Alle 1.661 Texte von FrankReich

Wer im Steinhaus sitzt, soll nicht mit Gläsern werfen.

Ohne Grund und Eifer, aber saumbeflissen, immer einen Schritt voraus im grauen Nass, wider die Natur der Spur im Regenpass, jeden neuen Weg nach kurzer Zeit verschlissen. Kontrolliert, doch in bewusster Pflicht zerrissen, vage Spiegelbilder über...

Unter Anpassungsproblemen zu leiden bedeutet noch keineswegs, welche zu haben.

Meist hing, in Gedanken verlaufen, die Zeit wie an Seilen und Schlaufen, sie ging ziemlich schief, ein Indikativ warf scheinbar sie über den Haufen, seither roch sie streng nach Kuh und Corned Beef und träumte die Zukunft, frei von Muff und...

Das lippenzersprengende Wort webt den Anlaut der Verben gerechter vielleicht als die fällige Sendung der Botschaft des jüngsten Gerichts, die Antwort jedoch erscheint unangemessen und falsch angesichts der siedenden Masse, die Zeiten verkaufen...

Statt Dich zu rühren frönst Du stets stur der Prozedur aus Eid und Schwüren. Ihr zu gebühren hältst Du den Schwur längst für Natur, lässt Dich ihn schüren. Gleich wie an Schnüren hängst die Dressur Du an die Uhr, die Pflicht zu küren....

Lucky Luke zieht schneller als sein Schatten, Kottan sogar langsamer, am besten allerdings scheinen die ihn zu treffen, die erst gar keinen haben.

Das Immergrün knickt ein vor lauter Scheue, im Klima steckt jetzt häufiger der Stau, die Wetterboen zeichnen Schemen rau und nur der Grund hält diesen noch die Treue. Der Strom verkommt zum Leck am Überbau, am Horizont versinkt das Licht aufs...

Im Frühling nervt selbst das Geblühe beim Aufstehen nachts in der Frühe, das leise Juhu, ein nettes: "Na Du?" und Glubschaugen auf fetter Brühe. Die schauen Dir nämlich beim Anziehen zu und sorgen für Durchfall und Fußpilz im...

Geläutert verfüttert die See ihre Läuse, ein Fisch blickt benommen aus leerem Gehäuse verlangsamt im Kreis, befallen von Schweiß zernagen das Ufer die Ratten und Mäuse; solch Anachronismus verlangt seinen Preis, denn lange schon währte...

Wie Biere, die über den Tellerrand schäumen, wie Schüler, die Stoff nicht, nur Schulzeit versäumen, wie Rot, das er mied, obwohl er es sieht, so hängen verliebt sie am Obst aus den Bäumen, die Würmer, die er sich durchs Nasenloch zieht,...

Ein intelligenter Mensch muss weder unbedingt klug noch schlau sein, ebensowenig, wie ein kluger unbedingt schlau, bzw. ein schlauer not- wendigerweise klug sein muss; beide Faktoren jedoch erfordern eine gewisse Form der Intelligenz, wobei es...

Beim Treffen zweier ehemaliger Freunde klagt der eine dem anderen sofort seine Sorgen, anstatt wie sonst allgemein üblich zunächst einmal über das Wetter zu sprechen, bis der derart in die Bredouille Gedrängte leicht angenervt meint:...

Es schwärmt der Sven zwar sehr für Uschi, doch die mag lieber Sekt und Sushi am liebsten frisch samt reinem Tisch, gern streichelt sie auch ihre Muschi. So bleibt dem Sven nur ein Gemisch aus Sehnsucht und Geruch nach Fisch.

Noch bis zum Ende des 20. Jahrhunderts war die Redewendung "wie aus dem Hintern gezogen" besonders in seiner derberen Form kaum hinweg- zudenken, mittlerweile ersetzt Facebook die bei- den Substantive mindestens ebenso zuverlässig.

Das Pflanzen von Veilchen bedarf einer Praktik, die recht weit entfernt ist von Autodidaktik, denn zu diesem Trick fehlt dem meist Geschick, der sich nicht auf Übung beruft oder Taktik, der nur auf sein Glück hofft für den Augenblick, und...

Pustekuchen, wie am Schnürchen läuft das Leben aus dem Ührchen und der Spur. Wo sind nur alle seine Hintertürchen, Niedlichkeiten? Prozedur tönt in Moll aus der Tortur.

Die Tage des alten Mannes mögen gezählt sein, seine Energie jedoch scheint ungebremst, so ist er mindestens schon über unzählige Male aus der Geriatrie ausgebrochen, um in England einzufallen und der Königin einen Heiratsantrag zu machen,...

Seit jenem Tag vom Mauerbau fühlt sich der Güllebauer mau, man merkt, dass ihn die Trauer frisst, so sagt zu seiner Frau er trist: "Da Du jenseits der Mauer bist, erbaute ihr Erbauer Mist."

Noch donnert Sturm, noch blitzt der Regen, aus einer alten Lärche reigt das Wetter sich der Welt entgegen, auf alle Ewigkeit verzweigt. Ein Nebelstreifen reißt verlegen den Schleier fort, der Waldsee schweigt, er wähnte noch sich zu bewegen,...

Auf Höfen gibt Korn es in Hülle und Fülle für Silo und Tülle und ist er randvoll so gockelt in Moll selbst noch der Karpaun dank der Fülle, denn solch einer fühlt sich ganz so wie er soll und wächst noch um wenigstens ein viertel Zoll....

"Eigentlich will ich nicht sterben", sagst Du, doch Du bist schon tot, Deine Welt liegt längst in Scherben und Dein Verstand ist in Not. Siehst in den Händen die Kerben Du und das Blut, das sich bot, wie sich die Finger Dir färben,...

Offenbar hat der Mensch den Instinkt längst an die Dummheit verloren.

Wieder so eine Veröffentlichung unter vielen, diesmal allerdings mit recht vielversprechendem Titel: "Wohin mit dem Weltall?" Ehrlich, wenn die nicht von Dir käme, hätte ich sie vielleicht sogar gelesen und wenn Du Dich jetzt...

Des öfteren wird diese Welt ja empfohlen, weil sonst keine da ist und diesen Parolen fehlt zumeist auch Stil, sie sind nur Ventil, um gestern für morgen ins Blickfeld zu holen, die Gegenwart nämlich ist äußerst fragil bei Dingen wie Panther,...

Ein Osterhase legte täglich nur Ostereier, unerträglich; zuletzt erlag am Ostertag er auch den Osterwehen kläglich und daher treffe den der Schlag, der jetzt noch Ostereier mag.

Von Leben hat sie keine Ahnung, von Plänen nicht und nicht von Planung, doch strahlt gekonnt der Sonne Front die Erde an und wie zur Mahnung hängt nächtelang am Horizont der Mond, der sich im Schatten sonnt.

So mancher Fisch hat einen Schleier- schwanz und Glubschaugen noch dabei; beim Menschen hat das nur der Freier Franz, der drum glaubt, er sei ein Hai.

Noch nie im Leben führten an der Eiger- Nordwestwand Spatz Regie denn Papagei; das geht den beiden zwar längst auf den Zeiger, doch steht der Horst dort nur dem Adler frei.

Feminismus ist keine Frauenbewegung, sondern von Männern initiiert, die lediglich im falschen Körper geboren wurden.

Den Lebensraum teilen Proleten sich bestenfalls noch mit Ästheten, als Hoch im Quadrat der täglichen Saat platzt der daher längst aus den Nähten, das Wesen des Menschen ist wenig probat, es zeugt von Charakter nicht noch von Substrat....

Es wimmelt im All überall von Gestirnen, sowie auf der Erde von treulosen Dirnen, und in jedem Schorn- stein von Paderborn vertrocknet Geduld an gezwirbelten Zwirnen, die Hälfte der Wut steigt auf zum Matterhorn, die andre bleibt hängen und...

So wie ein Reim sich teilt in Verse ist mancher Spalt nur für Perverse.

Ein starkes Konzept, unvergleichlich als Farbe des Lebens und reichlich ihr üppiges Reich, sowohl warm wie weich, doch scheint aller Tod unausweichlich denn stirbt es sich auch nicht sogleich, wirkt oft schon der Mond kalt und bleich.

Bei Hoffnung auf den Nikolaus setzt die eigne Phantasie meist aus.

Die Klara hat am Oberstübchen ein eigengeartetes Grübchen, das hält zwar auf Trab, doch wirkt' s auch als Grab für Männer sowohl als auch Bübchen, denn wie die Recherche es letztlich ergab, fällt jeder hinein darauf samt Stumpf und Stab.

Da sitzt wer zu Hause, wie in einem Kerker, und schwört noch auf Pfennige als auch auf Märker, mit Blick auf den Park fühlt er sich autark und schier unangreifbar, hoch oben im Erker bewacht er sein Leben, sein Hab und Gut arg, das er stets...

Wer sich kennt, dürfte selbst damit klarkommen, dass er sich nicht kennt.

Manche Leute können schreiben was sie wollen, irgendwie klingt alles nach Drohbrief.

Entgegenkommend wie immer, zwecklos daher Ausweichmanöver.

Ein Spatz pfeift sein Lied auf besondere Weise, der Feldsperling zwitschert, als sei er allein, ein Grünfink singt sich auf ganz eig' ne Art ein, der Kuckuck jedoch grölt, als hätt' er 'ne Meise.

Im Wind neben waldigem Hügel verdreht eine Mühle die Flügel; wie im Überflug versetzte ein Zug sie samt dem sonst üblichen Klügel; am Horizont schwindet der Spiegelung Lug, befugnisentmächtigt durch nichts, aber klug. Die Ordnung hängt...

Ein Nazi hing am Hakenkreuz des Morgens und putzmunter hing der da auch am Abend noch, die Sonne ging schon unter, doch störte das den Nazi nicht, denn er genoss das Abendlicht und holte sich gedanklich dabei manchen Stern herunter. So litt er...

Einundzwanzigstes Jahrhundert, einundzwanzig Jahre sind wie verloren, durch den Wind, im Jahrhundert, das kaum zundert. Einundzwanzig Jahre blind, nicht erwachsen, nicht mehr Kind und nicht einen, den das wundert.

Je näher die Mensch- heit zusammenrückt, desto breiter macht sie sich.

Das ideologische Klassenbewusstsein wirft immer mehr Pillen nur gegen den Frust ein, denn es steht allein im widrigen Schein des Morgens, doch stört ein verknöchertes Brustbein unwesentlich den nur und ganz allgemein sprengt Wachstum selbst...

Das Leben im Inland zieht sich zwar stets länger, das Loch in der Zeit dafür wiederum enger; der Schlag auf den Gong erweckt fast Pardon, Kontrolle ist besser, riecht jedoch auch strenger, das Wasser der Nordsee blickt trüb aus dem Fond, ein...

Das Jahr 1000 wurde ja wegen der Nacht danach gewissermaßen unter den Teppich gekehrt, Konrad Kujau allerdings verstarb im Jahr 2000 und angeblich wurde in seinem Nachlass ein nahezu vollständiges Exemplar einer Bibel des postmodernen...

In dunkelster Nacht, von der Welt abgeschottet, liegt ein kleiner Wald, der wirkt wie eingemottet, davor hängt ein Brett und darauf steht fett: Besucher, bleib' fern, denn der Wald wird verschrottet. Das sieht meist der Mond nur und fällt...

Wenn alles im Lot ist, lebendig halt eben, dann währt es fast ewig, sowie ohne Stab, verwackelt es aber, weil es sich vergab, dann fehlt die Dynamik, fällt vieles daneben. Der Eitelkeit Kleingeist scheint zwar stets zu streben, doch geht es...