Aphorismus zur Veränderung

Aphorismus zum Thema Veränderung

von  EkkehartMittelberg

Dieser Text ist Teil der Serie  Aphorismen
Aphorismen verändern nichts, außer sie schaffen ein Bewusstsein dafür, dass alles relativ ist.

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Kommentare zu diesem Text


 TrekanBelluvitsh (01.02.15)
Tatsächlich hängt viel von der Sichtweise ab. Wer sich das eingesteht, hat bereits viel gewonnen.

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 01.02.15:
Ja, danke, Aphorismen verändern die Perspektive. Wenn sie mir helfen, ein Bewusystsein für die Relativität meiner Aussagen zu gewinnen, bewahren sie mich vor voreiliger Rechthaberei.
Graeculus (69)
(01.02.15)
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 EkkehartMittelberg antwortete darauf am 01.02.15:
Merci. Wittgenstein verwehrt sich gegen beliebige Panzweifelei. Es geht ihm um grundsätzliche Zweifel. Die können tatsächlich eine Persönlichkeit verändern, so wie du es von dir schreibst.

Hier ist die 11. Feuerbachsche These von Marx:

"Die Philosophen haben die Welt nur verschieden interpretiert, es kommt darauf an, sie zu verändern."

Er hat Klassenkämpfe mit der Ziellsetzung einer klassenlosen Gesellschaft provoziert. Dies ist ihm nicht gelungen. Aber die Utopie ist nicht mehr wegzudenken und hat in der Tat die Welt insofern verändert, als eine Klassengesellschaft nicht mehr als gottgegeben hingenommen wird.

 susidie (01.02.15)
So mancher Apho kann als Affirmation eines Tages gesehen und angenommen werden. Von daher kann er verändern - wie ich den Tag angehe.
Und einige haben mir Tage, die ich am liebsten auf morgen verschoben hätte, schon gerettet.
Nachdenklichen Gruß von Su :)
Sätzer (77) schrieb daraufhin am 01.02.15:
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 EkkehartMittelberg äußerte darauf am 01.02.15:
Grazie, ein schöner Gedanke, Susi, von Sätzer mit Recht unterstützt. Wenn ein Aphorismus Bewusstsein für die Relativität aller Dinge schafft, zeugt er Bewusstsein dafür, dass alles im Fluss ist, also für Beweglichkeit, und dieses Bewusstssein kann sich auf die Handlungsbereitschaft auswirken und sei es auch nur für einen Tag.

 princess (01.02.15)
Hallo Ekki,

wenn Aphorismen Bewusstsein schaffen, wo vorher keines war, dann verändern sie nicht nichts sondern sie verändern die Basis von Handlungsoptionen. Also haben sie durchaus das Potenzial, eine ganze Menge zu verändern. Anders formuliert: Aphorismen ermöglichen Perspektivenwechsel. Und dieser kann so erhellend sein, dass er sich als Änderung im persönlichen Erleben und Verhalten niederschlägt.

Liebe Grüße
Ira

 EkkehartMittelberg ergänzte dazu am 01.02.15:
Liebe Ira,
merci, das unterschreibe ich, ohne zu zögern. Begründungen dafür stehen in meinen vorausgegangenen Antworten.
Meine Formulioerung: "....außer dass sie ein Bewusstsein dafür schaffen, dass alles relativ ist." ist nicht frei von Ironie, hoffentlich positiv stimulierender Ironie.
Ich werde weiter Aphorismen schreiben, zukünftig mit etwas weniger schlechtem Gewissen. ))

Liebe Grüße
Ekki
(Antwort korrigiert am 01.02.2015)

 AZU20 (01.02.15)
Stimmt.LG

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 01.02.15:
Danke, Armin, natürlich nur, wenn man das Ironiesignal (...außer dass....) nicht überliest. Aber wem sage ich das.

LG
Ekki

 Fuchsiberlin (01.02.15)
Es kommt immer darauf an, wie und was ein Leser über einen Apho denkt ... Ob dieser überhaupt drüber nachdenken kann oder will ...Was er vor allen Dingen in dem Sinn, auch einmal selbstkritisch, zulassen kann.

Liebe Grüße
Jörg

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 01.02.15:
Danke, Jörg, ob ein Aphorismus etwas am Verhalten eines Lesers ändert, das hast sicher etwas mit dessen Fähigkeit zur Selbstkritik zu tun.

Das wird aber auch durch das Genre selbst bestimmt, weil Aphorismen wegen ihrer Kürze oft nur einen Aspekt eines Problems erfassen können. Das macht es dem Leser leicht, mit einem anderen Aspekt gegen den Strich zu denken.

Liebe Grüße
Ekki

 TassoTuwas (03.02.15)
Das stimmt!
Es geht ihnen damit aber auch nicht besser oder schlechter als dem Großteil des Geschriebenen und sei es noch so klug.
Herzliche Grüße
TT

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 03.02.15:
Merci, Tasso. Vielleicht ist die Wirkung der kleinen Formen doch geringer als die von Romanen und Dramen. Aber sie sind ja viel leichter zu schreiben.

Herzliche Grüße
Ekki

 Dieter Wal (03.02.15)
Sprachlich, inhaltlich mau. Bitte wieder zu Hochform auflaufen.

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 03.02.15:
Danke Dieter, auch die Spiegelungen von Aphorismen sind relativ.

 Dieter Wal meinte dazu am 03.02.15:
Stimmt. Zweimal Dass und am Ende ein Einsteinverschnitt. *Heul!*

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 03.02.15:
Das zweimalige "dass" werde ich ändern.
Um zu erkennen, dass sich Aphorismen relativ zueinander verhalten, muss man nicht Einstein heranziehen. Ich habe jedenfalls nicht an ihn gedacht.

 monalisa (04.02.15)
Inhaltlich volle Zustimmung von mir, lieber Ekki! Ich für mich würde es wohl noch ein wenig anders formuliert haben:

'Aphorismen verändern nichts, es sei denn, sie schaffen ein Bewusstsein dafür, dass alles relativ ist.'

Oft schafft ein Apho überhaupt erst ein Bewusstsein für etwas, für Umstände, Zusammenhänge, für Wertungen und Vorurteile ...
Er wirft schlaglichtartig auf, was wert scheint betrachtet zu werden und überlässt den Rezipienten alles Weitere.

Liebe Grüße,
mona
(Kommentar korrigiert am 04.02.2015)

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 04.02.15:
Merci, Mona,

'Aphorismen verändern nichts, es sei denn, sie schaffen ein Bewusstsein dafür, dass alles relativ ist.'
Inwiefern unterscheiden sich deine und meine Variante? Deine betont die konditionale Möglichkeit etwas stärker, ist etwas vorsichtiger.
Meine ist etwas direkter. Sie behauptet (freilich auch ein wenig konditional), dass Aphorismen ein Bewusstsein für die Relativität ihrer Aussagen schaffen. Der Unterschied ist also graduell und der jeweilige Leser entscheidet.

Liebe Grüße
Ekki

 monalisa meinte dazu am 04.02.15:
Du hast vollkommen recht, Ekki, die Aussage ändert sich höchstens um kaum merkliche Nuancen.
Ich finde die Infinitiv-Konstruktion sprachlich etwas 'kantig' (das mag aber ganz persönlich an mir liegen).
Auch ein:
Aphorismen verändern nichts, außer sie schaffen ein Bewusstsein dafür, dass alles relativ ist.

ginge mir irgendwie leichter von der Zunge ;)

Liebe Grüße,
mona

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 04.02.15:
Merci, Mona, ich werde den Aphorismus gerne im Sinne der leichteren Zunge verändern.

 HerrSonnenschein (05.02.15)
Mir gefällt das relative Nichts im Aphorismus am besten. Es hat sich ja ein wenig im Aphorismus versteckt, vermutlich weil es sich als relatives Nichts zu nichts Nutze fühlt? Mich hat dein Aphorismus jedenfalls inspiriert, auch mal über das Thema zu reflektieren...Siehe weiter unten...Danke schön!
LG Jörg

"Aphorismen verändern nichts. Aber das Nichts ist relativ."
(Kommentar korrigiert am 05.02.2015)

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 05.02.15:
Merci, es freut mich, dass ich den Stab weitergeben konnte, Jörg.
"Aber das Nichts ist relativ." Das ist eine gelungene Paradoxie.

 FrankReich (02.03.20)
Hi Ekki,

wenn Du Deinen Aphorismus schon zur Veränderung freigibst, dann verändere ich ihn mal folgendermaßen:

Aphorismen verändern alles, außer sie schaffen ein Bewusstsein dafür, dass nichts relativ ist.

Ciao, Frank

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 02.03.20:
Ei, jei jei, ich fasse es nicht, das wird ja immer relativer. :)

 FrankReich meinte dazu am 03.03.20:
Absolut!!!
Serafina (36)
(02.03.20)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 05.03.20:
Merci, ich glaube, du hast mich richtig verstanden, Serafina, Aphorismen können nicht mehr, als Aspekte von komplexen Sachverhalten aufblitzen lassen.
Liebe Grüße
Ekki
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