Alle 2.268 Textkommentare von Graeculus

17.05.24 - Kommentar zum Text  Eine Gefühl von Pfingsten von  eiskimo: "Pfingsten, so habe ich kürzlich gehört, ist der Gründungstag der Kirche, d.h. der ekklesía, der Gemeinde. Und wann, so habe ich gedacht, ist der Gründungstag der kirchlichen Hierarchie?"

17.05.24 - Kommentar zum Text  Mit dem Diamantradl durch die Milchstraße von  LotharAtzert: "In dem Film "China, mein Schmerz" (1989, Regie: Dai Si Jie und Shan Yan Zhu) ist der Protagonist ein taoistischer Mönch in einem Zwangsarbeitslager während Maos Kulturrevolution. Auf "Heiligkeit" und "Meister" kommt man bei ihm nicht, dazu ist er, jedenfalls auf den ersten Blick, zu unauffällig. Er hat auch keine Schüler neben oder gar unter sich. Vielmehr arbeitet er dort, wie die Lagerleitung es ihm befiehlt - in diesem Falle: Er trägt die Scheiße aus der Latrine weg. Auffallend ist nur, daß er nicht spricht und deshalb im Lager als stumm gilt. (Erst ganz am Ende des Films erfahren wird, daß er nicht stumm ist, sondern sprechen kann, es jedoch nicht getan hat.) Da er nicht spricht, beschwert er sich auch nie und fordert nichts. Er unterwirft sich allerdings auch nicht und entgeht, weil er als stumm gilt, z.B. der Pflicht, täglich die Lagerhymne zu singen. Das, was dann im Laufe des Films passiert, hat mir verdeutlicht, was Zhuangzi mit der Person Blödes Nichthandeln meint. Nie vergessen werde ich die Szene, in der ein anderer Häftling, ein Junge, ihn fragt, ob er einen Weg in die Freiheit, gemeint als Fluchtmöglichkeit aus dem Lager, kenne, und der Mönch in einer schlichten Geste die Hand auf sein Herz legt und dann mit dem Finger auf den Himmel (im chinesischen, nicht im christlichen Sinne) zeigt. Der Junge versteht nichts und sagt: "Na, ich frage lieber einen anderen." Am Ende des Films erst hat er verstanden, haben wir verstanden. Da hat der Mönch zum ersten Mal etwas mit Worten gesagt: "Laß mich sterben." Er ist kein buddhistischer Meister, auch wenn er - in einem weiteren Verständnis - ein Buddha sein mag: Er hat den Weg in die Freiheit gefunden, hat - selbst in einem Lager! - frei gelebt und sich nun zum Sterben entschlossen. Kommentar geändert am 17.05.2024 um 17:20 Uhr"

17.05.24 - Kommentar zum Text  Kriminelles Verhalten ist, was wir als kriminell definieren von  Mondscheinsonate: "Ich möchte unterscheiden zwischen kriminellem Verhalten an sich und der Zuschreibung eines bestimmtaen kriminellen Verhaltens bei einer bestimmten Person. So ist z.B. Ladendiebstahl bei uns ein kriminelles Delikt, aber ob dieser Mann ein Ladendieb ist, steht auf einem anderen Blatt und muß erst in einem Strafverfahren untersucht werden. Daß kriminelles Verhalten an sich eine Sache gesellschaftlicher Definition ist, dafür sind homosexuelle Handlungen ein gutes Beispiel: In vielen Staaten galten und gelten sie als kriminell, bei uns hingegen überhaupt nicht mehr. Aber wie steht es mit folgendem Beispiel? (Vgl. Sophokles: Antigone) Der Staat erklärt einen Bürger zum Staatsfeind und verbietet seine Bestattung - er soll den Hunden überlassen werden. Die Schwester dieses Mannes setzt sich über das Verbot hinweg und bestattet ihren Bruder. Der Staat erklärt dies zu einer kriminellen Handlung. (Etwas Ähnliches hatten wir jetzt in Rußland: Der Priester, der Alexei Nawalny rituell bestattet hat, ist von der russisch-orthodoxen Kirche bestraft worden.) Hier bin ich der Ansicht, daß es ein höheres Recht als das des Staates gibt (nenne man es nun natürliches oder göttliches Recht), und daß der Staat selbst, der kriminelles Verhalten definiert, nach einem anderen Maßstab kriminell sein kann. Ob ein vom Staat besoldeter Jurist dem zustimmen würde, weiß ich nicht; aber ich bin kein solcher und sage es in voller Überzeugung: Der konkrete Staat mit seinem positiven Recht ist nicht die höchste Instanz. Wenn ein Staat die Bestattung des Bruders verbietet oder Juden für vogelfrei erklärt, dann begeht er ein Unrecht und ist selbst kriminell. Als Maßstab für ein solches höheres Recht möchte ich die sog. Goldene Regel ins Gespräch bringen: Behandele die anderen Menschen so, wie du von ihnen behandelt werden möchtest. Niemals hätten Die Nazis irgendjemandem zugestimmt, der sie selbst für vogelfrei erklärt hätte. Das ist aber nur ein Diskussionsvorschlag, denn man muß sich schon darüber unterhalten, worin dieses höhere Recht bestehen soll, sofern es nicht selbst kodifiziert ist. Kommentar geändert am 17.05.2024 um 14:54 Uhr"

16.05.24 - Kommentar zum Text  Eine Definition Frage wer Gott ist von  Teichhüpfer: "Woher hast Du diese Information? Daß Buddha Gott ist, wußte ich gar nicht."

15.05.24 - Kommentar zum Text  augenblicke von  BeBa: "Das ist noch die moderate Form der Ehe- oder Beziehungshölle. Eben habe ich im Kino "Morgen ist auch noch ein Tag" der italienischen Regisseurin Paola Cortellesi gesehen, und das ist eindeutig eine fortgeschrittene Version ... mit dem Schlimmsten, was es unter Menschen, die sich einmal geliebt haben, geben kann: Gewalt."

13.05.24 - Kommentar zum Text  Im Westen nichts Neues von  modernwoman: "Wer heute noch von Frieden spricht Kommt öffentlich vor ein Gericht Da wird ein Urteil über den gefällt Kannst Du dafür einige Beispiele nennen? Ich meine nicht in Rußland, wo eine Kritik an der "speziellen Militäroperation" ja streng bestraft wird, sondern hier in Deutschland. Kommentar geändert am 13.05.2024 um 13:07 Uhr"

12.05.24 - Kommentar zum Text  Flüchtige Gedanken von  Pensionstarifklempner: "Zumindest in einem Punkt kann ich Dich beruhigen: Ich saß heute in einem Zug nach Basel/Zürich, und der hatte eine kräftige Verspätung ... wie eigentlich immer bei der Bahn."

08.05.24 - Kommentar zum Text  Ode auf Phönix von  EkkehartMittelberg: "Gibt es - was Du andeutest - diesen Mythos auch außerhalb des Mittelmeerraumes? In Pompeji hat man ein Bild gefunden mit der Inschrift: "PHOENIX FELIX ET TU - Sei auch du ein glücklicher Phönix". In diesem Sinne!"

08.05.24 - Kommentar zum Text  Das Leben ist definiert von  Teichhüpfer: "Anscheinend spielen auch Haß und Feindschaft eine große Rolle im menschlichen Leben; sie sind nur nicht so hoch angesehen."

08.05.24 - Kommentar zum Text  Segen des Lebens von  denkfrei: "Das freut mich zu hören! Ich bin 75. Wie kann ich jetzt neu anfangen? Das Springen, muß ich gestehen, geht nicht mehr so gut, das Loslassen besser."

Diese Liste umfasst nur eigenständige Textkommentare von Graeculus. Threads, in denen sich Graeculus an der Diskussion zu Textkommentaren anderer Leser mit Antworten bzw. Beiträgen beteiligt hat, findest Du  hier.

 
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Graeculus hat übrigens nicht nur Kommentare zu Texten geschrieben, sondern auch  einen Buchkommentar,  einen Rezensionskommentar,  einen Autorenkommentar,  16 Gästebucheinträge,  87 Kommentare zu Teamkolumnen und  2 Kommentare zu Kolumnen verfasst.

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