Mein Testament (Romanauszug)

Franz muss zum Klo. - Geht gebückt. Alt wie der Papst. Gelb im Schritt. Braun am Hintern. Doch unsinkbar. Trotz der offenen Löcher. Wie die Titanic. Und ich bin ratlos wie er - und weiß nicht woher. Denn die Züge fahren (trotz allem) ein. Andere rollen aus. Manche sogar in time. Durchsagen ertönen. Dass die Anschlussflugzeuge pünktlich landen. Die Fähren unfallfrei was auch immer verschiffen. Es Benzin bis zum Abwinken gibt. Billionen Euros. Für Alle. Und gegen Nichts - als gute Worte. Die Steuern steigen. Die Preise. Windstärken und Regen. Hagel. Wolken treiben. Atom U- Boote im Polar- Meer verschwinden. Deswegen die Gletscher schmelzen. Die Sonnenrückseite wegen der dort geparkten Landmienen explodiert. Es extrem warm wird. Wegen der Treibstoffatmosphäre. Und wieder kalt. Auch wegen der Treibstoffatmosphäre. Frühstück und Abendbrot verdorren. Schon. Klar. Dass das Mittagessen deswegen ausfällt. Die Müllabfuhr den nicht vorhandenen Müll abfährt. Vergiftetes Wasser durch die Rohre fließt. Wahlweise ohne Gas. Aber mit Öl. Benzin. Das man direkt am Hahn zünden kann, um sich einen Joint anzuzünden. H aufzukochen. Menschen wie auf Bestellung ins Land strömen. Religiöse Fachkräfte. Um mit ihrer Leistung auf Hartz 4 (am Sternchen hier schon mal der Antrag dafür) die Wirtschaft anzukurbeln. Die Rentenbeiträge ab- und an- zu schmelzen. Die Kindergeldkasse. Schulen. Knäste. Wie kein Gerücht sagt. Um die harten Zeiten aufweichen. Gebrauchte Panzer zu verkaufen. Uran. All die schwer gewordenen Glieder leichter zu machen. Das Wasser. Heilig. Und die Seelen weicher. Um letztlich selber am fuck’n Herd zu stehen, nur weil der bescheuerte Koch momentan auf Schweinebraten brutzeln keine Lust hat. Lamm will. Geflügel. Um lieber mit seiner Stammhure inselhüpfend an irgendeinem Kykladen- Strand zu sitzen, - um zu bumsen. Ich höre ihn lachen vor lauter Glück. Die dumme Sau. Seine Füße im warm- blonden Sand vergraben. Um dann mit dem linken großen Zeh in ihrer Möse zu rühren. Weshalb beide - zum neidisch werden - ausgelassen klingen. Und es auch sind. Weil er sich gleich die Eierpuffer schaukeln lassen will, wie ich zudem höre. Auch die Frage: Ey, Mann (man), wolle Rose kaufen? Klar doch. Welcher Mann will das nicht? Die paar Pestizide schaffe ich locker auch noch. Also gib schon her den Rotz. 12 Stück! Dunkelrot! Für die Beerdigung. Irgendwo wird doch noch ein Platz frei sein für einen rechtschaffenen Idioten wie mich, der sich von außen nach innen kehrt. Vom Ungeschützten ins Geschützte. Ja. - Well done, werde ich dann zu mir sagen. Und komm mir jetzt nicht mit Surrealismus, Dada oder so Scheiß. An solch einem Tag kann man die tollsten Dinge anstellen. Zum Beispiel aus dem Winterkoma erwachen. Wag the Dog. Denn die Realität hat viel zu bieten. Wählen gehen. Zum Beispiel. Ich wähle die junge Frau, die aus dem A- Train Moskau/Paris steigt. Sehe die durchs Fenster. Hochgewachsen. Ist die. Superschlank. Einen Hingucker Busen. In einem 1 Million Dollar T- Shirt verpackt. Und dann er dazu. Tätowiert bis an die Ohren. Irgendwie eigenwillig, als Adjektiv. Negativ. Mit kurzem roten Haar. Beide. - Er sehr athletisch. Sie mit allerhand Sommersprossen. Absolut mein Typ: Sie! Er einen Rücken hat, breit wie ein Flachbildschirm. Und mit strammen Waden, wie ich sehe, als ihm beim Schnürsenkel binden die Hose hoch rutscht. Er sich dann beim Aufrichten (wie in Zeitlupe) bei ihr festhält, als hätte er sie nicht alle. Sie, an einen Pfosten der Bahnhofshalle gelehnt, auf ihn einspricht. Mit der neuesten Ausgabe der Vogue unter dem Arm, wie ich am Titelbild erkennen kann. Russische Realität.