Alle 1.747 Texte von FrankReich

Ein Baum erschien mir in den Träumen / und sagte stets, dass er ein Baum sei. / Ein Baum erschien mir in den Träumen / und hieß mich, nach ihm aufzuräumen, / da hinter ihm nur wenig Raum sei. / Wenn er begann, sich aufzubäumen, / versuchte...

Schwarz wie Finsternis verdunkelt / pures Nichts die Sonnenbank. / Schwarz wie Finsternis verdunkelt / es die Form, die Leere schunkelt, / aus der Tiefe dringt Gestank. / In gewagter Höhe strunkelt / die Struktur, sie rankt und runkelt / über...

Die Finsternis bewacht das Grauen / und Nacht schrammt knapp am Tag vorbei. / Die Finsternis bewacht das Grauen, / denn alles, was aus Stein gehauen / ist, findet in das Allerlei / erst dann zurück, wenn auch Vertrauen / die Hürde nimmt,...

Politiker sind wie Geländer: / Man rutscht ab an ihrem Verstand. / Politiker sind wie Geländer: / Mit ihnen lebt es sich behender, / man klebt nicht mehr so an der Wand. / Sie schützen vorm Fall über Ränder / und schonen als Stütze die...

In Wirklichkeit kein Wort verstanden / hat der, der sich im Schatten sonnt. / In Wirklichkeit kein Wort verstanden / zu haben, heißt, darin zu stranden, / das gilt selbst für den Horizont. / Oft ist der gar nicht erst vorhanden / bei einer...

Die Engländer lieben die Krönung / und jetzt selbst der Königin Sohn. / Die Engländer lieben die Krönung, / sie litten schon fast an Entwöhnung, / kommt Zeit allerdings, kommt auch Lohn. / Zwar gab es oft Grund zur Verpönung, / mitunter...

Wenn Quallen in der See verschwimmen, / liegt das am Provisorium. / Wenn Quallen in der See verschwimmen, / dann summt vor Augen es von Immen / und draußen klatscht das Publikum. / Doch um nun Berge zu erklimmen, / muss es auch mit dem Nachbarn...

Kein Mensch braucht den Rat von Asketen / und niemand den Satz des Euklid. / Kein Mensch braucht den Rat von Asketen, / weil eh alle anders es täten, / als so, wie es ständig geschieht. / Dass manche noch an Alpha beten / und sich deshalb...

Der Mensch wird nicht dümmer stets, sondern auch dicker, / deshalb kommt höchst selten er da nur vom Fleck. / Der Mensch wird nicht dümmer stets, sondern auch dicker, / und das schränkt ihn ein, meistens selbst vom Genick her, / denn nimmt er...

Mit Leuten in der Schaffenskrise / ist meistens ziemlich wenig los. / Mit Leuten in der Schaffenskrise / gewinnt kein Mensch nur eine Fliese, / noch Blumentöpfe oder Klos, / denn solche Leute just wie diese, / die ticken dann kaum noch präzise...

Riesenhafte dunkle Ziele, / ganz egal wie scheißegal. / Riesenhafte dunkle Ziele / und daneben Hütchenspiele, / eins & zwei & drei banal, / endogene Blütenstiele, / zweie, dreie, bis ganz viele / stehen schließlich schon aus Stahl /...

Vor manchem Hause späh' ich / und denke: "Muss das so?" / Vor manchem Hause späh' ich / und glaub': "Echt ausbaufähig.", / doch schon brennt 's lichterloh. / Es ist, als überseh' ich / das Wesen...

Die Welt ist ein Ort, der Gezeiten zerschneidet / und üblicherweise die Stimmung versaut. / Die Welt ist ein Ort, der Gezeiten zerschneidet, / doch nie zwischen Wie oder Was unterscheidet, / bevor er sich Inseln aus Kalksandstein baut. / Die...

Nach Petersburg ritt einst ein Jecke / mit einem vollen Sechserpack. / Nach Petersburg ritt einst ein Jecke, / der zog glatt mit der Hand 'ne Zecke / gekonnt aus einem Ledersack / und blies dazu auf einer Schnecke / den Russenmarsch die...

Verbirgst Du Dich stets hinter Eichen, / verstehst Du höchst selten sie auch. / Verbirgst Du Dich stets hinter Eichen, / wirst wahrlich Du wenig erreichen / und atmest im Schall oft nur Rauch. / Stehst auf einem Feld voller Leichen / Du, um es...

Die Welt zeigt Verlangen, / denn Stille ist peng. / Die Welt zeigt Verlangen / durch hoffendes Bangen; / sind Sitten auch streng. / Die Röte der Wangen, / die Länge der Schlangen, / die Straße der Gang: / Allmählich wird 's eng. / Ein...

Zu Ostern zieht im Schutz der Tannen / die Zeit sich über Längen hin. / Zu Ostern zieht im Schutz der Tannen / längst eine Staffel Kaffeekannen / aus ihrem Standard stets Gewinn, / sowie nach Algebra von dannen, / um Weihnachtslieder zu...

Die Menschheit schaut längst in die Röhre, / kann aber letztlich nichts dafür. / Die Menschheit schaut längst in die Röhre, / als ob ihr alle Welt gehöre, / zahlt selten allerdings Gebühr, / wobei die Mehrzahl der Malheure / schon ohnehin...

Vergesslichkeit löscht das Gewissen, / die Hand steckt im Kopf noch vom Gruß. / Vergesslichkeit löscht das Gewissen / im Blumentopf alter Narzissen / am Ende des Willens beim Blues. / Längst hat sich die Lüge beflissen / im Wundbett der...

In einer Welt der Riesen / braucht alles seinen Stoß. / In einer Welt der Riesen / hat nämlich sich erwiesen: / Nicht alle sind auch groß. / So wird es zwar gepriesen, / bezeugt durch Expertisen, / doch letztlich zeigt sich bloß: / Im Geist...

Meistens ist die Wahrheit gar nicht wichtig, / sondern, dass man mal darüber lacht. / Meistens ist die Wahrheit gar nicht wichtig / und die Lüge mehrwertsteuerpflichtig, / wenn auch nur zur Hälfte mit Bedacht, / denn der Mensch ist zwei- und...

Die Leber stammt meistens von hässlichen Hechten, / zumindest zum Grünkohl schmeckt die schon mal nicht. / Die Leber stammt meistens von hässlichen Hechten, / zwar lassen sich Hühner und Hammel auch schächten, / im Zweifelsfall aber ruft...

Es schwimmt im Strom des Toten, / das Blut in Deinem Blut. / Es schwimmt im Strom des Toten, / das Leben nach Geboten, / im Glauben, es sei gut. / Dem Wert geplatzter Knoten / folgt jenseits aller Quoten / die abgeschöpfte Flut, / in der die...

Die Wahrheit weicht vor jeder Wende, / die mit einer Lüge beginnt. / Die Wahrheit weicht vor jeder Wende / besonders geschickt und behende, / Gerechtigkeit nämlich verrinnt. / Sie spielt dem Programm in die Hände, / das von allen Ablehnung...

Er lebt auf einem Turm in einem Nest aus Maden / und schon im nächsten Augenblick pfeift er ein Lied. / Er lebt auf einem Turm in einem Nest aus Maden; / in seinen Krallen hängt aus Blut der rote Faden / und daran wiederum das Dynamit / aus...

Metaphern schwimmen in Gewässern, / durch die nur selten Whiskey floss. / Metaphern schwimmen in Gewässern, / die langsam erst die Welt verbessern / und dann und wann im Erdgeschoss. / Dort wimmelt es von Allesfressern / und rigorosen...

Es stärkt sich in bedachten Schritten / das Lächeln aus gelebtem Spott. / Es stärkt sich in bedachten Schritten / zur Heiterkeit von neuen Sitten / des Üblichen der alte Trott. / Im gleichen Spektrum, wohlgelitten, / entgegen allerbester...

Wir sehen der Strafe entgegen, / die Taschen gefüllt mit Betrug. / Wir sehen der Strafe entgegen, / denn Wahrheit macht blass und verlegen, / das Urteil gerät in Verzug. / In Zeiten aus lauter Beträgen / verstummt zwar der Saldo, doch Segen /...

Semantik braucht Ideen / vielmehr noch statt Niveau. / Semantik braucht Ideen / und damit die entstehen / erfordert 's ein Büro, / denn Tage, die vergehen / beim aus dem Fenster sehen / meist auch viel schneller so / als ohne auf dem Klo. /...

Das Volk ist des Wahnsinns wohl fetteste Beute / im brandenden Chaos der eigenen Haut. / Das Volk ist des Wahnsinns wohl fetteste Beute, / denn Menschen sind nichtsdestotrotz auch nur Leute / und sterben entweder statt langsam gern laut. / Im...

Im Sonnenbrand steter Entzündung / verliert ein Pilot Haar und Schwung. / Im Sonnenbrand steter Entzündung / steht längst an der Quelle der Mündung / das Walterritorium, jung. / Desweiteren hindert nur Bindung / die tägliche Wiedererfindung...

Lasset uns im Himmel zelten, / denn das Christkind kommt schon bald. / Lasset uns im Himmel zelten, / wenn die Mütter Kinder schelten / bleibt uns nämlich kaum Gehalt / in der besten aller Welten, / die wir gestern erst bestellten. / Dort liegt...

Am besten lässt die Welt sich noch ertragen / bei Raubmord, Diebstahl oder selbst Betrug. / Am besten lässt die Welt sich noch ertragen / mit einem bis zum Anschlag vollen Magen / und Bier in einem Sieben-Liter-Krug. / Die halbe Menschheit...

Wir wollen auf dieser Welt alle was gelten, / doch werden wir schließlich vom Bus überrollt. / Wir wollen auf dieser Welt alle was gelten, / denn niemand zu sein ist nicht schön oder selten, / das hat doch bestimmt gar nicht so sein gesollt. /...

Der Kasper vertreibt Langeweile / im Frust sich und schluckt Cortisol. / Der Kasper vertreibt Langeweile / beim Schreiben von Zeile um Zeile / an sein elitärstes Idol. / So wähnt er die Welt um sich heile / und legt auf dem Tisch Puzzleteile /...

Das Volk stürmt die Paläste, / weil es so einfach ist. / Das Volk stürmt die Paläste, / jetzt aber kommt das Beste: / Der schönste Scheiß ist Mist. / Das wissen auch die Gäste / und feiern deshalb Feste, / die keiner sonst vermisst, / denn...

Ein Reiter saß auf hohem Ross, / als wäre das ein Hochgenuss. / Ein Reiter saß auf hohem Ross, / was offenbar er sehr genoss, / doch wurd' er überholt vom Bus / was ihn ein wenig nur verdross, / bis daraus jemand auf ihn schoss, / da...

Es steht ein Duft im Zimmer / und lenkt Prinzipien um. / Es steht ein Duft im Zimmer / nach Champignons und schlimmer, / ein Postallergikum. / Wohin, wozu auch immer, / nichts, niemand bleibt, denn nimmer / fragt jemand je warum / der Duft...

Bald gibt es keine Bajuwaren, / sowie auch keine Deutschen mehr. / Bald gibt es keine Bajuwaren / mehr, denn die Welt muss schließlich sparen. / In dem Fall fiele das nicht schwer, / die Sache ist jedoch verfahren / und wohl nicht allen ganz im...

Die Neigung zu Kolonnen / ist wie ein Loch im Kinn. / Die Neigung zu Kolonnen / bleibt selten nur besonnen, / denn sie ist gut darin. / Ein Wettlauf hat begonnen, / der wiegt um tausend Tonnen / und acht Pfund, immerhin / zählt das schon fast...

Sein Ruf zeugt von absolutistischem Grauen, / und setzt es sogar im Besonderen frei. / Sein Ruf zeugt von absolutistischem Grauen, / er ist selbst noch heute recht schwer zu verdauen, / nur schwerlich fühlt sich wirklich wohl wer dabei. / Die...

Die Welt ist klein und überladen, / kein Wunder, dass sie untergeht. / Die Welt ist klein und überladen, / das wird auf Dauer ihr zwar schaden, / doch nicht so sehr wie ein Komet. / Nun gab es zwar bei Gottes Gnaden / nicht einen mehr schon...

Am schönsten ist es noch daheim / durch einen grünen Daumen. / Am schönsten ist es noch daheim / bei Klapphornvers und Leberreim / als Ausgangspunkt von Traumen, / doch oft geht jenen auf den Leim, / der, denen diese für ihn beim / Gedicht...

Am Wechsel der heilen Fassade / verzweifeln nur Spötter erst spät. / Am Wechsel der heilen Fassade / bespricht der Prophet die Dekade, / bevor er in Zeitdruck gerät. / Den Einsatz von göttlicher Gnade / erkennt er für sich noch gerade, /...

In Ländern des Islam herrscht Grauen, / was hier nun gar nicht üblich sei. / In Ländern des Islam herrscht Grauen, / weil alle auf Allah dort bauen, / denn wer getürkt ist, glaubt sich frei. / Da brauchst auch Du nicht so zu schauen, / wie...

Er sagte nichts, als sie ihn fragte, / drum fragte sie ihn unentwegt. / Er sagte nichts, als sie ihn fragte, / weil er sie nicht zu stören wagte, / auch hat sie ziemlich aufgeregt, / dass offenbar ihm nicht behagte, / als sie ihn nur mit Fragen...

Leute laufen ferngeschaltet / durch die Unterwelt der Schuld. / Leute laufen ferngeschaltet, / ohne dass sich Hirn entfaltet / in den Reim aus Hass und Huld, / der die Wahrheit locker spaltet, / wodurch sie sich selbst verwaltet, / über einen...

Am Baumstamm einer rosa Linde / verklärte sich der Horizont. / Am Baumstamm einer rosa Linde / beschenkten jüngst drei vom Gesinde / die Enkelsöhne von James Bond. / Da schoß die Jungfrau aus der Rinde, / denn nach dem Wechsel ihrer Binde /...

Höhlenmenschen sei zu gönnen, / dass man sie nicht ändern kann. / Höhlenmenschen sei zu gönnen, / wenn sie sich nicht äußern können, / letztlich kommt es darauf an, / alle Spreu vom Korn zu trennen; / dieses aber zu benennen, / lässt...

In den heilen Welten / bleibt die Küche kalt. / In den heilen Welten / sind die Angestellten / herrschende Gewalt. / Doch weil sie nichts gelten, / wenn Sie sich erkälten, / spenden ihr Gehalt / sie der Lichtgestalt. / Denn im Wald zu zelten /...