Ein verbitterter alter Mann

Anekdote zum Thema Familie

von  Graeculus

An der Bushaltestelle traf ich einen 94jährigen, halbblinden Mann, von dem sich im Gespräch ergab, daß er in dem Haus, in dem ich wohne, eine kleine Ferienwohnung besitzt, in jüngeren Tagen gekauft und heute nutzlos für ihn, da er weit entfernt in einem Seniorenwohnheim lebt und kein Auto mehr fahren kann.

Gerne würde er diese Wohnung verkaufen. Er hat aber leider vor etlichen Jahren den Fehler begangen, seine Tochter auf deren Drängen hin als Miteigentümerin ins Grundbuch eintragen zu lassen. Deshalb bräuchte er heute für den Verkauf die Zustimmung dieser Tochter. Sie aber verweigert ihm die und möchte die Wohnung als absehbares Erbe für sich behalten.

Inzwischen hat sich der Mann darüber mit seiner Tochter völlig überworfen. Wir saßen mittlerweile im Bus, und er beugte sich zu mir herüber: „Wissen Sie, ich kann Menschen verstehen, die ihre Kinder umbringen. Ich kann sie verstehen!“

„Nun“, meinte ich, „Sie wollen doch wohl nicht Ihre restlichen Lebenstage in der Justizvollzugsanstalt verbringen.“

Lachend erwiderte er: „Ach, das ist gar nicht so schlecht für einen alten Mann. Kostenlose Unterkunft und Betreuung rund um die Uhr.“


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Kommentare zu diesem Text


 Redux (26.07.24, 16:59)
Macht mich sehr nachdenklich. Und lässt mich final zurück mit der Frage: Was am Ende ist wirklich wichtig? Was bleibt? Nicht unbedingt im materiellen Sinne, sondern grundsätzlich, wenn man 94 ist?

 Graeculus meinte dazu am 26.07.24 um 17:11:
Es ist ja bekannt, daß man ein Leben im Pflegeheim kaum bezahlen kann. Daß die JVA da eine Alternative darstellt, darauf hat mich dieser Mann gebracht. Was spricht dagegen? Für mich nur, daß man vorher ein Verbrechen begehen muß, wozu er anscheinend bereit war.

Von den Dingen - materiell wie immateriell -, die einem wichtig sind, bleibt im Pflegeheim nicht mehr viel übrig. Davon gehe ich aus. Und von einer Haft ist das nur schwer zu unterscheiden. Vielleicht nur dadurch, daß dort die Mitinsassen nicht so gerne "Mensch ärgere dich nicht" spielen.

 hehnerdreck antwortete darauf am 26.07.24 um 18:24:
In seinem hohen Alter könnte er, wenn er Pech hat, wegen Haftunfähigkeit gar nicht inhaftiert werden. Und der ganze Aufwand (kompliziertes Vorgehen zur Beschaffung der Tatwaffe) wäre umsonst gewesen.
Sekrotas (68) schrieb daraufhin am 26.07.24 um 23:51:
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 Graeculus äußerte darauf am 27.07.24 um 21:52:
Über den Horst Mahler müßte einmal jemand einen Film drehen. Was der nicht alles schon gemacht und erlebt hat!

Der Mann aus dem Bus, der wird niemanden umbringen. Aber es war klar, daß ihm der Gedanke schon durch den Kopf gegangen war.

Ist er in dieser Hinsicht ungewöhnlich?
Ich habe einmal im Freundes- und Kollegenkreis eine Umfrage gemacht: Wenn du absolut sicher sein könntest, nicht erwischt zu werden, welches Verbrechen käme für dich in Betracht?
Fast alle haben Mord genannt. Dabei habe ich keinesfalls einen sonderlich gewalttätigen Bekanntenkreis.

Diese Frage kann sich aber auch jeder selbst einmal im Stillen stellen.
Sekrotas (68) ergänzte dazu am 28.07.24 um 12:13:
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 Graeculus meinte dazu am 28.07.24 um 17:17:
Vor allem, meine ich, die eigene Tochter als Objekt einer Mordphantasie. Das geht ans Eingemachte, ans Allerheiligste: die Familie.
Dabei ist sie selten so heilig, wie es der Idee entspricht. Diese realistische Wissen haben die Griechen in ihre Mythen projiziert, in denen wahrlich "shame and scandal in the family" herrschen.

Der Erfolg von Elsers Attentatsplan wäre hilfreich gewesen. Wäre es ein Mord gewesen? Planung und Heimtücke wären als Kriterien gegeben, nieder Beweggründe nicht.
Vor allem aber wäre, so fürchte ich, Hitler im deutschen Ansehen der große Führer geblieben. Ganz sicher, wenn er schon 1938 ermodet worden wäre. Es brauchte den Krieg (inkl. Holocaust), um sein Ansehen zu ruinieren.
Sekrotas (68) meinte dazu am 29.07.24 um 10:03:
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 Graeculus meinte dazu am 30.07.24 um 15:59:
Für die ersten Jahre (also kleine Kinder) trifft das sicherlich zu. Darum geht es hier jedoch nicht, und beim Streit ums elterliche Erbe bekommen Kinder von mir keinen Sympathiebonus.

Daß Mahler, zumindest nachträglich, behauptet, schon von Anfang an ein Nazi gewesen zu sein, wußte ich nicht. Allerdings erspart ihm diese Behauptung die kognitive Dissonanz und ist von daher ein wenig verdächtig.

Was wäre, wenn ...?, ist immer - mehr oder weniger - spekulativ. Aber Hitler auf dem Höhepunkt seines Ruhms und seiner Erfolge zu töten, wäre m.E. nicht ohne Folgen für sein späteres Ansehen geblieben. Am 8. November 1939 gab es immerhin schon Krieg mit Großbritannien und Frankreich. Ich kann mir allerdings vorstellen, daß bei Hitlers Tod und einem Rückzug aus Polen die Alliierten zu einem Friedensschluß bereit gewesen wären. Doch wer wäre dann in Deutschland an die Macht gekommen, und hätte er Frieden geschlossen?

 Quoth (26.07.24, 17:13)
Wenn er das Geld dringend benötigt, um seinen Platz im Heim zu bezahlen, kann er entweder den Verkauf der Ferienwohnung gerichtlich erzwingen oder die Tochter als Unterhaltspflichtige mit der Finanzierung seines Heimplatzes belasten. Wenn er sich von dem Geld freilich nur irgendwelchen Luxus wie Reisen gönnen will, wird es schwierig ...

 Graeculus meinte dazu am 26.07.24 um 17:33:
Was die rechtliche Frage angeht, so haben wir lediglich darüber gesprochen, ob die Tochter sich wenigstens an den Kosten für die Wohnung (Hausgeld) beteiligt. Nein, das tut sie nicht, und darüber hat er schon mit einem Rechtsanwalt gesprochen, der ihm allerdings von einem Prozeß abgeraten hat. Die Tochter ist nämlich nicht zu 50 % als Eigentümerin im Grundbuch eingetragen, sondern nur zu einem kleinen Prozentsatz. Deshalb wären die Prozeßkosten höher als der zu erwartende Betrag. Für eine Blockierung des Verkaufs reicht dieser Anteil jedoch.

Das Geld für das Seniorenwohnheim kann er aufbringen; bei einem Pflegeheim sähe das vielleicht anders aus.

Mehr beeindruckt hat mich freilich diese Bereitschaft zum Mord. Das sagt einem ja nicht oft jemand so freimütig.

 Quoth meinte dazu am 26.07.24 um 18:19:
„Wissen Sie, ich kann Menschen verstehen, die ihre Kinder umbringen. Ich kann sie verstehen!“
Das ist kein ernsthafter Mordvorsatz. Es ist ein verschleierter Potenzialis. Wie oft habe auch ich schon gedacht: "Den (oder die) könnte ich umbringen!" Ein Gedankenspiel.

 hehnerdreck meinte dazu am 26.07.24 um 18:26:
Denke ich auch, wäre es wirklich ernst, würde er eher darauf achten keinen Mitwisser zu generieren.

 Quoth meinte dazu am 26.07.24 um 19:07:
Oder gerade, weil ja der Knast ihn lockt!!!!

 hehnerdreck meinte dazu am 27.07.24 um 20:30:
Stimmt auch wieder, aber könnte ja auch sein, dass dann die Psychiatrie einspringt?! (Selbst- und Fremdgefährdung) Ob es dort auch so gemütlich ist wie im Gefängnis? Zumindest wird man dort nicht mit Medikamenten vollgepumpt, bis einem schlecht wird, den ganzen Tag und die ganze Nacht, heißt es.

 Graeculus meinte dazu am 27.07.24 um 21:56:
Nein, dieser Mann wird niemanden umbringen! Wie er aber sagte, er könne Menschen verstehen, die ihre Kinder umbringen, war mir völlig klar, daß er sich gedanklich schon damit befaßt hatte und daß ihm eine solche Tat nicht ganz fremd war bzw. ist.

Kriminologen sind übrigens der Meinung, daß jeder Mensch unter bestimmten Umständen zu einem Mord fähig sei. In der Regel aber, so nehme ich an, eher zum Schutz der eigenen Kinder als zu ihrem Schaden.

 Citronella (26.07.24, 17:32)
Die Geschichte ist traurig, aber ich finde sie nicht gut erzählt.

Schon der erste Satz irritiert: Woher wusstest du, dass der Mann 94 und halbblind ist? Das hat sich doch wohl erst im Gespräch ergeben, oder?

Warum ist diese Wohnung nutzlos für ihn? Wenn es sich sowieso um eine Ferienwohnung ist, warum können Vater und Tochter sich dann nicht einigen, sie weiterhin zu vermieten? So bliebe das Erbe erhalten und der Mann hätte vorerst Einnahmen, um sein Heim zu bezahlen. Er müsste dazu doch nicht mehr Auto fahren können.

Das hättest du ihn fragen können. Ich finde, so hast du den Text zu schnell auf die Pointe hin erzählt.

 Graeculus meinte dazu am 26.07.24 um 17:42:
Natürlich, das hat sich erst im Gespräch so ergeben. Bei dem drehte es sich zunächst darum, das er den Busfahrplan nicht lesen konnte. Sein Augenleiden ist auf einen ärztlichen Kunstfehler zurückzuführen, über den wir uns die erste Viertelstunde unterhalten haben. Dann erst kam das, was ich hier erzählt habe und was ich erzählen wollte, weil man nicht häufig von jemandem hört, daß er zu einem Mord bereit ist.
Zu seiner Verbitterung mag auch die Erfahrung mit dem Augenarzt beigetragen haben.
Über eine mögliche Vermietung haben wir nicht gesprochen. Dazu muß ich allerdings sagen, daß das Dorf in dem ich wohne, seine große Zeit als Urlaubsort längst hinter sich hat. Ferienwohnungen zu vermieten ist daher nicht einfach.
Die Unterhaltung konnte übrigens nicht länger dauern als die gemeinsame Busfahrt. Wären wir nach Hamburg gefahren, hätten wir noch mehr ansprechen können. Aber für das, was mich vor allem beeindruckt hat, hat es gereicht: Ich habe einen Menschen kennengelernt, der Mordgedanken gegenüber seiner Tochter hat.
Sekrotas (68)
(26.07.24, 17:33)
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 Graeculus meinte dazu am 26.07.24 um 17:47:
Aha. Das ist eine Information, die ich nicht kannte. Immerhin nehme ich nicht an, daß die pflegebedürftigen Häftlinge für ihre Pflege bezahlen müssen, so wie andere Leute.

Daß jemand einen Mord begeht, um Pflegekosten nicht bezahlen zu müssen, wäre eine skurrile Kriminalgeschichte. Die Verzweiflung vieler Menschen über die Höhe dieser Kosten ergäbe ein Motiv.

 diestelzie (26.07.24, 17:44)
Es gibt natürlich "unter jedem Dach ein Ach". Was ja bedeutet, dass keine Familie in vollkommener Harmonie lebt.
Das jemand sein Kind umbringen möchte, ist völlig daneben, auch wenn der Mann in deiner Geschichte damit gleich zwei Fliegen mit einer Klappe töten würde.
Ich finde den Mann nicht sehr sympatisch und bin froh darüber, nicht seine Tochter zu sein :) .

Liebe Grüße
Kerstin

 Graeculus meinte dazu am 26.07.24 um 17:54:
Ich nehme nicht an, daß Du als Tochter dermaßen renitent wärest. Daß Kinder sich von ihrer unangenehmen Seite zeigen, sobald es um das Erbe geht, hört man nicht gar so selten.

War mir der Mann sympathisch? Es war zumindest interessant, ihn kennenzulernen. Wenn er lachte, wirklich lachte, war das kein bösartiges, gehässiges Lachen. Und er lachte auch nicht über seine Tochter, wohl aber über die Vorstellung, sein Leben in der JVA zu beenden.

Wenn Dir jemand gesteht, er habe Lust jemanden umzubringen, wie reagierst Du dann? Gleich mit Entsetzen? Ich wurde erstmal sehr aufmerksam und wollte das verstehen. Es mag damit zusammenhängen, daß mir der Instinkt sagte: Das ist eine Geschichte!

 diestelzie meinte dazu am 26.07.24 um 19:03:
Interessant wäre ja auch, die Tochter und deren Geschichte kennenzulernen. Beides zusammen ergibt ein Bild und eine spannende Geschichte.

 Graeculus meinte dazu am 27.07.24 um 22:00:
Über die Tochter habe ich nachgedacht. Sicher wird sie eine andere Version der Geschichte erzählen; aber nicht im Hinblick auf ihre Eintragung ins Grundbuch oder ihre Weigerung, dem Verkauf der Wohnung zuzustimmen - denn dann ergäbe die Geschichte des Vaters keinen Sinn. Eher im Hinblick auf ihre Motive für die Weigerung. Das ist jedenfalls meine Erwartung.

Übrigens: Wenn der Vater schon 94 ist, dürfte die Tochter (man denkt bei diesem Begriff leicht an jemanden im Kindesalter) so um die 65 oder 70 sein.
Es sind also alte Leute, die sich hier dermaßen heftig und unversöhnlich streiten.
Geist von etwas (99)
(26.07.24, 17:48)
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 Graeculus meinte dazu am 26.07.24 um 18:01:
Seinen Anteil an der Wohnung kann er verkaufen (falls ihm jemand den abkauft, denn viel anfangen kann der Teileigentümer damit ja nicht), wohl auch verschenken. Ob die Tochter gegen letzteres wegen "Verschleuderung des Erbes" o.ä. klagen kann, weiß ich nicht. Jedenfalls könnte er seine Tochter damit ärgern.

Als Alternative zum Extremfall des Mordes habe auch ich eher daran gedacht, die Tochter zu ärgern, etwa indem man sie verplichtet, ihren Anteil am Hausgeld zu übernehmen. Das habe ich angesprochen, ergab jedoch nichts, wie ich oben geschrieben habe.

 S4SCH4 (26.07.24, 18:29)
Ich hätte diese Begegnung sehr ungern erlebt. Sie scheint geprägt von Missverständnissen. 

Was mich wundert ist, aus der Geschichte geht hervor, dass der Mann "Verständnis" aufbrachte für Mörder eigener Kinder, den Bogen von diesem "Verständnis", zu seiner Bereitschaft, Vorhaben usw., wie aus den Kommentaren zum Teil hervorgeht, fehlt mir allerdings. Wie sein "Verständnis" genauer aussieht, das geht aus dem Text nicht hervor.

Das folgende, etwas unglückliche, witzeln über die JVA ist ja eventuell nur sein Humor, so als Seniorenheimbewohner.

 Graeculus meinte dazu am 27.07.24 um 22:05:
Die Aussage des Mannes besagt zweierlei:
1. Er hat sich mit dem Gedanken befaßt.
2. Eine solche Tat ist ihm verständlich, also nicht völlig fremd.

Nicht geht daraus hervor, daß er ernsthaft an einem Plan arbeitet. Das ist wohl nicht der Fall.

Als ich ihn auf die Folgen aufmerksam machte (Haft), sind wir zu einer halbernsten Bemerkung abgebogen ... die allerdings nicht gänzlich falsch ist. Kostenlos und mit Betreuung rund um die Uhr, das trifft ja zu.

Man kann darüber nachdenken, wieviel von einem potentiellen Mörder eigentlich in uns selber steckt. Und unter welchen Umständen daraus mehr werden könnte.

 S4SCH4 meinte dazu am 27.07.24 um 22:32:
Zum Messen (.."wieviel" usw.) sag ich nur: Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast. Und mir fällt spontan ein: Traue keinem Gedanken, der nicht von alleine kommt.

 Graeculus meinte dazu am 27.07.24 um 23:03:
Das war nicht als Meßbegriff gemeint. Irgendwo habe ich mich hier auf Kriminologen bezogen, die meinen, daß unter bestimmten Umständen jeder ...

Aber der Gedanke kommt auch durchaus von alleine. Wenn nämlich Haß in einem aufsteigt. Jemand, der mir sagt, er kenne das nicht von sich, der macht mich mißtrauisch.

 S4SCH4 meinte dazu am 28.07.24 um 23:09:
Das mag ja alles stimmen, aber dem Mann zu unterstellen, er würde sich in Gedanken damit "befassen", oder es sei ihm nicht "völlig fremd", ist, wenn man ihm dabei implizit schon anredet er habe "Bereitschaft" oder ähnliches - siehe die vielen Kommentare - , nicht die feine englische Art. 

Du kannst ja gerne eine inspirierte Erzählung daraus machen, aber für eine Begebenheit (im Sinne einer ausgewiesenen Anekdote) gehen die Deutungen und Kommentare hier doch stark in Richtung einer Verschwörungstheorie. 

Ich würde mir im Kontext der Kommentare überlegen, die Anekdote in ein Lehrstück o.ä. umzubetiteln und dabei einmal zu zeigen, was alles dabei rauskommen kann, aus  -  an sich nicht gerade spektakulär - beschriebenen Begebenheiten.

 Graeculus meinte dazu am 28.07.24 um 23:31:
Das mag ja alles stimmen, aber dem Mann zu unterstellen, er würde sich in Gedanken damit "befassen", oder es sei ihm nicht "völlig fremd",

Das ist soweit keine Unterstellung, das hat er mit "Ich kann die Leute verstehen, die ihre Kinder umbringen" gesagt.

Der Kommentarverlauf zeigt, so jedenfalls mein Eindruck, zweierlei:
1. daß er für den Autor überraschend sein kann,
2. daß das Thema Haß auf das eigene Kind bei vielen Menschen eine wunde, eine empfindliche Stelle berührt.

Zu beobachten, welche Texte bzw. Themen emotional und intensiv kommentiert werden, ist in der Tat ein Lehrstück. Voraussehen kann ich jedenfalls es nicht.

 S4SCH4 meinte dazu am 28.07.24 um 23:41:
Auf jeden Fall hast du es geschafft, die Emotionen wirken zu lassen und hast dich dabei auf den schmalen Grat begeben, einerseits nicht- diskreditierend (dem Alten gegenüber) etwas zu schildern, was doch ein gewisses Gschmäckle aufweist, das wiederum rege diskutiert wird. 

PS: Bitte beachte das ich in o.g. Zitat ein "wenn" nutzte.

 Graeculus meinte dazu am 28.07.24 um 23:54:
Das "wenn" bezog sich auf die Unterstellung einer tatsächlichen Mordbereitschaft; diese anzunehmen sehe ich keinen Grund - schon gar nicht bei einem halbblinden, gehbehinderten 94jährigen.

Auf dem schmalen Grat sind hier, wie ich meine, einige ausgerutscht. Aber das ist sicher symptomatisch: Wer Haß auf ein Kind zeigt, dem schlägt Haß entgegen.
Mir selbst war der Mann nicht unsympathisch, und schon deshalb wollte ich ihn nicht diskreditierend darstellen. Ich habe da so meine eigenen Erfahrungen.
"Homo sum humani nil me alienum puto. - Ich bin ein Mensch und weiß, daß nichts Menschliches mir fremd ist." (Terenz)

 Regina (26.07.24, 18:41)
Die JVA als kostenlose Unterkunft zu benutzen, auf diese Idee kommen jährlich im Winter eine ganze Reihe Obdachloser. Um im Warmen zu überwintern, muss man allerdings nicht gleich einen Mord begehen. Da genügen Diebstahl oder Einbruch.

 Graeculus meinte dazu am 27.07.24 um 22:08:
Das ist völlig richtig.
Mir ist dazu der Film "Mein Schulfreund" aus den 50er- oder 60er-Jahren eingefallen, in dem Heinz Rühmann (!) es darauf anlegt. Aus einem recht kuriosen Motiv. Kennst Du vielleicht.

Von Obdachlosen hört man es häufiger.
Geist von etwas (99)
(26.07.24, 19:15)
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 Graeculus meinte dazu am 27.07.24 um 22:12:
Deshalb müßte man von einem zu erwartenden Erbe sprechen.

Mir hat eine östereichische Psychiaterin mal von dem Fall erzählt, daß ein älterer Mann Fremden auf der Straße größere Geldbeträge geschenkt hat. An sich durfte er das tun, denn es war sein eigenes Geld. Aber die Kinder und erwartungsvollen Erben haben sofort seine zwangsweise Unterbringung in der Psychiatrie betrieben.
Ob sie damit Erfolg hatten, weiß ich nicht; aber das Motiv ist sonnenklar.
Agnetia (66)
(26.07.24, 20:24)
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Sekrotas (68) meinte dazu am 26.07.24 um 23:49:
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 Graeculus meinte dazu am 27.07.24 um 12:59:
Dieser Einwand ist grundsätzlich berechtigt, auch wenn ich keine Möglichkeit habe, die Tochter zu beragen.

Was ich mir denke:
- Daß sie mit einem Anteil im Grundbuch eingetragen ist, wird sie nicht bestreiten.
- Daß sie dem Wunsch ihres Vaters, die Wohnung zu verkaufen, zustimme, wird sie nicht behaupten - denn dann ergäbe der Streit ja keinerlei Sinn.
- Also werden ihre Aussagen sich wohl auf das Motiv ihrer Weigerung beziehen. Ein Aspekt, zu dem der Vater nur gesagt hat: Sie will ihr zu erwartendes Erbe bewahren. Das Geld aus dem Verkauf könnte der Vater ja ausgeben und käme ihr dann nicht mehr zugute. An sich klingt das für mich nicht nach einer böswilligen Unterstellung des Vaters.
Agnetia (66) meinte dazu am 27.07.24 um 14:37:
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 Mondscheinsonate meinte dazu am 27.07.24 um 19:48:
Außerdem Zweitwohnsitz heißt, es gibt eine Hauptmeldung irgendwo. Meiner Ansicht nach war der nicht ganz da.

 Graeculus meinte dazu am 27.07.24 um 22:23:
Die Eintragung ins Grundbuch (nicht hälftig, sondern zu einem geringen Anteil) war auf Wunsch der Tochter erfolgt.
Der geringe Anteil, sagen wir: 10 %, bedeutete, daß sie den Verkauf der Wohnung verhindern konnte - das gilt wohl schon ab 1 %; es bedeutete zwar, daß sie sich anteilig an den Kosten für die Wohnung beteiligen mußte (sog. Hausgeld), aber eben nur zu 10 %. Das tut die Tochter allerdings nicht. Ein Anwalt hatte dem Mann gesagt, daß bei einem Prozeß darüber die Kosten in keiner akzeptablen Relation zu dem zu erwartenden Betrag stünden.

So, wie es aussieht, ist der Mann seiner Tochter ausgeliefert ... und muß weiter die Kosten für eine Wohnung tragen, von der er reinweg nichts hat, da er selbst weit entfernt in einem Seniorenwohnheim lebt, und wegen seiner Sehbehinderung nicht mehr mit dem Auto fahren kann, wie er es früher halt am Wochenende häufiger getan hat.

Ein Freund hat mir eben erzählt, daß Reinhold Messner ebenfalls schon zu Lebzeiten sein Vermögen an seine vier Kinder übertragen hat (Einkommenssteuer sparen?); seitdem sei in der Familie der Teufel los, sagte Reinhold Messner.

Ich habe auch schon von Bauern gehört, die ihren Hof an ihre Kinder übertragen haben und seitdem in einer Dachkammer leben "dürfen".
Agnetia (66) meinte dazu am 27.07.24 um 23:50:
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Agnetia (66) meinte dazu am 27.07.24 um 23:53:
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 Mondscheinsonate meinte dazu am 28.07.24 um 00:26:
So ein Schwachsinnsgschichtl!!! Vorallem, diese Wohnung hatte er immer schon und wenn sie "so" belastet, warum hat er nicht alles überschrieben, denn laut Erzähler "kann er sich ja ein Altenheim" leisten (was in der Regel um die 2- 3000 Euro pro Monat kostet). Der ist nicht "arm" und abgesehen davon, ist alles erstunken und erlogen, auch das mit 10%. Aber, interessant, dass alte Menschen noch so viel Mitleid ernten, auch, wenn sie verstehen, wenn Elternteile ihre Kinder umbringen.

 Graeculus meinte dazu am 28.07.24 um 00:28:
Daß das auch gutgehen kann - keine Frage.

Oja, man kann im Grundbuch die Anteile splitten, auch kleine Anteile. Dann muß allerdings jeder Anteilseigner einem Verkauf zustimmen. Das ist hier das Problem.
Um den Nießbrauch geht es doch hier gar nicht; er kann und will die Wohnung nicht benutzen. Er will sie verkaufen.

Fazit: Ich kann die Geschichte nicht überprüfen, aber unstimmig ist sie nicht.

 Graeculus meinte dazu am 28.07.24 um 00:35:
Er wohnt nicht in einem Pflegeheim (das ist in der Tat sehr teuer), sondern in einem Seniorenwohnheim auf 40 m² zur Miete: Haus für alte Leute mit Hausmeister, ohne medizinische Betreuung, ohne Verpflegung. Das ist etwas ganz anderes.

Die Tochter will nicht die ganze Wohnung (was in der Tat eine Lösung wäre), denn dann müßte sie auch dafür bezahlen, was sie jetzt nicht tut.

Wie ihr so die Glaubwürdigkeit eines Menschen einschätzen könnt, den ihr nie gesehen habt - nur weil sein Standpunkt euch unangenehm ist ... zum Staunen! Gewöhnlich sagt man ja, daß man für ein Urteil unbefangen sein sollte.

 Mondscheinsonate meinte dazu am 28.07.24 um 00:36:
Geh 10% Graeculus, ich bitte Dich! Das macht doch niemand.
Aber, ich kontere, es ist interessant, wie Du Wildfremden alles glaubst.
Ad Urteil: ICH bin Juristin, keine Volljuristin, somit muss ich nicht urteilen ;)


Antwort geändert am 28.07.2024 um 00:39 Uhr

 Graeculus meinte dazu am 28.07.24 um 00:41:
1. Ich besitze 4 % von dem Haus, in dem ich wohne.

2. Es geht nicht um meinen Glauben, sondern um das Erzählen einer Geschichte über Haß. Sie mag wahr sein oder nicht; für mich reicht es, daß sie möglich ist ... und der Haß aller Wahrscheinlichkeit nach echt.

 Mondscheinsonate meinte dazu am 28.07.24 um 00:43:
Du besitzt Anteile eines Hauses (Miteigentum), das ist ein Unterschied zu einer Wohnung und der Hass wirkt erfunden.

Antwort geändert am 28.07.2024 um 00:44 Uhr

Antwort geändert am 28.07.2024 um 00:44 Uhr

 Graeculus meinte dazu am 28.07.24 um 00:46:
Wenn du nicht urteilen mußt, dann laß es doch. Wer urteilt, sollte das unbefangen tun.

Und für einen Schriftsteller mag das gelten, was Georges Simenon sich zum Motto gemacht hatte: "Alles verstehen, nichts verurteilen." Urteilen mögen andere, die dazu berufen sind.


P.S.: Es gibt Miteigentum an einem Haus ebenso wie an einer Wohnung - auch meine Wohnung besitze ich nur anteilig.

 Mondscheinsonate meinte dazu am 28.07.24 um 00:52:
Dein Ps sagt nichts anderes als ich schrieb, aber schön, dass du mich korrigierst, nachdem ich deinen Gedankengang richtigstellte, so hast du dann auch recht. Grins. 
10% an einer Wohnung nimmt keiner. Und, wenn du urteilst, dürfen wir es auch und wir urteilen anders. Ist eben so.
FRAGE: Würdest du 10% einer WOHNUNG nehmen?

Antwort geändert am 28.07.2024 um 00:54 Uhr

 Graeculus meinte dazu am 28.07.24 um 00:52:
Für den Fall, daß man über den Wahrheitsgehalt der Geschichte urteilen wollte, habe ich schon längst und mehrfach zugestanden, daß man die Version der Tochter hören müßte.

Aber es geht (mir) um das Phänomen des Hasses, des Hasses eines Vaters auf seine Tochter.
Darauf kann man, wie man sieht, ganz verschieden reagieren.

 Mondscheinsonate meinte dazu am 28.07.24 um 00:58:
Denk logisch: Gehen eir davon aus, dass 10% einer Wohnung überschreiben ein Schwachsinn ist, weil das niemand nimmt, dann ist der Hass auch erfunden (wegen Wohnung). Gehen wir davon aus, dass die 10% stimmen, vielleicht, dass der Vater eben nicht verkaufen kann, ist der Hass vielleicht echt. Aber, sollte es so sein, haben die 10% Gründe, die vermutlich mit dem Verhalten (kann nicht mit Geld umgehen?) zu tun haben könnte und zum Schutz dient. Schon mal so gedacht?

 Graeculus meinte dazu am 28.07.24 um 00:59:
10 % (und wenn ich es recht verstehe, sogar 1 %) geben ein Vetorecht beim Verkauf. Für den müssen alle Eigentümer zustimmen. Es gibt da kein Mehrheitsrecht.
Das verschafft einen Einfluß, und ich sehe nicht, warum das "keiner macht" - es entspricht genau dem Interesse der Tochter, wie der Mann es geschildert hat. Auch in dieser Hinsicht erscheint mir die Geschichte als in sich stimmig und möglicherweise wahr.

 Mondscheinsonate meinte dazu am 28.07.24 um 01:09:
Gut, das ist dein Glaube. Ich glaube ihm kein Wort, denn solche Geschichten erzählt man keinen Fremden. Aber, ehrlich gesagt, jetzt, wo wir darüber diskutieren, glaube ich eher meine Version, dass die 10% zum Schutz dienen. Desweitern nehme ich auch an, wie du geschrieben hast, dass die Dame schon gesetzteren Alters ist und Kinder hat, die vermutlich in meinem Alter sein müssten, dann verstehe ich die Frau gut. Fakt ist doch, auch, wenn du für staatlichen Zuwachs wärst, dass die Jugend unsere Zukunft ist und denen einen angenehmen Start zu ermöglichen, überhaupt in heutigen Zeiten, ist eine schöne Geste. Denn die in meinem Alter sind, haben vermutlich jetzt Kids um die 20. Da hängt eine Schlange daran, deshalb ist die Frau stur. Ich glaube nicht, dass der alte Herr am Hungertuch nagt. Ich wohne auf 48 qm², auch nicht viel mehr. So "arm" klingt das nicht. Und, Geld darf niemals zu derartigen Hass führen.
Im Übrigen habe ich 80-jährige im Sozialmarkt gesehen, da krampft es mir den Magen zusammen. Nicht bei Menschen, die 90% einer "Ferienwohnung" besitzen.

Antwort geändert am 28.07.2024 um 01:12 Uhr

 Graeculus meinte dazu am 28.07.24 um 01:33:
Von Kindern der Frau schrieb ich nichts, davon war nicht die Rede. Ihr Alter habe ich geschätzt, ausgehend von den 94 Jahren des Vaters.

Ich habe mir das nochmal selbst klar gemacht. Es gibt zwei Möglichkeiten:
1. Der Vater verkauft die Wohnung (wie er es ja will) und gibt das Geld für seine Zwecke aus. Davon hat die Tochter: nichts.
2. Die Tochter nutzt ihre "Sperrminorität" aus, um den Vater am Verkauf der Wohnung zu hindern. Davon hat die Tochter: ein Erbe von ca. 30000 oder 40000 Euro (je nach Zustand der Wohnung, den ich nicht kenne) in nicht allzuferner Zeit.

Das ist eine nachvollziehbare Motivlage. Für weitere Hintergründe bei der Frau müßte man sie fragen. Aber das hatten wir ja schon.

Geldstreitigkeiten führen verdammt häufig zu Haß. Davon wissen Rechtsanwälte ein Lied zu singen. Ich meine Rechtsanwälte, mit denen ich darüber gesprochen habe.

In meiner Zeit als Dozent habe ich einmal einen Studenten in mittleren Jahren kennengelernt, der mir erzählt hat, er habe seine Frau und seine vier Kinder verlassen wollen und einen Anwalt gefragt, wie er das legal hinbekommen könne, ohne Unterhalt zahlen zu müssen. Der Anwalt hat ihm einen Weg gezeigt.
Eine Geschichte, auch dies. Und eine von Haß. Und eine von Anwälten, die damit Geld verdienen.

Solche Geschichten, was immer es damit auf sich hat, machen einem deutlich, daß die Welt, wie sie ist, etwas anderes ist als die Welt, wie sie sein sollte.

Alles gelogen? Auch das wäre eine Geschichte über die Welt.

 Mondscheinsonate meinte dazu am 28.07.24 um 01:40:
Und was macht eine fast 70-jährige mit dem Geld? Sie gibt es ihren Kindern. Sagt zumindest die Logik. Und hat sie keine Kinder, freut sich der Tierschutzverein.

Antwort geändert am 28.07.2024 um 01:41 Uhr
Agnetia (66) meinte dazu am 28.07.24 um 12:12:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Graeculus meinte dazu am 28.07.24 um 17:24:
Es ist, wie er sagte, ein Seniorenwohnheim ohne Betreuung und Verpflegung. Da war er ganz deutlich. Und deshalb ist das auch nicht so teuer.

Bei den Preisen für die Ferienwohnung hast Du eine Null hinzugefügt, was deinem Argument die gewünschte Richtung gibt, aber inkorrekt ist. 30000 bis 40000 Euro sind ein realistischer Preis. Sauber argumentieren, Agnetia!

Keine Ahnung, was er mit dem Geld will. Vielleicht abgesichert sein für den Fall, daß er wirklich zum Pflegefall wird? Ist das unsere Sache? Es ist sein Geld, nicht das der Tochter.

Bei der Frage, was aus der Sperrminorität der Tochter in dem Falle wird, daß der Vater ein Pflegefall wird, bin ich juristisch überfordert.

 Mondscheinsonate meinte dazu am 28.07.24 um 18:24:
Sauber argumentieren, Agnetia!
Ich wusste gar nicht, dass hier Schüler sind. 

Das ist untergriffig.


Keine Ahnung, was er mit dem Geld will. Vielleicht abgesichert sein für den Fall, daß er wirklich zum Pflegefall wird? Ist das unsere Sache? Es ist sein Geld, nicht das der Tochter.
Stimmt, aber dadurch, dass du es öffentlich gemacht hast, wird es auch zu der Sache deiner Leser. 

Stimmt, es ist sein Geld. Soll er verkaufen und in die Karibik fahren, in ein paar Jahren ist's eh vorbei.

 Graeculus meinte dazu am 28.07.24 um 18:35:
Nun, wenn jemand "zugunsten" seiner Argumentation einfach eine Null anhängt, um dann behaupten zu können, der Betrag sei unrealistisch, dann ist die Bezeichnung "unsaubere Argumentation" noch höflich.

 Mondscheinsonate meinte dazu am 28.07.24 um 18:38:
Menschen können sich irren, Graeculus, das ist halb so wild. Eigentlich schon.

 Graeculus meinte dazu am 28.07.24 um 18:53:
Hast du von Agnetia schonmal diesen Satz gehört: "Ich habe mich geirrt"?

Wenn jemand sowas mal sagt (manche tun es), dann reagiere ich anders.

"Errare humanum est, perseverare autem diabolicum - Irren ist menschlich, auf dem Irrtum beharren aber ist teuflisch."
Augustinus hat das gesagt, und das ist unhöflich.
Agnetia (66) meinte dazu am 28.07.24 um 20:57:
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Agnetia (66) meinte dazu am 28.07.24 um 21:05:
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 Graeculus meinte dazu am 28.07.24 um 23:16:
So, "Haß" wurde immer schon mit "ss" geschrieben, auch vor der Rechtschreibreform, meinst du?
Dann habe ich eine Überraschung für dich, nämlich eine Seite aus dem Duden von 1980:


 Graeculus meinte dazu am 28.07.24 um 23:25:
Du hältst es für möglich, daß ich eine falsche Zahlenangabe korrigiere und dir anschließend den Fehler vorwerfe?
Da du nicht erst seit gestern bei kV bist, wirst/solltest du wohl wissen, daß eine solche Korrektur protokolliert und vemerkt wird: "Antwort geändert am ..."
Siehst du das was bei mir?

Was hältst du davon, erst einmal nachzuschauen, bevor du einen solchen Verdacht äußerst?

Und das war ja nicht bloß ein Versehen deinerseits, du hast ein Argument darauf gestützt.

Was den Wert des Anteils am Wohnungseigentum angeht, so weiß ich nicht, was ich noch tun soll, um deutlich zu machen, daß es nicht um diesen Wert geht, sondern um die Eintragung des Anteils ins Grundbuch. Es ist dieser Umstand, der den Vater daran hindert, sein Eigentum ohne Zustimmung seiner Tochter zu verkaufen. Das ist sein Problem, nicht die 3000 Euro.

Für meine 4 %: Stell dir die Gesamtfläche eines Hauses mit Eigentumswohnungen vor und leite daraus den Anteil ab, den mein Eigentum, meine Wohnung ausmacht. Darüber wird bei der Hausverwaltung in Prozent- oder Promille-Angaben Buch geführt. Und es steht auch so im Grundbuch.

Antwort geändert am 29.07.2024 um 00:52 Uhr

Antwort geändert am 29.07.2024 um 00:52 Uhr

 Graeculus meinte dazu am 29.07.24 um 00:37:
Vgl. auch "blaß", "naß", "Streß" usw. Ein Doppel-s am Wortende kam nach alter Rechtschreibung meines Wissens überhaupt nicht vor, mit Ausnahme einiger Eigennamen.

Antwort geändert am 29.07.2024 um 00:51 Uhr
Agnetia (66) meinte dazu am 29.07.24 um 13:25:
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 Graeculus meinte dazu am 29.07.24 um 15:12:
Die Aussage, "Haß" sei immer mit Doppel-s geschrieben worden, ist falsch. Der Verdacht, ich könnte die Zahlen nachträglich geändert und den Fehler dir in die Schuhe geschoben haben, hat nachweislich keine Grundlage.
Dies festzustellen, heißt nicht: Streit suchen.

 Graeculus meinte dazu am 29.07.24 um 15:18:
"alter Mann": Auch du bist alt genug, um dich noch zu erinnern, wie man bis zu Rechtschreibreform "Haß" geschrieben hat ... und all die anderen analogen Wörter.
Agnetia (66) meinte dazu am 29.07.24 um 19:19:
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 Graeculus meinte dazu am 30.07.24 um 15:50:
Mannomann, drei Griffe ins Klo, und kein Wort des Bedauerns, sondern nur Häme und Vorwürfe. Plus erneut eine Unterstellung.

 Regina meinte dazu am 31.07.24 um 02:45:
Agnetia besteht darauf, in Sprachlehrefragen immer recht zu haben, weil sie, wie sie sagt, Germanistik studiert habe. Leider hat sie aber in der Schule schon nicht aufgepasst.

 Saira (26.07.24, 20:41)
Hallo Graeculus,
 
gehe ich davon aus, dass dir der alte Mann die Geschichte wahrheitsgemäß erzählt hat und gehe ich weiterhin davon aus, dass seine Tochter kaltherzig und berechnend ist, dann kann ich seine geäußerten Gedanken schon verstehen, da ihn, aus seiner Verbitterung heraus, die Kaltherzigkeit seiner Tochter zutiefst schmerzt.
 
Das heißt keineswegs, dass er einen Mord begehen würde. Ich denke, er ist zutiefst enttäuscht, traurig und hilflos.

Es gibt Abgründe, in die wir nicht blicken möchten.
 
LG
Saira

 Graeculus meinte dazu am 27.07.24 um 22:27:
Nein, er wird keinen Mord begehen - nicht mit 94 Jahren! Aber es hat mich beeindruckt, wie nah er dran war an diesem Vorhaben, wie verständlich und wohl auch sympathisch ihm das war.

Es ist erschreckend, daß diese und andere Abgründe oft einen Namen haben: Familie.
Wo die meisten Gewaltverbrechen begangen werden, muß ich Dir sicher nicht sagen. Ebensowenig darüber, was Tucholsky zu dem Begriff "Familienbande" geschrieben hat.
Geist von etwas (99)
(27.07.24, 06:51)
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 Mondscheinsonate meinte dazu am 27.07.24 um 08:28:
Und Eltern haben kein Recht Kinder zu tyrannisieren und wer Mordphantasien gegenüber seinem eigenen Kind hat wegen Geld, der gehört nicht in die JVA, sondern in die Psych. Das ist Generation Nazi: Wer nicht spurt, der ist schädlich, muss weg. Der ist nicht interessant, sondern einfach nur ein widerliches Überbleibsel einer längst vergangenen Zeit. Bei dem sagt das Gefühl, sofern man selbst Kinder hat: wegsetzen. 
Im Übrigen, es geht nicht um das Erbe, sondern Eigentum. Die Wohnung gehört zur Hälfte ihr. Oder, wie reagierst du, wenn jemand deine Wohnung verkaufen will und du willst es nicht?
Sekrotas (68) meinte dazu am 27.07.24 um 10:36:
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 Graeculus meinte dazu am 27.07.24 um 13:03:
und da wir nichts von der Tochter wissen, wissen wir auch nicht, ob sie diesen Anspruch jemals gestellt hat...

s.o.

Dem Erbrecht (also dem Anspruch auf Eigentum, das man sich nicht selbst erarbeitet hat) stehe ich kritisch gegenüber. Das schafft große Ungleichheit in der Gesellschaft.
Besser wäre es m.E., man ließe hinterlassenes Vermögen der Rentenversicherung zugutekommen und würde dafür die Rentenversicherungsbeiträge der jüngeren Generation absenken.
Damit für ein gesamtgesellschaftliches Problem gelöst.

Leider wird das kaum auf die Sympathie von Erben stoßen, aber das ist ja ein egoistischer Standpunkt.
Sekrotas (68) meinte dazu am 27.07.24 um 20:54:
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 Mondscheinsonate meinte dazu am 27.07.24 um 21:20:
Wollen wir nicht den Menschen selbst überlassen, wer wem etwas gibt? Wir sind nicht im Kommunismus. Und es gibt genug Menschen, die viel haben und ein ausgeprägtes soziales Gewissen haben - zu Lebzeiten. Gott sei Dank.

 Graeculus meinte dazu am 27.07.24 um 22:36:
Dieser Plan wäre umsetzbar, Sekrotas, und er wäre 1. gerecht, 2. eine Lösung für das Problem der Rentenversicherung.

Da aber die meisten Eltern ein unüberwindliches Bedürfnis haben, ihr Eigentum ihrem eigenen Fleisch und Blut zukommen zu lassen, ahne ich schon das Schlupfloch: die Schenkung zu Lebzeiten.

Außerdem müßte sich eine Partei, die das zum Programm erhebt, vermutlich mit den Risiken der 5-Prozent-Klausel befassen.
Dabei wäre das ja kein Sozialismus (zu ihren Lebzeiten behielten die Eltern ihr Vermögen, bis hin zum Besitz von Produktionsmitteln), und es stünde sicher im Einklang mit Art. 3 des Grundgesetzes, vermutlich sogar im Einklang mit Art. 14.
Sekrotas (68) meinte dazu am 28.07.24 um 12:15:
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 Graeculus meinte dazu am 28.07.24 um 17:27:
Ja. Und man muß auch kein Jurist sein, um das wenigstens für diskutabel zu halten. Die Fachleute im Justizministerium sind dann für die Ausarbeitung zuständig.

Aber ... es gibt keine Mehrheit für eine Partei mit einem solchen Ziel. Das Erbrecht ist eine heilige Kuh.

 Mondscheinsonate meinte dazu am 30.07.24 um 19:15:
Nichts für Ungut. Bitte Finger von Grundgesetzen lassen. Das meine ich nicht böse, es ist so, dass diese ganz kompliziert auszulegen sind. Art 14 GG schützt juristische und natürliche Personen und Enteignungen sollen immer nur ultima ratio sein. Hier: https://www.google.com/url?sa=t&source=web&rct=j&opi=89978449&url=https://www.bundestag.de/resource/blob/413196/8b5152c5bf04458e501718ea1bc68c9d/WD-3-327-06-pdf-data.pdf&ved=2ahUKEwiK2NvAoM-HAxUFhf0HHWHHAcUQFnoECFYQBg&usg=AOvVaw1uIxkZ14Wqj8AlGGXR4dyy
Ihr legt ein seitenlanges Dossier in drei Postings aus, das geht nicht. Grundgesetze sind ganz heikel und sehr schwer zu lernen. Und ja, man muss Jura studiert haben und Professoren gut zuhören. Nein, nochmals, nicht böse gemeint, mir sind in Ö und D Grundrechte, vorallem auf EU-Ebene sehr sehr wichtig, das ist heikel.

 Graeculus meinte dazu am 31.07.24 um 00:08:
Erstmal haben Sekrotas und ich eine Vorstellung von Erbrecht, daß es nämlich ungerecht sei: Allein durch den Zufall der Abstammung, ohne eigene Arbeit wird jemand reich, während ein anderer bei Null beginnen muß.

Dann denken wir darüber nach, ob es politisch eine Möglichkeit gibt, daran etwas zu ändern, und ob das mit dem Grundgesetz kompatibel ist.

Ich halte ein Grundgesetz bzw. eine Verfassung, die nur für Fachleute verständlich sind, für so etwas wie eine Heilige Schrift, die nur von Theologen verstanden werden kann. Das wäre ein schlecht, nämlich unpopulär geschriebener Grundtext.

Daß Juristen (bzw. Theologen) zum Nachdenken interessante Informationen beisteuern können - gewiß. Ich höre mir das auch gerne an ... und beziehe mein Wissen übrigens nicht aus Google, sondern besitze Grundgesetz-Kommentare.

Aber ehe wir uns ereifern: Mir ist klar, daß eine Abschaffung des Erbrechts (plus Übertragung des hinterlassenen Geldes an die Rentenversicherung) gegenwärtig extrem unpopulär wäre und daher keine Chance auf Realisierung hat.

Ich habe diese Idee einmal im Unterricht vorgestellt, und zwar an einem Gymnasium mit einer Klientel aus dem gehobenen Mittelstand. Seitdem hat der Ausdruck "Sturm der Empörung" eine neue Bedeutung für mich.

Übrigens hat das Erben von Besitz ja noch ein Gegenstück: nämlich das Erben von Verpflichtungen und Schulden. Für mich gehört das zusammen. Da waren die Jugendlichen aber ganz anderer Ansicht: "Was kann ich dafür, wenn meine Vorfahren ...?"

Das erscheint mir ja nun inkonsequent ... oder als Rosinenpickerei.

Aber selbst wenn es mal zu einer politischen Agenda käme, wie sie mir vorschwebt, würden Juristen ein gehöriges Wort mitzusprechen haben; und man kann sich darauf verlassen, daß dieser Fall vor dem BVerfG landen würde.

Also kein Grund zur Aufregung. Sind nur Gedanken, und Gedanken sind frei.

 Mondscheinsonate meinte dazu am 31.07.24 um 06:01:
Wenn du Kommentare hast, dann weißt du, dass Grundgesetze den Bürger vor der Übermacht des Staates schützen sollen. Wie passt das jetzt mit dem zusammen? Und ich ereifere nicht, das hast jetzt du gemacht. Ich habe das nicht nötig. Ich schrieb lediglich, dass Nicht-Juristen die Finger von Grundgesetzen lassen sollen und dabei bleibe ich.
Zu deinem Thema: Nochmals - wenn jemand ein Leben lang arbeitet, darf er doch bitte selbst entscheiden, wem er sein Erspartes geben möchte. Letztens las ich ein Testament, wo darin stand, dass XY alles bekommen soll, aber nur, wenn er sich um den Jack Russel "Alba" kümmert, sollte der noch leben. Alba soll abgesichert sein. Soll Alba ins staatlich subventionierte Tierheim, Graeculus? 
Nein, ich bin nicht eurer Meinung. 
Schulden kann man ablehnen, man muss nicht einmal Begräbnisse bezahlen, gar nichts muss man. Erst letztens lehnte eine deutsche Staatsbürgerin ihr Erbe ab, ließ es beglaubigen und fertig. So ist es.
Geist von etwas (99)
(27.07.24, 10:38)
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 Mondscheinsonate meinte dazu am 27.07.24 um 11:42:
Ja, oder kannst du's ins Grab nehmen? Das macht man aus steuerlichen Gründen, so fern man normal im Kopf ist. Im Übrigen, im Normalfall, Taina, hat der Normalbürger keine Ferienwohnung, das haben Betuchte. Das Mitleid hält sich also in Grenzen.

Antwort geändert am 27.07.2024 um 11:45 Uhr

 Graeculus meinte dazu am 27.07.24 um 22:44:
Ja, das sieht der Mann heute als Fehler an. Da es sich um einen geringen Anteil handelt, hat das auch nichts mit der Steuer zu tun. Selbstverständlich ist ein Mensch nicht verpflichtet, seinen Kindern bereits zu Lebzeiten etwas zu vermachen. Manche tun es, und manche bereuen es.

S.o., der Fall von Reinhold Messner, falls die Nachricht zutrifft.

Es ist mir nicht recht klar geworden, warum der Mann das damals getan hat. Er meinte lediglich, seine Tochter habe ihn gedrängt.

Daß die Tochter nicht einmal für ihren Anteil das Hausgeld übernimmt, ist der Punkt auf dem i.

Für mich war es eine Lektion, wie innerhalb einer Familie Haß entstehen kann.
Historisch übrigens keine Überraschung, vor allem wenn's ums Erbe geht.
Der griechische Mythos von der Entmannung des Uranos durch seinen Sohn Kronos und der Verbannung des Kronos in die Unterwelt durch seinen Sohn Zeus hat da schon lange vor Freud gewisse Probleme ausgesprochen.
Geist von etwas (99)
(27.07.24, 12:29)
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 Graeculus meinte dazu am 27.07.24 um 23:07:
So genau weiß ich nicht, was er noch für Pläne hat (wir sind ja nur eine Weile gemeinsam Bus gefahren); angedeutet hat er, daß er die Kosten für eine Wohung einsparen wollte, für die er keine Verwendung mehr hat. Zumal die Tochter sich in keiner Weise an diesen Kosten beteiligt.
Das erschien mir nachvollziehbar.
Es kann ihm ja passieren, daß er demnächst von dem relativ günstigen Seniorenwohnheim in ein ungleich teureres Pflegeheim wechseln muß.
Geist von etwas (99)
(27.07.24, 12:38)
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 Mondscheinsonate meinte dazu am 27.07.24 um 13:50:
Wir kennen die Wahrheit nicht. Wer weiß, ob der nicht dement war? So redet kein normaler Mensch, echt nicht. Schon gar nicht mit Fremden.

 Graeculus meinte dazu am 27.07.24 um 22:47:
Bevor mein Mitleid aktiv wird, müßte ich erst - audiatur et altera pars - die Version der Tochter hören.
Dement war der Mann keinesfalls. Er war alleine unterwegs mit Bus und Bahn, und das hätte meine demente Mutter schon in einer frühen Phase nicht mehr geschafft.

Auch was er sonst erzählte und in meiner Anekdote keinen Niederschlag gefunden hat, war völlig klar.
Geist von etwas (99)
(27.07.24, 13:51)
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 Mondscheinsonate meinte dazu am 27.07.24 um 19:04:
Siehe Agnetias Kommentar. Exakt so. Und es ist egal... MAN BRINGT KEINE KINDER UM UND DENKT DAS AUCH NICHT!!!


Antwort geändert am 27.07.2024 um 19:05 Uhr

 hehnerdreck meinte dazu am 27.07.24 um 20:42:
Mit so einem Gedanken zu spielen, heißt noch lange nicht, ihn auch wirklich ausführen zu wollen ... was wissen wir schon von der Verbitterung eines 94-Jährigen, der sich vor lauter Wut wünscht, er könnte so etwas wenigstens in seiner Phantasie tun, in der Realität sieht das dann wieder anders aus. Und ich vermute, es gibt sehr viele Phantasiemörder - und in so einem hohen Alter teilt man sich gerne anderen mit, auch wenn es nur spontane Hirngespinste sind, die sich als Eventualwunsch äußern, aber noch lange kein hundertprozentig realer Wunsch sein muss.

 Mondscheinsonate meinte dazu am 27.07.24 um 22:09:
Nein. Man denkt das auch nicht! Und spricht das auch nicht aus. Da gibt es keine Entschuldigung. Nicht mal eine. Kind bleibt Kind.

 Graeculus meinte dazu am 27.07.24 um 22:52:
Es geschieht oft in der Phantasie. Zum Glück nicht so oft in der Realität. Haß ist eine starke Triebfeder, und über den Vatermord habe ich oben schon etwas geschrieben, wozu die Welt nicht erst Sigmund Freud brauchte.

Und Kinder? Sind sie denn immer gut? Kann sich nicht auch an ihnen der Haß der Eltern entzünden? Ganz sicher kann es das.
Ich brauche mir nur vorzustellen, wie sie den widerstrebenden Papa ins Pflegeheim abdrängen, um rascher die Verfügung über das Vermögen zu bekommen.

 Mondscheinsonate meinte dazu am 27.07.24 um 23:10:
Nein, da kann die Welt einstürzen, es bleibt ein Nein. In Familien hat niemand jemanden umzubringen und es nicht einmal zu denken. Ja, es gibt A.löcher, Kinder wie Eltern, aber bei allem oder Gott keinen Mord.Darf es nicht geben.

 Graeculus meinte dazu am 27.07.24 um 23:21:
"Drum, so schließt sie messerscharf, daß nicht sein kann, was nicht sein darf."

[Christian Morgenstern, ganz leicht verändert - die Palmström-Logik]

Die Mythen sind voll davon, und was in Mythen erzählt wird, das wird auch gedacht.

 Mondscheinsonate meinte dazu am 27.07.24 um 23:28:
Gut, wenn das gedacht wird, hilft eine Selbsteinweisung definitiv ;)

 Regina (28.07.24, 05:16)
Der Diskussionsfaden sagt mir, dass dir dein Anliegen, den Hass des Alten auf seine eigene Tochter in den Mittelpunkt zu stellen, nicht recht gelungen ist.
Die Diskussion dreht sich hier hauptsächlich um Eigentums- und Erbrecht, juristische Fragen mit vielen Facetten, über die es den meisten hier an Sachkenntnis fehlt.
Interessant wäre in diesem Zusammenhang die Erwähnung der verstorbenen L'Oréal-Erbin Liliane Bettencourt, die auf Betreiben ihrer Erbin gerichtlich entmündigt wurde, weil sie einen beträchtlichen Anteil des Millionenerbes an ihren Hausfreund verschenken wollte.

Kommentar geändert am 28.07.2024 um 05:17 Uhr

 Graeculus meinte dazu am 28.07.24 um 18:39:
Ja, insofern ist die Diskussion anders verlaufen, als ich es erwartet hatte. Das ist freilich sehr häufig der Fall. Spricht das gegen Diskussionen? Eigentlich nicht - das macht Menschen spannend und jeden Text zu einem Experiment.

Stimmt, an die Frau Bettencourt erinnere ich mich jetzt wieder.
Es kommt dem weiter oben genannten Fall nahe, in dem ein Mann sein Geld an Passanten auf der Straße verschenkte und die Erben dann genau das betrieben haben: seine Entmündigung und Einweisung in eine Psychiatrie.
Erben verstehen keinen Spaß!
Geist von etwas (99)
(28.07.24, 07:06)
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 Graeculus meinte dazu am 28.07.24 um 18:40:
Du, an dieses Grimm-Märchen habe auch ich gedacht. Eine geniale Veranschaulichung der Goldenen Regel: Behandele die anderen so, wie du von ihnen behandelt werden möchtest.

 TrekanBelluvitsh (28.07.24, 18:13)
Ehrlich gesagt fällt mir dazu nur eines ein: eigene Dummheit. Was er zuletzt sagte, bekräftigt mich darin - sehr.

Denn er hätte einfach eine von zwei Sachen berücksichtigen müssen:

a) Finanzielle Dinge eindeutig regeln. Zwei Besitzer sind niemals eindeutig.

oder

b.) Überschreiben und Nießbrauch eintragen. Dann wäre die Sache auch klar.

 Graeculus meinte dazu am 28.07.24 um 18:45:
Eigene Dummheit, so sieht auch er das jetzt. Er hat mit dem (natürlicherweise eigennützigen) Verhalten seiner Tochter nicht gerechnet. Möglicherweise hat er sich nicht einmal die Frage gestellt, warum die Tochter diese Eintragung ins Grundbuch wünschte.

Zwei Besitzer sind niemals eindeutig - das trifft auch sehr viele Ehepaare (Zugewinngemeinschaft) und erzeugt auch da etliche Probleme.

Überschreiben und Nießbrauch eintragen, das hülfe ihm nicht, denn er will, er kann die Ferienwohnung nicht nutzen; er möchte sie verkaufen.

Zu spät. Man muß für seine Dummheit zahlen.

Man kann auf zwei Wegen lernen: durch Vernunft - das ist der edle, und durch Erfahrung - das ist der bittere Weg.
Ein Schüler (65)
(28.07.24, 21:59)
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 Graeculus meinte dazu am 28.07.24 um 23:35:
Siehe oben, die kopierte Seite aus dem alten Duden.

Daß ich die Rechtschreibreform aus verschiedenen Gründen ablehne, steht auf einem anderen Blatt. Niemand ist verpflichtet, sie zu übernehmen - außer im behördlichen Gebrauch (z.B. Schule).
Ich schreibe auch alle meine Bücher "alt" und habe noch kein Problem deswegen mit einem Verlag bekommen; d.h. auch Verlage dürfen solche Bücher weiterhin drucken.

 Regina meinte dazu am 29.07.24 um 14:32:
Graeculus verwendet die uralte Rechtschreibung, die inzwischen dreimal reformiert wurde. In Schriftstücken, die er privat herausgibt, darf er das. In amtlichen Dokumenten ist die neue gültige Orthographie anzuwenden.
Manchmal gibt es da Streit im juristischen Bereich. Da geht es dann um Eindeutigkeit.
Für diejenigen, die sich nicht mehr erinnern können: Haß, blaß, muß usw. wurden vor 1996 mit "ß" geschrieben. Das "ß" ist keineswegs abgeschafft, sondern unterliegt neuen Regeln.

 Graeculus meinte dazu am 29.07.24 um 15:15:
So ist es. "Orthographie" ist immerhin noch amtlich korrekt.
Sekrotas (68)
(29.07.24, 20:45)
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Agnetia (66) meinte dazu am 29.07.24 um 21:14:
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Sekrotas (68) meinte dazu am 30.07.24 um 01:11:
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 Graeculus meinte dazu am 30.07.24 um 15:48:
Ich frage mich, was Leute, die Sekrotas mit Dieter Wal identifizieren, von Stilanalyse verstehen. Das fängt schon damit an, daß Dieter Wal in seinen eigenen Texten starke religiöse Interessen zeigt.
Es ist zum Haareraufen.
Sekrotas (68) meinte dazu am 30.07.24 um 16:08:
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 Graeculus meinte dazu am 30.07.24 um 16:18:
Ja, das meine ich. Da bin ich mir sogar ziemlich sicher. Einige hier hängen diesem Aberglauben beharrlich an. Dabei gibt es zwischen Dir und Dieter Wal nur eine recht kleine Schnittmenge, was nämlich die politische Einstellung angeht. Stil, sonstige Themen ... völlig anders.

Selbstironie bei Agnetia würde mich überraschen.
Sekrotas (68) meinte dazu am 30.07.24 um 16:34:
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 Graeculus meinte dazu am 30.07.24 um 23:54:
Genau. Wenn jemand dagegen ist, dann muß es sich um Dieter Wal handeln.
Aufklärung und Argumente helfen da gar nichts.

 Regina meinte dazu am 31.07.24 um 09:57:
Dieter Wal ist nicht mehr hier, sonst würde er sofort feststellen, dass Agnetias Wissensstand nicht einmal für den Baumschulabschluss ausreichen würde.
Sekrotas (68) meinte dazu am 31.07.24 um 10:35:
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Agnetia (66) meinte dazu am 31.07.24 um 14:10:
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 Graeculus meinte dazu am 02.08.24 um 00:10:
Da sind wir ja noch einmal knapp an der Einsortierung ins Gruselkabinett vorbeigekommen.
Gut, daß nun Ruhe ist.
Sekrotas (68) meinte dazu am 02.08.24 um 00:26:
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 Graeculus meinte dazu am 02.08.24 um 23:00:
Der Strippenzieher ist der Webmaster? Der kann unerbittlich sein; aber anscheinend haben wir seine rote Linie knapp noch nicht überschritten.
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