Alle 9.505 Textkommentarantworten von Graeculus

29.12.20 - Diskussionsbeitrag zum Text  !Extrablatt!! !Extraplatt!! von  DanceWith1Life: "Wie ich es jetzt verstehe, ist DanceWith1Life der Meinung, ein Autor besitze gewisse Privilegien bei der Meinungsfreiheit, denn nur er könne bestimmte Details seines Textes kennen (was Dieter_Rotmund dazu veranlaßt, den Begriff 'Deutungshoheit' einzuführen); und im Hinblick auf diese Details dürfe, so DanceWith1Life, dem Autor nichts 'Verzerrendes' unterstellt werden. Hm. Wenn wir versuchsweise für Text einmal Regierungspolitik einsetzen, erinnert mich das an die Argumentation vieler Versuche in Diktaturen, Journalisten (auch sie solch lästige Kritiker!) mundtot zu machen. Vor allem aber scheint mir DanceWith1Life zu übersehen, daß es im Wesen vieler literarischer Texte liegt, Dinge verzerrt darzustellen: Komödien, Parodien, Satiren, Grotesken, Witze, Pamphlete und - dies das Genre des vorliegenden Textes - Nonsens-Literatur. Ich ahne, daß DanceWith1Life zum Beispiel kein literarischer Freund von Thomas Bernhard ist. Nein, ohne Verzerrung kann man einen großen Teil der Literatur und der Literaturkritik in die Tonne klopfen. Für mich ist es viel wichtiger, ob Text und Kritik klug gemacht sind, was man an verschiedenen Kriterien erkennen kann, u.a. daran, daß sie zum Nachdenken anregen. In dieser Hinsicht sind Dieter_Rotmunds kritische Beiträge freilich ausbaufähig."

04.07.23 - Diskussionsbeitrag zum Text  ?fixe wiedergeburt? von  harzgebirgler: "Inzwischen nehme ich an, daß unsere Vermutung über diese Wiedergeburt falsch war; es handelt sich anscheinend um eine andere Person - ebenfalls wiedergeboren. Aber Palimpsest/Lavater usw. haben wir bestimmt nicht zum letztenmal gelesen."

07.03.20 - Diskussionsbeitrag zum Text  .. verdammt Asbach von  eiskimo: "Danke. Ich persönlich meine ja, daß (der 21 Jahre junge!) Bob Dylan das schöner ausgedrückt hat: You can have your beauty It's skin deep and it only lies. You can have your youth It'll rot before your eyes. (Long Time Gone)"

21.11.21 - Kommentarantwort zum eigenen Text  ... und Vorurteil?: "Wenn man schaut, wie solche Begriffe benutzt werden, dann merkt man, daß in bezug auf eigene Ansichten nicht das Wort "Vorurteil" gebraucht wird, sondern nur bei anderen. Was aber sagt man, wenn man sich selbst in der Form von Vorab-Urteilen äußert, d.h. mit Urteilen, die von vornherein, vor jeder Argumentation, feststehen? Da stößt man dann auf "Intuition", "Instinkt", "Empfindung", "Bauchgefühl" u.ä. Und das soll dann gut sein, im Gegensatz zum Vorurteil der anderen. Eine Definition könnte helfen ... aber nicht jemandem, der verschleiern will, daß er selber von Vorurteilen geleitet ist. Antwort geändert am 21.11.2021 um 12:05 Uhr"

21.11.21 - Kommentarantwort zum eigenen Text  ... und Vorurteil?: "Na, du zum Beispiel. Wie oft preist du den Wert von Instinkt, Empfindung usw. (bei dir) an, während andere, mit Vorurteilen belastete "Offizielle" die Wahrheit (deine Wahrheit) verdrängen! Und darin bist du wahrlich nicht der einzige."

21.11.21 - Kommentarantwort zum eigenen Text  ... und Vorurteil?: "Daß das, was man "Intuition" oder "Instinkt" nennt, auf Erfahrung und Wissen beruht (also auf einer vorurteilslosen Überprüfung), ist gerade nicht mein Eindruck. Z.B. lehnen viele Menschen intuitiv oder instinktiv alles Fremde ab ... ohne sich damit auseinandergesetzt zu haben. Bei sich selbst nennen sie das aber nicht "Vorurteil", nur bei anderen. Das soll nun kein Urteil über Dich sein; dazu kenne ich Dich viel zu wenig. Wenn Intuition auf Prüfung beruhen sollte, dann wäre das ein Unterschied."

21.11.21 - Kommentarantwort zum eigenen Text  ... und Vorurteil?: "Beruht Intuition auf Erfahrung? (Sie gilt mir nicht als das gleiche wie Instinkt, aber in einer Hinsicht sehe ich eine strukturelle Ähnlichkeit.) Also, wenn sie auf Erfahrung beruht, dann kondensiert sie sich, in bezug auf neue Erfahrungen, zu einem Vorurteil, einem Vor-Urteil. D.h. ich gehe, 'belastet' durch meine bisherigen Erfahrungen an die neue Situation heran. Eine Frau z.B., die fünfmal in Beziehungen von Männern geschlagen worden ist, wird dem sechsten Mann mit einem Vorurteil begegnen. Oder?"

21.11.21 - Kommentarantwort zum eigenen Text  ... und Vorurteil?: "Instinkte wären dann genetisch oder epigenetisch geronnene (Gattungs-)Erfahrungen."

21.11.21 - Kommentarantwort zum eigenen Text  ... und Vorurteil?: "Das waren sog. Biologen, die nämlich angenommen haben, daß Erfahrungen nicht vererbt werden können. Da ist man inzwischen dank der Epigenetik einen Schritt weiter. Früher galt: Instinkt = angeborenes Verhaltensprogramm. Nicht mehr, nicht weniger."

21.11.21 - Kommentarantwort zum eigenen Text  ... und Vorurteil?: "Das  Beispiel mit dem Argwohn gegenüber fremden Menschen ist gut gewählt. Das haben ja sehr viele. Wie nennt man das dann? Bei sich selbst: niemals "Vorurteil" - bei anderen schon. Da man diese Einstellung vorab hat, also bevor man tatsächlich einem Fremden begegnet, erscheint mir das Wort "Vor-Urteil" ganz passend. Es mag dann durchaus noch etwas wahrgenommen werden, aber das wird dann im 'Lichte' des Vorurteils bewertet. Übrigens muß ein Vorurteil keine Verurteilung sein, kein negatives Vorurteil, denn es gibt ja durchaus auch positive Vorurteile, d.h. man findet von vornherein etwas als angenehm, als gut. So ist Rassismus ein negatives Vorurteil gegenüber anderen Rassen, aber ein positives gegenüber der eigenen. Wahrscheinlich gilt diese Ambiguität sogar für jedes Vorurteil."

Diese Liste umfasst nur von Graeculus abgegebene Antworten bzw. Reaktionen auf Kommentare zu Texten. Eigenständige Textkommentare von Graeculus findest Du  hier.

 
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