Alle 184 Texte von mnt

Seit Tagen höre ich kein "Lass-uns-fliegen". Die Flügel, wie die Schritte, liegen brach und Worte, die sich in Gedanken biegen. Sie wachsen nicht mehr, ruhen, halten wach. Die Gegenwart strickt weiter Endlosstunden und Maschen...

oft such ich dort wo Zweifel wohnt, in allen meinen Seiensteilen und frag mich, wem er Feinde ist und wer von seinen Tellern frisst. Ich lauf recht lang auf seinen Seilen und weiß nicht, wem das Suchen lohnt

Spätnovemberwind, heb mich, höher, in die Lüfte! Flöge mit dir, blind, über Dächer, wenn ich dürfte.

Freund Hein wem spielt dein Solo, am Wegesrand, wem wachst du sacht? Die Finger liegen, brustnah, schwach, die Töne ziehen Schatten, - und eine Hand hält ihre Wach - weit über Stufen einer Nacht. Wie lange Graufrau steht dein Haus,...

Februarregen vor der Haustür hält die Quälgeister nicht fern. Sie setzten sich fest, wie Flecken auf Polstermöbeln. Das Prasseln beruhigt in Luftholpausen. Ich kann, sag ich mir, gehen wohin ich will und weiß, ich kann...

Still saß ich, das Herz saß mir stille und rutschte hinein in mein Schweigen. Ich lauschte dem Spielen der Grille und hängte den Blick auf an Zweigen. Vergaß dich, mich, abendelang, und saugte am Glimmen der Streifen, bis Schwärze das...

Es scheint kein Licht auf Gassen im Zurück. Die Türen sind verschlossen, treuer Mund, im Dunkel trägt das Schweigen Stück für Stück. Im Straßenlicht des Vorwärts liegt das Bunt als Meilenstein und Altpapier am Graben. Wir stehn zu lang...

wie Mäntel liegen die Jahre sie wärmen nicht beschweren Die Poren atmen zu wenig Licht

In meines Herzens Kammer hätte ich dich wohl finden können. Der Atem war zu schwach. Nur meiner Sehnsucht Jammern erinnert mich, lässt nicht zur Ruhe kommen, hält eisern wach, friert herzwärts, besingt, wiegt und windet...

Ich kröche gerne raus aus dieser Haut, die einem Korsett gleich mir Haltung schafft. Doch jene Starre ist mir zu vertraut, die trotz gebrochnem Rückgrat Haltung strafft. Wenn meine Augen ruhen, wachsen Brücken, ich bin und kann...

Du bist mein Nachtwind. Mir ist wieder kalt. Die ersten Strahlen suchen tastend Halt. Du knotest dich um mich, wenn Stricke reißen. Schläft er, dein nackter Schatten auf den Gleisen? Quid pro quo. Du sprachst vom Sternenmeer. Du...

Deine Wolken schob ich hinter meinen Mond. Müde bin ich längst, mein Haar ist ausgebleicht, fing dir Sonnenstrahlen. Nichts hat dir gereicht, deine Augen sind von Schatten stets bewohnt. Endlich lass ich los, obgleich mich Furcht...

Mit jeder Stufe schmerzen beide Sohlen, die linke Schulter sticht, bald lahmt das Bein, bei jedem Bücken möcht ich lauthals schrein. Die Nacht ist lang, ich schweig als seis befohlen. Mein Lächeln trägt mich über die...

Unser Atem webte Nebeldichten während Kälte über Füße glitt, junges Licht die Morgenluft zerschnitt, Brücken baute, zwischen Lebensschichten, uns nicht. Weckte, uns nicht, bloß die ersten Augenpaare. Ihnen...

Am Bettrand liegt ein schwerer Geist. Ich leg mich neben sein Gesicht in fahles Licht, das kaum mehr gleist und atme, atme mein Gewicht. Der Zeiger schlägt mehr als er kreist. Ich streck die Hand und knick ihn nicht -es bremste niemals...

Wie Sonnenlicht, das uns bespielt, so sollte Tagwerk enden, nicht wie ein Blick, der vorwärts schielt, gefangen in den Wänden. Wie Regen mit den Wolken flieht, so fällt der Tag aus meinen Händen und legt sich in den Wind, der...

bevor ich Flüstern wurde, legte ich mich in den Wind. Er steht am Rand des Waldes. Was trug ist nun Verhalltes und Eiter, der nicht rinnt.

Zu voll erscheint das Schuldenmaß, das vor dem Wiegelied besessen, und leer der Platz, den’s Kind besaß, der Teller auch, der aufgegessen. In wessen Klage fiel die Stimme ein, in wessen Jubel fehlte ihre Rast? Wem trug der Rücken keine Last,...

Dein Bildband wirft Papiere. Dich spür ich weinen, schmelzen. Du weißt, es ist kein Zweiter. Ich gäb die meinen, gäb dir das Grün der ersten Seiten. Nach ihnen greinen Skizzen - man kann nicht überschreiben. Die...

So wie du bist und all das, was du hast - Dich - leg ich ab, aufs Erdreich, rohseiden. Mich atmet’s leer, dich reißt es heraus - fast - . Es bleibt vertrauter Bitterscharfgeschmack - Da ist kein Maß für Herzens Last. - gibt mir...

Nur Tage ziehn, ein Aneinanderreihen. Vom Dachsims pfeifen es die muntren Spätzchen: Die Jahre fliehn, sie hinterlassen Schäden. Kein grüner Zweig will mir im Herz gedeihen. Ich ordne Momente, sie sind gepresst in grau. Die Spinnen...

Die Farbe ist deinen Worten entwichen. Ich lauschte gerne deinen Allegorien, habe mit ihnen die Wände bestrichen. Das Leben, sagst du, verschenkt nie Garantien. Die bunten Schichten sind alle verblichen, sie werden mir fehlen, deine...

fäll’ mir die Bäume - ihr Schatten macht mich blind stopf’ mir die Ohren - damit ich Worte find und mal’ mir Flügel - der Einkehr wegen in den Wind

Die Welt liegt schlicht im Nebelkleid mein dämmernd Licht trübt ihre Sicht und überm Schritt verrinnt die Zeit Der Weg war klar, das Ziel ist´s nicht Du Herzlicht liegst im Graben, still Dein Schattenbild verdunkelt Steine...

Wir stehen nackt. Die Gleise sind vereist. Wer leitet, bringt durchs Niemandsland ins Grau, wenn alles Hoffen sehnend sinkt, verwaist? Wer reicht die Hand und glättet all das Rau, das meine Lippen schorft? Sie werden Rinden. Ich lechzte will...

Noch vor den ersten Strahlen steht dein Lächeln am Bücherband, wo es an Glanz verliert sich dennoch abhebt stetig Wache hält, obgleich ich‘s dämmern sah, bevor es fiel. Kein dunkler Pinsel kann sein Rot verstecken. Ich...

Zwei, drei Fenster weiter brennt noch Licht. Kaminmäuler senden Zeichen. Meine Schritte zögern, Zweifel spricht. Dein Profil such ich hinter der Scheibe, dich. Ich spür mich nicht und kein Gewicht, bin wie Laubwerk im Wind, falle,...

Die Klarheit ging verloren. Ich ging blind, bin horchend einsam tief in mich gekrochen zu suchen, in verlebten Zeitepochen. Im Dunkeln lief ich ringsum, sprach zum Wind und lauschte Worten nach. Sie wuchsen wild, umranken als Gedanken deinen...

Wieder sitz ich da im kalten Schnee. Haltung schmilzt aus jeder meiner Zellen. Schiele nach der lockend grünen Fee, hoff, sie bringt mich zu des Meeres Wellen. Welt, zu groß bist du mir heut gewachsen. Sag an, dehntest du dich...

Das Denken fließt in blauen Wellen. - Im Regen winkt ein sanfter Wind. - In manchen weißen Zellen sitzt ein Schelm, der sich betrinkt am Hellen, zuweil’n ein Kind, das Farbe schwitzt, bis auch der letzte Tropfen sinkt und...

Du hast mich jahrelang an deine Brust gehoben, warst mein Blitzableiter, wenn alle Dämme brachen. Ich schlief nie wieder so, um manchen Schmerz belogen. Dein Wort wird leis, ich weiß, ihm galt mein frühes Lachen. Dein stolzer Gang...

das Tagwerk hab ich in das Wolkenband gelegt mich leergebrochen an den Tisch gehetzt im Sternbild such ich, ob ein Schweif sich regt die Stunden springen wie die Tropfen, ungesetzt und bitter bleibt ihr Abgang, ungepflegt

Du hast die Worte karamellisiert in meinen Mund gelegt. Ich spucke Galle. Und Flügel hast du auf mein Bild graviert. Ich leuchte nicht, ich falle.

Die Schatten nagen sich durch dein Gesicht. Mir ist’s als wenn das Dunkel Trauer weckt. Ich trage meine schwache Zuversicht zu deinem müden Blick. Er bleibt bedeckt. Wie lange suchst du unterm Wolkenrand nach einem letzten...

Du wirst mich bald schon nimmer binden. Ich fließe zu den blauen Küsten, wo Worte keine Grenzen finden. Wenn wir’s nicht beide besser wüssten, dann sucht ich dort nach deinen Spuren. Wenn bloß die Hände Ruhe...

Furchtlos will ich mit den Gänsen ziehen Ein paar Wintermonde oder lebenslang Rauem Alltagsgrau entfliehen Nah der Sonne ruhen, ihrem Aufgesang Wellengleiten, wenn der Tag entweicht Ein, zwei halbe Leben hätt ich gern gegeben,...

An langen Armen hängt ins Leere die Hand. Das Auge sucht nach Heim, nach Ufer, Fluss und Steg zur Fähre. Aus Ärmeln tropft die Zeit wie Leim.

Ach, schneller lief sie, wenn ich nicht nachdächte, die Zeit. Sie wiegt mit ihrer zähen Länge, mich unermüdlich, durch die dunklen Nächte. Es wacht ihr Ticken über mir mit Strenge, ich wend mich ab, als wenn dies...

Leerlauf Ein ganzer Tag, er fällt und fiel - wie gestern auch - der Zeit entgegen. Die Mittagswelt enthält zu viel vom Weiß, ich muss die Hände legen - auch wenn sich Wachsgeruch verbreitet: die Lichter sind schon lange aus -...

Komm mit, in den Garten unserer Kindheit. Nimm Platz, im Schatten einer anderen Zeit, im Grün, das uns, als sei es die Welt, lockte. Ich sitze dort, wo Großmutter oft hockte, die Hand in ihre Kittelschürze steckte, uns ein Bonbon...

Wieder zieht es wegwärts in die Herzlichkeit der Fremde. Trägt ihr Winken Spuren deines Lächeln , dessen Farbe keine Winde fangen? Während Schwüle über Wiesen Halm um Halm ans Erdreich drückt, liegen Seen tief...

Bau ein Land, ein Grün, ein Haus, ein Heim, maure Wort in Bild und Sternenstaub. Hoffnung keimt, nun bau, vergiss den Leim. Licht ist Spur im Sand. Und all das Laub wird ein Federkleid im kalten Wind. Tage fallen auf ein Land, beladen Haus und...

Der Regen sorgt für klaren Geist erfreut mit seinem Rauschen wie kalter Wind, der mit ihm reist nie könnt ich wahrlich tauschen

Des Kaltlands Schatten hüllt mich ein. Barfuß, so, geh ich, nimmer steh ich. Kehr nie ein. Staub und Glas und Stein und all die feinen Lebensspuren verliern sich unter meinen Sohlen. Ich such nach Grün am Rand der Wege und scheue - früh...

Du sitzt in meinem Kopf und lächelst still. Ich seh das Grün der fernen Akazien. Aus meinen Ohren rinnen Melodien. Es dämmert, erste Vögel singen schrill. Gesang durchdringt die Räume, füllt sie dreist - ich will den...

Rutsch mir, am Tisch des Lebens, Salz im Steuer hinüber. Oder streu mir besser gleich die Körner auf die Wunden, schür ihr Feuer. Wir sitzen nur, das Ei ist butterweich und salzig schmeckt mir selbst die Marmelade. Das Lächeln...

Heimat, wie ich dich erträumt, was miss ich dich, Grün, das deine Wege säumt. Schmal wird der Blick, schmäler denk ich an dich, deine Täler. Mutter, wie ich dich erträumte, was miss ich dich, Rot, das deine Worte...

Vom Früher sing mir nochmal, einem Damals, das nie uns sah. Ich wippte einen Tackt, als seien wir wie Lieder, trügen Klang, als verblassten Gesten halb so stumm, nicht nackt. Die Heimat zeichne in den Staub der Wege, ihr Licht, das...

Du sagst, es wär ganz leicht wir können rückwärts schleichen, solang der Atem reicht, so wie wir blicken, sehen was einst der Blick nicht sah, und jeden Platz erreichen, der uns ein Schauplatz war. Wir könnten rasch...

mein Schmerz, er bahnt sich Pfade, zu jener offnen Wunde. wir tragen, uns, ohne Gnade, in ewig gleicher Runde, auf das, schweigend, Sein gesunde, vorm Ende der Dekade. traure nicht, wenn zu Grunde, denk an mich, unter der Arkade dort, wo ich zur...