Alle 2.270 Textkommentare von Graeculus

20.05.24 - Kommentar zum Text  Psyche von  Teo: "Ich und meine Seele, das wären zwei, das geht nicht. Aber ich und mein Leib, wie steht es da? Sind wir zwei?"

20.05.24 - Kommentar zum Text  Wieso mich niemand versteht von  Teichhüpfer: "Die Frage ist gut - die Antwort, hm, ich verstehe sie nicht."

20.05.24 - Kommentar zum Text  Stille Nacht von  Mondscheinsonate: "Daß jemand immer da ist, kann man nicht erwarten. Aber wer nie da ist, der taugt nichts. Nicht als Freund, nicht als Liebhaber. Daß bei Dir alles beim Alten bleibt, nehme ich nicht an, das 'riecht' eher nach einer Stimmung."

20.05.24 - Kommentar zum Text  Das wird selbst dein Hund dir bestätigen von  eiskimo: "Das ist mal wieder ein großartiges Photo!"

18.05.24 - Kommentar zum Text  Du von  Mondscheinsonate: "Kann man das auch anders ausdrücken? Du bist der Traum. Ich bin nur die Wirklichkeit. Sofern man beides nicht verwechselt, hat beides seinen Wert."

18.05.24 - Kommentar zum Text  Mein vermutliches Vermächtnis von  tueichler: "Eine reizvolle Vorstellung: in der vollkommenen Ordnung (worin auch immer sie bestehen mag - ein bißchen dynamisch darf's schon sein) der Ruhe frönen und dann das Nichts erwarten."

17.05.24 - Kommentar zum Text  Als ich den Rock n' Roll zu lieben begann von  Mondscheinsonate: "Jerry Lee Lewis, der konnte einen wahrlich anfixen. Wenn Du mal die Gelegenheit hast, seinen Live-Auftritt 1963 im Hamburger Star Club zu hören ... Für mich ist es eines der besten Konzerte, die ich aus der Geschichte des Rock kenne. Es endete mit "Whole Lotta Shakin' Goin' On", und dann haben die Fans den Saal demoliert."

17.05.24 - Kommentar zum Text  Eine Gefühl von Pfingsten von  eiskimo: "Pfingsten, so habe ich kürzlich gehört, ist der Gründungstag der Kirche, d.h. der ekklesía, der Gemeinde. Und wann, so habe ich gedacht, ist der Gründungstag der kirchlichen Hierarchie?"

17.05.24 - Kommentar zum Text  Mit dem Diamantradl durch die Milchstraße von  LotharAtzert: "In dem Film "China, mein Schmerz" (1989, Regie: Dai Si Jie und Shan Yan Zhu) ist der Protagonist ein taoistischer Mönch in einem Zwangsarbeitslager während Maos Kulturrevolution. Auf "Heiligkeit" und "Meister" kommt man bei ihm nicht, dazu ist er, jedenfalls auf den ersten Blick, zu unauffällig. Er hat auch keine Schüler neben oder gar unter sich. Vielmehr arbeitet er dort, wie die Lagerleitung es ihm befiehlt - in diesem Falle: Er trägt die Scheiße aus der Latrine weg. Auffallend ist nur, daß er nicht spricht und deshalb im Lager als stumm gilt. (Erst ganz am Ende des Films erfahren wird, daß er nicht stumm ist, sondern sprechen kann, es jedoch nicht getan hat.) Da er nicht spricht, beschwert er sich auch nie und fordert nichts. Er unterwirft sich allerdings auch nicht und entgeht, weil er als stumm gilt, z.B. der Pflicht, täglich die Lagerhymne zu singen. Das, was dann im Laufe des Films passiert, hat mir verdeutlicht, was Zhuangzi mit der Person Blödes Nichthandeln meint. Nie vergessen werde ich die Szene, in der ein anderer Häftling, ein Junge, ihn fragt, ob er einen Weg in die Freiheit, gemeint als Fluchtmöglichkeit aus dem Lager, kenne, und der Mönch in einer schlichten Geste die Hand auf sein Herz legt und dann mit dem Finger auf den Himmel (im chinesischen, nicht im christlichen Sinne) zeigt. Der Junge versteht nichts und sagt: "Na, ich frage lieber einen anderen." Am Ende des Films erst hat er verstanden, haben wir verstanden. Da hat der Mönch zum ersten Mal etwas mit Worten gesagt: "Laß mich sterben." Er ist kein buddhistischer Meister, auch wenn er - in einem weiteren Verständnis - ein Buddha sein mag: Er hat den Weg in die Freiheit gefunden, hat - selbst in einem Lager! - frei gelebt und sich nun zum Sterben entschlossen. Kommentar geändert am 17.05.2024 um 17:20 Uhr"

17.05.24 - Kommentar zum Text  Kriminelles Verhalten ist, was wir als kriminell definieren von  Mondscheinsonate: "Ich möchte unterscheiden zwischen kriminellem Verhalten an sich und der Zuschreibung eines bestimmtaen kriminellen Verhaltens bei einer bestimmten Person. So ist z.B. Ladendiebstahl bei uns ein kriminelles Delikt, aber ob dieser Mann ein Ladendieb ist, steht auf einem anderen Blatt und muß erst in einem Strafverfahren untersucht werden. Daß kriminelles Verhalten an sich eine Sache gesellschaftlicher Definition ist, dafür sind homosexuelle Handlungen ein gutes Beispiel: In vielen Staaten galten und gelten sie als kriminell, bei uns hingegen überhaupt nicht mehr. Aber wie steht es mit folgendem Beispiel? (Vgl. Sophokles: Antigone) Der Staat erklärt einen Bürger zum Staatsfeind und verbietet seine Bestattung - er soll den Hunden überlassen werden. Die Schwester dieses Mannes setzt sich über das Verbot hinweg und bestattet ihren Bruder. Der Staat erklärt dies zu einer kriminellen Handlung. (Etwas Ähnliches hatten wir jetzt in Rußland: Der Priester, der Alexei Nawalny rituell bestattet hat, ist von der russisch-orthodoxen Kirche bestraft worden.) Hier bin ich der Ansicht, daß es ein höheres Recht als das des Staates gibt (nenne man es nun natürliches oder göttliches Recht), und daß der Staat selbst, der kriminelles Verhalten definiert, nach einem anderen Maßstab kriminell sein kann. Ob ein vom Staat besoldeter Jurist dem zustimmen würde, weiß ich nicht; aber ich bin kein solcher und sage es in voller Überzeugung: Der konkrete Staat mit seinem positiven Recht ist nicht die höchste Instanz. Wenn ein Staat die Bestattung des Bruders verbietet oder Juden für vogelfrei erklärt, dann begeht er ein Unrecht und ist selbst kriminell. Als Maßstab für ein solches höheres Recht möchte ich die sog. Goldene Regel ins Gespräch bringen: Behandele die anderen Menschen so, wie du von ihnen behandelt werden möchtest. Niemals hätten Die Nazis irgendjemandem zugestimmt, der sie selbst für vogelfrei erklärt hätte. Das ist aber nur ein Diskussionsvorschlag, denn man muß sich schon darüber unterhalten, worin dieses höhere Recht bestehen soll, sofern es nicht selbst kodifiziert ist. Kommentar geändert am 17.05.2024 um 14:54 Uhr"

Diese Liste umfasst nur eigenständige Textkommentare von Graeculus. Threads, in denen sich Graeculus an der Diskussion zu Textkommentaren anderer Leser mit Antworten bzw. Beiträgen beteiligt hat, findest Du  hier.

 
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Graeculus hat übrigens nicht nur Kommentare zu Texten geschrieben, sondern auch  einen Buchkommentar,  einen Rezensionskommentar,  einen Autorenkommentar,  16 Gästebucheinträge,  87 Kommentare zu Teamkolumnen und  2 Kommentare zu Kolumnen verfasst.

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