Was bringt Veränderung?

Aphorismus zum Thema Veränderung

von  EkkehartMittelberg

1. Veränderung kann die Grundlage zur Verbesserung sein oder das Gegenteil.


2. Eine starke Persönlichkeit bleibt sich trotz Veränderung der Zeiten treu.


3. Mode ist die Mutter der Veränderung.


4. Fast alle Menschen tun sich mit der Veränderung der Heimat schwer.


5. Die Intensität der Veränderung ist das entscheidende Kriterium guter Politik sowohl für Progressive als auch für Konservative.



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Kommentare zu diesem Text

Taina (39)
(22.06.22, 13:01)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 22.06.22 um 13:17:
Merci, Taina, nur wenige haben das Glück, eine so kreative Interpretin zu haben wie dich.
zu 9: Wer in der Veränderung wohnt, verliert sein Zuhause nie.

Liebe Grüße
Ekki
Taina (39) antwortete darauf am 22.06.22 um 13:26:
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 TrekanBelluvitsh (22.06.22, 15:58)
Wie schwer die Menschen sich mit Veränderungen tun, zeigt der Krieg Russlands gegen die Ukraine. Die alte Binsenweisheit, dass Kriege immer Veränderungen mit sich bringen und es ein zurück zum Status Quo von vor dem Krieg nicht mehr geben wird, ganz gleich wie der Krieg endet, scheint viele zu überfordern.

Frankreich im Zweiten Weltkrieg ist ein gutes Beispiel dafür. Die rasante Niederlage im Sommer 1940 veränderte das Land bzw. sein Selbstbild so sehr, dass es im Sommer 1944 knapp an einem Bürgerkrieg vorbeischrammte (und in manchen Regionen einer mehrwöchige kommunistische Terrorherrschaft nicht entging). Die großen sozialen Verwerfungen dieser Zeit konnten nur durch den Mythos der "Resistance" - in etwa: "Ganz Frankreich war bis auf eine Handvoll Kollaborateuren im Widerstand" - überspielt werden.

Schon früher reagierten die Menschen auf Veränderungen also mit wirren Annahmen, Verschwörungsmythen, Schuldzuweisungen - dabei kommt in der Regel auch der Antisemitismus um die Ecke - und Gewaltausbrüchen. Und der Ursprung all dessen ist NICHT eine mangelnde geistige Fähigkeit, Veränderungen zu begegnen, sondern eine ein mangelndes Wollen und das Klammern an Bekanntes.

 EkkehartMittelberg schrieb daraufhin am 22.06.22 um 16:55:
Merci, das sind fundierte Beispiele, die mir alle einleuchten.
Konservative, die nicht mehr bereit sind, Veränderungen zuzulassen, müssen als reaktionär bezeichnet werden.
Es ist eine Binsenweisheit, dass mit zunehmender Lebensdauer die Offenheit für Veränderungen abnimmt, in den meisten Fällen aus Furcht den mit ihnen verbundenen Umstellungen nicht mehr gewachsen zu sein.
Wer sich aber auf berechtigte Veränderungen einlässt, macht oft die Erfahrung, dass ihm dadurch neue Kräfte zuwachsen.

 diestelzie (22.06.22, 17:32)
Ohne Veränderungen gäbe es wohl einen Stillstand, der wiederum niemanden weiterbringt. Deswegen muss es wohl sein, auch wenn es uns nicht immer gefällt.
Gerne drüber nachgedacht, lieber Ekki,

Liebe Grüße
Kerstin

 EkkehartMittelberg äußerte darauf am 22.06.22 um 18:02:
Grazie, Stelzie, so sehe ich es auch. Man sollte stets offen für Veränderungen sein, aber kritisch prüfen, wer einen mit welchen Motiven verändern will.

Liebe Grüße
Ekki

 AZU20 (22.06.22, 19:51)
Jede Zeile trifft zu. LG

 EkkehartMittelberg ergänzte dazu am 22.06.22 um 20:58:
Videlen Dank, Armin. das freut mich.
Teolein (70)
(22.06.22, 21:14)
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Taina (39) meinte dazu am 22.06.22 um 21:20:
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Teolein (70) meinte dazu am 22.06.22 um 21:24:
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 22.06.22 um 21:33:
Hallo Teo,
auch mir fiel es sehr schwer, meine Heimat Hamm in Westf. verlassen müssen, wo ich in einem von Bergarbeitern bewohnten Stadtteil aufwuchs, der eigentlich hässlich war. Aber eines bleibt mir unauslöschlich in Erinnerung: Wenn die größte Kokerei Deutschlands abends abfackelte, wurden die grauen Bergarbeiterhäuschen abends in ein glutrotes Licht getaucht und meine Kolonie verwandelte sich in ein romantisches Szenario, das ich in dem landschaftlich viel schöneren Hessen, wo ich jetzt lebe, nie vergessen werde.
Teolein (70) meinte dazu am 22.06.22 um 21:53:
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 GastIltis (22.06.22, 21:23)
Lieber Ekki,
 
ich habe hier, um das Thema Veränderungen noch einmal zu verdeutlichen, einen Teil des Vorwortes aus dem Roman-Werk „Die Räuber vom Liangschan“ von Schi Nai-an (um 1296 bis 1370) vom Insel Verlag Leipzig von 1968 herausgeschrieben. Es lässt in seiner ruhigen Art wunderbar erkennen, wie veränderlich, aber auch schön unsere Welt ist, wenn wir versuchen, sie in ihrer Gesamtheit zu betrachten und nicht nur die Einzelheiten zu sehen.

„Ein Mann, der bis zu seinem dreißigsten Jahr unbeweibt gelebt hat, sollte nicht mehr ans Heiraten denken, und ein Mann, der bis zu seinem vierzigsten Lebensjahr kein höheres gesellschaftliches Amt erreicht hat, sollte nicht mehr danach* trachten. Mit fünfzig Jahren sollte er sich keinen neuen Wohnsitz suchen, mit sechzig nicht mehr auf Reisen gehen. Warum ich das sage? Weil die geeignete Zeit für derlei Unterfangen jeweils vorüber ist und dem Mann, der sich trotzdem daran wagt, nur noch wenig Zeit bleibt, die Früchte seines Entschlusses zu genießen.“

*diesen Textteil habe ich geringfügig verändert.

Sei herzlich gegrüßt und lass dich, wenn es sein muss, inspirieren. Genieße die Früchte der Entschlüsse zur Stetigkeit des Seins. Gil.

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 22.06.22 um 21:44:
Gracias Gil,

ich vermute, dass wir übereinstimmen: Für begründete Veränderungen ist es nie zu spät, und wenn man ihre Früchte nur einen Tag genießen könnte, so könnte einen dieser Tag übe ein Leben im monotonen Gleichmaß hinausheben.

Herzliche Grüße
Ekki

 TassoTuwas (23.06.22, 00:46)
Hallo Ekki,

Nummer eins zeigt die gesamte Wirkungsbreite. 
Genau so verhält es sich auch mit dem Alkoholgenuss zu :) !

Herzliche Grüße
TT

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 23.06.22 um 10:31:
Vielen Dank, Tasso. Wenn möglich, versuchen wir das Optimale. Mit dem Alkoholgenuss ist das freilich schwierig.

Herzliche Grüße
Ekk

 TassoTuwas (23.06.22, 00:46)
Der ursprüngliche Kommentar wurde am 23.06.2022 um 00:48 Uhr wieder zurückgezogen.

 TassoTuwas (23.06.22, 00:46)
Jetzt nicht das Falsche vermuten!

Kommentar geändert am 23.06.2022 um 00:51 Uhr

 AchterZwerg (23.06.22, 03:46)
Stimmpt, Ekki.
Die Veränderung, der "Einfall" des Fremden, löst Furcht und oft Abwehr aus.
Wenigen, insbesondere älteren Menschen, gelingt es, Umbrüche als Bereicherung wahrzunehmen.

Liebe Grüße
Piccola

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 23.06.22 um 10:42:
Grazie, Piccola, wir versuchen jeder Veränderung ohne Furcht und vorurteilsfrei zu begegnen.

Liebe Grüße
Ekki

 Regina (23.06.22, 04:54)
1. Weil alles in Bewegung bleibt, verändert es sich ständig. Es sind vor allem die Menschen, die Veränderungen zum Unheil gestalten, weil sie nicht in Harmonie mit sich selber sind.
3. Mode ist äußere Veränderung. Im Großen und Ganzen folgt sie der Lebenseinstellung, man denke an Haar- und Rocklängen.
4. Eine naturbewahrende Haltung wäre in vielen Fällen umwelt- und menschenfreundlicher.
5. Schwachsinn, Profilneurosen und Korruption sind aber keine positiven Grundlagen für diese Veränderungen.

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 23.06.22 um 17:11:
Merci, kluge Kommentare, Gina, denen ich mich gerne anschließe.

 plotzn (23.06.22, 18:21)
Lieber Ekki,

wieder mal fünf feine Gedanken, die ich alle unterschreiben kann. Veränderung bringt in erster Linie "anderes", wie der Name schon sagt. Ob das gut oder schlecht ist, sthet auf einem anderen Blatt.
Wenn man 1) mit 2) kombiniert, kommt dabei heraus, dass eine starke Persönlichkeit sich treu bleibt, aber dass das nicht unbedingt gut sein muss.

Liebe Grüße
Stefan

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 23.06.22 um 20:19:
Vielen Dank, Stefan, du hast recht. Es ist nicht immer gut, wenn eine starke Persönlichkeit sich treu bleibt.

Liebe Grüße
Ekki
Agnete (66)
(23.06.22, 20:53)
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 Saira (26.06.22, 15:47)
Hallo lieber Ekki,
 
ich meine, ohne Veränderungen steht die Welt still. Stillstand halte ich für nicht erstrebenswert.
 
Mit deinen Aphorismen gehe ich konform. Mein Favorit ist die Nr. 5
 
Herzliche Grüße
Sigi  

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 26.06.22 um 19:37:
Vielen Dank, Sigi, bei aller notwendigen Offenheit für Veränderung gilt es natürlich, ihre Doppelbödigkeit zu erkennen.

Herzliche Grüße
Ekki

 harzgebirgler (08.08.22, 11:54)
Wilhelm vo Humboldt sagt: „Die wahre Heimat ist eigentlich die Sprache. Sie bestimmt die Sehnsucht danach, und die Entfremdung vom Heimischen geht immer durch die Sprache am schnellsten und leichtesten, wenn auch am leisesten vor sich“.

LG
Henning

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 08.08.22 um 16:40:
merci, Henning, die rasche Verbreitung des Denglisch kann einen Heimtliebenden nicht4 kalt lassen.

LG
Ekki
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