und weil der Mensch … Offener Brief an Sahra W.

Ballade zum Thema Schein und Sein

von  Tula

Liebe Sahra
ich wollte dir schon seit langem mal schreiben, um dir meine Bewunderung auszudrücken, wie du dich als vorbildliche Linke um das Wohl der Werktätigen und Unterdrückten in aller Welt sorgst und jeden Tag aufs Neue gegen den allgegenwärtigen Feind ins Feld ziehst. Nun geht es dir auch um den Frieden; das ist sehr vorbildlich, denn den wollen wir schließlich alle. Wenigstens für uns. Freude und Eierkuchen.

Ganz nebenbei fällt mir unsere gemeinsame Vergangenheit ein, immerhin haben wir beide die DDR-Schule durchgemacht. Es war ja nicht alles schlecht. Wir die Guten, links zwei drei … Rechts und böse fing hinter dem Harz an. Leider sind die Werte, die man uns vermittelt hatte, offen geschrieben bis heute irgendwie fragwürdig, d.h. ziemlich militaristisch und unpazifistisch. Du hast das jetzt erkannt, also dass jede Form der Gewalt absolute Scheiße ist und die Gehirnwäsche im DDR-Unterricht nur darauf hinauslief, uns für den Krieg vorzubereiten, von wegen Humanismus, Solidarität, Kampf gegen Ausbeutung und Unterdrückung und so ...


Warum runzelst du jetzt die Stirn? Denken wir doch mal an das erste Jahr in Geschichte. Da wurde ein Herr namens Spartacus nicht wirklich zwangsdeportiert, sondern verbindlich eingeladen (als Vergleich, in etwa wie heute Hunderte von Kindern aus den besetzten Gebieten der Ukraine), um an den Höfen der römischen Elite für ein bisschen Unterhaltung zu sorgen. Und was macht der Undankbare? Lyncht seinen Brötchengeber und wiegelt andere höflichst-Eingeladene im halben Italien zum Aufstand auf, mit seinem Geplapper von Freiheit und Heimat usw. Im Unterricht vernebelten sie mir das Hirn ebenfalls: Spartacus war angeblich so etwas wie ein Ur-Kommunist, der als Versklavter die anderen zurück nach Hause und in die Unabhängigkeit vom römischen Joch führen wollte. Im Klartext: Krieg! Anstatt sich in der Arena friedlich zu sonnen bzw. seiner Verpflichtung als Entertainer nachzugehen, wählte er den Krieg. Wie der endete, wissen wir. Selber Schuld.
Es ging weiter, ein oder zwei Jahre später mit Thomas Müntzer, ein weiterer Ur-Kommunist. Noch so ein Undankbarer, der den Bauern einbläute, sie sollten die Obrigkeit mal so richtig verjacken. Also Krieg. Anstatt friedlich den Acker zu beackern und trotzdem fast vor Hunger zu krepieren, zog das Landvolk nach Müntzers Hetzpredigten mit Hacke und Schaufel ins Verderben. Da lief sogar Deutsch-Vater Luther irgendwann die Galle über: "Wider die mordischen und reubischen Rotten der Bauren". Recht hatte er; Gewalt lohnt sich nicht. Man muss sein Los als Untertan akzeptieren. Gepriesen sei der Friedensapostel Martin!

Eine Lehre fürs Leben die Literatur. Kein Werk im Deutschunterricht, in dem es nicht um irgendeinen gerechten Kampf ging. Zunächst webten die Weber Deutschland ein Leichentuch (Verräter!). Später Gavroche, von Victor Hugo (Proto-Kommunist), aus seinen „die Elenden“. Erinnerst du dich? Als den blutrünstigen Aufsässigen die Kugeln ausgehen, springt der Junge über die Barrikaden und sammelt welche wieder ein. Ein Kind! Sammelt Munition, damit das Morden weitergeht. Unfassbar. Wir sollten das, selbst noch Stifte, gut und richtig finden und das Ende bedauern. Anstatt zu begreifen, dass Gavroche lieber im Sandkasten hätte weiterspielen und auf das Umerziehungslager warten sollen … Der Hammer dann Ernest Hemingway und der spanische Bürgerkrieg. Ernest stellte sich als Reporter auf die Seite der Schwächeren. Die setzten auf Widerstand, anstatt sich dem Stärkeren, Diktator Franco, einfach zu ergeben und auf die Republik zu pfeifen. Damals strömten Linke aus aller Welt zu Tausenden als Freiwillige nach Spanien, um in den Interbrigaden gegen die Falangisten zu kämpfen. Einer von ihnen Robert Jordan, der Held in Hemingways Roman „Wem die Stunde schlägt“. Gernika bloß eine Frage der Zeit; du kennst die Bilder, die an Aleppo und Mariupol erinnern. Alles umsonst. Ein kurzer Plausch mit Franco, ein paar Massenhinrichtungen und die Sache wäre erledigt gewesen. Das hatten sie davon.

Wo wir bei Literatur sind, kommen wir zum Klassenkampf in unseren Liedern. Die lernten wir seit dem Kindergarten mit Hingabe auswendig. An allererster Stelle das Einheitsfrontlied. Bereits der Titel: Einheit und Front, als könne sich nicht jeder um seinen eigenen Arsch kümmern. Dass der Mensch essen muss, logisch, am besten gut und reichlich. Nichtsdestotrotz sollte man christlich an die Armen denken. Wenn zum Beispiel ein echter Herrscher von Welt dafür sorgt, dass die Getreideexporte in die dritte Welt zusammenbrechen und das ganz bewusst in seinem eigenen Krieg als Mittel der Erpressung benutzt, sollte man sich überlegen, ob da nicht schon wieder ein verkrachter Idealist von Widerstand gegen den Stärkeren träumt und andere Menschen dadurch in Mitleidenschaft zieht. Von wegen Solidarität. So ist das mit der fehlenden Einheit. 


Meine Lieblingsstelle seinerzeit:
Und weil der Mensch ein Mensch ist,
Drum hat er Stiefel im Gesicht nicht gern!
Er will unter sich keinen Sklaven sehn
Und über sich keinen Herrn.

Heute ist mir klar: ausgeklügelte Kriegstreiberei vom Feinsten, wie das ganze Gebrabbel vom Kampf der Ausgebeuteten gegen die Ausbeuter, der Unterdrückten gegen die Unterdrücker, der Eroberten gegen die Eroberer. Mit solchen Versen hetzt man Wehrlose auf, sich sinnlos in den Tod zu stürzen, als besser pazifistisch das Schicksal zu akzeptieren. Fresse in den Schlamm und den Stiefel im Nacken ruhen lassen. Frieden stiften.

Sahra, du wirst dich fragen, was mein Brief hier mit dir zu tun hat. Absolut nichts! Genau darum geht es mir. Nach deinen letzten Auslegungen sollte alles falsch bzw. umgekehrt sein: nicht Sklavenaufstand, sondern Pax Romana, nicht Bauernaufstand, sondern gehorsamer Hackenschlag, nicht Widerstand gegen den Faschismus, sondern Appeasement; vielleicht verschont uns dann der Wahnsinnige. Außerdem ließ Franco Gernika neu aufbauen, so wie Putin Mariupol und die anderen Städte, die er seit Monaten dem Erdboden gleichmachen lässt.

Ich kannst dich somit beruhigen und wiederhole: Was ich hier schrieb, hat nichts mit dir zu tun. Du bist weder Spartacus, noch Bundschuh, weder Gavroche, noch Robert Jordan. Was immer du bist:

Du bist keine Linke!!

Herzlichen Gruß
Tula


Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text


 eiskimo (26.02.23, 08:52)
Das gibt zu denken! 
Denn Du nötigst keine Gesinnung auf, sondern lässt die Geschichte sprechen. Sachkundig und als Denkanstoß.
Sahra wird es nicht gefallen. Aber hoffentlich vielen anderen, die noch für Argumente offen sind.
LG
Eiskimo

Kommentar geändert am 26.02.2023 um 09:20 Uhr

 Tula meinte dazu am 26.02.23 um 11:35:
Moin Eiskimo
Ich hoffe in der Tat, dass der Text wie von dir angeführt als Denkanstoß entgegengenommen wird. Fest steht, dass der Mensch in der Tradition der marxistischen Weltanschauung um seine Rechte kämpfen darf und sollte. 

Dankend lieben Gruß
Tula

 Regina (26.02.23, 09:29)
Die Parteien spielen ja derzeit Rollentausch, und da passen die alten Parteicharakteristiken nicht mehr. Die Grünen, einst pazifistisch, votieren für Krieg, im Gegenzug versucht sich Markus Söder in Umwelt-Grün, die AfD möchte auf den Antikriegszug mit aufspringen, aber es ist unklar, ob sie darf und der Kanzler, Mitglied der ehemals russlandfreundlichen SPD, zögert. Die Kulturgeschichte der DDR, die du hier anführst, liest sich für mich als Westgeborene zwar interessant, ist aber doch genauso irrelevant für die jetzige Situation wie die Historie der anderen Parteien.
Schimmel (60) antwortete darauf am 26.02.23 um 10:12:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Tula schrieb daraufhin am 26.02.23 um 12:09:
Moin Regina
Ich bin mir nicht sicher, wer im gegenwärtigen Kontext Rollentausch (wie am Theater) 'spielt' oder sich real-politisch für definierte Ziele einsetzt, gemäß einer zugrunde liegenden 'Gesinnung'. Letztere im weiteren Sinne, denn Humanismus und Solidarität sollte auf jeder demokratischen Fahne stehen. Wie relevant diese sind oder nicht, und welche politischen Entscheidungskriterien angewendet werden sollten, ist eine andere bzw. weitergreifende Frage. 

Die Erziehungs-Kulturgeschichte der DDR ist nicht nur die der DDR, sie lehrte und verteidigte grundlegende Prinzipien marxistischer Weltanschauung. Der Klassenkampf ist dabei ein zentrales Element, der Kampf gegen Ausbeutung und Unterdrückung jeder Art, einschließlich der gegen Faschismus und militaristischen Imperialismus. Wobei selbstverständlich übergangen wurde, dass wir selbst einem Imperialismus sowjetischer Prägung unterworfen waren. Es gab keine staatliche Unabhängigkeit im Ostblock. 

Das alles sollte für jede Linke in der Welt bis heute relevant sein. Es ist irgendwie befremdend, dass sich heute bürgerliche Parteien, also der alte Klassenfeind, intensiver für diese Prinzipien einsetzen als die sogenannte Linke, die in ihrer unerschütterlichen Russland-Liebe den imperialistischen Motivationshintergrund schlichtweg leugnet. So auch Sarah Wagenknecht. 

LG
Tula

Antwort geändert am 26.02.2023 um 12:12 Uhr

 Regina äußerte darauf am 26.02.23 um 12:14:
1 Ach, herrje, doch nicht zurück in die DDR.
2. Dennoch: Joschka Fischer bekam noch Farbbeutel übers Ohr für seinen Jugoslawienkrieg. Bürgerliche Wohlstandspartei, ja, sicherlich. (Antwort auf Schimmel)

Antwort geändert am 26.02.2023 um 12:17 Uhr

 Tula ergänzte dazu am 26.02.23 um 12:25:
Hallo Schimmel
Danke für deine Antwort. Generell frage ich mich, nach welchen ideologischen Prinzipien sich eine 'moderne Linke' weiterhin gegen Ausbeutung und Unterdrückung engagieren sollte, ohne sich dabei zum Werkzeug totalitärer Systeme zu machen, die die Anwendung derselben Prinzipien nicht nur vorgeben, sondern auch tatsächlich umsetzen, anstatt Unrecht als Recht zu verkaufen. Diesen Widerspruch zwischen Schein und Sein hatten wir ja in der DDR, auch wenn uns das im täglichen Leben nicht unbedingt bewusst wurde. Wir waren jedenfalls die Guten.

Wenn die Linken (generell) irgendwann ihre Identitätskrise überwinden, könnte ich mich durchaus wieder mit ihnen anfreunden. Denn wie angeführt, das Recht, sich gegen einen fremdländischen Eroberer wehren zu dürfen, ist für mich bis heute ein humanistischer Grundpfeiler, genauso wie Solidarität mit jedem, der einen Stiefel im Nacken zu sitzen hat.

Dankend lieben Gruß
Tula
Schimmel (60) meinte dazu am 26.02.23 um 12:30:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.
Schimmel (60) meinte dazu am 26.02.23 um 15:33:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.
Schimmel (60) meinte dazu am 26.02.23 um 18:39:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Regina meinte dazu am 26.02.23 um 19:33:
Von wem hast du den Auftrag, mich auszukundschaften?
Agnete (66) meinte dazu am 26.02.23 um 22:53:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Tula meinte dazu am 26.02.23 um 23:49:
Hallo Agnete
Der Text ist keine Gegeninitiative auf irgendeinen anderen hier, ich stellte ihn ja auch vor deinem ein.

Insgesamt ging es mir um die vorgeblich pazifistischen Bemühungen von Sahra Wagenknecht, die für mich in ziemlich krassem Widerspruch zur marxistischen Weltanschauung bzgl. des ewigen Kampfes gegen jede Form der Unterdrückung stehen. Ich denke, das haben alle Leser so interpretiert.

Zur Frauenrechtlerin Alice will ich nichts weiter sagen, ich halte sie wie du für seriös, kenne ihre welt-politischen Anschauungen nicht im Detail. Ob sie sich vielleicht vor den politischen Karren einer anderen hat spannen lassen, diese Frage darf sie sich selbst stellen.

Wie bereits angeführt, glaube ich der Populistin Sahra kein Wort in ihrer Sorge um den Frieden. Wer sich einen dauerhaften Frieden auf der Basis der militärischen Schwäche des Opfers (v)erhandeln will, hat nicht dessen Wohl im Auge, sondern seine eigene politische Agenda.

Dankend lieben Gruß
Tula

Antwort geändert am 26.02.2023 um 23:55 Uhr
Taina (39)
(26.02.23, 10:18)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Tula meinte dazu am 26.02.23 um 12:31:
Moin Taina
Der kyklopische Vergleich scheint mir passend. Man kann auch intelligent und dennoch sehr einäugig sein. Wie Putin und Konsorten glauben können, Russland mit ihrer Politik nachhaltig und langfristig stärken zu können, ist mir ein Rätsel. 

LG
Tula

 EkkehartMittelberg (26.02.23, 12:34)
Ich finde es seltsam, dass literarisch Interessierte Texte wie diesen nur aus ihrer eigenen politischen Warte sehen können. Politisch stehe ich eher auf der Seite Wagenknechts, aber ich muss doch zugeben, dass dieser Text von seiner Argumentation her außerordentlich gut gemacht ist.
Ich kann mir sogar vorstellen, dass Sarah selbst zu diesem Ergebnis käme.

 Tula meinte dazu am 26.02.23 um 14:42:
Moin Ekki
Ich hoffe, der Beitrag wird als literarischer Text mit politischem Inhalt verstanden, und nicht als verkappte Schmähschrift. Also auch von jenen, die hier inhaltlich nicht zustimmen.

Wir haben sicher alle, in welcher Form auch immer, eine Vorstellung bzw. weltanschauliches Modell von Recht und Unrecht, einschliesslich des Rechts, einem Unrecht entgegenzutreten. In dieser Hinsicht soll der Text als Denkanstoß dienen und niemanden aburteilen. 

Dankend lieben Gruß
Tula

 Graeculus (26.02.23, 12:43)
Kurz gesagt, diese Ansprache beeindruckt mich. Das müßte Sahra zu denken geben, wenn sie es läse. Sie ist keine Linke mehr! Denn Linke kämpfen gegen Unterdrückung.

 Tula meinte dazu am 26.02.23 um 14:47:
Moin Graeculus
Ja, so die Essenz, zumindest in der Form des Denkanstoßes. Ich vermute, Sahra W. ist nachwievor davon überzeugt, dass sie den historischen Klassenkampf weiterführt. Ein mehr oder weniger ausgeprägtes Feindbild würde ich ihr jedenfalls nicht absprechen wollen  ;)

Dankend lieben Gruß
Tula

 Aron Manfeld (26.02.23, 13:53)
Lieber Tula,

wenn man so begnadet wie Du die Welt durchschaut, dann ist es doch unverzeihlich, Menschen wie Dich nicht in der Politik zu sehen, um diese verkommene Welt besser zu machen.

Du bist noch jung, kannst in der Politik viel zum Wohle der Menschheit erreichen.

Dein Aron

 Tula meinte dazu am 26.02.23 um 14:49:
Lieber Aron
Meinst du wirklich, ich wäre dafür scheinheilig genug?  8-)

LG
Tula

 Aron Manfeld meinte dazu am 26.02.23 um 14:57:
Ja.

 Tula meinte dazu am 26.02.23 um 15:17:
aber ich nicht jung genug, ich bräuchte ein paar Jahre, um mich hochzulecken ...

 Aron Manfeld meinte dazu am 26.02.23 um 15:23:
Das schaffst Du in kurzer Zeit, wie man Dich kennt.

 Tula meinte dazu am 26.02.23 um 18:22:
Hallo Aron
Ich werde es versuchen! Ich gründe eine neue Partei, die der Scheinheiligen und frustrierten Möchtegern-Karrieristen. Das bringt mir innerhalb weniger Wochen wenigstens die Hälfte der derzeitigen Mitglieder aller anderen Parteien. Bald habe ich die größte Partei Deutschlands ...

Ich zähle auf dich! In meiner Kulturabteilung halte ich einen Platz für djch bereit.

LG
Tula

 RainerMScholz meinte dazu am 27.02.23 um 22:39:
Interjektueller Fehler: Ich habe Möchtegern-Kastrierte gelesen.

 Tula meinte dazu am 27.02.23 um 23:22:
:D
auch das!
LG
Tula

 ginTon (26.02.23, 17:37)
sehe ich ähnlich Tula, und Feministinnen können die beiden im Mittelpunkt stehenden Sprachrohre schon gar nicht sein, man stelle sich vor, was mit denjenigen Frauen und Kindern passiert, die in russische Gewalt gelangen. also ich denke, das Vorbild ist dann  wahrscheinlich das bereits erprobte chinesische Umerziehungslager, oder irgendeine andere Form von Russifizierung oder wie man das nennt...

 Tula meinte dazu am 26.02.23 um 18:17:
Hallo ginTon
Nee, eine Hochburg der Frauenrechte ist Russland ganz gewiss nicht, denke auch sofort an pussy riot.
Die Russifizierung in den besetzten Gebieten schreitet voran, das wäre nur für sich ein Thema für einen weiteren Beitrag.

LG
Tula
Schimmel (60) meinte dazu am 26.02.23 um 18:36:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Tula meinte dazu am 26.02.23 um 22:02:
Hallo Schimmel
Wenn die Regierung eines Landes sogar ein Wort verbietet(!) und jede Form der Kritik mit Strafen, bis hin zu jahrelanger Haft, endet, ist eigentlich so ziemlich alles zu spät. Armes Russland, wie da wieder rauskommen, wer weiß ...

LG
Tula
Taina (39) meinte dazu am 27.02.23 um 09:52:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Didi.Costaire (26.02.23, 19:03)
Hallo Dirk,

das hast du sehr fundiert und sachkundig beschrieben. Ein bisschen enttäuscht war ich nur, dass die Reime in deiner Ballade fehlen. Aber wahrscheinlich kann man sich zu dem Thema wenig zusammenreimen außer

Hör ich Sarha Wagenknecht,
wird mir heute nur noch schlecht

und das wäre ein bisschen dünn gewesen.

Herzliche Grüße,
Dirk

 Tula meinte dazu am 26.02.23 um 22:06:
Hallo Dirk
Nun ja, ich wollte es einem hier nicht genannten Showmaster nicht gleich tun. Ob Sahra Tulas Reime wirklich verdient?  8-)

Ansonsten kann ich mich gut an die Schulzeiten erinnern. Ich war ein wissbegieriger Schüler und las jede Pflichtlektüre mit einiger Begeisterung. Es waren ja gute Bücher dabei, auch von den Sowjets. Nur Archipel Gulag nicht, von diesem erfuhren wir erst im Westfernsehen.

Dankend lieben Gruß
Dirk

Antwort geändert am 26.02.2023 um 22:06 Uhr

 TassoTuwas (27.02.23, 11:51)
Hallo Tula,

im Gegensatz zu den Diskussionen, die an anderer Stelle zu heftigen Rechthabereien geführt haben, besticht dein Beitrag durch eine sachliche und fundierte Stellungnahme!

Herzliche Dank dafür
TT

 lugarex meinte dazu am 27.02.23 um 12:47:

Aber eine Tatsache kann man nicht einfach widerlegen: Sarah hat wunderschöne Beine, die bei jeder Talkshow  im TV gut zum Wirken kommen!

Ein weiterer Grund, in dieser Debatte zu schweigen...

Gruss von aufmerksamen und auch ungläubigen Leser Luga 


 Tula meinte dazu am 27.02.23 um 23:23:
Hallo TassoTuwas
Herzlichen Dank für deinen Kommentar
LG
Tula

 Tula meinte dazu am 27.02.23 um 23:26:
Hallo Luga
Wann kommt die nächste Talk-Show?  
Ganz ehrlich, die extreme Linke hier hat ein Pendant, schon seit Jahren, als sie damals plötzlich in den TV-Debatten erschien, war sie gewissermaßen in aller Munde. Schlagkräftige Oberweite ...  :D

LG
Tula

 lugarex meinte dazu am 28.02.23 um 06:46:
Gestern "Hart und Fair", aber ihre Beine hinter der Theke versteckt - klare Diskrimination! (Ob es polirischen Hintergrund hatte? :D Oder Absicht, dass es nicht stört, gar Sympathien weckt?!?)

Dankend grüsst Luga

 Pfeiffer (27.02.23, 16:58)
Etwas verspäteter Kommentar:
Für den sehr unwahrscheinlichen Fall, dass Sahra Wagenknecht diesen eindrucksvollen Brief wirklich erhielte und sogar lesen würde - er würde sie weder beeindrucken noch beeinflussen. Diese Dame, die von vielen als die Totengräberin der Linken wahrgenommen wird, ist eine eitle, anmaßende und selbstgerechte Person, nur darauf bedacht, die eigene, mehr als fragwürdige Position auszubauen und abzusichern. Als selbsternannter Friedensengel geht es ihr wohl vor allem darum, ihre Publicity zu steigern. Dass Alice Schwarzer dabei ist, gibt ihr zusätzlich Auftrieb, und sie nimmt in Kauf, dass zunehmend Rechte, Querdenker, AfDler und Reichsbürger zu ihren Claqueuren zählen.
Eine Linke ist diese Dame gewiss nicht!

 Tula meinte dazu am 27.02.23 um 23:31:
Hallo Fritz
Ich denke ebenfalls, dass ihr die Symphatie, die ihr von rechts-außen entgegenschlägt, zu denken geben sollte. Vielleicht wechselt sie ja irgendwann sogar das Lager. Der Kreis schließt sich im Hintergrund so oder so, die Extreme finden sich dort unweigerlich zusammen, wenn sich die Politik beider Seiten auf das 'dagegen' konzentriert.

LG
Tula

 Verlo (13.03.23, 04:36)
Tula, Sahra wird egal sein, wie du sie politisch einschätzt, zumal du nicht das Maß der politischen Dinge bist.

 Tula meinte dazu am 13.03.23 um 23:00:
Hallo Verlo
beides genauso richtig wie die Schlussfolgerung im Text

Übrigens, wenn zwei auseinandergehen, der eine nach links und der andere nach rechts, kommen sie sich nach irdischen Maßstäben irgendwann wieder näher, bis zu dem Tag, an dem sie sich freudig die Hände schütteln. Funktioniert auch in der Politik. Links- und Rechtspopulismus gedeihen auf demselben Rasen. 

Warum willst du nicht erstes Mitglied ihrer noch zu gründenen Partei werden? Das machte diese vom ersten Tage an zu einer internationalen Bewegung  ;)

LG
Tula

 Verlo meinte dazu am 13.03.23 um 23:48:
Tula:

Warum willst du nicht erstes Mitglied ihrer [Sahra W.] noch zu gründenen Partei werden?

Wieso gehst du davon aus, daß ich nicht werde, Tula?

 Tula meinte dazu am 14.03.23 um 01:07:
wollte ich doch nur wissen  :D

Wir können ja beide mitmachen, ich dann trotzdem als innerparteiliche Opposition, als 'naiver Links-Utopist' ginge ich vielleicht gerade noch durch. Du wirst zustimmen, rein theoretisch war das damals alles nicht so verkehrt, nur drehte sich die sozialistische Realpolitik um alles, aber nicht um ihre hehren Ideale 

LG
Tula

 Verlo meinte dazu am 14.03.23 um 01:16:
Tula, ich glaube, heute ist die Situation noch verfahrener: Erich hatte mehr Spielraum als Olaf.

Ideale hin, Ideale her: Würde Olaf seine festgeschriebenen Pflichten erfüllen, wäre bereits viel erreicht.

Allerdings weiß auch Olaf, wie weit unsere Freunde gehen.

 Pensionstarifklempner (14.03.23, 12:10)
Wo, bitte kann ich diesen offenen Brief unterschreiben ?
Die Gedanken sprechen aus meinem Herzen, meinem Verstand und meinen Erfahrungen als gelernter DDR Bürger. Bravo.
Wie sagten wir zu Ostzeiten, die sind so links, dass sie schon wieder rechts um die Ecke gucken.

 Tula meinte dazu am 14.03.23 um 23:33:
Hallo Pensionstarifklempner
Du hast ihn somit unterschrieben  :)

Dankend lieben Gruß
Tula

 Beislschmidt meinte dazu am 07.04.23 um 14:11:
Hallo Tula,
1.
2.
3. Wäre da nicht die Geschichte und die Erkenntnis, dass willkürliche Grenzen immer zu Krieg geführt haben und das hatte der Ukrainer Cruschtschov wohl nicht bedacht, als er die Grenzen ohne Rücksicht auf ethnische Zugehörigkeit gezogen hat.
.
Ansonsten wird SW keine Partei gründen, denn das würde ja Arbeit bedeuten.

Aber schön, wenn man sich in der Blase der anderen mal besuchen kann.  :D

in der LL wäre Text und Diskussion schon im Keller gelandet, wenn nicht gar gelöscht.
Beislgrüße

 Tula meinte dazu am 07.04.23 um 16:55:
Hallo Hans
Über Russlands bzw. Putins Beweggründe und Ziele des Überfalls auf die Ukraine haben wir bereits mehrmals ausführlich debattiert. Dass es sich hier um etwas mehr als irgendeinen grenz-übergreifenden Konflikt zweier ethnischer Minderheiten handelt, sollte aber auch so jedem einigermaßen aufmerksamen Beobachter klar sein. 
Was den zitierten Herren angeht, würde ich bedenken, dass die von Stalin organisierten "Völkerwanderungen" zu seinen Leb- und politisch aktiven Zeiten gehören. Für die Krimtartaren bedeutete das unter anderem, dass ein Drittel der geschätzten 200.000 den Marsch nicht überlebte. Russifizierung = ethnische Säuberung. Ausserdem ist das wurscht, denn aus der revisionistischen Perspektive könntest du so ziemlich alle Grenzen Europas bis heute in Frage stellen und damit Kriege rechtfertigen bzw. entschuldigen. 
Aber im Text geht es weniger darum als vielmehr die verheuchelte Propaganda einer Dame, die herzlich wenig mit den historischen Idealen der Linken gemein hat. Ich bin mir gewiss, dass wir auch in Zukunft von ihr hören werden, das heißt immer dann, wenn sich ein brisantes Thema populistisch ausschlachten lässt. Dann steht sie mal kurz wieder im Rampenlicht, um ihren narzisstischen Geltungsdrang wenigstens annähernd zu befriedigen.

LG
Tula

Antwort geändert am 07.04.2023 um 16:55 Uhr

Antwort geändert am 07.04.2023 um 16:58 Uhr

 Beislschmidt meinte dazu am 07.04.23 um 17:03:
Hallo Tula,

Propaganda einer Dame, die herzlich wenig mit den historischen Idealen der Linken gemein hat.
Ich habe den Eindruck, dass auf allen Seiten nie mehr geheuchelt und Bücklinge gemacht wurden, wie im Moment.
Das große "Andere" haben wir ja schon andernorts ausgiebig diskutiert.
Bemerkenswert finde ich allemal, dass es auf KV möglich ist zu diskutieren, ohne Kellersanktion - einfach so. Schöne Osterfeiertage wünsch ich.
Beislgrüße

Antwort geändert am 07.04.2023 um 17:08 Uhr

Antwort geändert am 07.04.2023 um 17:09 Uhr

Antwort geändert am 07.04.2023 um 17:09 Uhr

Antwort geändert am 07.04.2023 um 17:10 Uhr

 Tula meinte dazu am 07.04.23 um 17:10:
Ja, hier fliegen mitunter die Fetzen  :D

Dir auch, Frohe Ostern
Tula

 Beislschmidt meinte dazu am 07.04.23 um 17:12:
:D :D :D

 Pensionstarifklempner meinte dazu am 07.04.23 um 18:26:
In die Runde - fröhliche Ostergrüsse ! Eure Diskussion ist für total anregend. In meinen Tätigkeitsbereichen galt ich als " rote Socke" , aber auch als Arbeiterverräter. Die Stasi hat an mir auch Zersetzungsversuche unternommen, die Stasi bezeichnete mich als Stasispitzel und streute dieses Gerücht in meinem Freundeskreis. Der Stalinismus beherrscht auch heute die Fähigkeit zur Manipulation und zur Vernichtung der Andersdenkenden.
Mir fehlt zur Zeit eine ehrliche Linke Behausung.
Euer
Pensionstarifklempner

 Tula meinte dazu am 07.04.23 um 21:43:
Hallo Pensionstarifklempner
Danke fürs feedback. Noch ein Gedanke dazu: ich halte SW trotz allem für eine typisch westliche Oppositionsfigur, welche, wie bereits erwähnt, sich gern ins Rampenlicht stellt und sich dazu nicht zuletzt der Medien bedient. Also die Rolle der Schönen-Bösen gekonnt zu spielen weiß.
Die DDR hatte da eher ein etabliertes Bonzen-System, typische Männer-Vereins- und Vettern-Wirtschaft von vornherein, welches hauptsächlich auf eine breite Basis von Ja-Sagern setzte. SW wäre da schnell unbequem gewesen, als Frau sowieso. 
Da sich der Mensch im Laufe des Lebens entwickelt, sich den Umständen anpasst oder eben nicht, wissen wir nicht was aus ihr im Falle des Fortbestands der DDR geworden wäre. Wir wissen das auch nicht von uns selbst, zugegeben. 

Liebe Ostergrüße
Tula
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram