Sprachregeln

Glosse zum Thema Sprache/ Sprachen

von  loslosch

Oratio certam regulam non habet: Consuetudo illam civitatis, quae numquam in eodem diu stetit, versat (Seneca, um die Zeitenwende bis 65 n. Chr.; Epistulae morales). Die Sprache kennt keine feste Regel: Die Gewohnheit der Gesellschaft, die nie lange in demselben verharrte [= auf der Stelle trat], verändert jene.

Seneca wird, sobald er den Moralisten gibt, unerquicklich bis ungenießbar. Schaut er aber seinen Römern aufs Maul, gewinnen seine Texte. Diese Sentenz gemahnt an Jugendsprache wie auch die von Subkultur, legt Zeugnis ab von seiner Beobachtungsgabe und der sprachlichen Umsetzung.

Seneca, der zwiespältige.


Anmerkung von loslosch:

Solch ein Text in der Oberstufe erschwert so manchem Lateinlehrer das Geschäft.

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Kommentare zu diesem Text

Klopfstock (60)
(13.05.10)
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 loslosch meinte dazu am 13.05.10:
Lothar,der inspirierende ...

Man nehme "gleil". Uraltes dt. Wort. Soviel wie üppig wuchernd. Das tun die eingekellerten Kartoffeln, wenn sie ein Lichtlein entdecken, bilden geile Triebe. Oder das unschön erscheinende "krass". Aus dem Lateinischen "crassus" (fett, fruchtbar, derb).

Dein geiles Morgengedichtlein bitte kopieren und bei Dir einstellen. Ich mach dann einen Verbesserungsvorschlag: [...] Gemeint ist das letzte Wort. :) Lothar
Klopfstock (60) antwortete darauf am 13.05.10:
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elvis1951 (59)
(13.05.10)
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 loslosch schrieb daraufhin am 13.05.10:
Wobei Seneca hier eigentlich was Richtiges gesagt hat (ich kannte das Zitat bisher nicht, obwohl ich schon 15000 gelesen hab) - vor allem an die Adresse der Schreibenden im Internet. In meinen Worten: Bitte keinen Seelenstriptease! Hehe, das passt, geht in meine Sammlung.
;-) Lothar

Die genaue Übersetzung: Leichte Sorgen reden, gewaltige betäuben. Wie auch immer, es passt, so oder so. :)
(Antwort korrigiert am 13.05.2010)
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