, lieber eiskimo. Sehr nah.


Liebe Grüße
Kerstin

Kommentar geändert am 07.01.2022 um 10:52 Uhr

 eiskimo meinte dazu am 07.01.22 um 12:49:
Liebe Kerstin!
Dein Lob lässt mich erröten - Danke!  Wobei mir sehr bewusst ist, dass einem diese so treffenden Fotos nur selten gelingen. Als Autor wie als Fotograf muss man sich lösen können von aller Effekthascherei. Was leicht gesagt ist.
Arbeiten wir dran!
Liebe Grüße
Eiskimo
PS: mein Vater war Berufsfotograf, das hat mich immer begleitet

 AZU20 (07.01.22, 10:48)
Dann bemühen wir uns doch einfach weiter darum. LG

 eiskimo antwortete darauf am 07.01.22 um 12:51:
Yess!  Der Weg ist m.E., eine Art Reduktion. Man muss alles Nebensächliche wegfiltern. Fotografisch ausgedrückt: Zoomen.  LG

 EkkehartMittelberg (07.01.22, 12:41)
hallo Eiskimo,
die beste Schulung ist zu fotografieren und zu schreiben. So lernt man das eine vom anderen.
LG
Ekki

 eiskimo schrieb daraufhin am 07.01.22 um 12:55:
.. was ich seit frühester Jugend an getan habe. Die bessere Schule dabei war m.E. das Fotografieren. Das geht es strenger "zur Sache".  Wobei die Sprache der Bilder in meinen Augen wiederum "direkter" wirkt.  Worte sind schwerer zu bändigen.
LG
Eiskimo

 Dieter_Rotmund (07.01.22, 13:08)
Leider beschreiben auf kV viele nur ihre persönlichen Gefühlswelten in Nabelschauen. Dieses dem Betrachter zugewandte Arbeiten, die eine kleine Geschichte erzählen wollen, wie bei Cartier-Bresson, ist unter Hobbyautoren passé.

 GastIltis (07.01.22, 13:43)
Hallo eiskimo,
du wirst es kaum glauben, aber ich fotografiere so gut wie nie. Dazu ein paar Zeilen. Während des Studiums hatte ich zum Fasching jemand kennen gelernt. Mein Studienkumpel, mit dem ich eine Bude teilte, war verheiratet, aber künstlerisch hoch veranlagt. Man unterhielt sich. So habe ich ihm erzählt, wie die junge Dame aussah. Eines Tages sagte er, er hätte meine Freundin gesehen. Ich: Du kennst sie doch gar nicht. Er: Du hast sie mir doch beschrieben. Ich: Und woher willst du wissen, dass sie es war? Er: Wir sind doch mit der Linie 6 (Straßenbahn) bis zur Königsbrücker gefahren. Da ist sie an der Schauburg ausgestiegen und ins Schuhgeschäft gegangen. (Sie war Schuhverkäuferin). Dazu muss man sagen, dass wir in Klotzsche wohnten und unsere Studienstätten fast am anderen Ende der Stadt lagen.
Da ist es mir wie Schuppen von den Augen gefallen.
Herzlich Gil.

 eiskimo äußerte darauf am 07.01.22 um 13:53:
So detailliert und lebendig, wie Du das hier wiedergibst,  brauchst Du auch das Hilfsmittel Fotoapparat nicht...
Ein schön bebilderter Text!
LG 
Eiskimo
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