Alle 1.766 Texte von FrankReich

In den toten Winkeln treiben teppichgläsern Stulpen, tanzen Baumgewächse um ein schaumgesäugtes Kalb, fast verödet glänzend, doch direkt und unterhalb spielt der Wind mit Karten oder ausgebrannten Nulpen. Im Gehölz der Bronchien frönt ein...

Ein alternder Mensch aus Stadtmitte gewährte sich selbst eine Bitte und kaufte sich glatt ein Boulevardblatt. Er brach dadurch Stil zwar wie Sitte, doch ein derart noch Unbelesener hat wohl Wissen und Bildung dem Anschein nach satt.

Der Mensch baut meist auf Chromosomen weit weniger als auf Aromen, sein ewiger Traum spuckt allerdings Schaum ins Schlachtfeld aus Dreck und Kondomen, zwar schwerelos schwebt er in luftigem Raum, doch Atemnot hält seinen Jubel im Zaum. Noch...

Gewittergewölk, uneinheitlich, verbittert, verbohrt, unvermeidlich vom Blitz angegraut und überaus laut von Schatten befleckt, zudem leidlich begleitet im Schein durch die Regenzeithaut, verdonnert zu bleiben, am Himmel gestaut, als räumlicher...

Noch bist wie ein Fisch im Wasser munter Du zwar und rufst auf stets zum Tabu, Sturmlauf gegen Wissen und IQ, denn Dir geht es drüber sowie drunter. Morgen geht die Welt den Bach hinunter und Du bist dabei, Du schaust ihr zu, glaubst, Dein Leben...

Der heutige Besuch des Wahllokals in der hiesigen Grundschule hat mich nicht nur ziemlich gefreut, da es das erste Mal ist, dass ich keine einhundert Meter davon entfernt wohne, sondern auch besonders überrascht, denn die Stadtverwaltung...

Noch vor Johannes Plavius gilt Ernst Schwabe von der Heyde als eine der rätselhaftesten Dichterpersönlichkeiten des 17. Jahrhunderts, denn jene Spuren, welche sich durch die drei Jahrzehnte seines vorgeblich kurzen Lebens ziehen, lassen sich...

Die Welt wurde immer verrückter, denn einmal abgesehen davon, dass die meisten Menschen die Coronapandemie für keine Verschwörungstheorie hielten und den Ukrainekrieg einzig dem russischen Regierungschef anlasteten, wurden mittlerweile sogar...

Einst lebte einsam und alleine ein Tausendfüßler unterm Stein; das war und sollte auch so sein, schon wegen seiner vielen Beine.

Jeder erwachsene Christ glaubt an die reale Existenz seines Gottes. Wieso eigentlich kann er dann so sicher sein, dass es sich beim Weihnachtsmann um ein rein fiktives Wesen handelt?

Noch immer gibt es Menschen, die sind fleischlich beigesetzt, doch sicherlich auch solche, die dem Fleisch sind beigesetzt.

Die Gegner der Strolche sind meist ebensolche.

In Hoffnung auf den Unterschied zur Schau gestellter Stühle, wie nebenbei hineingezwängt vom Strom vorabendlicher Kühle, durch Seitenstraßen eingeengt und selbst hier wie zum Ausverkauf zuhauf von Blicken, die er auf sich zieht im weiteren...

Verpickelt und reichlich vermackelt karnickelt das Leben und dackelt, das ist zwar suspekt, doch im Endeffekt entwickelt sich stets auch, was wackelt, und meistens sogar irgendwie noch korrekt, ein Schmetterling nämlich ist auch nur Insekt....

Aus tiefsten Tiefen dringt ein Stöhnen von ungefähr eintausend Phon und lauter noch, doch monoton, in eine Welt aus lauter Tönen, die dieses Stöhnen erst verhöhnen, und sich in buntem Reigen schon des Monotonen wie zum Hohn mit ihren...

Die Menschen sind dem gegenüber am strengsten, um den sie verkommen fast vor lauter Ängsten, so schauen sie rings, nach rechts sowie links; gefährlich währt nämlich bekanntlich am längsten, doch ehrlich, sie dienen dadurch allerdings nur...

... "als Lebensmittelzusatzstoff unter der Bezeichnung E 942 als Treibgas, bspw. für Schlagsahne, zugelassen."*, erweist sich in dem Fall als völlig überflüssig, bei so vielen Schaumschlägern auf dieser Welt.

Wir saßen / im Vorhof des Mondes / und lauschten dem Heulen / von Wölfen, / sowie diesem anderen Ton, des / berauschenden Meeres Verweilen / im Hilferuf trauriger Elfen. /

Zuletzt vorgestellt: / Die jüngsten Beschwerden / gefährden / die Welt. / Gesucht war ein Feld / zur Immunisierung der Herden / auf Erden / und selbstredend Geld. / Im Tanz der Gebärden / zerschellt: / Die Hoffnung, verprellt. / Gewesen und...

Die Sprecher der Hansestadt Uelzen / ernähren sich fast nur von Pilzen, / gewürzt auch mit Salz, / das aber nur falls / es ihnen versagt wird zu sülzen. /

Etwa fünfzig Prozent der Amerikaner haben einen direkt unter der Spüle angeschlossenen Abfallzerkleinerer zu Hause, die andere Hälfte verfügt noch nicht einmal über ein Zuhause. /

Nun, zwischen zwei Niesern und einigen Hustern, wagt wieder der Mob es, sich keck aufzuplustern. Er klebt Hans A. Plast aufs Maul und verpasst nicht eine Chance, alles stets dem zuzuschustern, der angreifbar wirkt und kaum einen Kontrast zur...

Ein Frosch saß verloren und einsam im Teich, umgeben nur von seinem eigenen Laich, ihm konnte auch kein Frosch das Wasser mehr reichen, die anderen Frösche warn nämlich längst laichen.

Es stand an einem Zebrastreifen ein Zebra in der Walachei und ließ vom Dach die Spatzen pfeifen, dass er des Zebras Schatten sei.

Den Traum, den vom Leben ihr hattet, liegt längst schon vom Leid überschattet, tief unter der Haut, in Eile verdaut, verdorben und fahrig bestattet. Nichts wirkt mehr im Heute noch wirklich vertraut, die Rufe nach Ruhe sind einfach zu laut.

Versteinerter Überrest ferner Gezeiten, von Seeigel, Seepferd und Seestern vielleicht, den Möwen, die über die Wellengischt gleiten, folgt eisige Stille, das Wasser entweicht.

Das Leben im Inland zieht sich zwar stets länger, das Loch in der Zeit dafür wiederum enger; der Schlag auf den Gong erweckt fast Pardon, Kontrolle ist besser, riecht jedoch auch strenger, das Wasser der Nordsee blickt trüb aus dem Fond, ein...

Wenn alles im Lot ist, lebendig halt eben, dann währt es fast ewig, sowie ohne Stab, verwackelt es aber, weil es sich vergab, dann fehlt die Dynamik, fällt vieles daneben. Der Eitelkeit Kleingeist scheint zwar stets zu streben, doch geht es...

Die Sanftheit im Nacken schiebt Lola als Summe galant auf die Stola, die Klänge grazil und ganz nach Gefühl auf das Spielfeld am Pianola, Erwartung ist nämlich nicht jederfraus Stil, Gedanken erkranken zumeist am Kalkül. Betrunken versunken...

Da die Menschen stets versäumen, ihre Puzzles wegzuräumen, fehlen mittlerweile schon die meisten Teile.

Die Zeit war jeder Heimat längst entglitten, sie brach entzwei und daraus fuhr inmitten der Wetterfront die letzte Stadt heraus mit tausend Kilowatt im Widerstand auf einem Kinderschlitten; die Atmosphäre glänzte matt und zog dabei die Falten...

Die Umwelt ist böse, genauso wie Heiner, doch der ist noch böser als sonst irgendeiner; ein Serienmörder war zwar auch Karlheinz, an Leben besaß allerdings der nur eins.

Mein gestriger Zweifel an morgen / zeigt heute sich etwas getrübt, / denn da hat doch auf solche Sorgen / just wer einen Anschlag verübt. / Ab nun halte ich sie verborgen, / denn die Meinung scheint unbeliebt, / dass bald es kein morgen mehr...

Ein Eber fraß 'nen Haufen Steine / und stand dabei auf einem Bein. / Das sahen all die andern Schweine / sofort in jeder Hinsicht ein. /

Im Leben ist das Glück meist mehr Attrappe, selbst wenn der Saft wie im Spinatrausch blubbt und sich der Fisch von ganz allein entschuppt: Der Schimmel ist kein Goldstück oder Rappe. Das ABC per se ist nicht von Pappe und wenn das Einmaleins...

Ich wachte heute auf in einer Pfütze, mein Selbstbild hat mich dabei unterstützt, und mich vor meiner Wut im Frust geschützt, denn auf dem Kopf ertrug mich meine Mütze. Als hätte mir die Wartezeit genützt, war mir die Leere fast wie eine...

Ein Vogel hing am Fluss bei Rheine und allerschönstem Sonnenschein zum Trocknen an der Wäscheleine und schiss sich dabei richtig ein.

Kannst Du im Geist telefonieren, kannst Du mit Deinem Ich parlieren, das morgen erst geboren wird, besitzt Du das Talent, mit Tieren zu sprechen, bist Du so versiert selbst Pflanzen zu hypnotisieren, hast Du das Himmelreich studiert? Heilst Du...

Ein Pillhuhn bewegte sich leise und vorsichtig auf glattem Eise, doch leider war es nicht allein, daher brach es auch ziemlich ein.

Ans Tageslicht bringt stets die Sonne / das Spielchen um Trieb und Hormon / und Züchtigkeit spricht solchem Hohn, / es trotzt ihm weder Mönch noch Nonne. / Vermehrung lebt selbst die Madonne, / denn Fruchtbarkeit ist Gottes Lohn; / nur der...

Das größte Lügenmärchen aber erzählen immer noch die Leute, welche behaupten, dass hinter dem Mond kein Rohstoffvorkommen existiere, denn dort lebt doch bekanntlich der Russe. /

Auf einer Eiche saß ein Hai, da flog ein Känguruh vorbei, und durch sein Astloch fragte leise ein Specht sich: "Hab ich jetzt 'ne Meise?"

Wenn Du heute morgen erwacht bist, wird sich die Welt weder wesentlich verändert haben, noch bist Du viel schlauer als vor dem Einschlafen, über zwei Dinge allerdings kannst Du Dir sicher sein, insofern Du die kognitive Fähigkeit dazu besitzt:...

Einem uninformierten und desorientierten Satiriker sei selbstverständlich der gleiche Erfolg gegönnt, wie einem Penner bei dem Versuch, pfandfreie Flaschen einzulösen.

Ein Bandwurm kroch aus einer Feige durch eine Lage Blätterteig ins Freie auf den Bürgersteig. Der Tag ging langsam schon zur Neige.

Die Straßen waren früher dreckig, die Menschen standen unter Druck, von Kirchen fiel barocker Stuck auf Köpfe, und die wurden eckig. Im Hals versteckt war Gold und Schmuck, die Häute schienen meistens fleckig und Kinder dumm, doch selten speckig.

Ein Stinktier, um sich einzuschmeicheln, schlich einem Affen um das Bein, doch dieser ließ sich auf nichts ein, denn wer mag schon ein Stinktier streicheln?

Im Schein der Nachttischbeleuchtung entspannendes Buch bei weit geöffnetem Fenster, um nächtlicher Schwüle entgegenzulesen. Plötzlich im Raum: Zwei, nein, sogar drei gedrungene dunkle Gestalten, beflügelt flatternd und seltsamerweise das...

Morgens gelegentlich schützt es, mittags erwachend, doch nützt es abends kaum, noch unterstützt es nachts.

Es wär' kein echter Ränkeschmied der das Versteck der Schränke mied, was jeden zur Genüge lehrt, dass Wahrheit nur die Lüge nährt.