Was bringt Veränderung?
Aphorismus zum Thema Veränderung
von EkkehartMittelberg
Kommentare zu diesem Text
Taina (39)
(22.06.22, 13:01)
(22.06.22, 13:01)
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Merci, Taina, nur wenige haben das Glück, eine so kreative Interpretin zu haben wie dich.
zu 9: Wer in der Veränderung wohnt, verliert sein Zuhause nie.
Liebe Grüße
Ekki
zu 9: Wer in der Veränderung wohnt, verliert sein Zuhause nie.
Liebe Grüße
Ekki
Taina (39) antwortete darauf am 22.06.22 um 13:26:
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Wie schwer die Menschen sich mit Veränderungen tun, zeigt der Krieg Russlands gegen die Ukraine. Die alte Binsenweisheit, dass Kriege immer Veränderungen mit sich bringen und es ein zurück zum Status Quo von vor dem Krieg nicht mehr geben wird, ganz gleich wie der Krieg endet, scheint viele zu überfordern.
Frankreich im Zweiten Weltkrieg ist ein gutes Beispiel dafür. Die rasante Niederlage im Sommer 1940 veränderte das Land bzw. sein Selbstbild so sehr, dass es im Sommer 1944 knapp an einem Bürgerkrieg vorbeischrammte (und in manchen Regionen einer mehrwöchige kommunistische Terrorherrschaft nicht entging). Die großen sozialen Verwerfungen dieser Zeit konnten nur durch den Mythos der "Resistance" - in etwa: "Ganz Frankreich war bis auf eine Handvoll Kollaborateuren im Widerstand" - überspielt werden.
Schon früher reagierten die Menschen auf Veränderungen also mit wirren Annahmen, Verschwörungsmythen, Schuldzuweisungen - dabei kommt in der Regel auch der Antisemitismus um die Ecke - und Gewaltausbrüchen. Und der Ursprung all dessen ist NICHT eine mangelnde geistige Fähigkeit, Veränderungen zu begegnen, sondern eine ein mangelndes Wollen und das Klammern an Bekanntes.
Frankreich im Zweiten Weltkrieg ist ein gutes Beispiel dafür. Die rasante Niederlage im Sommer 1940 veränderte das Land bzw. sein Selbstbild so sehr, dass es im Sommer 1944 knapp an einem Bürgerkrieg vorbeischrammte (und in manchen Regionen einer mehrwöchige kommunistische Terrorherrschaft nicht entging). Die großen sozialen Verwerfungen dieser Zeit konnten nur durch den Mythos der "Resistance" - in etwa: "Ganz Frankreich war bis auf eine Handvoll Kollaborateuren im Widerstand" - überspielt werden.
Schon früher reagierten die Menschen auf Veränderungen also mit wirren Annahmen, Verschwörungsmythen, Schuldzuweisungen - dabei kommt in der Regel auch der Antisemitismus um die Ecke - und Gewaltausbrüchen. Und der Ursprung all dessen ist NICHT eine mangelnde geistige Fähigkeit, Veränderungen zu begegnen, sondern eine ein mangelndes Wollen und das Klammern an Bekanntes.
Merci, das sind fundierte Beispiele, die mir alle einleuchten.
Konservative, die nicht mehr bereit sind, Veränderungen zuzulassen, müssen als reaktionär bezeichnet werden.
Es ist eine Binsenweisheit, dass mit zunehmender Lebensdauer die Offenheit für Veränderungen abnimmt, in den meisten Fällen aus Furcht den mit ihnen verbundenen Umstellungen nicht mehr gewachsen zu sein.
Wer sich aber auf berechtigte Veränderungen einlässt, macht oft die Erfahrung, dass ihm dadurch neue Kräfte zuwachsen.
Konservative, die nicht mehr bereit sind, Veränderungen zuzulassen, müssen als reaktionär bezeichnet werden.
Es ist eine Binsenweisheit, dass mit zunehmender Lebensdauer die Offenheit für Veränderungen abnimmt, in den meisten Fällen aus Furcht den mit ihnen verbundenen Umstellungen nicht mehr gewachsen zu sein.
Wer sich aber auf berechtigte Veränderungen einlässt, macht oft die Erfahrung, dass ihm dadurch neue Kräfte zuwachsen.
Ohne Veränderungen gäbe es wohl einen Stillstand, der wiederum niemanden weiterbringt. Deswegen muss es wohl sein, auch wenn es uns nicht immer gefällt.
Gerne drüber nachgedacht, lieber Ekki,
Liebe Grüße
Kerstin
Gerne drüber nachgedacht, lieber Ekki,
Liebe Grüße
Kerstin
Grazie, Stelzie, so sehe ich es auch. Man sollte stets offen für Veränderungen sein, aber kritisch prüfen, wer einen mit welchen Motiven verändern will.
Liebe Grüße
Ekki
Liebe Grüße
Ekki
Jede Zeile trifft zu. LG
Videlen Dank, Armin. das freut mich.
Teolein (70)
(22.06.22, 21:14)
(22.06.22, 21:14)
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Taina (39) meinte dazu am 22.06.22 um 21:20:
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Teolein (70) meinte dazu am 22.06.22 um 21:24:
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Hallo Teo,
auch mir fiel es sehr schwer, meine Heimat Hamm in Westf. verlassen müssen, wo ich in einem von Bergarbeitern bewohnten Stadtteil aufwuchs, der eigentlich hässlich war. Aber eines bleibt mir unauslöschlich in Erinnerung: Wenn die größte Kokerei Deutschlands abends abfackelte, wurden die grauen Bergarbeiterhäuschen abends in ein glutrotes Licht getaucht und meine Kolonie verwandelte sich in ein romantisches Szenario, das ich in dem landschaftlich viel schöneren Hessen, wo ich jetzt lebe, nie vergessen werde.
auch mir fiel es sehr schwer, meine Heimat Hamm in Westf. verlassen müssen, wo ich in einem von Bergarbeitern bewohnten Stadtteil aufwuchs, der eigentlich hässlich war. Aber eines bleibt mir unauslöschlich in Erinnerung: Wenn die größte Kokerei Deutschlands abends abfackelte, wurden die grauen Bergarbeiterhäuschen abends in ein glutrotes Licht getaucht und meine Kolonie verwandelte sich in ein romantisches Szenario, das ich in dem landschaftlich viel schöneren Hessen, wo ich jetzt lebe, nie vergessen werde.
Teolein (70) meinte dazu am 22.06.22 um 21:53:
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Lieber Ekki,
ich habe hier, um das Thema Veränderungen noch einmal zu verdeutlichen, einen Teil des Vorwortes aus dem Roman-Werk „Die Räuber vom Liangschan“ von Schi Nai-an (um 1296 bis 1370) vom Insel Verlag Leipzig von 1968 herausgeschrieben. Es lässt in seiner ruhigen Art wunderbar erkennen, wie veränderlich, aber auch schön unsere Welt ist, wenn wir versuchen, sie in ihrer Gesamtheit zu betrachten und nicht nur die Einzelheiten zu sehen.
„Ein Mann, der bis zu seinem dreißigsten Jahr unbeweibt gelebt hat, sollte nicht mehr ans Heiraten denken, und ein Mann, der bis zu seinem vierzigsten Lebensjahr kein höheres gesellschaftliches Amt erreicht hat, sollte nicht mehr danach* trachten. Mit fünfzig Jahren sollte er sich keinen neuen Wohnsitz suchen, mit sechzig nicht mehr auf Reisen gehen. Warum ich das sage? Weil die geeignete Zeit für derlei Unterfangen jeweils vorüber ist und dem Mann, der sich trotzdem daran wagt, nur noch wenig Zeit bleibt, die Früchte seines Entschlusses zu genießen.“
*diesen Textteil habe ich geringfügig verändert.
Sei herzlich gegrüßt und lass dich, wenn es sein muss, inspirieren. Genieße die Früchte der Entschlüsse zur Stetigkeit des Seins. Gil.
ich habe hier, um das Thema Veränderungen noch einmal zu verdeutlichen, einen Teil des Vorwortes aus dem Roman-Werk „Die Räuber vom Liangschan“ von Schi Nai-an (um 1296 bis 1370) vom Insel Verlag Leipzig von 1968 herausgeschrieben. Es lässt in seiner ruhigen Art wunderbar erkennen, wie veränderlich, aber auch schön unsere Welt ist, wenn wir versuchen, sie in ihrer Gesamtheit zu betrachten und nicht nur die Einzelheiten zu sehen.
„Ein Mann, der bis zu seinem dreißigsten Jahr unbeweibt gelebt hat, sollte nicht mehr ans Heiraten denken, und ein Mann, der bis zu seinem vierzigsten Lebensjahr kein höheres gesellschaftliches Amt erreicht hat, sollte nicht mehr danach* trachten. Mit fünfzig Jahren sollte er sich keinen neuen Wohnsitz suchen, mit sechzig nicht mehr auf Reisen gehen. Warum ich das sage? Weil die geeignete Zeit für derlei Unterfangen jeweils vorüber ist und dem Mann, der sich trotzdem daran wagt, nur noch wenig Zeit bleibt, die Früchte seines Entschlusses zu genießen.“
*diesen Textteil habe ich geringfügig verändert.
Sei herzlich gegrüßt und lass dich, wenn es sein muss, inspirieren. Genieße die Früchte der Entschlüsse zur Stetigkeit des Seins. Gil.
Gracias Gil,
ich vermute, dass wir übereinstimmen: Für begründete Veränderungen ist es nie zu spät, und wenn man ihre Früchte nur einen Tag genießen könnte, so könnte einen dieser Tag übe ein Leben im monotonen Gleichmaß hinausheben.
Herzliche Grüße
Ekki
ich vermute, dass wir übereinstimmen: Für begründete Veränderungen ist es nie zu spät, und wenn man ihre Früchte nur einen Tag genießen könnte, so könnte einen dieser Tag übe ein Leben im monotonen Gleichmaß hinausheben.
Herzliche Grüße
Ekki
Hallo Ekki,
Nummer eins zeigt die gesamte Wirkungsbreite.
Genau so verhält es sich auch mit dem Alkoholgenuss zu !
Herzliche Grüße
TT
Nummer eins zeigt die gesamte Wirkungsbreite.
Genau so verhält es sich auch mit dem Alkoholgenuss zu !
Herzliche Grüße
TT
Vielen Dank, Tasso. Wenn möglich, versuchen wir das Optimale. Mit dem Alkoholgenuss ist das freilich schwierig.
Herzliche Grüße
Ekk
Herzliche Grüße
Ekk
Der ursprüngliche Kommentar wurde am 23.06.2022 um 00:48 Uhr wieder zurückgezogen.
Jetzt nicht das Falsche vermuten!
Kommentar geändert am 23.06.2022 um 00:51 Uhr
Stimmpt, Ekki.
Die Veränderung, der "Einfall" des Fremden, löst Furcht und oft Abwehr aus.
Wenigen, insbesondere älteren Menschen, gelingt es, Umbrüche als Bereicherung wahrzunehmen.
Liebe Grüße
Piccola
Die Veränderung, der "Einfall" des Fremden, löst Furcht und oft Abwehr aus.
Wenigen, insbesondere älteren Menschen, gelingt es, Umbrüche als Bereicherung wahrzunehmen.
Liebe Grüße
Piccola
Grazie, Piccola, wir versuchen jeder Veränderung ohne Furcht und vorurteilsfrei zu begegnen.
Liebe Grüße
Ekki
Liebe Grüße
Ekki
1. Weil alles in Bewegung bleibt, verändert es sich ständig. Es sind vor allem die Menschen, die Veränderungen zum Unheil gestalten, weil sie nicht in Harmonie mit sich selber sind.
3. Mode ist äußere Veränderung. Im Großen und Ganzen folgt sie der Lebenseinstellung, man denke an Haar- und Rocklängen.
4. Eine naturbewahrende Haltung wäre in vielen Fällen umwelt- und menschenfreundlicher.
5. Schwachsinn, Profilneurosen und Korruption sind aber keine positiven Grundlagen für diese Veränderungen.
3. Mode ist äußere Veränderung. Im Großen und Ganzen folgt sie der Lebenseinstellung, man denke an Haar- und Rocklängen.
4. Eine naturbewahrende Haltung wäre in vielen Fällen umwelt- und menschenfreundlicher.
5. Schwachsinn, Profilneurosen und Korruption sind aber keine positiven Grundlagen für diese Veränderungen.
Merci, kluge Kommentare, Gina, denen ich mich gerne anschließe.
Lieber Ekki,
wieder mal fünf feine Gedanken, die ich alle unterschreiben kann. Veränderung bringt in erster Linie "anderes", wie der Name schon sagt. Ob das gut oder schlecht ist, sthet auf einem anderen Blatt.
Wenn man 1) mit 2) kombiniert, kommt dabei heraus, dass eine starke Persönlichkeit sich treu bleibt, aber dass das nicht unbedingt gut sein muss.
Liebe Grüße
Stefan
wieder mal fünf feine Gedanken, die ich alle unterschreiben kann. Veränderung bringt in erster Linie "anderes", wie der Name schon sagt. Ob das gut oder schlecht ist, sthet auf einem anderen Blatt.
Wenn man 1) mit 2) kombiniert, kommt dabei heraus, dass eine starke Persönlichkeit sich treu bleibt, aber dass das nicht unbedingt gut sein muss.
Liebe Grüße
Stefan
Vielen Dank, Stefan, du hast recht. Es ist nicht immer gut, wenn eine starke Persönlichkeit sich treu bleibt.
Liebe Grüße
Ekki
Liebe Grüße
Ekki
Agnete (66)
(23.06.22, 20:53)
(23.06.22, 20:53)
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Hallo lieber Ekki,
ich meine, ohne Veränderungen steht die Welt still. Stillstand halte ich für nicht erstrebenswert.
Mit deinen Aphorismen gehe ich konform. Mein Favorit ist die Nr. 5
Herzliche Grüße
Sigi
ich meine, ohne Veränderungen steht die Welt still. Stillstand halte ich für nicht erstrebenswert.
Mit deinen Aphorismen gehe ich konform. Mein Favorit ist die Nr. 5
Herzliche Grüße
Sigi
Vielen Dank, Sigi, bei aller notwendigen Offenheit für Veränderung gilt es natürlich, ihre Doppelbödigkeit zu erkennen.
Herzliche Grüße
Ekki
Herzliche Grüße
Ekki
Wilhelm vo Humboldt sagt: „Die wahre Heimat ist eigentlich die Sprache. Sie bestimmt die Sehnsucht danach, und die Entfremdung vom Heimischen geht immer durch die Sprache am schnellsten und leichtesten, wenn auch am leisesten vor sich“.
LG
Henning
LG
Henning
merci, Henning, die rasche Verbreitung des Denglisch kann einen Heimtliebenden nicht4 kalt lassen.
LG
Ekki
LG
Ekki